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Dienstag, 12. Juli 2016

Be CIO – Das Motto des 10. Confare CIO SUMMIT und was es bedeutet

2017 ist das zehnte Jahr, in dem Confare in Zusammenarbeit mit EY die besten IT-Manager des Jahres mit dem #CIOAWARD auszeichnet. 10 Jahre in denen sich das Rollenbild des IT-Managers drastisch verändert hat.

Als Brückenbauer zwischen dem Machbaren und dem Möglichen ist der CIO gefragt Innovationen zu initiieren, möglich zu machen und umzusetzen. Die IT ist nämlich längst nicht mehr nur Business Enabler sondern für die meisten Unternehmen ein entscheidender Existenzfaktor.

Die hohe Bedeutung, die der IT zukommt, bringt viel Verantwortung mit sich. Die CIO Rolle muss aktiv wahrgenommen werden, denn die Fachabteilungen sind im intensiven Wettbewerb darauf angewiesen Technologie innovativ einzusetzen. Wenn die notwendige Unterstützung nicht von der internen IT kommt, dann wird der Bedarf über externe Dienstleister und Anbieter gestillt. IT-Budgets verlagern sich dann in die Fachabteilungen und der CIO bleibt bei strategischen Überlegungen außen vor.
CIO sein bedeutet den Erfolg des Unternehmens aktiv mitzutragen, strategische Entscheidungen und Veränderungen zu initiieren und umzusetzen.

Be CIO ist das Motto des 10. Confare CIO SUMMIT. Be CIO bedeutet, diese strategische Rolle engagiert, visionär und aktiv wahrzunehmen. Be CIO ist eine Aufforderung zu gestalten, zu verändern, nach Innen und Außen zu kommunizieren.

Der CIO darf nicht Verhinderer sein. Veränderung ist sein Tagesgeschäft. Ein Schlüsselwort ist dabei Authentizität. Be CIO heißt die Führungskultur im Unternehmen mitzuprägen und zu einem offenen und innovationsfreundlichen Klima beizutragen. Wer sich selbst beim Erfüllen seiner Aufgabe verleugnen muss, kann Mitarbeiter, Management und Anwender nicht bewegen.

Während Eigentümer, Geschäftsführer und Manager den Digitalen Wandel oft als Bedrohung sehen und groben Veränderungen skeptisch gegenüberstehen, kann der CIO Chancen und Potenziale aufzeigen und dabei die Risiken realistisch erfassen. Durch die Erfahrung beim Automatisieren der Geschäftsprozesse hat die IT in vielen Unternehmen ein umfassendes Verständnis der Abläufe und kann dann dort einhaken, wo die größten Möglichkeiten zu erwarten sind.
Es geht darum Interessen und Bedürfnisse im Unternehmen abzustimmen und Allianzen und Partnerschaften zu schmieden um gemeinsam erfolgreich zu sein. Be CIO bedeutet daher auch Kommunikator zu sein, Motivator und letztendlich auch überzeugender Verkäufer. Dabei sind IT-Anbieter Partner und Konkurrenz zu gleich. Da auch sie vom rasenden Veränderungsdruck betroffen sind, kann man von ihnen lernen und es bieten sich Chancen für neue Modelle der Zusammenarbeit.
Be CIO bedeutet Mut und Entschlossenheit, Lernwille und Fähigkeit zur ständigen Veränderung.

Die CIO AWARD Preisträger liefern dazu ein Beispiel. Sie zeigen, was es heißt die CIO Rolle zu gestalten, Themen im Unternehmen zu positionieren und zu treiben und zukunftsorientiert zu handeln. Wir bedanken uns bei ihnen und all jenen IT-Managern, die in Österreichs Unternehmen zum Erfolg beitragen, uns in den letzten 10 Jahren aktiv unterstützen und damit das Confare CIO SUMMIT zu Österreichs größtem IT-Treffpunkt machen.

Seien Sie dabei, wenn wir unser 10 Jahres Jubiläum feiern und lassen Sie sich von internationalen Erfolgsbeispielen und Netzwerk inspirieren. Auf www.ciosummit.at finden Sie Gelegenheit zur Anmeldung und mehr Details.
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Be CIO - 10 Jahre Confare CIO SUMMIT bedeutet 10 Jahre Erfahrungsaustausch auf internationalem Niveau, Wertschätzung für die IT und inspirierende Themen für das IT-Management.
Zum 10 Jahres Jubiläum stellen wir den CIO in den Mittelpunkt. Wir zeichnen auch 2017 wieder die besten IT-Manager mit dem CIO AWARD aus. Seit 2008 haben wir diese Auszeichnung elf Mal an die IT-Manager des Jahres überreicht (seit 2015 gibt es den CIO AWARD in den Kategorien Enterprise und Mittelstand) sowie fünfundvierzig Mal die Auszeichnung als #TopCIO vergeben, seit 5 Jahren tun wir dies auch in der Schweiz.
Der CIO AWARD 2017 wird am 29. März beim 10. Confare CIO SUMMIT in Wien verliehen. Einreichungen sind bis zum 30. Januar möglich. Die Einreichungsunterlagen finden Sie auf www.cioaward.at

Dienstag, 28. Juni 2016

Künstliche Intelligenz und Robotik – Ist der Mensch ersetzbar?

Petra Augustyn ist Entrepeneur und Expertin für Künstliche Intelligenz. Im Blog Interview anlässlich des Confare Event #Digitalize 2016 – Industrial Innovation, das am 14. November in Linz stattfinden wird, nimmt sie Stellung zu den wuchtigen gesellschaftlichen und ethischen Fragen rund um den Digitalen Wandel, Roboter, die unsere Arbeitsplätze gefährden und den aktuellen Stand der Forschung rund um KI.

Zahlreiche Beschäftigte fürchten die Folgen des Digitalen Wandels? Wie berechtigt sind diese Ängste?
Behauptungen, das Ende der Welt stünde bevor, wenn Computer uns überflügeln und intelligenter werden als wir, so etwas macht Angst. Sachlich zu diskutieren ist mit Ängsten leider nicht möglich. Wer unter Flugangst leidet, dem helfen auch keine Statistiken über Absturzsicherheit von Passagierflugzeugen. Der Mensch wird sich trotzdem fürchten in ein Flugzeug einzusteigen. Es nützt auch nichts, die Angst vom Gesetzgeber reglementieren zu lassen. Das würde wenig bringen, außer, dass es uns unsere freie Gesellschaft kostet.  Es sollte uns als Gesellschaft gelingen mit Kontrollverlust, den Veränderungen, dem Neuen, dem Risiko, und der Unsicherheit umzugehen. Ansonsten werden wir in Kürze Zeugen von Debatten, die an Ausmaß, Intensität und Unsachlichkeit weit über das hinausgehen was dienlich ist.
Der Philosoph John Searl nutzt den Begriff der DEKLARATION. Eine Deklaration beschreibt die Welt und sie verändert zugleich die Welt. Ich nenne es, frei nach Odo Marquard, eine Philosophie des „Stattdessen“. Eine Deklaration schafft Veränderung, indem sie die Welt so beschreibt, als ob die beabsichtigte Realität bereits eine Tatsache wäre. Auf Deklarationen folgen Gegendeklarationen.

Wir werden in bestimmten Branchen große Veränderungen erleben. Im gesamten Pflegebereich zum Beispiel. In Deutschland rechnet das Statistische Bundesamt mit einem Anstieg von Pflegebedürftigen von 2,5 Millionen auf rund 4,5 Millionen für das Jahr 2050. Japan hatte sich bereits in den frühen 90iger Jahren entschlossen, auf Roboterforschung und Technologie zu setzen, um den demographischen Wandel entgegenzuwirken. Dort sind bereits Heberoboter und Vollwaschautomaten für Pflegebedürftige im Einsatz. Speziell in den Pflegeberufen kommt es bei Arbeitnehmern, durch die teilweise hohe Kraftbeanspruchung, zu körperlichen Spätfolgen. Dieser Berufsgruppe könnte damit massiv geholfen werden. Die mechanischen Tätigkeiten übernimmt der Roboter – der Mensch kontrolliert. Das ist kein Ersatz des Pflegers, sondern eine Ergänzung. Der seelische, menschliche Austausch wird niemals von einem Roboter bewerkstelligt werden können. Das werden Maschinen niemals abdecken können. Da ist menschliche Wärme, der Mensch, die humane Intelligenz gefragt. Und exakt für dieses Zwischenmenschliche hätte man dann auch viel mehr Zeit.
Es gibt unzählige Berufe, die sich durch Einsatz von Digitalisierung eine Erleichterung im Job erwarten können. Auch der gesamte Medizinbereich. Das beginnt in der Verwaltung eines Krankenhauses, geht über die Ärzteschaft und endet beim Röngtenassistent. Ich durfte neulich beobachten, welchen Zettelirrsinn Ärzte und Krankenschwestern ausgesetzt sind. Diese verlorene Zeit könnte viel sinnvoller für den Patienten eingesetzt werden. Stattdessen werden diese Menschen von Zettelwirtschaft erschlagen. Zynisch formuliert könnte man sagen, die Zettelwirtschaft hat sich von selbst, oder in sich totreguliert.

Würde man die Menschen, auch die Politiker gezielt informieren, über die gesellschaftlichen Vorteile, die intelligente Digitalisierungskonzepte bieten, wären die Zweifel und Widerstände um ein Vielfaches geringer. Die Menschen würden in fast jeder Berufsgruppe ihre persönlichen Chancen zur Optimierung, im good case auch zur Selbstoptimierung erkennen und bereitwillig an der Veränderung mitwirken. Wie in jeder Systemveränderung wird es auch jene geben, die den Transformationprozess nicht mitgehen wollen. Für diese Mitmenschen ist in einer gesunden Demokratie und einem aufrechten Sozialstaat, der sich massiv von einem Wohlfahrtsstaat abgrenzt, für gewöhnlich gesorgt. Doch die Anzahl derer wird gering sein, da Digitalisierung auch viele neue Arbeitsplätze und noch ungeahnte neue Berufe schaffen wird.
Welchen Impact kann man aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz erwarten?
Das ist ein sehr weites Feld. Ich werde versuchen es kurz zu skizzieren. Die Unternehmensberatung McKinsey schätzt, dass sich mit der Automation von Wissen - die Schlüsseltechnologie dazu ist Künstliche Intelligenz (KI) - 9 Billionen Dollar bis 2025 verdienen lassen. Mit Robotik, die ohne KI nur ein Haufen Blech wäre, weitere 6 Billionen und mit selbst fahrenden Autos weitere 4 Billionen Dollar.
Wir befinden uns derzeit im Bereich der schwachen künstlichen Intelligenz. Dazu zählt der gesamte Bereich von Big Data. Big Data sind dumme Daten. Computer können Daten sammeln, Muster erkennen, die Menschen bei der Analyse nicht sehen können, doch diese Computer sind derzeit nicht in der Lage, Daten aus unterschiedlichen Quellen miteinander zu vergleichen, oder komplexe, menschliche Verhaltensweisen zu interpretieren. Zu wirklich nützlichen Erkenntnissen kommen nur menschliche Analysen, oder eben superintelligente Computer (starke KI), die es bis dato jedoch nur in Science Fiction Movies gibt.
Über eine mögliche, gesellschaftliche Veränderung durch superintelligente Computer werden sich die Menschen erst im 22. Jahrhundert Gedanken machen müssen. Superintelligenz beruht auf einem inneren Motor und dem totalen Nutzenmaximieren. So ein System, dass die Analyse seiner Umwelt immer weiter optimiert und die Repräsentation dieser Optimierung als Grundlage weiterer Optimierung nennt, agiert als Superoptimierer. Dafür braucht es komplett neue Computer, also Hardware. Derzeit agieren wir mit unseren Rechnern im Terabereich. Um starke KI zu erwirken braucht es Maschinen, im Petabereich (1 mit 15-Nullen) und darüber hinaus. Im Vergleich: bislang ist kein Computer weltweit mit höherer Speicherkapazität ausgestattet, als das Gehirn eines Kleinkindes (das kindliche Gehirn agiert im Petabereiche). Wir haben also kein Software, sondern ein Hardwareproblem. Der Quellcode für starke KI wird im Rückblick sehr einfach sein - nur ein paar simple Prinzipien. Jedes Kind wird solche Systeme einsetzen können.
KI ist also keineswegs der Versuch die menschliche Intelligenz nachzubauen, nur deren Flexibilität, Leistungsfähigkeit bei der Problemlösung ist für diesen Ansatz relevant. Ein Anthropozentrisches Konzept von Intelligenz interessiert Maschinen nicht. Anthropozentrisch bedeutet, dass sich der Mensch selbst als den Mittelpunkt der weltlichen Realität versteht. Dennoch stellen wir heute jene Weichen, wie wir als Menschheit in Zukunft mit diesen neuen Technologien umgehen wollen. Darin liegt die Verantwortung unserer Generation, für alle nächsten Generationen.

Welche Auswirkungen gibt es für unsere Arbeitswelten?
Technologie soll uns helfen, unsere Umwelt schneller zu verstehen und auch berechenbar zu machen. Menschen und andere Lebewesen interessieren sich vor allem für die, mit denen sie zusammenarbeiten, oder im Wettbewerb treten können. Politiker interessieren sich vermehrt für andere Politiker, dann erst für den Wähler. Kinder interessieren sich für andere Kinder gleichen Alters. Superkluge, künstliche Intelligenzen werden sich für andere superkluge, künstliche Intelligenzen interessieren. So wie Menschen zunächst an anderen Menschen interessiert sind und nicht an Ameisen.
Den Büroalltag werden uns Produkte mit Sensorentechnik vereinfachen. Wir werden in green-tech buildings, in energieautarken Ecosystemen arbeiten und auch wohnen. Roboter, nicht Menschen werden in Katastrophengebieten zum Einsatz kommen. Wir werden mit Hilfe von Maschinen bessere Materialien erfinden und unentdeckte Grenzen erkunden. In der Medizin wird es in allen Bereichen neue Hard- und Software geben. Die Auto- und Energieindustrie wird sich neu konsolidieren. Vielleicht erleben wir sogar Megafusionen. Wir werden diese Maschinen nicht nur nutzen, wir werden mit ihnen zusammenarbeiten. Die Werbeindustrie wird uns mit Werbung für die Nerven, also für das rationale Handeln die Informationen liefern. Die Firma Clarifi aus NY errechnet heute schon den idealen Zeitpunkt für die Aufmerksamkeit und die Kaufbereitschaft von Kunden. Durch Targeting mit sensorischen Eigenschaften gekoppelt, können Werber die Gefühle von Konsumenten nahezu organisch stimulieren und die Gefühlslagen mit Geräuschen und Vibration verändern. Es gibt noch unzählige andere Beispiele.

Wie kann man die Menschen unterstützen, bei diesem Wandel nicht unter die Räder zu kommen?
Stephen Hawking sagte einmal bei einem Vortrag: würde eine überlegene außerirdische Zivilisation die Botschaft senden: „wir werden in wenigen Jahrzehnten ankommen!“ - würden wir dann einfach antworten: "okay, sag uns Bescheid, wir lassen dann mal das Licht an." Vermutlich nicht. Wir würden uns vorbereiten - und das in der Gemeinschaft. Wenn eine superintelligente Maschine je existieren sollte, dann wären die Implikationen für die Menschheit immens. Selbst wenn nur eine sehr geringe Chance besteht, dass derartige Maschinen in absehbarer Zeit entwickelt werden könnten, ist es wichtig, dass wir anfangen, ernsthaft über die Natur und die Implikationen nachzudenken. Deklarationen, Gesetze und Regeln unseres Zusammenlebens könnten als Marktmechanismen nachgebildet werden und auch umgeformt werden. Politik wird so direkt in Ökonomie umgesetzt. Fehlt es der Politik an Wirkungskraft, banalisiert sie sich auf Dauer selbst und schafft sich im worst case sogar ab. Der Zugewinn an Freiheit und Effizienz wäre dann dahin. Shane Legg, der Gründer von Deep Mind entwickelte ethische Zielfunktionen, um bestimmten ungewünschten Tendenzen entgegenzuwirken. Er empfiehlt jeder Regierung, es in den Verfassungen festzuschreiben. Künstliche Intelligenz, sollte staatlich beaufsichtigt werden, wie Atomkraft, um sich optimal zum Wohle aller nutzen zu lassen:

Hier einige Ansätze aus dieser ETHISCHEN ZIELFUNKTION:
•             die Menschenwürde muss auf die persönlichen Daten erweitert werden.
•             Grundrechte für Datensubjekte
•             Verkauf persönlicher Daten an Dritte ist zu verbieten, oder es müssen entsprechende Gegenleistungen geboten werden.
•             Die Privatsphäre muss unantastbar und sensorfrei bleiben, es sei denn diesem Datenabgriff wird explizit zugestimmt.
•             es müssen internationale Algorithmenabkommen geschlossen werden, die ausländischen Organisationen den Zugriff auf persönliche Daten nur aufgrund von expliziten Gesetzen, Beschlüssen, Verträgen gestattet.
•             der Export von Spähsoftware muss verboten werden.
•             KI Forscher müssen sich der Verantwortung bewusst sein, die eigene Geschichte verstehen und Aufklärungsarbeit leisten.
•             Aufklärung über Daten gehört in den Schulunterricht.
•             die Sensibilität der gesamten Bevölkerung zum Thema muss erhöht werden.
•             zivile Organisationen sollten sich die technologische Revolution nicht jenen überlassen, denen die Demokratie egal ist, oder die sie als Hemmnis beachten.
•             und das aller Wichtigste! Eine nichtstaatliche Organisation muss dieses Thema anpacken und auf die Agenda setzen.

Zusammengefasst kann man sagen, die wertvollsten Unternehmungen der Zukunft interessiert es nicht, welche Aufgaben ein Computer allein übernehmen kann, sondern wie Computer die Menschen bei der Durchführung schwieriger Aufgaben unterstützen. Künstliche Intelligenz wird sich niemals über Human Intelligenz erheben können.
#Digitalize 2016 - Industrial Innovation findet am 14. November 2016 in Linz statt und bietet Perspektiven und Potentiale des Digitalen Wandels für die österreichische Industrie.
Die Plattform für Österreichs Industrieprofi s zu gestalten - Innovation. Märkte, Kunden, Prozesse – Österreichs Industrie fit machen für die Herausforderungen des Digitalen Business. Anmeldung und Details finden Sie auf www.confare.at

Montag, 20. Juni 2016

ERP darf die Agilität nicht beeinträchtigen – Das Ende einer Software Ära

Die Cloud macht es möglich – statt monolithischen Riesensystemen, die eine Menge Funktionen bieten, die keiner braucht, halten modulare Business Management Solutions (BMS) im Unternehmen Einzug. Das Ziel: mehr Usability, Flexibilität und Agilität. Karl Zimmermann von SAGE anlässlich des 9. Confare ERP-Infotages über die Zukunft der ERP Branche und warum wir uns vom herkömmlichen ERP Verständnis verabschieden müssen.

Die Cloud hält Einzug in die Unternehmens-IT – gilt das auch schon für die Kernsysteme des Unternehmens?
Mittlerweile ist die Cloud auch bei den Kernanwendungen der Unternehmens-IT angekommen. In der Vergangenheit wurden vor allem nicht-kritische Randbereiche wie z.B. Back-up oder Testumgebungen in der Cloud betrieben. Nachdem aber heute viele „Kinderkrankheiten“ der Cloud behoben sind und auch Sicherheits- und Datenschutzanforderungen mit dem Einsatz von lokalen Rechenzentren begegnet wurden, werden immer mehr unternehmenskritische Anwendungen in die Cloud verschoben.

Inwieweit haben sich die Anforderungen von Unternehmen an ERP Systeme verändert?
ERP wird nicht länger als alleinstehende Kernapplikation gesehen, sondern mit CRM- und vor allem BI-Systemen vernetzt. Erst der funktionierende Verbund von ERP, CRM und BI unter der Klammer eines umfassenden Stammdatenmanagements bringt den wahren Mehrwert für Unternehmen.

Was kann ERP für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens beitragen?
Auch im ERP-Bereich sind die stattfindenden Veränderungen Treiber für Fortschritt und Innovation. Seit Jahren nimmt die Digitalisierung von Geschäftsprozessen weiter zu. Immer mehr Daten werden elektronisch verarbeitet oder wandern in die Cloud. 
Wir sprechen heute auch von einem disruptiven Zustand. Der technologische Fortschritt mischt die Karten neu. Eine echte Revolution ist die Verbreitung der Smartphones und Tablets gewesen. Und es geht weiter. Wir beobachten den Trend, dass aus dem Consumer-Bereich immer mehr Technologien und Devices in die Business-Welt Einzug halten. Als Beispiele ist zum Beispiel Google Glass genannt oder Microsoft Kinect. Gestensteuerung und Sprachsteuerung verändern unseren Arbeitsalltag. Schon heute ist es wesentlich effizienter, eine Nachricht in das Smartphone zu diktieren, als sie einzutippen. Als nächsten großen Trend erwarten wir, dass holografische Geräte wie die HoloLens und Oculus Rift den Markt erobern werden. Denn die damit möglichen virtuellen Realitäten nehmen Einzug in die Ingenieursarbeit, z.B. bei der Entwicklung neuer Designs und Prototypen.
ERP trägt dann zu Innovation und Wettbewerbsfähigkeit bei, wenn der Einsatz dieser Systeme nicht nur IT-Anforderungen befriedigt, sondern auch konkrete Businessvorteile bringt. Beispiele dafür sind effizientere und kostengünstigere Ressourcenplanung, bessere Lagerhaltung, mehr Wissen über den Kunden, eine verbesserte Kundenansprache und schlussendlich mehr Umsatz und höhere Margen.

Wie sieht die Zukunft von ERP Lösungen aus? Was kann man vom ERP Markt erwarten?
Goodbye, ERP! Eine Ära geht zu Ende Denn wir stehen vor einer neuen Ära. Technologie muss sich heute den modernen Herausforderungen stellen.
Social Media, mobile Anwendungen und neue mobile Endgeräte, Real time communication, das Internet of Things, neudeutsch: Industrie 4.0 und Big Data – um nur einige Schlagworte zu nennen – sind die Treiber der neuen Anwendungen.Das gilt auch und vor allem für kleine und mittlere Unternehmen. Ihre Besonderheit im Vergleich zu Großkonzernen: Für sie steht ganz klar der praktische Nutzen im Vordergrund. Software muss ihnen Arbeit abnehmen, ihnen Flexibilität geben und einfach zu bedienen sein.
Auf den Mittelstand spezialisierte Software-Hersteller wie Sage haben daher die Vereinfachung als klares Ziel und Fokus für 2016 gesetzt.
Unternehmer heute müssen ihre Geschäfte aus der Hand heraus leiten können – mit dem Smartphone, einer Smart-Watch dank smarter Software.
Unsere vielleicht gewagteste These lautet daher: ERP ist ein Auslaufmodell.  Es ist Zeit, sich zu verabschieden. Sehen Sie hier ein paar spannende Zahlen, die die Anwenderprobleme aufzeigen. 38% der KMUs weltweit bemängeln die Kosten insbesondere bei der Einführung eines ERP-Systems. 36% sind die System nicht flexibel genug. 32% kritisieren die Bedienfreundlichkeit. Bedienfreundlichkeit ist übrigens auch laut Bitkom das Top-Thema für Anwender.

Deshalb steht das Kürzel ERP ironisch interpretiert auch für:  Expensive, Regrettable und Painful! ERP-Systeme haben sich seit den 90ern zu extrem komplexen Systemen entwickelt, die alles abbilden sollen. Ergebnis: Sie sind schwer zu verstehen und schwer zu handeln. Den Nutzern werden oftmals diese Systeme aufgebürdet – unabhängig von ihren Rollen und Bedürfnissen. Sie werden ins Applikations-Design gezwängt. Ob sie wirklich die Daten bekommen, die sie brauchen; ob sie schnell und effizient mit dem System arbeiten können? Diese Fragen werden oft gar nicht erst gestellt. Die Agilität fällt dem ERP oftmals zum Opfer. Der Mittelstand braucht daher einfachere, flexiblere und schnellere Lösungen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Wussten Sie, das 75% der Unternehmen laut unserer Erhebung gerade einmal 10% der Funktionen ihres ERP-Systems nutzen? Zum einen brauchen sie den Überhang an Features oftmals nicht. Zum anderen sind sie zum Teil schier nicht in der Lage, ihn zu nutzen. Als Folge verlieren Unternehmen Geld und Zeit. So können Firmen mit besser nutzbaren Daten ihre Effizienz um 10% steigern.  Unternehmen mit besserer Business Intelligence sind viermal häufiger in der Lage, ihren Bestand zu optimieren und sind damit im Schnitt 2.2% profitabler, wie IDG erhoben hat.
Skalierbare, offene und modulare Lösungen sind daher die Zukunft. Nicht mehr ein ERP, dass alles kann, ist Zentrum der IT, sondern eine Reihe verbundener Services. Wir bei Sage sprechen daher auch von Business Management Solutions – kurz BMS.

Warum wollen wir weg vom ERP, hin zum BMS? Weil wir glauben, dass die monolithischen Software-Riesen den modernen Ansprüchen nicht mehr gerecht werden, die Cloud Services, Big Data und das Internet of Things mit Millionen von untereinander vernetzten Sensoren und Maschinen an das Kontrollzentrum der Zukunft, dem Business Management System stellen.  Daher arbeiten wir als Sage auch mit Hochdruck an neuen Systemen mit offenen Schnittstellen, integrierten BI-Funktionen, anpassbaren mobilen Apps und neuen Bedienkonzepten, die wir aus den Social Media entleihen, um unsere Kunden für den digitalen Wandel besser zu wappnen.
Bessere Zusammenarbeit, mobiler Zugang, neue Rollen-basierte Bedienkonzepte, die Optimierung von Kerngeschäftsprozessen, Zeit- und Ressourcenersparnis: Das sind die Vorteile von BMS. ERP in seiner alten Form wird aus unserer Sicht daher keinen Bestand haben. Es ist also Zeit, sich langsam aber sicher von ERP zu verabschieden. Um agil zu bleiben, um auf die neuen Trends und technologischen Anforderungen reagieren zu können und um Kosten zu sparen. Vor allem aber auch, um nicht gegen die schnellen kleinen Unternehmen & Start-ups wie Uber, AirBnB oder anderen, die auf den Markt kommen, auf lange Sicht zu verlieren.
Der Confare ERP-Infotag ist jährlicher Treffpunkt für ERP Entscheider, mit zahlreichen aktuellen Umsetzungs- und Erfahrungsberichten. Die führenden Anbieter zeigen die Potenziale Ihrer Lösungen und Integratoren präsentieren ihre Branchenerfahrung. Ing. Werner Hatteier, Technischer Geschäftsführer der TILLY Holzindustrie GesmbH wird zeigen, wie mit Sage BMS Industrie 4.0 Ansätze im Unternehmen umgesetzt wurden. Anmeldung und Details: www.erp-infotag.at
Blogtipp: http://blog.sage.de/  

Dienstag, 14. Juni 2016

Cloud-Migration – Die grösste Gefahr ist „Nichts-Tun“

Als Managing Director von Interxion Switzerland hat Peter Möbius zahlreiche Unternehmen bei der Migration in Cloud unterstützt. Als Partner beim 5. Confare Swiss CIO SUMMIT am 22. 9. in Zürich haben wir ihn gefragt, welche Risiken und Chancen die Cloud bringt und wie seiner Meinung nach die korrekte Vorgehensweise bei einem Cloud-Projekt aussieht. Die Antwort ist überraschend.

Wie hat sich denn der Cloud Markt entwickelt?
Die steigenden Umsätze der namhaften Cloud Anbieter zeigen deutlich: Die zögerliche, zurückhaltende Haltung gegenüber Cloud Technologie weicht der Überzeugung, dass Cloud ein wertvoller Bestandteil zukünftigen IT Infrastrukturen sein wird. Das Angebot wächst stetig und bietet dem Kunden damit mehr Flexibilität. Das ist insbesondere in Zeiten rascher Veränderungen entscheidend.

Welche Wünsche haben die Cloud-Anwender?
Die Anbieter haben viel investiert um das Vertrauen der Kunden zu gewinnen. Die Anwender sind überzeugt, dass Sicherheit, Migration, und Betrieb in einer hybriden Cloud Umgebung gemanagt werden kann. Die Erfahrung fehlt aber noch, insbesondere wie sich bestehende Legacy Systeme mit Cloud Struktur vereinigen lassen. Deshalb ist es entscheidend, dass die Anbieter mit dem entsprechenden Consulting und Professional Services bei der Projektumsetzung und Betrieb unterstützen.

Welche Qualität hat das Angebot?
Die Kunden sind sensibilisiert auf mögliche Schwächen, und Cloud Anbieter verbessern daher laufen ihre Qualität. Mehr Digital bedeutet auch mehr Risiko. Vielen Unternehmen fehlen dabei die notwendigen Ressourcen um bei diesen Sicherheitsanforderungen auf dem neusten Stand zu bleiben. Hybrid Cloud Systeme leisten hier Abhilfe und garantieren, dass alle Anforderungen erfüllt werden wie zum Beispiel: Datenlokalität Schweiz, ISO 27001, ISO 27018 oder FINMA Audit.

Findige Anbieter kombinieren mit einer wasserdichten Trennung zwischen private Cloud und enterprise Cloud die Vorteile beider Welten, so dass die User Usability und Funktionalität von public Cloud Anwendungen nutzen können ohne Kompromisse bei der Sicherheit machen zu müssen.
Mit welchen Fragen sollte sich das Management auseinandersetzen, bevor Cloud-Projekte ins Auge gefasst werden?

-        Internetsicherheit
-        TCO (total cost of ownership: wo investiere ich mein Geld, make or buy
-        Gibt mir Cloud die Möglichkeit, die IT zu reformieren: 21st Century IT, Digitalisierung, Flexibilität, Zuverlässigkeit, OPEX statt CAPEX
Welche Chancen bietet Cloud Technologie für das Unternehmen?

-        MEHR Sicherheit
-        MEHR Zuverlässigkeit
-        MEHR Skalierbarkeit
-        BESSERE Disaster Recovery
-        BESSERE TCO
Das grösste Risiko für Unternehmen in der aktuellen Situation heisst:

- Nichts tun (!)
- Es bedeutet Digitalisierungschancen zu verpassen und von neueren Technologien nicht zu profitieren.
- Fachabteilungen suchen dann eigene Wege, die zentrale IT verpasst die Chance mitzugestalten und verliert an Bedeutung.
Was ist bei der Migration zu beachten?

- nicht alles gleichzeitig
- unsere Empfehlung ist Cloud First, das heisst bestehende Applikationen 1:1 abbilden in der Cloud
- erst wenn die Migration geglückt ist, sollte man weitere Optimierungen und Anpassungen vornehmen.
Der Confare Swiss CIO AWARD wird am 22. September in Zürich im Rahmen des SWISS CIO SUMMIT verliehen. Anmeldung und Details auf www.ciosummit.ch
Einreichungen zum SWISS CIO AWARD sind bis zum 31. Juli möglich auf www.cioaward.ch


Montag, 13. Juni 2016

6 IT-Kennzahlen mit denen Sie messen, wie fit Ihre IT für den Digitalen Wandel ist

Mit der Digitalisierung verändert sich die Rolle der IT. Herkömmliche finanzielle und Performance-Kennzahlen reichen oft nicht mehr. Das IT-Controlling muss neue Wege gehen. Seit vielen Jahren beschäftigt sich Holger Schellhaas Münchner Partner der TCI Transformation Consulting International GmbH mit dem Messen und Steuern von IT-Leistung. Anlässlich des Confare Seminars IT-Kennzahlen haben wir ihn gefragt, wie man als IT-Manager oder CIO die digitale Fitness der IT-Abteilung misst.

Ist das herkömmliche IT-Controlling gut aufgestellt für das Digitale Zeitalter?
Eine IT ist dann gut, wenn sie das Geschäft des Unternehmens voranbringt. Eine IT ist dann reif für die digitale Transformation, wenn sie das digitale Geschäftsmodell umzusetzen vermag. Ein IT-Controlling ist dann gut aufgestellt, wenn es die Leistungsfähigkeit von Führungskräften, Mitarbeitern und Prozessen in der IT - bezogen auf die Herausforderungen der Digitalisierung - transparent machen kann:
·         Wie klar kann die IT ihre zukünftige Position in der Wertschöpfungskette bestimmen (z.B. was intern erbracht, was ausgelagert und was durch Partner abgedeckt werden soll)?
·         Wie weit ist die IT mit der Aufstellung für die schnelle Entwicklung neuer Angebote (z.B. Plattformen, Virtualisierung, Performance, Sicherheit, Integration, Multimandantenfähigkeit, …)?
·         Wie gut ist die Führungsmannschaft der IT darauf vorbereitet, den für die digitale Transformation erforderlichen Lernprozess zu steuern?

Wie wichtig ist in Zeiten von Cloud die interne IT um erfolgreich den Digitalen Wandel zu bewältigen?
Digitale Transformation wird gerne gleichgesetzt mit dem konsequenten Einsatz von Cloudlösungen. Eine solche Verlagerung von IT-Funktionen auf eine Vielzahl von externen Services und Dienstleistern verschiebt die Position aller Beteiligten durch den Wechsel der direkten Führung auf das Managen von Dienstleistungen. Kritisch ist, wenn der Reifegrad der IT für dieses IT-Sourcing, bei dem Leistung und Wirtschaftlichkeit durch Prozesse des Provider Managements zu lösen sind, nicht ausreichend ist.

Doch die digitale Transformation fordert von der IT noch einen wesentlich größeren Wertbeitrag als lediglich Provider Management. In den neuen digitalen Welten kann und muss die IT einen aktiven Part in der Strategieentwicklung und der Unternehmenssteuerung spielen, Lösungen und Grenzen aufzeigen sowie neue Impulse aus anderen Branchen diskutieren. Sie wird vom lediglich optimierenden Informationsdienstleister und Anforderungserfüller zum gestaltenden, integrierenden Business-Enabler.

Welche Instrumente benötigt das IT-Management um den eigenen Beitrag zum Unternehmenserfolg zu gestalten?
Letztlich haben wir ja das bei der ersten Frage schon diskutiert. Ziel des IT-Controllings muss es sein, die Qualität zusammen mit der Performance und den tatsächlichen Kosten der IT-Services transparent zu machen. Das IT-Management benötigt geeignete Instrumente, mit denen sich die Qualität der Kundenorientierung, der Grad der Innovationskraft und die Qualität der IT hinreichend messen lässt. Dann kennt die IT ihren Wert für die Fachbereiche und kann den eigenen Beitrag zum Unternehmenserfolg damit auch gestalten.

Was sind die 6 wichtigsten Kennzahlen für eine IT, um die Bereitschaft für Digitalisierung zu messen und zu steuern?
Die Kunst ist auch hier, mit wenigen „sprechenden“ Kennzahlen klar zu kommen und durch ein regelmäßiges Monitoring dieser Kennzahlen die Transparenz für die Bereitschaft zur Digitalisierung in der IT zu schaffen.

Kennzahl „Strategische Positionierung“ in Bezug auf die Herausforderungen der Digitalisierung

·         Wie konkret können Sie den Nutzen der IT für die Digitalisierungs-Strategie Ihres Unternehmens beschreiben (schnellere Bereitstellung, Flexibilität / Skalierung, Kosteneinsparung, geringere Investitionen)?

·         Wie genau sind die Leistungsangebote Ihrer IT beschrieben (für vorhandenes Geschäft, für Neugeschäft mit Bestandskunden, für Neugeschäft mit Neukunden)?
·         Für welche Prozesse wird die Digitale Transformation die größten Auswirkungen auf Ihr Kerngeschäft haben?

Kennzahl „Führungs-Fähigkeit“ bezogen auf die Herausforderungen der Digitalisierung
·         Wie klar haben Sie definiert, wie Sie für digitale Geschäftsmodelle Kundennähe und Kundenbindung herstellen können (z.B. bei Buchung über das Internet)?
·         Wie gut bilden Ihre Führungskultur und Ihre Zielgrößen die Veränderungen durch die Digitale Transformation ab?
·         Wie gut ist Ihre Führungsmannschaft darauf vorbereitet, den hierfür erforderlichen Lernprozess zu steuern?

Kennzahl „Qualifikation der Mitarbeiter“ bezogen auf die Herausforderungen der Digitalisierung
·         Wie bewerten Sie die nachgewiesenen Stärken Ihrer Mannschaft bezogen auf die anstehenden Aufgaben?
·         Wie klar können Sie beschreiben, was Sie zukünftig selbst machen, was Sie auslagern und was Ihre Partner abdecken (zukünftige Position in der Wertschöpfungskette)?
·         Wie konkret kennen Sie die Auswirkungen auf Arbeitsplätze (z.B. Veränderungen von Tätigkeiten, Standorte, Jobverlust)?

Kennzahl „Kunden- und Umfeldorientierung“ bezogen auf die Herausforderungen der Digitalisierung
·         Wie genau können Sie beschreiben (und auch belegen), mit welchen Themen der Digitalisierung sich Ihre Kunden beschäftigen?
·         Wie klar können Sie Ihre Wertschöpfung im Vergleich zu Ihren Partnern beschreiben (z.B. für Entwicklung, Betrieb, Support)?
·         Wie gut verstehen Sie die Steuerung Ihrer Zielgruppen über neue und miteinander verknüpfte Marketing-Kanäle (Intranet, Gremien, Social Media, Partner)?

Kennzahl „Innovationsfähigkeit der Systemlandschaft“ bezogen auf die Herausforderungen der Digitalisierung?
·         Wie weit sind Sie mit Ihrer Aufstellung für die schnelle Entwicklung neuer Angebote (z.B. Plattform, Virtualisierung, Performance, Sicherheit, Integration, Multimandanten, …)?
·         Wie präzise kennen Sie Ihre zukünftig erforderlichen Fähigkeiten für Datensicherheit, Datenschutz, Verschlüsselung, Datensicherung, Recovery?
·         Wie gut können sie einen unternehmensübergreifenden Betrieb steuern?

Kennzahl „Organisation“ bezogen auf die Herausforderungen der Digitalisierung?
·         Wie gut ist Ihre IT im Unternehmen positioniert, um die neuen Dienstleistungs-Geschäftsmodelle umsetzen (z.B. Einflussnahme auf Anforderungen, Preismodelle, Vertragsgestaltung / SLAs, Risiken…)?
·         Wie stark sind Ihre treibenden Köpfe für die Neuausrichtung?
·         Wie gut verstehen Sie die Steuerung Ihrer Zielgruppen über neue und miteinander verknüpfte Marketing-Kanäle (Intranet, Gremien, Social Media)?

Diese Fragen sind natürlich im einzelnen Projekt in konkrete Messgrößen zu übersetzen. Ich habe nicht die Illusion, dass man mit solchen Messgrößen alles steuern kann, aber es hilft, vom reinen Bauchgefühl wegzukommen. In jedem Fall möchte ich Ihnen zum Schluss meine eigenen Erfahrungen als zentrale Empfehlung mit auf den Weg geben: Halten Sie Kurs!
Anmeldung und Details zum nächsten Seminar: http://www.confare.at/13452_DE-7418_IT-Kennzahlen-Einfuehrung.htm

Mittwoch, 1. Juni 2016

Die Zukunft der Finanzbranche – Warum Banken und Versicherungen jetzt endlich den Kunden in den Mittelpunkt stellen müssen

Andreas Toggwyler von EY unterstützt seit 5 Jahren den Confare Swiss CIO AWARD tatkräftig. Sein beruflicher Schwerpunkt liegt beim Thema Advisory Services für die Finanzbranche. Er begleitet grosse Banken und Versicherungen bei der Digitalen Transformation ihrer Organisationen. Im Blog-Interview spricht er über die Veränderungen der Branche und welche Rolle die IT dabei spielt.
Als Spezialist was die Finanzbranche betrifft – wo sind Finanzdienstleister heute gefordert? Welche Veränderungen stehen der Branche bevor?
Die Finanzbranche steht vor mehreren Herausforderungen, die es vernetzt aus einer Gesamtsicht zu betrachten gilt. Der Margen- und Kostendruck ist seit der Finanzkrise ungebrochen. Die Kunden der Finanzbranche sind verunsichert und suchen nach alternativen Anbietern, die durchaus auch außerhalb der üblichen Marktteilnehmer zu finden sind. Auch hat nach der Finanzkrise der regulatorische Druck zugenommen und einen Großteil des IT-Budgets der Firmen absorbiert; als Konsequenz haben sich Banken und Versicherungen vermehrt nach innen fokussiert, um Kosten zu reduzieren und Compliance sicherzustellen. Ich bin überzeugt, dass ein Finanzdienstleister, der die nächsten Jahre erfolgreich bestreiten möchte, wieder vermehrt die Kundenbedürfnisse in den Mittelpunkt stellen muss. Dies erfordert für viele Banken und Versicherungen signifikante Investitionen in die Informationstechnologie – unabhängig davon, ob diese intern oder zusammen mit Drittanbietern betrieben wird.
Wie verändert sich die Rolle des CIO in Zeiten von Cloud und Digitalem Wandel?
Der digitale Wandel bringt neue Technologien und neue Geschäftsmodelle mit sich. Die traditionellen Wertschöpfungsketten werden aufgebrochen, die Kunden werden agiler und beziehen Dienstleistungen aus verschiedensten Quellen. Der digitale Wandel reduziert auch die Eintrittsbarrieren für neue Marktteilnehmer und eröffnet Fintech-Unternehmen die Chance, in einen bisher durch sehr hohe Erstinvestitionen und Regulation geschützten Markt einzutreten. Die Rolle des CIO wird es sein die Kundenerwartungen in einfach zu bedienende, kundenfreundliche Systeme (und Prozesse) zu übersetzen, Datenschutz jederzeit sicherzustellen sowie smarte Datenanalyse und letztendlich die Datensicherheit jederzeit zu gewährleisten.
Wo sind dabei die Haupthandlungsfelder des CIO?
Der CIO – Chief Information Officer muss sich zum CIO – Chief Innovation Officer wandeln.  Es gilt nicht mehr nur IT Infrastrukturen zu betreiben, IT Applikationen zu entwickeln und zu implementieren, sondern vielmehr Services zu erbringen. Diese Services werden oftmals nicht mehr durch die Bank selbst erbracht, sondern im Zusammenspiel mit anderen Drittanbietern und Partnern. Dem CIO kommt im Zeitalter des digitalen Wandels vermehrt auch die Rolle des „Business-Enablers“ zu, der Transformationen ermöglicht. Dabei agiert der CIO in der Schnittstelle zwischen dem Business, seiner IT Teams und den Drittanbietern, mit dem Ziel diese Parteien möglichst optimal zu orchestrieren.
Welche Rolle spielt IT-Security für Digitale Geschäftsmodelle?
Der digitale Wandel hat nicht nur die Geschäftswelt verändert, sondern greift auch immer mehr in unseren Alltag ein. Die wiederholten Cyberattacken auf Finanzunternehmen sowie andere namhafte Firmen bringen Unbehagen auf den Geschäftsleitungsetagen und Unsicherheit bei der Kundschaft mit sich. IT Security ist somit ein inhärenter Bestandteil eines erfolgreichen, digitalen Geschäftsmodells. Eine Bank, die auf digitale Kanäle setzt und Kunden für Mobile Banking gewinnen will, muss sichere und benutzerfreundliche Technologie einsetzen. Sämtliche Risiken müssen kontinuierlich überprüft und präventive Vorkehrungen getroffen werden. 
Welche Möglichkeit bietet der SWISS CIO AWARD für den CIO? Warum sollten IT-Entscheider diese nutzen?
Mit dem Thema „der Mensch im Mittelpunkt“ setzt der SWISS CIO AWARD wichtige Akzente. Wer die digitale Transformation erfolgreich umsetzen will, muss Technologie gezielt einsetzen, um Kundenbedürfnisse innovativ, sicher und effizient befriedigen zu können. IT-Entscheider werden am diesjährigen Anlass eine Vielzahl von interessanten Präsentationen erleben können. Zudem bietet der SWISS CIO AWARD eine einmalige Gelegenheit, sich mit IT-Entscheidern aus verschiedensten Branchen auszutauschen.
Der Confare Swiss CIO AWARD wird am 22. September in Zürich im Rahmen des SWISS CIO SUMMIT verliehen. Anmeldung und Details auf www.ciosummit.ch
Einreichungen zum SWISS CIO AWARD sind bis zum 31. Juli möglich auf www.cioaward.ch

Freitag, 15. April 2016

Startup meets Old Economy – Unterschiedliche Chancen, Risiken und Lebenswelten

Alexander Ramseier begleitet mit Futurebuilt Startups beim go to market und hilft auf der anderen Seite etablierten Unternehmen die eigenen Denkmuster und Prozesse zu hinterfragen und ein bisschen mehr wie ein Startup zu agieren. Im Bloginterview darüber, was es heisst ein Unternehmen zu gründen, wie er die Lean Startup Methode einsetzt und warum Networking so wichtig ist.
Was sind die ersten Schritte um als Startup professionell agieren zu können?
Es ist wichtig selbst von der Idee überzeugt und begeistert zu sein. Allein eine gute Idee hilft nicht, wenn die Emotionen nicht an den Kunden herangebracht werden können. Das zweite was ich jedem Startup mit auf den Weg geben kann, ist den Markt mit dem Produkt zu testen. Hierfür habe ich den Lean Startup Approach gewählt. Diesen wende ich heute noch an für jeden neuen Service den ich den Kunden offeriere.
Mit welchen Werkzeugen kann ein Startup wettbewerbsfähig im Markt auftreten?
Im heutigen Markt ist es für ein Startup und für bestehende Firmen wichtig den Wandel der Zeit, dass heisst den Speed und die Innovationsfähigkeit im Auge zu behalten. Durch die  Lean Startup Methode erfinde ich Futurebuilt immer wieder neu. Diese Erfahrungen teile ich in der Startup Community durch Futurebuilt Venture. Dadurch ist es mir möglich die Millennials und nachkommenden Generationen vor jenen Fehlern zu bewahren, die ich gemacht habe.

Nebst der Methodik ist auch das Branding über Social Media (Linkedin, Twitter, Facebook, Pinterest etc..) von Bedeutung. Gleichzeitig habe ich mich entschieden meine Website voll und ganz auf einen Blog auszurichten, damit die Community versteht was ich anbiete.
Wie wichtig ist Netzwerk und Collaboration?
Durch die Globalisierung verschwinden die physichen Grenzen und soziale Medien bekommen eine völlig neue Dimension im Marketing. Die Werbung in eigener Sache ist nicht nur im lokalen Netzwerk wichtig. „Networking“ ist als Displizin zu verstehen und integraler Bestandteil.
 „Sharing is caring“, also teilen über die eigenen Grenzen nimmt einen hohen Stellenwert ein. Ohne monetären Hintergrund zu teilen, ist heute in vielen Fällen ein guter Start um ins Gespräch zu kommen oder sich bekannt zu machen. Denn nur wer über sein Netzwerk teilt, kann meiner Meinung auch durch Collaboration wachsen. Dies erinnert mich an den Spruch von Dalai Lama: „If you listen, you may learn something new.“
Was sind die ersten Schritte im Markt?
Meiner Meinung nach sollte man eine klare Vision und Strategie verfolgen. Die Arbeit mit einem Executionsplan und einer Metrics gehören ebenso dazu. Es scheitert aus meiner Sicht selten an der Idee oder dem Produkt, aber beim Auftreten im Markt und wofür man als Startup oder Unternehmung steht. Es besteht kein Zweifel, dass das Produkt einem Marktbedürfnis entsprechen muss oder soll, damit es erfolgreich sein kann. Was sich heute gewandelt hat ist, dass die kommenden Generationen nicht unbedingt neue Bedürfnisse wecken wollen, sondern etwas der Gesellschaft oder Natur zurückgeben möchten.
Mit welchen Risiken muss ein Unternehmer umgehen können?
Es gibt viele Aspekte, aber als Jungunternehmer sollte man nicht den Umgang mit dem Budget unterschätzen. Mit wenig Kapital zu beginnen würde ich keinem empfehlen, da dies nicht nur die Firma, sondern die Person stark belasten kann.
Den Fokus zu verlieren, ist einer der meist genannten Gründe, weshalb ein Startup nicht wirklich in die Gänge kommt. Sich immer die Frage zu stellen, passt das zu mir und meinen Produkten oder Services, hat mir persönlich geholfen. Ein weiteres Risiko ist, das Fehlen der Leidenschaft für die eigene Idee. Dies kann zum Verlust der Authentizität führen. Kapital, Fokus und Passion sind das Lebenselixier für Startup´s.
Wie sieht im Vergleich die IT eines Startup zu dem eines bestehenden Unternehmen aus?
Die Erkenntnisse aus den über 100 CIO’s die ich in über 20 Ländern getroffen habe, konnte ich erfolgreich in meinem Startup umsetzen. Ein Startup hat meiner Meinung nach dieselben Anforderungen an die IT wie ein Konzern oder grösseres Unternehmen. Einzig, dass ich auf der grünen Wiese starten durfte und aus den Erfahrungen der CIO’s und Ihren Herausforderungen profitieren konnte. Datensicherung, Sicherheit, Digitalisierung meiner Prozesse und die Bereitschaft für die Skalierung habe ich vor 2 Jahren konzipiert und umgesetzt. Das heisst, ich kann stetig die IT an meine neuen Bedürfnisse anpassen und mit dem Unternehmen wachsen. Die Geschichte und Details des Konzeptes können Sie in meinem Blog nachlesen.
Ich freue mich, wenn ich Sie mich auf einem meiner sozialen Netzwerke (Linkedin, Twitter, Facebook) besuchen oder wir bleiben mit dem Newsletter vom Futurebuilt-Blog in Kontakt.
Auf der Confare Veranstaltung #Digitalize 2016 berichten Vertreter der Startup Welt über die Chancen des Marktes und CIOs und CMOs aus etablierten Unternehmen über ihren Wegen in die Digitale Welt. Anmeldung und Details hier: http://www.confare.at/12660_DE-7403_%23Digitalize_2016_-_Get_Digital_-_Get_Creative-Einfuehrung.htm

Montag, 4. April 2016

Die Top 3 Faktoren für Risikomanagement im Digitalen Zeitalter: Samuel Brandstätter, avedos im Bloginterview

Wenn sich Alles verändert, hilft professionelles Riskmanagement mit dem Unvorhersehbaren umzugehen. Samuel Brandstätter, CEO von avedos, zeigt bei seinem Vortrag auf dem 9. Confare CIO SUMMIT gemeinsam mit Franz Hoheiser Pförtner, dem CISO des Wiener KAV, wie moderne Tools für Compliance und Risikomanagement in der Praxis funktionieren.
Was bedeutet Risiko in Zeiten des Digitalen Wandels? Wie kann man Risiko überhaupt managen, wenn kein Stein auf dem anderen bleibt?
Die Bedeutung von Risiken in der digitalen Welt hat sich gegenüber der Bedeutung in der analogen Welt nicht geändert. Es geht im Kern des Risikomanagements nach wie vor darum, sicher zu stellen, dass organisationale oder individuelle Ziele erreicht werden. Dabei bildet Risikomanagement den Rahmen um mit unvorhergesehenen Ereignissen oder Entwicklungen umzugehen und aktive Steuerungsmaßnahmen zu setzen. 
Spezifische Domänen des Risikomanagements – wie beispielsweise das Informationsrisikomanagement – gewinnen durch den digitalen Wandel stark an Bedeutung. Informationen, die bis vor einigen Jahren ausschließlich in physischer Form vorlagen, existieren heute digital – und sind damit überall und zu jeder Zeit abrufbar. War es vor einigen Jahren noch ausreichend, wertvolle Informationen mit einem guten Perimeterschutz gegenüber außen zu schützen, so bringen die viel intensivere unternehmensübergreifende Vernetzung, der Trend Daten in der Cloud abzulegen und die viel einfachere Zugänglichkeit zu Informationen über mobile Devices die Notwendigkeit mit sich, den Informationsschutz neu zu überdenken und zu gestalten. Die zunehmende Vernetzung aller Bereiche des Lebens und die damit verbundene Generierung von Daten (herfür gibt es zahllose Beispiele – vom Fitness-Tracker bis zum Connected Car, vom intelligenten Kühlschrank bis zur digitalen Patientenakte) bringt darüber hinaus auch noch völlig neue Angriffsszenarien mit sich.  

Mit diesen Entwicklungen Schritt zu halten ist eine der wesentlichen Herausforderungen um im digitalen Wandel das Sicherheitsniveau aufrecht zu erhalten.
Welche Anforderungen stellt das Risikomanagement an die Prozesse und Organisation des Kunden?

Risikomanagement hat heute oft den Ruf des „Verhinderers“ – vor allem wenn es nur von wenigen Risikomanagern betrieben wird, die involviert werden müssen um bei kritischen Entscheidungen von einem Veto-Recht Gebrauch zu machen. Tatsächlich ist Risikomanagement aber eine Management-Disziplin, die von den operativen Management-Strukturen einer Organisation nicht zu trennen ist. Jeder Entscheidungsträger wägt Risiken in jedem Aspekt seines Handelns ab – ob mittels Bauchgefühl oder mit formalisierten Methoden. Das unternehmensweite Risikomanagement hat die klare Aufgabe einheitliche Methoden und Werkzeuge bereit zu stellen, die dem operativen Management dabei helfen, bessere Entscheidungen zu fällen. Interessanterweise ist zu beobachten, dass Organisationen mit einer starken Zielfokussierung Risikomanagement nicht als Hemmschuh, sondern als aktives Steuerungselement der Zielerreichung anerkennen – die operativen Manager sehen dabei die in das Risikomanagement investierte Zeit als Hilfestellung, ihre Ziele zu erreichen.

Welche Bedeutung hat dabei der „menschliche Faktor“?

Wie sich in diversen Wirtschaftskrisen gezeigt hat, kann man auch mit den besten Algorithmen nicht aus der Vergangenheit valide auf die Zukunft schließen. Risikoeinschätzungen – und die daraus resultierenden Einschätzungen der künftigen Entwicklung -  basieren im Wesentlichen immer auf drei Quellen: Daten aus der Vergangenheit, Parameter der Gegenwart in Verbindung zu den Daten der Vergangenheit und menschlichen Einschätzungen, Schlussfolgerungen, Ableitungen – also „Experts Judgement“. Ich bin der Überzeugung, dass auch in Zeiten von Big Data und mit Unmengen an verfügbaren historischen Daten der Mensch die entsprechende Schlussfolgerung ziehen wird und dabei auch immer seine subjektiven Erfahrungen und Eigenschaften eine Rolle spielen werden.

Welche Möglichkeiten bieten dazu GRC Tools? Wie sieht Ihr Einsatz in der Praxis aus?

Aus meiner Wahrnehmung gibt es zwei Arten von Softwarewerkzeugen im GRC-Umfeld. Es gibt Experten-Tools, die einen meist sehr kleinen Kreis von Experten dabei unterstützen, Daten aufzubereiten, mit speziellen Analyse- und Simulationsverfahren zu bearbeiten und auf sehr konkrete Fragestellungen statistisch nachvollziehbare Ergebniswahrscheinlichkeiten aufzuzeigen.

Die zweite Art von Werkzeugen sind Management-Systeme – also Werkzeuge, die das zentrale Risikomanagement enablen seine Governance-Funktion auszuüben. Dabei werden Prozesse und Methoden aufgebaut, die dabei helfen, eine homogene Risikomanagement-Vorgehensweise in die gesamte Management-Organisation zu tragen um damit die Zielfokussierung sowie die Resilienz gegenüber unvorhergesehenen Entwicklungen im Gesamtunternehmen zu stärken. Der größte Nutzen für Unternehmen entsteht genau dann, wenn begonnen wird, mehrere solche Management-Systeme zu integrieren um Synergien zwischen ERM, IKS, Audit Management, Compliance Management, Security Management und anderen GRC-Prozessen zu ziehen. Durch diese Integration entwickelt GRC seinen eigentlichen Mehrwert.

Was sind die 3 wichtigsten Erfolgsfaktoren für GRC im Digitalen Zeitalter?

Die Vision von avedos für GRC umfasst wesentliche Themenbereiche, die wir als kritische Erfolgsfaktoren von GRC-Initiativen – und damit auch des Erfolges des jeweiligen Unternehmens – sehen:

1.            Integration – GRC-Verantwortliche sind mehr und mehr gefordert ihre GRC-Prozess Silos aufzubrechen und zu integrieren. Vorstände können es in einer so bewegten Zeit nicht mehr akzeptieren, dass SIE in der Pflicht sind, sich aus unzähligen, nicht integrierten Berichten, das Gesamtbild aufzubauen um entscheidungsfähig zu sein. Auch ein einheitliches GRC-Tool zu implementieren, das dann erst wieder hermetisch separierte GRC-Silos in sich trägt, wird hier das Problem nicht lösen. Der Erfolg von GRC-Initiativen – vor allem aus Sicht der Vorstände und Aufsichtsräte – wird also maßgeblich davon abhängen ob GRC-Initiativen holistisch gedacht sind oder nur „alter Wein in neuen Schläuchen“.

2.            Agilität – Je schneller sich die Umwelt weiterentwickelt, desto schneller müssen sich auch Risikomanagement- und GRC-Prozesse entwickeln können. Dies verlangt höchste Flexibilität und Anpassbarkeit der eingesetzten GRC-Systeme. Es ist erforderlich alle Aspekte einer GRC-Initiative anhand des Reifegrades des Unternehmens weiterentwickeln zu können. Methoden, Prozesse, Standards- und Normen, Integrations-Szenarien, Schnittstellen  - all diese Elemente müssen sich den jeweiligen Gegebenheiten anpassen können um Sackgassen in der IT-Umsetzung von GRC zu vermeiden.

3.            Collaboration – je größer die Zielgruppe der in einen GRC-Prozess involvierten Personen ist, desto mehr ist die möglichst einfache, schnelle und transparent dokumentierte Zusammenarbeit zu GRC-Inhalten erforderlich. Dies umfasst sowohl Möglichkeiten der Personen- / Abteilungs- / Standort-übergreifenden Interaktion zu Risiken, Maßnahmen oder anderen GRC-Inhalten, als auch die Vereinfachung der Kommunikation über die unterschiedlichen Organisationsebenen.

Das Confare CIO SUMMIT ist Österreichs größter CIO Treffpunkt mit mehr als 300 IT-Entscheidern und der Verleihung des CIO AWARD an die besten IT-Manager Österreichs. Anmeldungen und Details auf www.ciosummit.at

 Die avedos business solutions gmbh ist ein Softwareunternehmen mit Sitz in Wien, das sich auf Governance, Risk und Compliance (GRC) spezialisiert hat. Das Unternehmen bietet seit 2005 flexible Softwarelösungen, mit denen GRC-Prozesse dargestellt und verwaltet werden um Risiken frühzeitig zu erkennen und Chancen optimal zu nutzen. Die Softwareplattform risk2value deckt eine Vielzahl von Anwendungsbereichen im Umfeld Enterprise Risk Management, Internes Kontrollsystem, Compliance Management, Audit Management und Informationssicherheitsmanagement ab. Zu den Kunden zählen die weltweit größten und erfolgreichsten Automobilhersteller, Versicherungen, Telekommunikations- und Handelsunternehmen.
www.avedos.com

Donnerstag, 31. März 2016

Der CIO darf nicht Verhinderer sein – Agrana CIO Ralf Peters über den CIO und das ERP in Zeiten des Digitalen Wandel

Ralf Peters ist Mitglied im CIO-Beirat der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe e.V. (DSAG) und CIO bei AGRANA Beteiligungs-AG. Im Blog-Interview anlässlich des 9. Confare CIO SUMMITs über neue Anforderungen an ein ERP System, die Rolle des CIO und die wahre Bedeutung aktueller Hypes.

Der Digitale Wandel erfasst fast alle Branchen und Unternehmen? Wo sehen Sie die Handlungsfelder für den CIO?
Der Digitale Wandel wird momentan sehr stark „technisch“ diskutiert. Das heißt, man redet hauptsächlich darüber, wie gewisse Maschinen an die IT angebunden werden können. Das ist aber nur ein ganz kleiner Teil der Digitalisierung. Es geht nämlich vorrangig darum, wie bewährte Geschäftsmodelle verbessert aber auch neue etabliert werden können. Man muss sehen, welche neuen Service- oder Geschäftspartner angebunden werden können oder sollen. Damit lässt sich eventuell wesentlich mehr erreichen, als durch die bloße Technologie.
Der CIO hat in diesem Szenario die Aufgabe, den Business Bezug herzustellen und jeweils den Vorteil für das Unternehmen aufzeigen. Er darf sich meines Erachtens nicht darauf beschränken zu sagen, jetzt haben wir eine schöne technische Anbindung, dank derer man alles besser machen kann. Sondern er muss das wirkliche Potenzial einer Lösung kommunizieren und argumentieren, verständlich für den Chief Financial Officer und den Chief Executive Officer. Oftmals ist der CIO die einzige Instanz im Unternehmen, die noch mehrere Unternehmensbereiche thematisch abdeckt. Alle anderen optimieren meist nur ihren eigenen Bereich sind damit im Silo-Denken verhaftet und sehr fachlich orientiert. Wer aber noch einen Prozess in seinem ganzen Umfang von links nach rechts kennt, ist auch prädestiniert, einen Mehrwert für das Unternehmen zu schaffen.

Inwieweit ändern sich dadurch auch die Anforderungen an die Unternehmenssoftware, insbesondere das ERP?
Das ERP-System wurde und wird immer noch sehr stark als integrierte Software gesehen. Mit der Internet-of-Things- und Industrie-4.0-Welt muss sich das ERP aber als Teil einer Gesamtlösung neu definieren. Es ist nur noch eine von mehreren Facetten, wenn auch eine umfangreiche. Bislang war z. B. alles, was die Finanzen angeht ein integraler Bestandteil des ERP-Systems. Durch die Möglichkeiten einer Cloud oder einer SAP-HANA-Cloud-Plattform können plötzlich Teile von Prozessen oder angestammte Funktionalitäten ausgelagert werden. Dafür bedarf es jedoch neuer Schnittstellen, um von einem klassischen Programmieransatz zu einer Orchestrierung zu kommen. Zudem sind neue Lizenzmodelle wichtig, damit mögliche Innovationen nicht an der Komplexität einer heterogenen Software-Lizenzstruktur scheitern.  

Wie sieht nun eine IT-Strategie aus, die auch in Zukunft dem starken Veränderungsdruck standhält?
Technologisch öffnet sich der Weg zu einem best-of-breed-Ansatz. Darin sehe ich persönlich aber eine gewisse Gefahr. Angenommen Sie haben die Buchhaltung in einem SAP-System, den Einkauf in einer Cloud, ein Quality-System und noch zehn weitere Systeme. Wenn jedes Produkt seinen eigenen Wartungsplan, Update-Plan und Release-Plan mitbringt, haben Sie eine große Komplexität und eine riesige Herausforderung zu meistern.
Die Frage ist folglich, wie muss ich mich aufstellen, um für das Unternehmen flexibel genug zu sein, damit ich mich jederzeit dem sich schnell ändernden Umfeld stellen kann. Gleichzeitig sollte ich die sich bietenden Möglichkeiten nutzen, einen Geschäftsprozess zu verbessern oder gar ein umwälzendes neues Geschäftsfeld zu schaffen, dieses optimal zu unterstützen und auch zu treiben. Da darf die IT nicht der Verhinderer sein, sondern muss dahin kommen, dass die Änderungsfreudigkeit und die -möglichkeiten zur Normalität werden.

Welche Rolle spielen dabei Hypethemen wie Cloud, IoT und Industrie 4.0? Kann die IT hier Antworten liefern?
Der Schlüssel bei den momentan diskutierten Themen liegt darin, wie sich aktuelle Technologien, Serviceangebote und Kooperationsszenarien nutzen lassen, um die IT flexibel und performant so zu positionieren, dass man auf jegliche Änderungen, Anforderungen und Potenziale intern und extern sofort reagieren kann. Cloud z.B. bedeutet für mich Flexibilität und Änderungsgeschwindigkeit. Sie ist ein Vehikel, mit dem unterschiedlichste Ansätze, Leistungen und Services angeboten werden können. Das nutze ich, weil es mir mehr Vorteile als Nachteile bringt. Niemand sagt, “ich gehe jetzt in die Cloud“. Sondern „ich habe eine nützliche Lösung für die Reisekostenabrechnung gefunden“. Und die liegt halt nun mal z. B. im Rechenzentrum des Anbieters und damit in einer Cloud.
Bei Industrie 4.0 und IoT sieht es so aus, dass die entsprechende Manpower, die Qualifikation und letztendlich natürlich die Technologie vorhanden sein müssen. Das kann SAP HANA sein, das kann Big Data oder ein anderer Ansatz sein. Erst wenn diese Voraussetzungen geschaffen sind, sollte man sich mit einzelnen Diensten oder Funktionalitäten auseinandersetzen. Und nicht an einem kleinen Service die gesamten Investitionskosten für ein komplettes IT-System festmachen. Das wäre der falsche Weg.

Inwieweit kann die DSAG ihren Mitgliedern dabei helfen, diesen Anforderungen gerecht zu werden?
Die DSAG hat eine Doppelfunktion, die letztlich zu einem großen Nutzen für die Mitgliedsfirma und deren Mitarbeiter führt. Zum einen werden über Diskussionen und den Erfahrungsaustausch innerhalb der Gemeinschaft viel Wissen und Rüstzeug vermittelt, um z. B. Realisierungsaufwände für IT-Projekte geringer zu halten und Strategien fundierter ausarbeiten und leben zu können. Das ist der direkte Nutzen aus Veranstaltungen wie den Technologietagen, dem Jahreskongress, sowie den Arbeitskreis- und -gruppentreffen.
Daneben gibt es den zweiten, eher indirekten aber nachhaltigeren und längerfristigen Nutzen. Der besteht darin, dass die DSAG die für die Gemeinschaft wichtigen Themen aufgreift, konsolidiert und an SAP kommuniziert. Das immense Mitglieder-Know-how kann SAP dabei unterstützen, zu forschen und zu entwickeln, und sich immer wieder neu zu erfinden.

 In  Kooperation mit:
Das Confare CIO SUMMIT ist Österreichs größter CIO Treffpunkt mit mehr als 300 IT-Entscheidern und der Verleihung des CIO AWARD an die besten IT-Manager Österreichs. Anmeldungen und Details auf www.ciosummit.at