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Dienstag, 31. Mai 2016

Büroimmobilien für Startups - Welchen Raum brauchen Warp-Innovationen?

Viele Immobilienentwickler wollen den Trend zum Startup nutzen. Coworking, Startup- Center usw. sollen den jungen Unternehmen den Raum für Innovation geben. Chris H. Leeb - Portfolio Entreupeneur - beschreibt seine Leidenschaft für Start Ups und für Entreupeneurship so: "Wenn alle lachen und viele meinen es geht nicht, fange ich erst an, zu denken und zu arbeiten." Deswegen haben wir ihn gefragt, welche Büros Startups brauchen, wollen und sich leisten können.




Viele Immobilienentwickler beschäftigen sich mit dem Thema Büros für Startups. Du selbst arbeitest mit Startups. Was unterscheidet diese Unternehmen von den klassischen?

Startups haben anfangs ausser einer Idee nichts. Auch meistens kein Geld. Es gibt keine geregelten Arbeitszeiten, kein fixes Büro, keine Strukturen. Alle drängen darauf ihr Businessidee als Produkt umzusetzen und auf den Markt zu bringen.

In welchen Büros arbeiten die mit denen Du zusammen arbeitest? Bitte gib uns ein paar Beispiele?

Das klassische Büro gibt es kaum - zumindest nicht am Anfang. Ich arbeite oft von zu Hause aus mit Teams die auf der Welt verteilt sind. Oder wir treffen uns bei einem von uns privat in unseren Wohnungen oder Häusern. Nicht selten übernachten wir auch hier. Oft arbeiten wir in Coworking Spaces.
Momentan bin ich viel in Amsterdam in so einem Coworking Space. Jedes Startup hat einen Tisch und einen versperrbaren Kasten, es gibt unterschiedliche Räume zum Zurückziehen oder Präsentieren.
Wir haben ein Haus zum Wohnen gemietet, da wird dann abends weitergearbeitet. Das wird aber nicht als Arbeit empfunden.

Wie funktioniert arbeiten in diesen Unternehmen?

Die Trennung Arbeit-Freizeit gibt es in dieser Form nicht. Man arbeitet viel, aber es macht Spass.
Alle haben Laptops, Smartphones und Internetanschluss. Voraussetzung ist hier, dass man Tools wie Skype, Hangout, Slack oder Trello beherrscht und weiss wie man im virtuellen Team kommuniziert und Daten teilt. Wenn man physisch zusammen ist, ist manches leichter in der schnellen Kommunikation, aber auch hier haben wir meistens jemanden bei einem Meeting dabei, den wir “reinholen” müssen, also per Videokonferenz dazuschalten.

Welchen Stellenwert hat der Büroraum?

Anfangs hat er überhaupt keinen Stellenwert. Viele einzelne Firmengründer gehen dann eher deswegen in einen Coworking space weil sie nicht alleine sein wollen. überhaupt ist dies eine gute Form für ein Startup. Erst wenn das Startup wächst, kommt ein eigenes Büro in Frage. Oft sind es aber abgeschlossene Räume im selben Coworking Space.

Kennst Du Bürogebäude, die extra dem Thema Startups gewidmet sind?

ja, z.b. Rocketspace in San Francisco oder B.Amsterdam. Hier mieten sich dann auch klassische Unternehmen ein, wenn sie mit Startups zusammen arbeiten wollen. In Österreich sind es nicht ganze Gebäude sondern eher Teile, die einen Coworking Space beherbergen, wie z.B. Sektor5, SocialHub, Talentflow in Wien oder Coworking Salzburg.

Welche Tipps hast Du für Büroraumentwickler?

3 Tage ein Startup begleiten.

3 Tage in einem Coworking Space sein

3 Coworking Spaces besuchen

Wie hoch ist die Bereitschaft junger Unternehmer Geld für Büroraum auszugeben?

Gering; wichtig ist aber die Flexibilität, z.B. für einen Tisch 1 Tag pro Woche einen vernünftigen Preis zu bekommen und den Besprechungsraum mitnutzen zu können. Viele junge Unternehmen brauchen kein Büro zum Reprösentieren sondern funktionale Räume zum Arbeiten. Die müssen cool eingerichtet sein, vielleicht Tischfussball und gemütliche Couches haben und den Startup-Spirit haben.

Auch etablierte Unternehmen fordern für sich den Sprit und die Flexibilität der Entrepreneure. Glaubst Du die klassischen Unternehmen können hier mithalten?

Wenn man schaut wie die Digitalisierung alles, aber auch wirklich alles verändert, dann müssen klassische Unternehmen sich diesen Spirit aneignen.
Es reicht nicht, ein wenig Verbesserung zu spielen; es nützt nichts, ins Silicon Valley auf Startup-Sightseeing zu fliegen. Innovationen müssen mit Warp-Antrieb und Boost umgesetzt werden. Das machen ich gemeinsam mit Partnern in Warp-Innovation Boostcamps.
Viele der Unternehmen können nur das Geld, das sie jetzt noch verdienen, nehmen und in Startups investieren. Und wenn sie schlau sind, dann lassen sie auch eigene MitarbeiterInnen ziehen. Wichtig ist, dass diese Spinoffs und von etablierten Unternehmen finanzierten Startups ein paar Kilometer weit weg von diesen sind, sonst treten die Elefanten die Ameisen tot.

Mehr über Chris H. Leeb finden Sie hier: http://www.cleebration.com/ oder treffen Sie ihn persönlich bei der best(and)IMMO http://www.confare.at/12954_DE-4150_best%28and%29IMMO_%234-Programm.htm am 9. Juni im Palais Hansen Kempinski

Mittwoch, 11. Mai 2016

Erfolgsfaktoren für Mobiles Arbeiten

Mobiles Arbeiten ist ein Schlüsselthema, wenn es um die Digitalisierung von Unternehmen geht. Die Confare Konferenz #Digitalize 2016 – Get Digital, Get Creative bietet dazu zahlreiche Vorträge. Wir haben mit Denisa Vesely, Lehrgangsleiterin im Dep. für Interaktive Medien und Bildungstechnologien an der Donau-Universität Krems gesprochen über Erfolgsfaktoren beim Mobilen Arbeiten, und das Mobile Working Seminar, das die Donau-Uni dazu anbietet.
Werden die wahren Potenziale des mobilen Arbeitens in den meisten Unternehmen schon ausgeschöpft?

Nein, bei weitem noch nicht. Das Konzept Mobile Working steht noch am Anfang und ist nicht gleichzusetzen mit ein paar Stunden Home-Office am Tag. In vielen Unternehmen müssen erst die entsprechenden Technologien (Stichwort: bring your own device oder use your business device?) geklärt/angeschafft werden und auch jede Menge organisatorischer Änderungen der Arbeitszeitmodelle und der Kommunikationskultur sind neu zu regeln und mit den MitarbeiterInnen abzusprechen.
Was sind die Top 5 Erfolgsfaktoren um Mobile Working richtig zu machen?

Folgende Fragen müssen abgeklärt werden:
1.) Wer soll flexibel arbeiten? Die Unternehmensorganisation muss zuerst grundsätzlich hinterfragt werden (Ist mein Unternehmen bzw. meine Abteilung überhaupt für flexibles, orts- und zeitunabhängiges Arbeiten geeignet?)
2.) Womit soll gearbeitet werden? Ist die vorhandene technische Ausrüstung für new ways of working geeignet und wie kann die IT Security sowie der Data Privacy sichergestellt werden?
3.) Wie wird das Büro angepasst? Welche Arbeitszonen brauchen wir? Und sind die MitarbeiterInnen bereit, dass "ablagelose Büro" zu leben und keinen persönlichen Arbeitsplatz im Haus zu akzeptieren?
4.) Wie soll die Arbeitszeit geregelt und kontrolliert werden? Gibt es Mindestanwesenheitszeiten? Neue Arbeitszeitmodelle müssen geschaffen werden = vom Zeitmodell zum Leistungsmodell. Wichtig dabei ist, die MitarbeiterInnen "ins Boot zu holen" und sich auf eine Vertrauensarbeit zu einigen
5.) Wie informieren und kommunizieren wir? Communication und Collaboration Tools müssen bereitgestellt und entsprechende "Spielregeln" bzgl Response Time müssen mit den MitarbeiterInnen abgesprochen werden.

Wo liegen künftige Potenziale?
+ eine optimalere Nutzung des Office Space wird möglich
+ flexiblere Erreichbarkeit der MitarbeiterInnen (wichtig hier: Erreichbarkeiten abzuklären, damit Ruhezeiten sichergestellt sind)
+ weniger Umwelt- und Verkehrsbelastung durch Wegfall von An/Abreisezeiten zum Arbeitsplatz
+ Höhere MitarbeiterInnenzufriedenheit und Attraktivität als Arbeitgeber steigt vor allem bei jüngerer Generation: Studien belegen, dass sich über 80 % der ArbeitnehmerInnen bei vergleichbaren Jobangeboten für den Arbeitgeber entscheiden, der ihnen flexible Arbeitsmodelle anbietet.
+ bessere Vereinbarkeit von Job und Familie (Achtung die Work/Non Work Balance muss fortlaufend evaluiert werden)
+ Studien zum Einfluss der Flexibilisierung auf die Produktivität zeigen eine leichte Tendenz zur Leistungssteigerung und einer erhöhten Bindung zum Unternehmen

Was können sich die Teilnehmer vom Mobile Working Seminar auf der Donau Uni Krems erwarten?
Das Seminar „Mobile Working“ ist ein autonomes Weiterbildungsangebot der Donau Uni Krems, das unabhängig von privatwirtschaftlichen Anbietern ist. Es bietet kompakte und praxisnahe Antworten auf die oben gestellten Fragen, in dem an fünf Workshop-Tagen im intensiven Austausch mit den Teilnehmern diverse Aspekte des flexiblen Arbeitens vermittelt werden. Als besonderen Mehrwert bekommen die Teilnehmer Gelegenheit, das neu erworbene Wissen gleich in der Praxis anzuwenden, indem sie ein Konzept zur Implementierung von Mobile-Working für das eigene Unternehmen oder fakultativ für ein Musterunternehmen entwickeln, das auf Wunsch von Experten evaluiert werden kann.
Weitere Infos zum Seminar Mobile Working erhalten Sie auch im Rahmen eines Webinars am 18.5.2016.

Auf der Confare Veranstaltung #Digitalize 2016 berichten CIOs und CMOs aus Unternehmen wie Erste Bank, News Gruppe, Styria, Steyr Mannlicher, Porsche Informatik uvm. über ihre Wege in die Digitale Welt. Anmeldung und Details hier: http://www.confare.at/12660_DE-7403_%23Digitalize_2016_-_Get_Digital_-_Get_Creative-Einfuehrung.htm




Dienstag, 10. November 2015

DESIGN THINKING Teil 1 - Die Bedeutung von Kreativität und Innovation im Unternehmen

Was Design Thinking ist, und warum Sie sich damit befassen müssen - Kreativität und Innovationskraft vs. Burnout und Krise

Eric-Jan Kaak hat als CIO von Blizzard den CIO AWARD gewonnen und ist mittlerweile als Senior Agile Coach bei IcoSense damit befasst Unternehmen fit für die Digitale Transformation zu machen. Im ersten Teil unseres 2-teiligen Blogs beantwortet er, was Design Thinking ist und warum eine solche Methode gerade jetzt wichtig ist.

15. Juni 2016 - Workshop „Design Thinking für Führungskräfte“
23. September - Workshop "Design Thinking für Führungskräfte Schweiz"


Innovationsnotwendigkeit
Die industrielle Revolution des 19. Jahrhunderts hatte – trotz zahlreicher Verwerfungen ­ ohne Zweifel auch große Verdienste. Denn wir haben unseren Wohlstand den industriellen Leistungen und Wertsteigerungen der letzten 150 Jahre zu verdanken. Allein, diese Zeit ist nun zu Ende – die Wissens- und Informationsgesellschaft stellt uns vor völlig neue Herausforderungen. Diese Herausforderungen sind mit den etablierten industriellen Methoden der Vergangenheit nicht mehr zu bewältigen: Firmen funktionieren nicht (mehr) wie Maschinen, die traditionelle Planung verliert ihren Stellenwert. Es reicht heute einfach nicht mehr aus, ein Paar Knöpfe und Regler nur weiter zu drehen. Planung ist zwar noch immer wichtig, aber Agilität ist notwendig, um auf Änderungen des Umfeldes angemessen zu reagieren.

Es muss also neugedacht werden. Dazu sind wiederum nur Menschen in der Lage. Nur sie können radikal neue Ideen entwickeln und umsetzen. Nur der Mensch kann in großen sozialen Gruppen innovativ arbeiten und nur er ist in der Lage, Lösungen auf der Grundlage eines gemeinsamen Verständnisses zu entwickeln. Dafür gibt es eine unabdingbare Bedingung: Kreativität.
Das Problem: Die Effektivitäts- und Effizienzmafia hat mit ihrem derzeit gültigen Modell, in dem Firmen wie Maschinen funktionieren, die Kreativität systematisch aus den Organisationen hinausgetrieben: Übertriebene Standardisierungen, ISO-Zertifizierungen, "Management by Objectives", Individualbonusprogramme – um nur einige Methoden zu nennen –  haben die Firmen zu starren bürokratischen Monstern verkommen lassen, die sich fast nur noch selbst verwalten.

Hinzu kommt: Diese Einengungen machen krank. Laut Ärztekammer leiden 500.000 Österreicher unter Burnout, weitere 1,1 Millionen sind gefährdet. Fast jede vierte Invaliditätspensionierung erfolgt aufgrund einer psychiatrischen Erkrankung. Schuld daran sind nicht die Menschen, schuld sind die Leistungssysteme, in denen sie unter dem Deckmantel der Gewinnmaximierung in den Ruin getrieben werden. Auch laut dem WHO-Report "Global Burden of Disease" sind in den reichen Ländern psychische Störungen die größte Krankheitslast in Form verlorener Lebensqualität und Lebensjahre.
Den Menschen ist in ihrer täglichen Arbeit der Sinn weitgehend abhandengekommen: Warum arbeite ich? – Für was ist meine Firma da? – Was ist der Sinn unseres Handelns? Die Ärztin Leibovici-Mühlberger empfiehlt in ihrem Buch "Die Burn-Out Lüge" Dynamisches, Unvorhergesehenes, Herausforderndes im Leben wieder zuzulassen. Neugierig und offen gegenüber seiner Umwelt und seinen Mitmenschen zu sein. Und da die Arbeit ein nicht unbeträchtlicher Teil unseres Lebens ist, gilt gleiches natürlich auch hier.

Wir müssen also auch im beruflichen Umfeld sowohl aus ökonomischen, aber auch psychologischen Gründen wieder lernen, Kreativität, Experimentierfreude und Sinn zuzulassen. Das fällt vielen Unternehmungen im Kontext vorgegebener Stellenbeschreibungen, Reisekostenrichtlinien, Organigrammdiskussionen, Zielvereinbarungen, Mitarbeitermotivationsseminaren, einem regulierten Vorschlagswesen und sonstigen Instrumenten des Managements natürlich nicht leicht. Die Effektivitäts- und Effizienzmafia hat über viele Jahre hinweg ganze Arbeit geleistet.
Die offene Wunde der Industriegesellschaft

Gehen wir an dieser Stelle nochmal einen Schritt zurück: Der Kern der Massenproduktion war ihre Planbarkeit. Das haben wir alle so an den Betriebswirtschaftsschulen dieser Welt gelernt. Vertriebsplan, Investitionsplan, Personalplan, Kostenstellenplan, Beschaffungsplan, Finanzplan usw. waren und sind meist immer noch die Basis unseres Tuns. Folge dem Plan und alles wird gut. Abweichungen vom Plan werden bekämpft, Abweichler bestraft. Konformisten bekommen den Bonus. Diese Planbarkeit geht in der globalen, komplexen, immer stärker vernetzten Welt verloren. Die im letzten Jahrhundert groß gewordenen Unternehmen kämpfen heute systemisch und emotional damit, dass diese Planbarkeit fehlt und auch nicht wiederkommen wird. Die neuen Ansätze wie Design Thinking, Agile Methoden oder Lean Startup legen hingegen ihre digitalen Finger konsequent in diese offenen Wunden der Industriegesellschaft.
Hinzu kommt, dass die Notwendigkeit zu radikaler Kreativität nicht die einzige Herausforderung ist. Die neuen Produktionsmethoden und Nutzerfragen sind derart dynamisch, dass Firmen sehr innovativ sein müssen, um überhaupt am Markt überleben zu können. Digitalisierung ändert die Herstellung, die Distribution und den Verkauf von Produkten und Dienstleistungen in ungeahnter Art und Weise. Aber auch Kunden sind heutzutage keine passiven Konsumenten mehr, sondern vernetzt und sehr kritisch. Sie sind auch weniger loyal gegenüber ihren Marken, verlangen aber gleichzeitig die absolute Kundenorientierung ihrer Lieferanten.

Die Antwort der Unternehmen darauf, das Zauberwort sozusagen, lautete "Kundenerlebnis". Da aber nun alle dieses Zauberwort verinnerlicht haben, ist es auch kein Alleinstellungsmerkmal mehr. Ein neues Credo ist daher an seine Stelle getreten: In der heutigen Welt von Überangebot und Social Media dreht sich nunmehr alles um persönliche Relevanz. Sie ersetzt das "Erlebnis", steht für "Bedeutung" – und somit wieder für mehr Sinn.
Diese Entwicklung impliziert, dass ein Kunde den Wert eines Produktes nicht mehr festmacht an seinem Preis oder der Marke, sondern daran, welchen Beitrag dieses Produkt für die Erfüllung seiner persönlichen Ziele leisten kann. Anders formuliert: eine Person will nicht mit dem Zug reisen, sondern sie will nach Hause kommen. Sie mag keine warme Jacke haben, sondern eine sportive Ausstrahlung. Sie will nicht ins Fitness-Studio, sondern länger leben. Die Erreichung der persönlichen Ziele beziehungsweise die Befriedigung von Grundbedürfnissen werden somit zum Maßstab, mit dem Produkte oder Dienstleistungen bewertet und dann gekauft werden – oder auch nicht. Und nachdem die Bedürfnisse erfüllt sind, wird das gute Gefühl (oder die schlechte Erfahrung) via Social Media dann mit der ganzen Welt geteilt.

Das neue Zauberwort lautet somit "Social Business". Es bedeutet, dass Firmen FÜR, und inzwischen auch MIT ihren Kunden, "Werte" generieren. Ausschlaggebende Erfolgsfaktoren sind dabei Empathie für Menschen, vernetztes Denken und Handeln sowie Kreativität. Nicht der ökonomische Gewinn steht im Vordergrund, sondern die Zusammenarbeit mit Stakeholdern zur Erreichung gemeinsamer Ziele oder der Befriedigung von Bedürfnissen.
Das klingt alles sehr ambitioniert, aber leider gibt es keine einfachen Erfolgsrezepte. Womit wir wieder am Ausgangspunkt wären – denn hier hilft nur noch eine menschliche Eigenschaft, die uns in der Industriegesellschaft leider weitgehend ausgetrieben wurde: Kreativität.

Was ist Design Thinking genau? Und warum jetzt?
Beim Design Thinking geht es darum, mittels Kreativität Neues entstehen zu lassen.

Der Stellenwert von Design an sich ist ja längst akzeptiert  – Firmen haben schon lange herausgefunden, dass gutes Design ein wesentlicher Faktor für den Erfolg eines Produktes sein kann. Beim Design Thinking werden nun die Kreativitätsmethoden der Designer gekreuzt mit den Anforderungen und Bedürfnissen anderer Bereiche. Das ist einigermaßen naheliegend. Denn Unternehmer, Manager, Marketing- und Produktionsverantwortliche oder Finanzleute entwerfen ja auch tagtäglich Neues: Businessmodelle, Ablaufprozesse, Projekte, Arbeitsanforderungen – wobei die bereits erwähnten Innovationsanforderungen auch bei diesen Themen immer höher werden und immer häufiger auch unbekanntes Terrain betreten werden muss. Da wird Kreativität wichtiger denn je – wenn etwas nicht mehr planbar ist, müssen zwangsläufig neue Wege beschritten werden. Die Methoden und Techniken der Designer bekommen damit plötzlich neue Einsatzfelder, abseits des reinen Produkts.

Design Thinking ist also eine Ansammlung von Methoden und Techniken, die Designer zur Gestaltung von Produkten oder Objekten verwenden, umgemünzt auf andere Geschäftsbereiche, Prozesse, Einsatzfelder oder sonstige Herausforderungen. Die einfachste Variante ist das Brainstorming. Aber es existiert eine Vielzahl weiterer Methoden, die verwendet werden können, um kreative Lösungen zu finden. Diese Methoden erobern gegenwärtig Firmen in aller Welt, die sich den neuen marktwirtschaftlichen Realitäten im 21. Jahrhunderts stellen müssen.
Mit anderen Worten: Nicht nur Produkte oder Objekte werden mit Design Thinking neu gestaltet. Unter dem Namen "Service Design" entstehen neue Dienstleistungen, Arbeitsweisen, Businessmodelle, Service-Innovationen oder Marketingkampagnen. Und unter dem Namen "Social Design" werden gesellschaftliche Probleme wie Armut, Umweltverschmutzung, Klimaschutz, Städtebau und vieles mehr neu betrachtet, bewertet und gestaltet.

Zusammengefasst steht "Design Thinking" damit für alle kreativen Methoden und Techniken, die bei der Lösung verschiedenster Probleme verwendet werden können. Darüber hinaus liefert es auch neue Ansätze für die Gestaltung innovativer Strategien und Arbeitsweisen. Aber egal, wie und wo Design Thinking zum Einsatz kommt, es ist einfach faszinierend zu beobachten, wie diese kreativen Methoden uns helfen, Kreativität für Menschen und Organisationen wieder erlebbar zu machen.
(Wie Design-Thinking-Prozesse ablaufen, werden wir im Zweiten Teil des Blogs erläutern)


Freitag, 10. April 2015

Social Media und perfekte Integration in das Windowsmetzwerk - Eventmanagement mit Microsoft Surface – Ein Resümee des 8. Confare CIO SUMMIT


Das CIO SUMMIT bewegt jährlich etwa 400 Top-Manager der heimischen IT-Branche. Ein paar Zahlen gefällig: Im Lauf von 2 Tagen wurden 850 Mahlzeiten serviert, 60 Referenten hielten Präsentationen, die Teilnehmer konnten ihr persönliches Programm aus 21 verschiedenen Sessions zusammenstellen. Einige dutzend Instagram Bilder wurden mit dem Hashtag #CIOAWARD hochgeladen, 80 Tweets passierten auf Twitter und das Facebook Foto-Album hatte knapp 4000 Interaktionen. Auf der Konferenz selbst waren drei Präsentationslaptops, zwei Laptops an der Registrierung und ein Tablet für die Social Media Begleitung via Facebook, Twitter und Instagram im Einsatz.

Da Microsoft die Veranstaltung rund um die Preisverleihung für die besten IT-Manager Österreichs unterstützt, erlaubten wir uns nachzufragen, ob man uns für das Management der Veranstaltung nicht mit Endgeräten unterstützen wolle. Tatsächlich erhielten wir nur wenige Tage später 6 nagelneue Surface Pro 3 ins Büro zum Testen und für die Organisation des CIO SUMMIT geliefert.
Nahtlose Integration ins Windows Netzwerk, dabei uneingeschränkt mobil arbeiten.

Die Vorbereitungen für eine Konferenz sind vielfältig und passieren zum großen Teil im Confare Office, viel aber auch vor Ort in der Location oder beim Kunden. Neben der Koordination der Partner, Referenten und Teilnehmer ist die Koordination der Lieferanten wichtig. Dementsprechend sind wir normalerweise mit etwa einem halben Kilo USB Sticks unterwegs, sowie Powernutzer von WeTransfer und Dropbox. Im Office wird in einem Windowsnetzwerk gearbeitet. Sie können sich die Herausforderung vorstellen, die damit verbunden ist, die dutzenden Files, Videos, Fotos und Präsentationen in den richtigen Versionen abzulegen.

Es war für das Confare Team daher besonders nützlich, die Vorteile eines leistungsfähigen Laptops gemeinsam mit jenen eines modernen Tablets nutzen zu können und dabei im Büro nahtlos im Windowsnetzwerk zu arbeiten, aber auch mobil Fotos vom Lokalaugenschein bearbeiten, auf Facebook posten. Excel Files, Powerpoint Präsentationen und Word Dokumente vom Server laden, unterwegs bearbeiten und zurückspeichern. Auch die Kompatibilität mit allem verwendeten Zubehör, angefangen bei Beamern und USB Presentern hat sich bewährt.
Social Media Interaktion mit verschiedensten Eingabemöglichkeiten

In einem sehr dicht besetzten Markt war es für Confare von Beginn an eine strategische Ausrichtung, sich über die Interaktion via Social Media zu differenzieren. Die Vorteile des Convertibles kommen hier besonders zum Tragen. Die volle Desktop Funktionalität ermöglicht es Fotos, die mit der hervorragenden Kamera des Surface gemacht wurden, sogleich professionell zu editieren, und unmittelbar online zu stellen.
Auch die unterschiedlichen Eingabemöglichkeiten, Tastatur, Touchscreen und der pfiffige Eingabestift waren sehr nützlich im Vergleich zur herkömmlichen Ausstattung eines Tablets. Wer einen Tweet auf einer Handytastatur samt Hashtags, Nennungen etc. erstellen muss, weiß wovon ich spreche. Das ging mit dem Surface in einer ergonomisch angenehmen Handhabung, flott und ohne Typos.

Für einige der Social Media Seiten habe ich recht brauchbare Apps im Microsoft App Store entdeckt. Andere, wie Instagram oder mein Social Media Cockpit, Hoot Suite, bieten (noch) keine App für das Surface. Dank des vollwertigen Browsers habe ich aber die Webseiten selbst hervorragend nutzen können, und so war das kein Nachteil.
Connectivity – Reicht WLAN?

Im Bürobetrieb war der Netzwerkanschluss des Surface kein Problem. Unterwegs ist man auf ein performantes W-LAN angewiesen. Beholfen haben wir uns hierbei mit Smartphone Hotspots.
Resümee – Smarte Kombination aus den Vorteilen eines Laptops und denen eines Tablets. Hohe Performance, hochwertige Optik und Verarbeitung. gewohnte Applikationsumgebung und ergonomisch gut durchdachte Eingabemöglichkeiten haben uns tatsächlich spürbar die Arbeit leichter gemacht.

Wenn man so schön will: Verbesserungsmöglichkeiten: Social Media Apps (wenn man die Desktop Variante nicht ohnehin vorzieht) und möglicherweise eine 3G Connectivity – obwohl man meines Erachtens nach mit dem Workaround über das Smartphone gut zurecht kommt.
Wir bedanken uns ganz herzlich beim Microsoft Team. Auch der Support bei Fragen hat hervorragend geklappt. Wir freuen uns bereits darauf, die Zusammenarbeit fortzusetzen.





Nützliche Links zum Surface Pro 3:
http://www.microsoft.com/surface/de-at/business/overview

Freitag, 28. November 2014

Bis der Arzt kommt … Die 3 wichtigsten Bedrohungen für die Gesundheit der IT

Vorsorgemedizin boomt und wirkt sich nachweislich positiv auf die Gesundheit der Bevölkerung aus. Eher nachlässig wird indes die „Gesundheit von IT-Systemen“ behandelt, gerade in Zeiten von Kostendruck und steigender Komplexität. Während die Abhängigkeit der Unternehmen von der IT immer mehr steigt, wachsen gleichzeitig auch die Bedrohungen. Der Ziviltechniker Dr. Wolfgang Prentner (ZT-PRENTNER-IT GmbH) ist Spezialist für Computer Forensik und IT-Sicherheit und versteht sich oft als Notfallmediziner in der IT. Im Gespräch gibt der Spezialist Auskunft über jene Vorbeugemaßen, die zur Gesundheitsfürsorge in der IT notwendig wären.

Wo sehen Sie denn die 3 schlimmsten Gesundheitsbedrohungen für die Unternehmens-IT?
Mehrere Faktoren kommen zur Zeit gleichzeitig zum Tragen:

(1) Die IT Landschaft ist hoch komplex und neue, moderne Technologien werden eingesetzt. Mobile Endgeräte, Cloud Services und Virtualisierung verändern die Nutzung und die Erwartungen an IT-Systeme. Um agil und rasch im Wettbewerb zu agieren, wird Software in immer kürzeren Abständen entwickelt, zumeist nicht ausreichend getestet und  von Qualitätssicherung sowie Dokumentation ist keine Rede. Dadurch schleichen sich immer mehr Fehler in die Software ein mit zum Teil fatalen Folgen im Bereich der System-Zuverlässigkeit als auch im Bereich der Sicherheit. Beispiele dafür sind die falsche Verbuchung von Geldbeträgen auf Privat- und Firmenkonten sowie die Einsicht in fremde Konten beim Online-Banking oder der Supergau der heuer stattfand im Zusammenhang mit dem  „Heartbleed Software-Fehler“. Dieser ermöglichte direkt den Hauptspeicher von mehreren Millionen sicherheitskritischen Computersystemen auszulesen.
(2) Unternehmen sind immer mehr von Spezialisten und Dienstleistern abhängig. Dabei kommen die Dienstleistungen zu 99% nicht aus einer Hand sondern von einer Heerschar von Dienstleistern für z.B. Hardware, Betriebssystemen, Infrastruktur, ERP, CMS, Storage, für Installation, Wartung und Betrieb. Dies führt dazu, dass bei Problemen mit der IT, keine rasche und zielgerichtete Lösung des Problems vorliegt, sondern das Problem zumeist wie eine heiße Kartoffel im Kreis geschickt wird. Die Rechnung zahlt dann der Auftraggeber.

(3) Ein Basisschutz ist zumeist in den Unternehmen und Behörden vorhanden. Das wissen auch die Angreifer. Ein erhöhter Schutz auf Basis einer Risikoanalyse kostet zumeist nicht doppelt so viel wie man vermuten würde, sondern erhöht die Kosten um einen Faktor 10 bis 100 (!). Mit diesem exponentiellen Anstieg der Kosten und des Aufwandes sind die meisten Organisationen überfordert, das macht sie verwundbar. Aber auch dieser Schwäche sind sich Cyber-Kriminelle bewusst.  
Was sind die gängigsten Angriffsziele?

Die Angriffsziele sind breit gefächert. Primär geht es um Geld. Privatpersonen sind genauso lohnende Ziele, wie kleinere Unternehmen oder Konzerne. Immer noch gelingt es, blauäugigen Privatpersonen mit plumpen beziehungsweise simplen und altbekannten aber perfektionierten Methoden beträchtliche Summen abzuknöpfen, sei es mit Spam, Phishing oder fingierten Anrufen. Das Vorgehen bei Angriffen auf Konzerne ist meistens komplexer da das Sicherheitsniveau wesentlich höher ist. Allerdings ist hier auch mehr zu holen.
Inwieweit muss man sich als Unternehmen vor Cyber Kriminellen schützen?

Cyber Kriminalität hat sich zum Big-Business mit Milliarden Umsätzen entwickelt. Das Vertrauen in die Informationstechnologie ist mehr denn je durch die in den letzten Tagen, Monaten und Jahren aufgedeckten kriminellen Handlungen erschüttert – dahinter stecken mafiose Strukturen und natürlich auch staatliche Spionageaktivitäten. Man denke an den  aktuellen Fall des Trojaners Regin, bei dem die Vermutung nahe liegt, dass er aus dem Umfeld staatlicher Organisationen kommt.
Der Schutz vor Cyber Kriminellen kann zum Teil durch eine gut gewartete IT Landschaft und konkrete Abwehrmechanismen sichergestellt werden. Auch eine unabhängige und regelmäßige Überprüfung des Sicherheitsniveaus von Unternehmen und Behörden hilft.

Der zentrale Angriffs-Faktor ist jedoch weiterhin der Mensch selbst, der die Systeme, die ihm zur Verfügung gestellt werden nur unzureichend versteht und aus diesem mangelnden Verständnis heraus, aus Bequemlichkeit oder fehlendem Risiko-Bewusstsein heraus Fehler macht. Es gilt: „culture eats strategy“, die beste Sicherheitsstrategie hilft nichts, wenn die Unternehmenskultur im Punkto Sicherheit unterbelichtet ist. Awareness Maßnahmen, Information, Diskussion und Schulung sind hier von entscheidender Bedeutung.
 Was ist bei Gesundheitsvorsorge für die IT zu beachten?

Bei der Gesundheitsvorsorge für die IT ist zu beachten dass die strategischen IT-Ziele mit genügend Ressourcen, Know-how und Geldmitteln bestückt werden und mit den richtigen Partnern verfolgt werden. IT-Dienstleister glänzen oft in der Akquise, letztendlich sind sie aber eher dem eigenen Unternehmenserfolg verpflichtet als dem der Kunden. Wichtig ist dabei, sich nicht nur das Leistungspaket und die attraktiven Preise anzusehen, sondern auch zu prüfen, was passiert, wenn etwas passiert. So dass Sie im Fall des Falles nicht im Stich gelassen werden. Hier ist es unter Umständen unabhängige Dritte ins Boot zu holen, um die eine objektive Einschätzung der Lage zu erhalten.
Als Referent steht der Fachmann Wolfgang Prentner auf dem 8. Confare CIO & IT-Manager Summit für Fragen zur Verfügung, wo am 25. und 26. März in Wien auch die besten IT-Manager des Jahres ausgezeichnet werden. Anmeldungen und Details auf www.ciosummit.at
 
 
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Mittwoch, 20. August 2014

#TopCIO – Urs Püntener macht die Rhätische Bahn mobil

Urs Püntener, studierter Informatiker ist seit 2011 bei der Rhätischen Bahn als Leiter Informatik tätig und sorgt dank dem Einsatz moderner mobiler Kommunikations-Technologie dafür, dass die Rhätische Bahn ein tatsächlich mobiles Unternehmen ist. Das macht ihn zu einem der Kandidaten für den SWISS CIO AWARD, den Confare in Zusammenarbeit mit EY und der Universität St. Gallen auf dem 3. Swiss CIO SUMMIT am 25. März an die Schweizer Top-CIOs verleiht. Anmeldung und Details: www.cioaward.ch

 Welche Anforderungen haben Mitarbeiter und Unternehmensführung an den CIO?

Die Rolle des CIO im Unternehmen hat sich stark gewandelt. Sah man ihn noch vor Jahren gerne als Techniker der sich mit den Computern zu befassen hat, so sehen ihn heute Mitarbeiter eher als Kontaktstelle um ihre Prozesse und Arbeiten zu verbessern, während die Unternehmensführung ihn als Manager, der quer durch das Unternehmen den Nutzen der IT erklären, Projekt und Betriebswirtschaftliche Aufgaben zu lösen hat, wahr nehmen.

Welche Veränderungen konnten Sie in Ihrem Unternehmen umsetzen?

In den vergangen 3 Jahren konnte ich dank unserer Firmenstrategie – Faszinierend anders unterwegs – querdenken. Es gehört zu dem Grundauftrag, die Informatik Basis Infrastruktur auf ein zeitgemässes, effektives und effizientes Niveau zu bringen. Dabei konnte ich auch gerade unseren kompletten Mobilitätsansatz umsetzen. Bei unserer letzten Zählung hatten 1400 Mitarbeiter einen AD Account. Als ich vor 3 Jahren gestartet bin, waren es noch 640 bei gleichem Personalbestand. Heute können Mitarbeiter unabhängig von ihrem Standort mittels Smartphones, Tablets, Thin Clients und Ultrabooks auf ihre Unternehmensdaten und Applikationen zugreifen.

Wie wichtig sind moderne Arbeitsplatzkonzepte und Mobilität für den Unternehmenserfolg?

Eine Bahn ist mobil. Insofern ist es ein Kernelement für unseren Unternehmenserfolg diese Mobilität in allen, nicht nur in den administrativen Bereichen herzustellen. Informationen direkt in die Hand des Mitarbeiters zu legen, anstelle ihn zwischen seinem Arbeitsplatz und einem IT Standort pendeln zu lassen, vereinfacht und beschleunigt Prozesse erheblich. Unsere Werkhallen sind beispielsweise mehrere Hundert Meter lang.  Auch im Außen Einsatz bringt die Mobilität grosse Fortschritte (Beispiel defekt der Küche in einem Speisewagen).

 Welche Fähigkeiten sollte Ihrer Ansicht ein IT-Manager mitbringen?

Er ist ein Mittler zwischen 3 Welten: den Businessbedürfnissen, dem finanziell Sinnvollen und dem technisch Machbaren. Stellt er sich nur auf eine der Welten ein, ist er vielleicht in dieser Welt effizient, aber als Ganzes gesehen nicht effektiv. Aus meiner Sicht  bedarf es insbesondere der Fähigkeit, eine Aufgabenstellung aus verschiedenen Blickwinkeln zu analysieren und in einer schnelllebigen Welt auch rasch und kosteneffizient lösen zu können.

Welche Bedeutung hat der CIO AWARD für Sie?

Ein CIO Award würde mich ehren und mir grosse Chancen ermöglichen, Informatik noch besser und breiter zu kommunizieren. Ich sehe den CIO Award als Möglichkeit, gelungene Ansätze Schweizer Firmen in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu bringen. Insbesondere würde es mich für unseren Standort Graubünden und die vergleichsweise kleine Informatik Größe der Rhätischen Bahn ehren ihn zu erhalten.

 

 

Dienstag, 12. August 2014

Mangelt es an ERP-Spezialisten? Personalberater Alexander Wozak über unrealistische Erwartungen an Bewerber und Erfolgsfaktoren für ERP Projekte

Alexander Wozak ist ein alter Hase der österreichischen Personalberater Szene und unterstützt als Gründer der HR Consulting Alexander Wozak GmbH seine Kunden bei der Suche nach IT-Profis und ERP-Spezialisten. Anlässlich des ERP Infotages haben wir ihn gefragt, was am gefürchteten Fachkräftemangel dran ist. Anmeldung und Details zur Veranstaltung auf www.erp-infotag.at

Was sind Ihrer Meinung nach die Erfolgsfaktoren für eine ERP Umsetzung?

AW: Entscheidender Erfolgsfaktor für eine ERP Umsetzung ist wie bei jedem großen IT-Projekt natürlich der Mensch – sei es der passende Berater, wie auch die richtigen Entwickler. Darüber hinaus ist eine umfassende Analyse der Unternehmensinfrastruktur und Systemlandschaft erforderlich. Man braucht einen Überblick darüber, welche Informationen und Datenformate zwischen den Systemen über Schnittstellen ausgetauscht werden.

Vor der Entscheidung ob eine Standardsoftware oder Individualsoftware zum Einsatz kommt, müssen in einer Vorstudie die Anforderungen definiert, der Business Case gerechnet und die Machbarkeit geprüft werden. Wenn Sie die falschen Leute damit beschäftigen, dann wird an dieser Phase gespart, und die Aufwände während der konkreten Implementierung steigen. Profis wissen, dass die Vorbereitung entscheidend ist.

Standardsoftware, in der vielfältige Funktionalitäten so zu verpacken sind, dass sie für alle Kunden bedienbar bleibt, stellt oft eine weit höhere Herausforderung bei der Einführung dar, als die Kunden annehmen. Die Anpassung wird in der Praxis meistens nicht nur durch den Hersteller selbst vorgenommen, sondern durch Systemhäuser. Der Anpassungsprozess muss deshalb genau definiert sein.

Veranstaltungen wie der ERP Infotag von Confare bieten einen Überblick über gängige Anbieter und man nimmt Praxistipps von tatsächlichen Anwendern bezüglich etwaiger Fallstricke mit.

Was ist dran, am viel gefürchteten Spezialistenmangel?

AW: Es wird tatsächlich enger! Entspannung auf dem IT-Arbeitsmarkt ist eher nicht zu erwarten, so lautet unsere Einschätzung. Wir sind als Personalberatungsunternehmen intensiv mit der der Suche nach Spezialisten beschäftigt. Aktuell haben wir zwischen 30 und 40 vakante Positionen dringend zu besetzen. IT-Fachkräfte werden weiter händeringend gesucht. Stellenmarkerhebungen, die wir für Österreich, Deutschland und die Schweiz gemacht haben, machen uns das sehr deutlich. Aber woher sollen sie auch kommen die vielen Gurus?

Der demografische Wandel wird die Schwierigkeit noch weiter erhöhen, während der Gesamtbereich IT und damit der Bedarf nach erfahrenen Spezialisten generell wachsen. Junge Absolventen haben oft schon 3-5 gute Job Angebote.

Aber nicht für jeden Absolventen und Experten bedeutet das paradoxerweise optimale Chancen am Arbeitsmarkt. Denn viele IT-Unternehmen haben ihre Anforderungen auf ein unrealistisches Maß hochgeschraubt, das nur auserlesene Wunschkandidaten erfüllen können. Die Bereitschaft der Arbeitgeber für Spezialisten enorme Gehälter zu zahlen und soziale Verpflichtungen einzugehen hat sich verringert, während gleichzeitig von den IT-Experten exzellente Kenntnisse in C#, C++, Java, HTML5, SQL etc. erwartet, hervorragende „Social Skills“ und „verhandlungsfähiges Englisch“ vorausgesetzt werden, sowie viele Jahre Erfahrung.

Nach welchen Qualifikationen suchen Sie im Zusammenhang mit ERP am meisten?

Wichtig ist der sichere Umgang mit aktuell benötigten Webtechnologien wie zB. PostgreSQL, MySQL, MongoDB, PHP, Python, MVC, JS, CSS, HTML) sowie Erfahrung in der App Entwicklung. In den Programmiersprachen sind Kenntnisse in .Net / C#, C++, C essenziell Wichtig. Mehrjährige Projekterfahrung im Aufbau von ERP Systemen (Microsoft Dynamics AX bzw. SAP, Oracle, Infor, Baan usw..).

Eine abgeschlossene IT-Ausbildung (HTL, FH, Studium Informatik, Wirtschaftsinformatik) sowie sehr gute Englischkenntnisse runden die Qualifikation der Kandidaten ab.

Was ist bei der Suche nach ERP Entwicklern am Schwierigsten, welche Fehler sollte man vermeiden?

Die richtigen Personen zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu haben ist die größte Herausforderung. Denn sehr gute Kandidaten haben bereits mehrere Angebote. Gute ERP Entwickler wollen gefunden und gehalten werden. Hat man sie einmal gefunden liegt es in der Natur der Sache entsprechend der Qualifikation zu bezahlen. Eine Werksküche, gratis Mineralwasser und Kaffee reichen nicht mehr aus, um hochqualifizierte Mitarbeiter zu binden. Die 3 wichtigsten Faktoren, um die richtigen Mitarbeiter für ein ERP Projekt zu finden und zu halten sind also aus meiner Sicht:

1.      Realistische Anforderungen an die Kandidaten – nicht junge Absolventen suchen, die modernste Technologien beherrschen, nicht viel Geld verlangen, exzellentes Englisch sprechen und dabei aber viele Jahre Branchenerfahrung mitbringen.

2.      Faire und marktkonforme Entlohnung.

3.      Auf das soziale Gefüge im Unternehmen und auf positive Mundpropaganda achten.

www.erp-infotag.at

Mittwoch, 26. März 2014

Das Neue Arbeiten und die Büroimmobilie


Als ich vor nun doch schon fast 14 Jahren in die Konferenzbranche kam, war das erste Thema, das mich beschäftigte, ‚Die Büroimmobilie‘ der Zukunft. Die Konferenz zu diesem Thema hatte nur wenig Teilnehmerzuspruch, war aber doch inhaltlich richtig spannend. Innovatives Beispiel war damals IKEA mit Desksharing Konzepten. Damals war aber ‚googeln‘ noch kein gängiger Begriff und es gab (schluck) auch noch kein iPhone!


Smarte Technologien – Smarte Immobilien?


Ansonsten  waren die Herausforderungen ähnlich wie heute. Kosten sollten gespart, Mobilität und Kreativität gefördert werden. Der Mensch im Mittelpunkt – doch was bedeutet das eigentlich? Denn so unterschiedlich wie die Temperamente der Menschen, so unterschiedlich sind auch die Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Nach mehr als einem Jahrzehnt hat sich viel geändert. Die technischen Möglichkeiten sind unglaublich vielseitig geworden. Handy und Tablets haben die Arbeitswelt revolutioniert. Aber unterstützen Immobilien diesen Wandel auch?
Reinhard Poglitsch,  IFMA

Reinhard Poglitsch – Präsident der IFMA – meint Nein.  Und diese Meinung untermauert er durch Fotos, die er auf seinen Reisen an diversen Plätzen geschossen hat und die zeigen, wie Menschen auf sehr unkomfortable Weise an ihren am Ladegerät hängenden Devices arbeiten. Poglitsch sagt dazu: „Der Technologiewandel bestärkt Nutzer von Immobilien vermehrt mit Mobile Devices wie Tablets zu arbeiten. Immobilien sind leider in den meisten Fällen noch nicht gerüstet dafür. Vermehrt werden Manager an Staubsaugersteckdosen gesichtet.  Mobile Devices sollen ja auch geladen werden. So gesehen auf den Flughäfen Nizza und Kopenhagen, aber auch in einem Mega-Konferenzzentrum in Philadelphia.“
Konferenzzentrum Philadelphia

Flughafen Nizza Quelle Reinhard Poglitsch
Die neue Arbeitskultur

Marcus Izmir
Technologie ist das eine – Arbeitskultur das andere. Marcus Izmir – Unternehmer und Gründer der Initiative DNA (Das neue Arbeiten) – beschreibt es so:  „Zuallererst geht es beim neuen Arbeiten um eine Änderung des Verhaltens und der Kultur; um eine Fokusierung durch themen- und projektorientiertes Arbeiten. Strukturen und Anreize für die Transparenz von Wissen durch Vertrauen können Leerläufe und Doubletten vermeiden und Raum für Kreativität, Sinn und Innovation schaffen. Es geht darum, dem oft monotonen Arbeitsalltag einen Lebenskontext hinzuzufügen.“



Der Markt für Büroimmobilien im Wandel?


Thomas Beyerle, IVG Immobilien
Noch einmal zurück zu meiner ersten Immobilienkonferenz vor 14 Jahren: Damals wurde der Büroimmobilie von manchen schon recht schlechte Zukunftsaussichten eingeräumt. Sinkender Flächenbedarf, Laptops und Handys auf dem Vormarsch,  klassische Büronutzung im Rückzugskampf. Und tatsächlich ist auch ein  „Überraschenderweise zeigt sich der Wandel nicht ausschließlich in der Fläche, sondern in der Verstärkung bereits existierender Strukturen und Standorte. Einfacher formuliert: Die Nachfrage von immer mehr Bürobeschäftigten in der Dienstleistungsgesellschaft tritt an immer zentraleren Standorten auf, bei gleichzeitig immer weniger Fläche pro Kopf. Zentrale Stadtteile wie Bankenviertel bzw. CBD´s boomen – das Umland und die Peripherie verlieren deutlich an Nachfrage. Filtering up in den Innenstädten, filtering down weit draußen. Dezentralisierung ade.“
Wandel eingetreten. Thomas Beyerle Managing Director der IVG Immobilien AG fasst das Ergebnis einer Studie von IVG Research so zusammen:
Stefan Wernhart, EHL Immobilien
Auch der Immobilienstandort Wien kommt an dem Trend zum ‚neuen Arbeiten‘ nicht vorbei, wobei Stefan Wernhart  - Leitung Gewerbeimmobilien bei EHL Immobilien – beobachtet, dass es eher die internationalen Bürosuchenden sind, die sich eine Immoblie auch danach anschauen,  ob sie neue Arbeitskonzepte unterstützt.  „Effiziente Flächennutzung seht dabei ganz stark im Vordergrund“, so Wernhart, und er ergänzt: „Für die österreichischen KMU steht das neue Arbeiten noch nicht im Fokus bei der Bürosuche, da werden klassische Bürosituationen bevorzugt“.




Bedeutung für den Immobilienbestand
Was bedeutet das nun für den Immobilienbestand – Immobilien also, die lange vor den Smartphones, der Cloud, den Open Spaces und Kreativ-Cafeterien gebaut wurden?  In einem Büromarkt der an sich schon vom Verdrängungswettbewerb geprägt ist, können solche Standorte ein Alleinstellungsmerkmal entwickeln, bei denen das moderne Arbeiten möglich gemacht wird. Und dazu genügen ein paar ‚smarte‘ Maßnahmen: „ Natürlich müssen auch bei alten Immobilien architektonische Zaubergriffe angewandt werden. Die Wege der Mitarbeiter können räumlich zu Chancen für ein Gespräch werden. Ein paar mobile Arbeitsplätze mehr ermöglichen einen größeren Besprechungsraum. Oder Sofas, die immer mehr als regulärer Arbeitsplatz akzeptiert werden, fördern die wesentliche und produktive, informelle Kommunikation. Ein Eckbüro des Vorstands, der ohnehin nie da ist, könnte zu einer großzügigen Teeküche mit Blick umgestaltet werden, statt wie früher in einem Kammerl ohne Fenster zu sitzen. Die Bibliothek für alle zu öffnen ergibt einen Raum der Stille zum Auftanken und zum konzentrierten Arbeiten.“ Ist Marcus Izmir überzeugt. Gerade für Start-Ups sind kostengünstige Flächen mit kreativer Ausstrahlung wichtig und da sind die Büro-Tower nicht unbedingt die erste Adresse.
R. Matthias Kubicki, KEYTOOOFFICE
Wir sind noch nicht am Ende der Reise angekommen. Die Wirtschaft selbst wandelt sich. Mit dem steigenden Druck am Arbeitsmarkt und den damit einhergehenden mannigfachen selbstständigen Tätigkeiten entsteht auch ein ganz neuer Bedarf an kurzfristigen und flexiblen, vor allem aber leistbaren Flächen. Und diese Flächen können ganz zeitgemäß auch über Plattformen wie KEYTOOFFICE gebucht werden, wo Unternehmen ungenützte Fläche und Infrastrukturgegen Miete zur Verfügung stellen. "Arbeit passiert überall. Eine an Ort und Zeit gebundene Arbeit ist ein Überbleibsel aus der Industriegesellschaft. Die Form und der Charakter von Arbeit verändern sich und gehen immer stärker in die Richtung Wissens- und Kreativarbeit, welche am Computer von einem beliebigen Ort erledigt werden kann." so R. Matthias Kubicki, Director Of Business Development bei KEYTOOOFFICE.

Und weiter?....
Um den Bogen von meiner ersten Immobilienkonferenz zu unseren aktuellen Terminen zu spannen: am 22. Mai bei unserer Konferenz ‚best[and]IMMO ist das neue Arbeiten in Bestandsimmobilien thematisiert. Außerdem  berichten Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou über den Stadtentwicklungsplan 2020 und  
Mag. Sylvia Dellantonio, Geschäftsführerin, willhaben internet service GmbH, Wien
Mag. Michael Ehlmaier, Geschäftsführender Gesellschafter, EHL Immobilien GmbH, Wien
Dr. Bruno Ettenauer, Vorstand, CA Immobilien Anlagen AG, Wien
Dr. Eugen Otto, OTTO IMMOBILIEN GRUPPE, Wien
Ing. Reinhard Poglitsch, Präsident, IFMA Austria
Dr. Andreas Ridder, Geschäftsführer, CB Richard Ellis GmbH, Wien
Mag. Daniel Riedl FRICS, Vorstandsmitglied, IMMOFINANZ AG, Wien
Mag. Alexander Wlasto, Partner, Ernst & Young Advisory Services GmbH
diskutieren über Veränderungen in der Immobilienwelt.
best[and]IMMO

Und am 30. September bei der Green & Blue Building Conference wird uns der enorme Veränderungsdruck  und seine Auswirkungen auf die Immobilienwelt befassen. Und beim Gala Dinner wir der GBB Award in Kooperation mit EY Österreich vergeben