Die Cloud hält Einzug in die Unternehmens-IT – gilt das auch schon für die Kernsysteme des Unternehmens?
Mittlerweile ist die Cloud auch bei den Kernanwendungen der Unternehmens-IT angekommen. In der Vergangenheit wurden vor allem nicht-kritische Randbereiche wie z.B. Back-up oder Testumgebungen in der Cloud betrieben. Nachdem aber heute viele „Kinderkrankheiten“ der Cloud behoben sind und auch Sicherheits- und Datenschutzanforderungen mit dem Einsatz von lokalen Rechenzentren begegnet wurden, werden immer mehr unternehmenskritische Anwendungen in die Cloud verschoben.
Inwieweit haben sich die Anforderungen von Unternehmen an ERP Systeme verändert?
ERP wird nicht länger als alleinstehende Kernapplikation gesehen, sondern mit CRM- und vor allem BI-Systemen vernetzt. Erst der funktionierende Verbund von ERP, CRM und BI unter der Klammer eines umfassenden Stammdatenmanagements bringt den wahren Mehrwert für Unternehmen.
Was kann ERP für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens beitragen?
Auch im ERP-Bereich sind die stattfindenden Veränderungen Treiber für Fortschritt und Innovation. Seit Jahren nimmt die Digitalisierung von Geschäftsprozessen weiter zu. Immer mehr Daten werden elektronisch verarbeitet oder wandern in die Cloud.
Wir sprechen heute auch von einem disruptiven Zustand. Der technologische Fortschritt mischt die Karten neu. Eine echte Revolution ist die Verbreitung der Smartphones und Tablets gewesen. Und es geht weiter. Wir beobachten den Trend, dass aus dem Consumer-Bereich immer mehr Technologien und Devices in die Business-Welt Einzug halten. Als Beispiele ist zum Beispiel Google Glass genannt oder Microsoft Kinect. Gestensteuerung und Sprachsteuerung verändern unseren Arbeitsalltag. Schon heute ist es wesentlich effizienter, eine Nachricht in das Smartphone zu diktieren, als sie einzutippen. Als nächsten großen Trend erwarten wir, dass holografische Geräte wie die HoloLens und Oculus Rift den Markt erobern werden. Denn die damit möglichen virtuellen Realitäten nehmen Einzug in die Ingenieursarbeit, z.B. bei der Entwicklung neuer Designs und Prototypen.
ERP trägt dann zu Innovation und Wettbewerbsfähigkeit bei, wenn der Einsatz dieser Systeme nicht nur IT-Anforderungen befriedigt, sondern auch konkrete Businessvorteile bringt. Beispiele dafür sind effizientere und kostengünstigere Ressourcenplanung, bessere Lagerhaltung, mehr Wissen über den Kunden, eine verbesserte Kundenansprache und schlussendlich mehr Umsatz und höhere Margen.
Wie sieht die Zukunft von ERP Lösungen aus? Was kann man vom ERP Markt erwarten?
Goodbye, ERP! Eine Ära geht zu Ende Denn wir stehen vor einer neuen Ära. Technologie muss sich heute den modernen Herausforderungen stellen.
Social Media, mobile Anwendungen und neue mobile Endgeräte, Real time communication, das Internet of Things, neudeutsch: Industrie 4.0 und Big Data – um nur einige Schlagworte zu nennen – sind die Treiber der neuen Anwendungen.Das gilt auch und vor allem für kleine und mittlere Unternehmen. Ihre Besonderheit im Vergleich zu Großkonzernen: Für sie steht ganz klar der praktische Nutzen im Vordergrund. Software muss ihnen Arbeit abnehmen, ihnen Flexibilität geben und einfach zu bedienen sein.
Auf den Mittelstand spezialisierte Software-Hersteller wie Sage haben daher die Vereinfachung als klares Ziel und Fokus für 2016 gesetzt.
Unternehmer heute müssen ihre Geschäfte aus der Hand heraus leiten können – mit dem Smartphone, einer Smart-Watch dank smarter Software.
Unsere vielleicht gewagteste These lautet daher: ERP ist ein Auslaufmodell. Es ist Zeit, sich zu verabschieden. Sehen Sie hier ein paar spannende Zahlen, die die Anwenderprobleme aufzeigen. 38% der KMUs weltweit bemängeln die Kosten insbesondere bei der Einführung eines ERP-Systems. 36% sind die System nicht flexibel genug. 32% kritisieren die Bedienfreundlichkeit. Bedienfreundlichkeit ist übrigens auch laut Bitkom das Top-Thema für Anwender.
Deshalb steht das Kürzel ERP ironisch interpretiert auch für: Expensive, Regrettable und Painful! ERP-Systeme haben sich seit den 90ern zu extrem komplexen Systemen entwickelt, die alles abbilden sollen. Ergebnis: Sie sind schwer zu verstehen und schwer zu handeln. Den Nutzern werden oftmals diese Systeme aufgebürdet – unabhängig von ihren Rollen und Bedürfnissen. Sie werden ins Applikations-Design gezwängt. Ob sie wirklich die Daten bekommen, die sie brauchen; ob sie schnell und effizient mit dem System arbeiten können? Diese Fragen werden oft gar nicht erst gestellt. Die Agilität fällt dem ERP oftmals zum Opfer. Der Mittelstand braucht daher einfachere, flexiblere und schnellere Lösungen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Wussten Sie, das 75% der Unternehmen laut unserer Erhebung gerade einmal 10% der Funktionen ihres ERP-Systems nutzen? Zum einen brauchen sie den Überhang an Features oftmals nicht. Zum anderen sind sie zum Teil schier nicht in der Lage, ihn zu nutzen. Als Folge verlieren Unternehmen Geld und Zeit. So können Firmen mit besser nutzbaren Daten ihre Effizienz um 10% steigern. Unternehmen mit besserer Business Intelligence sind viermal häufiger in der Lage, ihren Bestand zu optimieren und sind damit im Schnitt 2.2% profitabler, wie IDG erhoben hat.
Skalierbare, offene und modulare Lösungen sind daher die
Zukunft. Nicht mehr ein ERP, dass alles kann, ist Zentrum der IT, sondern eine
Reihe verbundener Services. Wir bei Sage sprechen daher auch von Business
Management Solutions – kurz BMS.
Warum wollen wir weg vom ERP, hin zum BMS? Weil wir glauben,
dass die monolithischen Software-Riesen den modernen Ansprüchen nicht mehr
gerecht werden, die Cloud Services, Big Data und das Internet of Things mit
Millionen von untereinander vernetzten Sensoren und Maschinen an das
Kontrollzentrum der Zukunft, dem Business Management System stellen. Daher arbeiten wir als Sage auch mit
Hochdruck an neuen Systemen mit offenen Schnittstellen, integrierten
BI-Funktionen, anpassbaren mobilen Apps und neuen Bedienkonzepten, die wir aus
den Social Media entleihen, um unsere Kunden für den digitalen Wandel besser zu
wappnen.
Bessere Zusammenarbeit, mobiler Zugang, neue Rollen-basierte
Bedienkonzepte, die Optimierung von Kerngeschäftsprozessen, Zeit- und
Ressourcenersparnis: Das sind die Vorteile von BMS. ERP in seiner alten Form wird
aus unserer Sicht daher keinen Bestand haben. Es ist also Zeit, sich langsam
aber sicher von ERP zu verabschieden. Um agil zu bleiben, um auf die neuen
Trends und technologischen Anforderungen reagieren zu können und um Kosten zu
sparen. Vor allem aber auch, um nicht gegen die schnellen kleinen Unternehmen
& Start-ups wie Uber, AirBnB oder anderen, die auf den Markt kommen, auf
lange Sicht zu verlieren.
Der Confare ERP-Infotag ist jährlicher Treffpunkt für ERP
Entscheider, mit zahlreichen aktuellen Umsetzungs- und Erfahrungsberichten. Die
führenden Anbieter zeigen die Potenziale Ihrer Lösungen und Integratoren präsentieren
ihre Branchenerfahrung. Ing. Werner Hatteier, Technischer Geschäftsführer der TILLY
Holzindustrie GesmbH wird zeigen, wie mit Sage BMS Industrie 4.0 Ansätze im
Unternehmen umgesetzt wurden. Anmeldung und Details: www.erp-infotag.at
Blogtipp: http://blog.sage.de/
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