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Mittwoch, 1. Juni 2016

Die Zukunft der Finanzbranche – Warum Banken und Versicherungen jetzt endlich den Kunden in den Mittelpunkt stellen müssen

Andreas Toggwyler von EY unterstützt seit 5 Jahren den Confare Swiss CIO AWARD tatkräftig. Sein beruflicher Schwerpunkt liegt beim Thema Advisory Services für die Finanzbranche. Er begleitet grosse Banken und Versicherungen bei der Digitalen Transformation ihrer Organisationen. Im Blog-Interview spricht er über die Veränderungen der Branche und welche Rolle die IT dabei spielt.
Als Spezialist was die Finanzbranche betrifft – wo sind Finanzdienstleister heute gefordert? Welche Veränderungen stehen der Branche bevor?
Die Finanzbranche steht vor mehreren Herausforderungen, die es vernetzt aus einer Gesamtsicht zu betrachten gilt. Der Margen- und Kostendruck ist seit der Finanzkrise ungebrochen. Die Kunden der Finanzbranche sind verunsichert und suchen nach alternativen Anbietern, die durchaus auch außerhalb der üblichen Marktteilnehmer zu finden sind. Auch hat nach der Finanzkrise der regulatorische Druck zugenommen und einen Großteil des IT-Budgets der Firmen absorbiert; als Konsequenz haben sich Banken und Versicherungen vermehrt nach innen fokussiert, um Kosten zu reduzieren und Compliance sicherzustellen. Ich bin überzeugt, dass ein Finanzdienstleister, der die nächsten Jahre erfolgreich bestreiten möchte, wieder vermehrt die Kundenbedürfnisse in den Mittelpunkt stellen muss. Dies erfordert für viele Banken und Versicherungen signifikante Investitionen in die Informationstechnologie – unabhängig davon, ob diese intern oder zusammen mit Drittanbietern betrieben wird.
Wie verändert sich die Rolle des CIO in Zeiten von Cloud und Digitalem Wandel?
Der digitale Wandel bringt neue Technologien und neue Geschäftsmodelle mit sich. Die traditionellen Wertschöpfungsketten werden aufgebrochen, die Kunden werden agiler und beziehen Dienstleistungen aus verschiedensten Quellen. Der digitale Wandel reduziert auch die Eintrittsbarrieren für neue Marktteilnehmer und eröffnet Fintech-Unternehmen die Chance, in einen bisher durch sehr hohe Erstinvestitionen und Regulation geschützten Markt einzutreten. Die Rolle des CIO wird es sein die Kundenerwartungen in einfach zu bedienende, kundenfreundliche Systeme (und Prozesse) zu übersetzen, Datenschutz jederzeit sicherzustellen sowie smarte Datenanalyse und letztendlich die Datensicherheit jederzeit zu gewährleisten.
Wo sind dabei die Haupthandlungsfelder des CIO?
Der CIO – Chief Information Officer muss sich zum CIO – Chief Innovation Officer wandeln.  Es gilt nicht mehr nur IT Infrastrukturen zu betreiben, IT Applikationen zu entwickeln und zu implementieren, sondern vielmehr Services zu erbringen. Diese Services werden oftmals nicht mehr durch die Bank selbst erbracht, sondern im Zusammenspiel mit anderen Drittanbietern und Partnern. Dem CIO kommt im Zeitalter des digitalen Wandels vermehrt auch die Rolle des „Business-Enablers“ zu, der Transformationen ermöglicht. Dabei agiert der CIO in der Schnittstelle zwischen dem Business, seiner IT Teams und den Drittanbietern, mit dem Ziel diese Parteien möglichst optimal zu orchestrieren.
Welche Rolle spielt IT-Security für Digitale Geschäftsmodelle?
Der digitale Wandel hat nicht nur die Geschäftswelt verändert, sondern greift auch immer mehr in unseren Alltag ein. Die wiederholten Cyberattacken auf Finanzunternehmen sowie andere namhafte Firmen bringen Unbehagen auf den Geschäftsleitungsetagen und Unsicherheit bei der Kundschaft mit sich. IT Security ist somit ein inhärenter Bestandteil eines erfolgreichen, digitalen Geschäftsmodells. Eine Bank, die auf digitale Kanäle setzt und Kunden für Mobile Banking gewinnen will, muss sichere und benutzerfreundliche Technologie einsetzen. Sämtliche Risiken müssen kontinuierlich überprüft und präventive Vorkehrungen getroffen werden. 
Welche Möglichkeit bietet der SWISS CIO AWARD für den CIO? Warum sollten IT-Entscheider diese nutzen?
Mit dem Thema „der Mensch im Mittelpunkt“ setzt der SWISS CIO AWARD wichtige Akzente. Wer die digitale Transformation erfolgreich umsetzen will, muss Technologie gezielt einsetzen, um Kundenbedürfnisse innovativ, sicher und effizient befriedigen zu können. IT-Entscheider werden am diesjährigen Anlass eine Vielzahl von interessanten Präsentationen erleben können. Zudem bietet der SWISS CIO AWARD eine einmalige Gelegenheit, sich mit IT-Entscheidern aus verschiedensten Branchen auszutauschen.
Der Confare Swiss CIO AWARD wird am 22. September in Zürich im Rahmen des SWISS CIO SUMMIT verliehen. Anmeldung und Details auf www.ciosummit.ch
Einreichungen zum SWISS CIO AWARD sind bis zum 31. Juli möglich auf www.cioaward.ch

Freitag, 13. Mai 2016

#Digitalize 2016 - Kundennutzen ist der wichtigste Faktor für den Erfolg von IoT Geschäftsmodellen

Jürgen Weiss unterstützt mit seinen DigitizedRebels Unternehmen beim Erfinden und Umsetzen neuer Geschäftsmodelle auf Basis von IoT und Industrie 4.0 Technologien. Anlässlich seines Vortrages bei der Confare Konferenz #Digitalize 2016 - Get Digital, Get Creative haben wir ihn gefragt, was die Erfolgsfaktoren und Perspektiven für österreichische Unternehmen sind.
Wie weit ist IoT bereits Realität?

In Bezug auf Österreich haben wir vereinzelt "Hidden Champions“ die sich bereits längere Zeit mit IOT, Sensoren und den digitalen Services auseinandersetzen. Es gibt auch vereinzelt bereits Projekte die erfolgreich umgesetzt wurden. Dennoch haben wir in Österreich einen sehr großen Aufholbedarf, da es vereinzelt am Praxiswissen und an den möglichen Ideen zu einem neuen Geschäftsmodell fehlt. Vergleichen wir mit anderen Ländern, sind wir wie immer einiges unserer Zeit hinterher.
Welche Auswirkungen gibt es auf etablierte Unternehmen und ihre Geschäftsmodelle?
Direkte Auswirkungen bahnen sich gerade an, allem voraus im Automotiv, aber auch in der klassischen Industrie (Machine2Machine Communiciation). Neue Technologien ermöglichen eine schnellere Änderung eines Geschäftsmodells, dazu gehört aber der Mut zum Risiko. Das Internet of Things hat bereits die Energieversorger wachgerüttelt, hier gibt es sehr viele interessante und spannende Möglichkeiten.

Wie sehen die Perspektiven für Industrieunternehmen aus?
In Industrieunternehmen profitiert man in erster Linie von der Datenqualität die durch Sensoren und Services erzeugt werden. Diese richtig einzusetzen ist für viele Unternehmen noch immer eine sehr große Herausforderung, allerdings würden sich daraus sehr viele Möglichkeiten zur Optimierung div. Prozesse ergeben.

Was ist zu beachten, wenn man IoT Geschäftsmodelle entwickelt?
Das wichtigste ist der KUNDENNUTZEN, darauf wir gerne vergessen! Wir müssen viel mehr darauf achten, das Ideen eines jeden Mitarbeiters gefördert, diskutiert und im allerbesten Fall getestet werden. Mein Motto hier: Quick & Dirty -  das heisst, keine großartigen Prozesse und Strukturen aufzuziehen, sondern die Möglichkeit zu finden die Ideen gleich zu testen.  Besser übersetzt => Rapid Deployment Prototyping binnen 2-3 Wochen, mit geringen Kosten verbunden aber sehr effektiv und richtungsweisend.
Deshalb empfehlen wir laufend Partnermodelle anzuwenden, zb. Hardware Designer/Entwickler, Software Developer, IOT Plattformen, Innovations-/ und Produktmanager.

Was sind die größten Hemmschwellen und wie kann man sie überwinden?
Es gibt heute keine Hemmschwellen mehr! Die alten Organisationen und Strukturen sind die Steine die noch im Weg liegen, aber diese werden immer kleiner.  IOT Security & Datenschutz wird oft als „Ausrede“ verwendet, auch hier gibt es bereits viel Erfahrung, hohe Standards und sehr gute Konzepte.
Als großen Treiber in den Unternehmen sehe ich nicht die IT – der Treiber MUSS der Vorstand/ CEO sein! Der Chief Digital Officer etabliert sich in letzter Zeit immer stärker, der diese Agenden übernimmt und verantwortet.

Auf der Confare Veranstaltung #Digitalize 2016 berichten CIOs und CMOs aus Unternehmen wie Erste Bank, News Gruppe, Styria, Steyr Mannlicher, Porsche Informatik uvm. über ihre Wege in die Digitale Welt. Anmeldung und Details hier: http://www.confare.at/12660_DE-7403_%23Digitalize_2016_-_Get_Digital_-_Get_Creative-Einfuehrung.htm

Sonntag, 24. April 2016

Vernichtet die Digitalisierung Arbeitsplätze oder erleben wir eine digitale Gründerzeit? Die Videoreportage zum 9. Confare CIO SUMMIT

"Im Mittelpunkt: Der Mensch" Mehr als 300 IT-Manager, 70 Speaker und 30 Aussteller machten das 9. Confare CIO SUMMIT am 6./7. April zu Österreichs größtem IT-Management Treffpunkt. Der Dokumentarfilmer Dominik Hörner hat an den beiden Tagen zahlreiche Gespräche mit Top CIOs und Branchenprofis geführt und etwa 8 Stunden Filmmaterial gesammelt.

Das Ergebnis ist eine 30 minütige Reportage, die in einer Trilogie auf YouTube präsentiert wird. Dabei werden durchaus kontroverse Themen angesprochen. Kostet der Digitale Wandel Arbeitsplätze? Können IT-Jobs für Frauen attraktiver gemacht werden? Wie geht man mit Ängsten rund um Veränderung um und warum muss gerade bei der Digitalisierung der Mensch im Mittelpunkt stehen?

Erleben Sie ein WhoIsWho der österreichischen IT und hören Sie Vordenker und Experten. Zu Wort kommen zahlreiche CIO AWARD Preisträger und Top CIOs wie Martin Fluch A1, Anton Leitner NÖM AG, Peter Lenz ÖBB, Marcus Frantz OMV, Heinz Hodel EMMI AG, Ulrike Huemer (Stadt Wien) uvm.

Ich freue mich über rege Diskussion und Euer Feedback.

Michael Ghezzo und das Confare Team




Video 1 - "Wir erleben eine Digitale Gründerzeit"

Swiss CIO AWARD Preisträger Andy Fitze "Wir laufen nicht Marathon - Sprint ist angesagt!"



Video 2 - Was heisst "Im Mittelpunkt: Der Mensch" beim Digitalen Wandel?

Marcus Frantz, Group CIO OMV AG: "Ängste sind berechtigt - die Gesellschaft muss sich der Herausforderung durch die Digitalisierung stellen"

Verlieren wir durch die Digitalisierung Arbeitsplätze? Mitarbeiter, Management, User, Kunden - der CIO muss vor allem auch die menschlichen Aspekte des Wandels meistern. Ängste müssen Ernst genommen werden, gesellschaftliche Antworten sind gefragt.


Video 3 - Confare CIO AWARD 2016 - Wer sind die besten IT-Manager?


Den CIO AWARD nahmen Thomas Zapf (Styria) und Hannes Gutmeier (conwert) entgegen. Als #TopCIO 2016 wurden ausgezeichnet: Martin Buresch (kwizda), Ulrike Huemer (Stadt Wien), Peter Karas (BrauUnion - Heineken) Christian Pfundner (Schrack Technik), Hannes Ruess (Lenzing)


Mehr Videos und spannende Statements hochkarätiger Manager finden Sie im

Montag, 4. April 2016

Die Top 3 Faktoren für Risikomanagement im Digitalen Zeitalter: Samuel Brandstätter, avedos im Bloginterview

Wenn sich Alles verändert, hilft professionelles Riskmanagement mit dem Unvorhersehbaren umzugehen. Samuel Brandstätter, CEO von avedos, zeigt bei seinem Vortrag auf dem 9. Confare CIO SUMMIT gemeinsam mit Franz Hoheiser Pförtner, dem CISO des Wiener KAV, wie moderne Tools für Compliance und Risikomanagement in der Praxis funktionieren.
Was bedeutet Risiko in Zeiten des Digitalen Wandels? Wie kann man Risiko überhaupt managen, wenn kein Stein auf dem anderen bleibt?
Die Bedeutung von Risiken in der digitalen Welt hat sich gegenüber der Bedeutung in der analogen Welt nicht geändert. Es geht im Kern des Risikomanagements nach wie vor darum, sicher zu stellen, dass organisationale oder individuelle Ziele erreicht werden. Dabei bildet Risikomanagement den Rahmen um mit unvorhergesehenen Ereignissen oder Entwicklungen umzugehen und aktive Steuerungsmaßnahmen zu setzen. 
Spezifische Domänen des Risikomanagements – wie beispielsweise das Informationsrisikomanagement – gewinnen durch den digitalen Wandel stark an Bedeutung. Informationen, die bis vor einigen Jahren ausschließlich in physischer Form vorlagen, existieren heute digital – und sind damit überall und zu jeder Zeit abrufbar. War es vor einigen Jahren noch ausreichend, wertvolle Informationen mit einem guten Perimeterschutz gegenüber außen zu schützen, so bringen die viel intensivere unternehmensübergreifende Vernetzung, der Trend Daten in der Cloud abzulegen und die viel einfachere Zugänglichkeit zu Informationen über mobile Devices die Notwendigkeit mit sich, den Informationsschutz neu zu überdenken und zu gestalten. Die zunehmende Vernetzung aller Bereiche des Lebens und die damit verbundene Generierung von Daten (herfür gibt es zahllose Beispiele – vom Fitness-Tracker bis zum Connected Car, vom intelligenten Kühlschrank bis zur digitalen Patientenakte) bringt darüber hinaus auch noch völlig neue Angriffsszenarien mit sich.  

Mit diesen Entwicklungen Schritt zu halten ist eine der wesentlichen Herausforderungen um im digitalen Wandel das Sicherheitsniveau aufrecht zu erhalten.
Welche Anforderungen stellt das Risikomanagement an die Prozesse und Organisation des Kunden?

Risikomanagement hat heute oft den Ruf des „Verhinderers“ – vor allem wenn es nur von wenigen Risikomanagern betrieben wird, die involviert werden müssen um bei kritischen Entscheidungen von einem Veto-Recht Gebrauch zu machen. Tatsächlich ist Risikomanagement aber eine Management-Disziplin, die von den operativen Management-Strukturen einer Organisation nicht zu trennen ist. Jeder Entscheidungsträger wägt Risiken in jedem Aspekt seines Handelns ab – ob mittels Bauchgefühl oder mit formalisierten Methoden. Das unternehmensweite Risikomanagement hat die klare Aufgabe einheitliche Methoden und Werkzeuge bereit zu stellen, die dem operativen Management dabei helfen, bessere Entscheidungen zu fällen. Interessanterweise ist zu beobachten, dass Organisationen mit einer starken Zielfokussierung Risikomanagement nicht als Hemmschuh, sondern als aktives Steuerungselement der Zielerreichung anerkennen – die operativen Manager sehen dabei die in das Risikomanagement investierte Zeit als Hilfestellung, ihre Ziele zu erreichen.

Welche Bedeutung hat dabei der „menschliche Faktor“?

Wie sich in diversen Wirtschaftskrisen gezeigt hat, kann man auch mit den besten Algorithmen nicht aus der Vergangenheit valide auf die Zukunft schließen. Risikoeinschätzungen – und die daraus resultierenden Einschätzungen der künftigen Entwicklung -  basieren im Wesentlichen immer auf drei Quellen: Daten aus der Vergangenheit, Parameter der Gegenwart in Verbindung zu den Daten der Vergangenheit und menschlichen Einschätzungen, Schlussfolgerungen, Ableitungen – also „Experts Judgement“. Ich bin der Überzeugung, dass auch in Zeiten von Big Data und mit Unmengen an verfügbaren historischen Daten der Mensch die entsprechende Schlussfolgerung ziehen wird und dabei auch immer seine subjektiven Erfahrungen und Eigenschaften eine Rolle spielen werden.

Welche Möglichkeiten bieten dazu GRC Tools? Wie sieht Ihr Einsatz in der Praxis aus?

Aus meiner Wahrnehmung gibt es zwei Arten von Softwarewerkzeugen im GRC-Umfeld. Es gibt Experten-Tools, die einen meist sehr kleinen Kreis von Experten dabei unterstützen, Daten aufzubereiten, mit speziellen Analyse- und Simulationsverfahren zu bearbeiten und auf sehr konkrete Fragestellungen statistisch nachvollziehbare Ergebniswahrscheinlichkeiten aufzuzeigen.

Die zweite Art von Werkzeugen sind Management-Systeme – also Werkzeuge, die das zentrale Risikomanagement enablen seine Governance-Funktion auszuüben. Dabei werden Prozesse und Methoden aufgebaut, die dabei helfen, eine homogene Risikomanagement-Vorgehensweise in die gesamte Management-Organisation zu tragen um damit die Zielfokussierung sowie die Resilienz gegenüber unvorhergesehenen Entwicklungen im Gesamtunternehmen zu stärken. Der größte Nutzen für Unternehmen entsteht genau dann, wenn begonnen wird, mehrere solche Management-Systeme zu integrieren um Synergien zwischen ERM, IKS, Audit Management, Compliance Management, Security Management und anderen GRC-Prozessen zu ziehen. Durch diese Integration entwickelt GRC seinen eigentlichen Mehrwert.

Was sind die 3 wichtigsten Erfolgsfaktoren für GRC im Digitalen Zeitalter?

Die Vision von avedos für GRC umfasst wesentliche Themenbereiche, die wir als kritische Erfolgsfaktoren von GRC-Initiativen – und damit auch des Erfolges des jeweiligen Unternehmens – sehen:

1.            Integration – GRC-Verantwortliche sind mehr und mehr gefordert ihre GRC-Prozess Silos aufzubrechen und zu integrieren. Vorstände können es in einer so bewegten Zeit nicht mehr akzeptieren, dass SIE in der Pflicht sind, sich aus unzähligen, nicht integrierten Berichten, das Gesamtbild aufzubauen um entscheidungsfähig zu sein. Auch ein einheitliches GRC-Tool zu implementieren, das dann erst wieder hermetisch separierte GRC-Silos in sich trägt, wird hier das Problem nicht lösen. Der Erfolg von GRC-Initiativen – vor allem aus Sicht der Vorstände und Aufsichtsräte – wird also maßgeblich davon abhängen ob GRC-Initiativen holistisch gedacht sind oder nur „alter Wein in neuen Schläuchen“.

2.            Agilität – Je schneller sich die Umwelt weiterentwickelt, desto schneller müssen sich auch Risikomanagement- und GRC-Prozesse entwickeln können. Dies verlangt höchste Flexibilität und Anpassbarkeit der eingesetzten GRC-Systeme. Es ist erforderlich alle Aspekte einer GRC-Initiative anhand des Reifegrades des Unternehmens weiterentwickeln zu können. Methoden, Prozesse, Standards- und Normen, Integrations-Szenarien, Schnittstellen  - all diese Elemente müssen sich den jeweiligen Gegebenheiten anpassen können um Sackgassen in der IT-Umsetzung von GRC zu vermeiden.

3.            Collaboration – je größer die Zielgruppe der in einen GRC-Prozess involvierten Personen ist, desto mehr ist die möglichst einfache, schnelle und transparent dokumentierte Zusammenarbeit zu GRC-Inhalten erforderlich. Dies umfasst sowohl Möglichkeiten der Personen- / Abteilungs- / Standort-übergreifenden Interaktion zu Risiken, Maßnahmen oder anderen GRC-Inhalten, als auch die Vereinfachung der Kommunikation über die unterschiedlichen Organisationsebenen.

Das Confare CIO SUMMIT ist Österreichs größter CIO Treffpunkt mit mehr als 300 IT-Entscheidern und der Verleihung des CIO AWARD an die besten IT-Manager Österreichs. Anmeldungen und Details auf www.ciosummit.at

 Die avedos business solutions gmbh ist ein Softwareunternehmen mit Sitz in Wien, das sich auf Governance, Risk und Compliance (GRC) spezialisiert hat. Das Unternehmen bietet seit 2005 flexible Softwarelösungen, mit denen GRC-Prozesse dargestellt und verwaltet werden um Risiken frühzeitig zu erkennen und Chancen optimal zu nutzen. Die Softwareplattform risk2value deckt eine Vielzahl von Anwendungsbereichen im Umfeld Enterprise Risk Management, Internes Kontrollsystem, Compliance Management, Audit Management und Informationssicherheitsmanagement ab. Zu den Kunden zählen die weltweit größten und erfolgreichsten Automobilhersteller, Versicherungen, Telekommunikations- und Handelsunternehmen.
www.avedos.com

Donnerstag, 31. März 2016

Der CIO darf nicht Verhinderer sein – Agrana CIO Ralf Peters über den CIO und das ERP in Zeiten des Digitalen Wandel

Ralf Peters ist Mitglied im CIO-Beirat der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe e.V. (DSAG) und CIO bei AGRANA Beteiligungs-AG. Im Blog-Interview anlässlich des 9. Confare CIO SUMMITs über neue Anforderungen an ein ERP System, die Rolle des CIO und die wahre Bedeutung aktueller Hypes.

Der Digitale Wandel erfasst fast alle Branchen und Unternehmen? Wo sehen Sie die Handlungsfelder für den CIO?
Der Digitale Wandel wird momentan sehr stark „technisch“ diskutiert. Das heißt, man redet hauptsächlich darüber, wie gewisse Maschinen an die IT angebunden werden können. Das ist aber nur ein ganz kleiner Teil der Digitalisierung. Es geht nämlich vorrangig darum, wie bewährte Geschäftsmodelle verbessert aber auch neue etabliert werden können. Man muss sehen, welche neuen Service- oder Geschäftspartner angebunden werden können oder sollen. Damit lässt sich eventuell wesentlich mehr erreichen, als durch die bloße Technologie.
Der CIO hat in diesem Szenario die Aufgabe, den Business Bezug herzustellen und jeweils den Vorteil für das Unternehmen aufzeigen. Er darf sich meines Erachtens nicht darauf beschränken zu sagen, jetzt haben wir eine schöne technische Anbindung, dank derer man alles besser machen kann. Sondern er muss das wirkliche Potenzial einer Lösung kommunizieren und argumentieren, verständlich für den Chief Financial Officer und den Chief Executive Officer. Oftmals ist der CIO die einzige Instanz im Unternehmen, die noch mehrere Unternehmensbereiche thematisch abdeckt. Alle anderen optimieren meist nur ihren eigenen Bereich sind damit im Silo-Denken verhaftet und sehr fachlich orientiert. Wer aber noch einen Prozess in seinem ganzen Umfang von links nach rechts kennt, ist auch prädestiniert, einen Mehrwert für das Unternehmen zu schaffen.

Inwieweit ändern sich dadurch auch die Anforderungen an die Unternehmenssoftware, insbesondere das ERP?
Das ERP-System wurde und wird immer noch sehr stark als integrierte Software gesehen. Mit der Internet-of-Things- und Industrie-4.0-Welt muss sich das ERP aber als Teil einer Gesamtlösung neu definieren. Es ist nur noch eine von mehreren Facetten, wenn auch eine umfangreiche. Bislang war z. B. alles, was die Finanzen angeht ein integraler Bestandteil des ERP-Systems. Durch die Möglichkeiten einer Cloud oder einer SAP-HANA-Cloud-Plattform können plötzlich Teile von Prozessen oder angestammte Funktionalitäten ausgelagert werden. Dafür bedarf es jedoch neuer Schnittstellen, um von einem klassischen Programmieransatz zu einer Orchestrierung zu kommen. Zudem sind neue Lizenzmodelle wichtig, damit mögliche Innovationen nicht an der Komplexität einer heterogenen Software-Lizenzstruktur scheitern.  

Wie sieht nun eine IT-Strategie aus, die auch in Zukunft dem starken Veränderungsdruck standhält?
Technologisch öffnet sich der Weg zu einem best-of-breed-Ansatz. Darin sehe ich persönlich aber eine gewisse Gefahr. Angenommen Sie haben die Buchhaltung in einem SAP-System, den Einkauf in einer Cloud, ein Quality-System und noch zehn weitere Systeme. Wenn jedes Produkt seinen eigenen Wartungsplan, Update-Plan und Release-Plan mitbringt, haben Sie eine große Komplexität und eine riesige Herausforderung zu meistern.
Die Frage ist folglich, wie muss ich mich aufstellen, um für das Unternehmen flexibel genug zu sein, damit ich mich jederzeit dem sich schnell ändernden Umfeld stellen kann. Gleichzeitig sollte ich die sich bietenden Möglichkeiten nutzen, einen Geschäftsprozess zu verbessern oder gar ein umwälzendes neues Geschäftsfeld zu schaffen, dieses optimal zu unterstützen und auch zu treiben. Da darf die IT nicht der Verhinderer sein, sondern muss dahin kommen, dass die Änderungsfreudigkeit und die -möglichkeiten zur Normalität werden.

Welche Rolle spielen dabei Hypethemen wie Cloud, IoT und Industrie 4.0? Kann die IT hier Antworten liefern?
Der Schlüssel bei den momentan diskutierten Themen liegt darin, wie sich aktuelle Technologien, Serviceangebote und Kooperationsszenarien nutzen lassen, um die IT flexibel und performant so zu positionieren, dass man auf jegliche Änderungen, Anforderungen und Potenziale intern und extern sofort reagieren kann. Cloud z.B. bedeutet für mich Flexibilität und Änderungsgeschwindigkeit. Sie ist ein Vehikel, mit dem unterschiedlichste Ansätze, Leistungen und Services angeboten werden können. Das nutze ich, weil es mir mehr Vorteile als Nachteile bringt. Niemand sagt, “ich gehe jetzt in die Cloud“. Sondern „ich habe eine nützliche Lösung für die Reisekostenabrechnung gefunden“. Und die liegt halt nun mal z. B. im Rechenzentrum des Anbieters und damit in einer Cloud.
Bei Industrie 4.0 und IoT sieht es so aus, dass die entsprechende Manpower, die Qualifikation und letztendlich natürlich die Technologie vorhanden sein müssen. Das kann SAP HANA sein, das kann Big Data oder ein anderer Ansatz sein. Erst wenn diese Voraussetzungen geschaffen sind, sollte man sich mit einzelnen Diensten oder Funktionalitäten auseinandersetzen. Und nicht an einem kleinen Service die gesamten Investitionskosten für ein komplettes IT-System festmachen. Das wäre der falsche Weg.

Inwieweit kann die DSAG ihren Mitgliedern dabei helfen, diesen Anforderungen gerecht zu werden?
Die DSAG hat eine Doppelfunktion, die letztlich zu einem großen Nutzen für die Mitgliedsfirma und deren Mitarbeiter führt. Zum einen werden über Diskussionen und den Erfahrungsaustausch innerhalb der Gemeinschaft viel Wissen und Rüstzeug vermittelt, um z. B. Realisierungsaufwände für IT-Projekte geringer zu halten und Strategien fundierter ausarbeiten und leben zu können. Das ist der direkte Nutzen aus Veranstaltungen wie den Technologietagen, dem Jahreskongress, sowie den Arbeitskreis- und -gruppentreffen.
Daneben gibt es den zweiten, eher indirekten aber nachhaltigeren und längerfristigen Nutzen. Der besteht darin, dass die DSAG die für die Gemeinschaft wichtigen Themen aufgreift, konsolidiert und an SAP kommuniziert. Das immense Mitglieder-Know-how kann SAP dabei unterstützen, zu forschen und zu entwickeln, und sich immer wieder neu zu erfinden.

 In  Kooperation mit:
Das Confare CIO SUMMIT ist Österreichs größter CIO Treffpunkt mit mehr als 300 IT-Entscheidern und der Verleihung des CIO AWARD an die besten IT-Manager Österreichs. Anmeldungen und Details auf www.ciosummit.at

Mittwoch, 16. März 2016

Einen Vortrag erfolgreich Vorbereiten … Tipps vom Profi


Alexander Krenn bereitet mit seinem Unternehmen nextbeststep.at Manager auf ihre Auftritte vor Publikum, auf Vorträge und Moderationen vor. Beim Confare Intensiv-Speaker Seminar am 16. Juni teilt er sein Wissen und seine Erfahrungen und übt das Erlernte mit den Teilnehmern. Im Vorfeld gibt er für unseren Blog Tipps für die erfolgreiche Vorbereitung eines Vortrages.

Um hervorragende Reden zu halten, gilt es sich sowohl elementares Können anzueignen, als auch zentrale Fehler zu vermeiden. Blickt man am Beginn dieses Lernprozesses auf all die bevorstehenden Lektionen, so kann einen durchaus das Gefühl beschleichen, am Anfang einer langen Reise zu stehen, deren Ziel unendlich fern erscheint. Doch selbst die längste Reise beginnt bekanntlich mit einem ersten Schritt. Dieser erste Schritt besteht in drei einfachen Punkten, die bei der Vorbereitung einer Rede zu beachten sind.
1 - Stelle die Zuhörer in das Zentrum deiner Rede

Verwechselt ein Redner die Bühne mit einer Plattform zur Selbstprofilierung, so ist der Misserfolg vorprogrammiert. All dein Wissen verpufft im Nichts, wenn du es nicht schaffst, deine Rede auf die Zielgruppe abzustimmen. Sprichst du vor Profis, denen jeder Spezialterminus geläufig ist? Oder musst du eher annehmen, dass dein Publikum zwar an der Materie interessiert ist, jedoch höchstens über ein Basiswissen in deinem Fachbereich verfügt?

Hast du diese erste, jedoch so wichtige Regel befolgt und dir selber klar gemacht, wer dein Publikum ist, so überleg dir nun, wie das Publikum den höchsten Nutzen aus deiner Rede ziehen kann. Welche Fragen hat das Publikum und wie wirst du sie beantworten? Worin besteht die Kernaussage? Was lernt dein Publikum bei deiner Rede, was nimmt der Zuhörer mit?
Hast du diese wichtigen Überlegungen im Blickfeld, so wirst du nicht bloß zu, sondern mit deinem Publikum sprechen.

2 - Wähle das richtige Thema
 Wähle dir eine Materie aus, zu der du großes Wissen besitzt. Nur auf diesem Gebiet wird es dir gelingen, Kompetenz auszustrahlen, deine Kernaussage, deine Idee oder dein Produkt enthusiastisch zu vermitteln und dein Ziel zu erreichen: Dein Publikum für dein Thema zu interessieren.

Fragen, die du dir dabei stellst:
  • Kenne ich die Materie über die ich sprechen werde ausreichend und habe ich etwas dazu zu sagen?
  • Kann ich das Thema mit Leidenschaft vortragen?
  • Wird das Thema meine Zuhörer interessieren? Sind sie davon betroffen?
3 - Strukturiere deine Rede, damit es dem Publikum leichtfällt, dir zu folgen

Der erste Satz weckt die Aufmerksamkeit deines Publikums, der Letzte wird es im Idealfall zum Handeln oder Denken anregen. Daher sollten diese wichtigen Sätze im Vorhinein gut überlegt und einstudiert werden. Dies gilt sowohl für die Einleitung, als auch den Hauptteil (mit idealerweise drei Hauptargumenten) und die Conclusio, womit du fünf erste und fünf letzte Sätze benötigst. Der zwischen diesen Sätzen liegende Teil deiner Rede darf jedoch nicht auswendig gelernt wirken oder gar abgelesen werden.
Konzentriere dich auf deine Kernbotschaft und bereite auf sie aufbauend Eckpfeiler vor, an denen du dich orientierst und die dich wie ein Pfad durch deine frei gesprochene Rede leiten. Auch dein Publikum wird sich auf diese Weise besser zurechtfinden und immer den Kern deiner Aussage vor Augen haben.
Passende Zitate anerkannter Autoritäten deines Fachgebiets, der Weltgeschichte oder großer Denker verleihen deinen Argumenten mehr Gewicht. Wiederhole dies auf deine Kernbotschaft fokussiert, um beim Publikum einen Einprägungseffekt zu erreichen.

Authentizität wird durch das gekonnte Einbauen eigener Geschichten erreicht. Das Publikum kann durch die hier erhöhte Emotionalität deiner Rede gefesselt werden, wodurch sich deine Kernbotschaft bei den Zuhörern noch stärker festsetzt.
Recherchiere sorgfältig und vermeide generische Formulierungen. Sei, auf dein Thema bezogen, immer spezifisch.

Struktur schafft Orientierung. Orientierung schafft Vertrauen.
Mehr zum Unternehmen: ww.nextbeststep.at Mehr Tipps und Gelegenheit zu Üben gibt es beim Speaker Intensiv Seminar: http://www.confare.at/12929_DE-7413_Intensiv_Speaker-Semiar-Einfuehrung.htm

Donnerstag, 3. März 2016

Der Umbruch in der Medienbranche ist radikal. Da muss sich auch die IT anders aufstellen, meint #TopCIO Thomas Zapf von der Styria Media Group


Thomas Zapf nimmt den Digitalen Wandel sehr ernst. Immerhin ist die Medienbranche enorm von den Entwicklungen rund um Internet, Social Media und Mobility verändert worden. Als Peter Drucker Fan hat er den Kundennutzen immer im Fokus. Das macht ihn zu einem aussichtsreichen Kandidaten für die Auszeichnung als TopCIO und den CIO AWARD 2016.
Welcher Wandel passiert in der Medienbranche? Wo sind dabei die Handlungsfelder des CIO?

Es ist ein massiver, radikaler Umbruch, der gerade stattfindet. Nicht nur bei der „Kleinen Zeitung“, dem Flaggschiff der Styria Media Group, spricht man vom größten Transformationsprozess in der Geschichte. Mit der Digitalisierung hat sich ein Prozess in Bewegung gesetzt, der noch lange nicht beendet ist – und es wahrscheinlich auch nie sein wird. Das Ziel ist, Nachrichten in Echtzeit in Szene zu setzen. In unserem neuen multimedialen Newsroom im Styria-Hauptquartier in Graz ist zum Beispiel nie Redaktionsschluss. Content wird permanent produziert und ebenso permanent auf die verschiedenen Plattformen gespielt. Nur so kann man den Anforderungen im Digitalzeitalter auch gerecht werden. Bei allen multimedialen Möglichkeiten wird aber auch Print weiterhin eine wesentliche Rolle spielen – und sich stärker in Richtung Premium-Produkt entwickeln. Was bleibt, ist die Tatsache, dass sich gute Information über die Recherche, die gut erzählte Geschichte, über Qualität und über den Diskurs definiert und verkauft, auf welcher Marken-Plattform auch immer. Aufgabe der IT ist es, für genau diese Plattformen die Architektur zu entwerfen und sie ständig weiterzuentwickeln. Innovationen, etwa bei Apps, Redaktions-, Content-Management-, SAP- oder Anzeigen-Systemen sind unsere tägliche Herausforderung. Als Innovationsmotoren fungieren bei uns zum Beispiel das „Digital Lab“ und die „Digital Performance Unit“. Spezialisten in den Bereichen Web Analyse, SEO, SEM, Social Media, UX, E-Mail Marketing und Big Data unterstützen hier alle Styria-Unternehmen bei ihren digitalen Zielen.
Der Veränderungsdruck ist hoch – in der IT, aber auch für Anwender und letztendlich auch für den Endkunden. Wie gehen Sie mit Veränderungen um und was sind dabei die Erfolgsfaktoren?
Das Wichtigste aus meiner Sicht ist die persönliche Kommunikation direkt mit allen Mitarbeitern. Dazu wird mindestens einmal im Jahr ein Treffen aller Standorte durchgeführt. Hier werden Themen, die ich für wichtig erachte, von mir persönlich an alle Mitarbeiter kommuniziert, dies beinhaltet natürlich auch alle möglichen Arten von Change. Ich versuche auch meinen Mitarbeitern immer wieder zu vermitteln, dass es keinen Change mehr im Konzern gibt, der nicht die IT betrifft.

Durch ein ständiges Monitoring unseres Business versuche ich die IT Organisation permanent anzupassen und zu optimieren. Als jüngstes Beispiel kann hier die Umstellung auf ein agiles Entwicklungsmodell genannt werden. Zusätzlich erweitern wir das digitale Produktmanagement Team in der IT um noch näher am Markt zu sein.
Der Veränderungsdruck ist hoch – in der IT, aber auch für Anwender und letztendlich auch für den Endkunden – Wie gehen Sie mit Veränderungen um und was sind dabei die Erfolgsfaktoren?

Das Wichtigste aus meiner Sicht ist die persönliche Kommunikation direkt zu allen Mitarbeitern. Dazu wird mindestens einmal im Jahr ein Treffen aller Standorte durchgeführt. Hier werden Themen die ich für wichtig erachte von mir persönlich an alle Mitarbeiter kommuniziert, dies beinhaltet natürlich auch alle möglichen Arten von Change. Ich versuche auch meinen Mitarbeitern immer wieder zu vermitteln, dass es keinen Change mehr im Konzern gibt der nicht die IT betrifft.

Durch ein ständiges Monitoring unseres Business versuche ich die IT Organisation permanent anzupassen und zu optimieren. Als jüngstes Beispiel kann hier die Umstellung auf ein agiles Entwicklungsmodell genannt werden.
Wie wichtig ist der menschliche Faktor bei der Aufgabe des CIOs? Wo sehen Sie da die Kernherausforderungen und welche Ratschläge würden Sie Kollegen dabei geben?

Grundsätzlich verfolge ich den dualen Ansatz um alle Mitarbeiter so gut wie möglich über alle Vorgänge und Trends sowohl intern und extern auf dem Laufenden zu halten. Dual in diesem Kontext ist als formell und informell zu verstehen. Meiner Ansicht nach wird dadurch auch der Mensch in den Mittelpunkt gestellt, da wir durch spielerische und offene Veranstaltungen die Gemeinschaft unseres gesamten Teams stärken.

Ich kann meinen Kollegen auf jeden Fall raten, eine offene Kultur zu pflegen und die Energien der Mitarbeiter durch ein vertrauensvolles Umfeld optimal zu nutzen. Weg vom anwesenheitsorientierten Arbeiten und Denken hin zu idealen Rahmenbedingungen um auch das kreative Potential jedes einzelnen Mitarbeiters voll zu nutzen.
Welche Fähigkeiten muss ein #TopCIO vereinen?

Ein #TopCIO in der heutigen Zeit muss weg vom veralteten Modell des klassischen „IT-Dienstleisters“ welcher nur nach konkreter Aufforderung aktiv wurde. Er muss aktiv auf das Business zugehen und immer wieder neue Ideen und Möglichkeiten (vor allem in der digitalen Transformation) einbringen um weiteres Business zu „enablen“. Dies geht sogar so weit neue Geschäftsmodelle zu entwerfen und diese mit dem klassischen Business zu verbinden.
Wichtig ist in diesem Fall die Rolle des CIO in der Gesamtorganisation fest zu verankern. Dies ist mir u.a. durch Etablierung einer verbindlichen IT-Governance und durch eine Vielzahl an erfolgreichen Projekten sehr gut gelungen.

Was sind Ihre nächsten Ziele?
Die wichtigsten nächsten Ziele sind die weitere Harmonisierung der Systemlandschaft um ein noch höheres Synergiepotential zu nutzen. Ebenso die Etablierung einer weiteren prozessual und geschäftsorientierten Organisationseinheit in der IT, damit das Business bei der Analyse Ihrer Anforderungen noch besser unterstützen werden kann und somit die Umsetzung von IT-Systemen und Applikationen möglichst effizient funktionieren kann.

Und natürlich die weitere Entwicklung unsere Konzeptes in der Personalentwicklung „Challenge, Feedback und Support“.
Welche Bedeutung hat für Sie der Confare CIO AWARD? Warum ist es wichtig, die besten IT-Manager auszuzeichnen und was bedeutet die Auszeichnung für Sie selbst?

Der CIO Award gibt mir die Möglichkeit meine Arbeit auf einem objektiven Level mit CIO Kollegen in meiner Branche zu vergleichen. Ich kann meinen persönlichen Standort besser bestimmen und weitere Motivation für meine Arbeit generieren.
Ebenso kann ich den Award nutzen um meine Leistungen im Konzern nochmals mit einer externen Sicht darzustellen und dass ich mit meinem Weg die richtige Richtung eingeschlagen habe.

Die Gelegenheit des Austausches mit den CIO Kollegen während und nach der Veranstaltung gibt mir die Möglichkeit mein Netzwerk weiter auszubauen und wichtige Erfahrungen zu teilen. Dies rundet sie gesamte Veranstaltung für mich perfekt ab.

Der Confare CIO AWARD wird auf dem 9. CIO & IT-Manager Summit am 6/7. April von Confare in Zusammenarbeit mit EY und dem CIO Guide verliehen. Bereits 300 hochkarätige IT-Entscheider haben sich angemeldet – Sichern Sie sich Ihre Teilnahme auf www.ciosummit.at – diese ist für CIOs und IT-Manager kostenlos.

Mittwoch, 24. Februar 2016

#TopCIO Walter Hölblinger, Steyr Mannlicher – Die Grundlagen für Industrie 4.0 und Digitalisierung schaffen

„Bevor man den aktuellen Hypethemen blind folgt, muss man seine Hausaufgaben gemacht haben!“ So sieht Walter Hölblinger, Steyr Mannlicher, die Herausforderungen als IT-Manager in einem etablierten und erfolgreichen Traditions-Unternehmen. Dabei lässt er den menschlichen Aspekt nicht unbeachtet. Hölblinger sorgt für Verständnis zwischen den Fachabteilung, das macht ihn zu einem der Top-Kandidaten um die Auszeichnung als #TopCIO und den CIO AWARD 2016 der am 6. April auf dem Confare CIO SUMMIT verliehen wird.
Welche Veränderungen passieren gerade in Ihrer Branche? Es gibt einen sehr starken Trend hin zu einer permanenten und durchgängigen Digitalisierung mit der klaren Vorgabe „alle Daten müssen digital vorhanden sein“.
Durch die Entwicklung zur Industrie 4.0 wurde dieser Trend nochmals zusätzlich beschleunigt. Auf dem Weg dahin sind aber noch viele unterschiedliche Aufgaben und Probleme abzuarbeiten. Dieser Zwischenschritt, der sich um die Schaffung einer einheitlichen, digitalen Basis dreht, bezeichne ich gerne als „Industrie 4.0 Readiness“.
Was waren Ihre wichtigsten Handlungsfelder, als Sie die Rolle als CIO angenommen haben? Mein Fokus lag damals (wie heute) ganz klar darin, genau hinzuhören, Problemfelder zu analysieren und entsprechende Lösungsansätze zu liefern. Oftmals mangelt es einfach „nur“ an der Kommunikation: Die IT Experten sehen das Problem vom technischen Standpunkt, das Controlling vom kalkulatorischen Standpunkt und der User natürlich von der Anwenderseite. Wenn man jedoch ein und dieselbe Anforderung bzw. dasselbe Problem mit unterschiedlichen Bereichen bespricht, erhält man einen globaleren Blick darauf. Darüber hinaus sehe ich die IT auch als Initiator und Triebfeder für die Einführung von technischen Neuerungen und evaluiere deshalb laufend neue Innovationen, bevorzugt aus dem Bereich der IT Security.

Wie wichtig ist der menschliche Faktor bei der Aufgabe des CIOs? Wo sehen Sie da die Kern-Herausforderungen und welche Ratschläge würden Sie Kollegen dabei geben? Ich denke, dass in der heutigen Zeit generell viel zu wenig auf den Faktor Mensch und auf die direkte Kommunikation geachtet wird. Diesem Trend kann man als CIO aber gezielt entgegenwirken. Denn neben technischem Fachwissen, kaufmännischen Verständnis und dem Wissen um die Unternehmensziele, sollte auch ein gewisses Kommunikationstalent zu den Eckdaten eines guten CIOs gehören. Als Ratschlag würde ich anderen CIOs empfehlen, sich zwischendurch immer wieder vor Augen zu halten, dass die Technik den Menschen unterstützen soll – nicht umgekehrt!
Welche Fähigkeiten muss ein #TopCIO vereinen? Ein absolutes Muss sind wohl tiefgehendes Fachwissen, Kenntnisse über aktuelle Entwicklungen / Trends und das Talent auch komplexe Themen zielgruppengerecht präsentieren zu können. Auch das Wissen um die Unternehmensziele und wie seine Abteilung zu deren Erreichung beitragen kann, sollten ein fixes Merkmal eines Top CIOs sein.
Was sind Ihre nächsten Ziele? Den diesjährigen Confare CIO AWARD zu erhalten ;-)
Um ein tieferes Verständnis für die Wirtschaftsinformatik und deren Schnittstellen zu anderen Bereichen zu erhalten, habe ich Anfang dieses Jahres mein MBA Studium im Bereich IT Management begonnen. Neben dem erfolgreichen Abschluss, ist die Umsetzung von im Studium gewonnen Fachwissen ein ganz klares Ziel für mich.
Welche Bedeutung hat für Sie der Confare CIO AWARD? Warum ist es wichtig, die besten IT-Manager auszuzeichnen und was bedeutet die Auszeichnung für Sie selbst? Der Confare CIO AWARD zeichnet nicht nur die Top CIOs aus, sondern bietet auch die Möglichkeit für CIOs sich untereinander zu vernetzen und somit direkt miteinander zu Kommunizieren. Dies ist heutzutage unerlässlich, denn viel zu oft stehen CIOs vor den gleichen Aufgaben bzw. Problemen. Ein gutes Netzwerk bietet hier eine zusätzliche Möglichkeit sich auszutauschen und mögliche Lösungsansätze zu finden. Sehr selten werden gute IT-Manager „vor den Vorhang“ geholt und für ihre Arbeit ausgezeichnet. Deshalb ist der Confare CIO AWARD eine besonders wichtige Veranstaltung. Für mich persönlich würde dieser Award eine Bestätigung meiner Arbeitsweise als CIO und einen großen, beruflichen Meilenstein bedeuten. 

Der Confare CIO AWARD wird auf dem 9. CIO & IT-Manager Summit am 6/7. April von Confare in Zusammenarbeit mit EY und dem CIO Guide verliehen. Bereits 300 hochkarätige IT-Entscheider haben sich angemeldet – Sichern Sie sich Ihre Teilnahme auf www.ciosummit.at – diese ist für CIOs und IT-Manager kostenlos.