Viele Immobilienentwickler beschäftigen sich mit dem Thema
Büros für Startups. Du selbst arbeitest mit Startups. Was unterscheidet diese
Unternehmen von den klassischen?
Startups haben anfangs ausser einer Idee nichts. Auch
meistens kein Geld. Es gibt keine geregelten Arbeitszeiten, kein fixes Büro,
keine Strukturen. Alle drängen darauf ihr Businessidee als Produkt umzusetzen
und auf den Markt zu bringen.
In welchen Büros arbeiten die mit denen Du zusammen arbeitest? Bitte gib uns ein paar Beispiele?
Das klassische Büro gibt es kaum - zumindest nicht am
Anfang. Ich arbeite oft von zu Hause aus mit Teams die auf der Welt verteilt
sind. Oder wir treffen uns bei einem von uns privat in unseren
Wohnungen oder Häusern. Nicht selten übernachten wir auch hier. Oft arbeiten wir in Coworking Spaces.
Momentan bin ich viel in Amsterdam in so einem Coworking
Space. Jedes Startup hat einen Tisch und einen versperrbaren Kasten, es gibt
unterschiedliche Räume zum Zurückziehen oder Präsentieren.Wir haben ein Haus zum Wohnen gemietet, da wird dann abends weitergearbeitet. Das wird aber nicht als Arbeit empfunden.
Wie funktioniert arbeiten in diesen Unternehmen?
Die Trennung Arbeit-Freizeit gibt es in dieser Form nicht.
Man arbeitet viel, aber es macht Spass.
Alle haben Laptops, Smartphones und Internetanschluss.
Voraussetzung ist hier, dass man Tools wie Skype, Hangout, Slack oder Trello
beherrscht und weiss wie man im virtuellen Team kommuniziert und Daten teilt.
Wenn man physisch zusammen ist, ist manches leichter in der schnellen
Kommunikation, aber auch hier haben wir meistens jemanden bei einem Meeting
dabei, den wir “reinholen” müssen, also per Videokonferenz dazuschalten.
Welchen Stellenwert hat der Büroraum?
Anfangs hat er überhaupt keinen Stellenwert. Viele einzelne
Firmengründer gehen dann eher deswegen in einen Coworking space weil sie nicht
alleine sein wollen. überhaupt ist dies eine gute Form für ein Startup. Erst
wenn das Startup wächst, kommt ein eigenes Büro in Frage. Oft sind es aber
abgeschlossene Räume im selben Coworking Space.
Kennst Du Bürogebäude, die extra dem Thema Startups gewidmet sind?
ja, z.b. Rocketspace in San Francisco oder B.Amsterdam. Hier
mieten sich dann auch klassische Unternehmen ein, wenn sie mit Startups
zusammen arbeiten wollen. In Österreich sind es nicht ganze Gebäude sondern
eher Teile, die einen Coworking Space beherbergen, wie z.B. Sektor5, SocialHub,
Talentflow in Wien oder Coworking Salzburg.
3 Tage ein Startup begleiten.
3 Tage in einem Coworking Space sein
3 Coworking Spaces besuchen
Wie hoch ist die Bereitschaft junger Unternehmer Geld für Büroraum auszugeben?
Gering; wichtig ist aber die Flexibilität, z.B. für einen
Tisch 1 Tag pro Woche einen vernünftigen Preis zu bekommen und den
Besprechungsraum mitnutzen zu können. Viele junge Unternehmen brauchen kein
Büro zum Reprösentieren sondern funktionale Räume zum Arbeiten. Die müssen cool
eingerichtet sein, vielleicht Tischfussball und gemütliche Couches haben und
den Startup-Spirit haben.
Auch etablierte Unternehmen fordern für sich den Sprit und die Flexibilität der
Entrepreneure. Glaubst Du die klassischen Unternehmen können hier mithalten?
Wenn man schaut wie die Digitalisierung alles, aber auch wirklich alles verändert, dann müssen klassische Unternehmen sich diesen Spirit aneignen.
Es reicht nicht, ein wenig Verbesserung zu spielen; es nützt
nichts, ins Silicon Valley auf Startup-Sightseeing zu fliegen. Innovationen
müssen mit Warp-Antrieb und Boost umgesetzt werden. Das machen ich gemeinsam
mit Partnern in Warp-Innovation Boostcamps.
Viele der Unternehmen können nur das Geld, das sie jetzt noch verdienen, nehmen
und in Startups investieren. Und wenn sie schlau sind, dann lassen sie auch
eigene MitarbeiterInnen ziehen. Wichtig ist, dass diese Spinoffs und von
etablierten Unternehmen finanzierten Startups ein paar Kilometer weit weg von
diesen sind, sonst treten die Elefanten die Ameisen tot.
Mehr über Chris H. Leeb finden Sie hier: http://www.cleebration.com/ oder treffen Sie ihn persönlich bei der best(and)IMMO http://www.confare.at/12954_DE-4150_best%28and%29IMMO_%234-Programm.htm am 9. Juni im Palais Hansen Kempinski
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