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Dienstag, 28. Juni 2016

Künstliche Intelligenz und Robotik – Ist der Mensch ersetzbar?

Petra Augustyn ist Entrepeneur und Expertin für Künstliche Intelligenz. Im Blog Interview anlässlich des Confare Event #Digitalize 2016 – Industrial Innovation, das am 14. November in Linz stattfinden wird, nimmt sie Stellung zu den wuchtigen gesellschaftlichen und ethischen Fragen rund um den Digitalen Wandel, Roboter, die unsere Arbeitsplätze gefährden und den aktuellen Stand der Forschung rund um KI.

Zahlreiche Beschäftigte fürchten die Folgen des Digitalen Wandels? Wie berechtigt sind diese Ängste?
Behauptungen, das Ende der Welt stünde bevor, wenn Computer uns überflügeln und intelligenter werden als wir, so etwas macht Angst. Sachlich zu diskutieren ist mit Ängsten leider nicht möglich. Wer unter Flugangst leidet, dem helfen auch keine Statistiken über Absturzsicherheit von Passagierflugzeugen. Der Mensch wird sich trotzdem fürchten in ein Flugzeug einzusteigen. Es nützt auch nichts, die Angst vom Gesetzgeber reglementieren zu lassen. Das würde wenig bringen, außer, dass es uns unsere freie Gesellschaft kostet.  Es sollte uns als Gesellschaft gelingen mit Kontrollverlust, den Veränderungen, dem Neuen, dem Risiko, und der Unsicherheit umzugehen. Ansonsten werden wir in Kürze Zeugen von Debatten, die an Ausmaß, Intensität und Unsachlichkeit weit über das hinausgehen was dienlich ist.
Der Philosoph John Searl nutzt den Begriff der DEKLARATION. Eine Deklaration beschreibt die Welt und sie verändert zugleich die Welt. Ich nenne es, frei nach Odo Marquard, eine Philosophie des „Stattdessen“. Eine Deklaration schafft Veränderung, indem sie die Welt so beschreibt, als ob die beabsichtigte Realität bereits eine Tatsache wäre. Auf Deklarationen folgen Gegendeklarationen.

Wir werden in bestimmten Branchen große Veränderungen erleben. Im gesamten Pflegebereich zum Beispiel. In Deutschland rechnet das Statistische Bundesamt mit einem Anstieg von Pflegebedürftigen von 2,5 Millionen auf rund 4,5 Millionen für das Jahr 2050. Japan hatte sich bereits in den frühen 90iger Jahren entschlossen, auf Roboterforschung und Technologie zu setzen, um den demographischen Wandel entgegenzuwirken. Dort sind bereits Heberoboter und Vollwaschautomaten für Pflegebedürftige im Einsatz. Speziell in den Pflegeberufen kommt es bei Arbeitnehmern, durch die teilweise hohe Kraftbeanspruchung, zu körperlichen Spätfolgen. Dieser Berufsgruppe könnte damit massiv geholfen werden. Die mechanischen Tätigkeiten übernimmt der Roboter – der Mensch kontrolliert. Das ist kein Ersatz des Pflegers, sondern eine Ergänzung. Der seelische, menschliche Austausch wird niemals von einem Roboter bewerkstelligt werden können. Das werden Maschinen niemals abdecken können. Da ist menschliche Wärme, der Mensch, die humane Intelligenz gefragt. Und exakt für dieses Zwischenmenschliche hätte man dann auch viel mehr Zeit.
Es gibt unzählige Berufe, die sich durch Einsatz von Digitalisierung eine Erleichterung im Job erwarten können. Auch der gesamte Medizinbereich. Das beginnt in der Verwaltung eines Krankenhauses, geht über die Ärzteschaft und endet beim Röngtenassistent. Ich durfte neulich beobachten, welchen Zettelirrsinn Ärzte und Krankenschwestern ausgesetzt sind. Diese verlorene Zeit könnte viel sinnvoller für den Patienten eingesetzt werden. Stattdessen werden diese Menschen von Zettelwirtschaft erschlagen. Zynisch formuliert könnte man sagen, die Zettelwirtschaft hat sich von selbst, oder in sich totreguliert.

Würde man die Menschen, auch die Politiker gezielt informieren, über die gesellschaftlichen Vorteile, die intelligente Digitalisierungskonzepte bieten, wären die Zweifel und Widerstände um ein Vielfaches geringer. Die Menschen würden in fast jeder Berufsgruppe ihre persönlichen Chancen zur Optimierung, im good case auch zur Selbstoptimierung erkennen und bereitwillig an der Veränderung mitwirken. Wie in jeder Systemveränderung wird es auch jene geben, die den Transformationprozess nicht mitgehen wollen. Für diese Mitmenschen ist in einer gesunden Demokratie und einem aufrechten Sozialstaat, der sich massiv von einem Wohlfahrtsstaat abgrenzt, für gewöhnlich gesorgt. Doch die Anzahl derer wird gering sein, da Digitalisierung auch viele neue Arbeitsplätze und noch ungeahnte neue Berufe schaffen wird.
Welchen Impact kann man aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz erwarten?
Das ist ein sehr weites Feld. Ich werde versuchen es kurz zu skizzieren. Die Unternehmensberatung McKinsey schätzt, dass sich mit der Automation von Wissen - die Schlüsseltechnologie dazu ist Künstliche Intelligenz (KI) - 9 Billionen Dollar bis 2025 verdienen lassen. Mit Robotik, die ohne KI nur ein Haufen Blech wäre, weitere 6 Billionen und mit selbst fahrenden Autos weitere 4 Billionen Dollar.
Wir befinden uns derzeit im Bereich der schwachen künstlichen Intelligenz. Dazu zählt der gesamte Bereich von Big Data. Big Data sind dumme Daten. Computer können Daten sammeln, Muster erkennen, die Menschen bei der Analyse nicht sehen können, doch diese Computer sind derzeit nicht in der Lage, Daten aus unterschiedlichen Quellen miteinander zu vergleichen, oder komplexe, menschliche Verhaltensweisen zu interpretieren. Zu wirklich nützlichen Erkenntnissen kommen nur menschliche Analysen, oder eben superintelligente Computer (starke KI), die es bis dato jedoch nur in Science Fiction Movies gibt.
Über eine mögliche, gesellschaftliche Veränderung durch superintelligente Computer werden sich die Menschen erst im 22. Jahrhundert Gedanken machen müssen. Superintelligenz beruht auf einem inneren Motor und dem totalen Nutzenmaximieren. So ein System, dass die Analyse seiner Umwelt immer weiter optimiert und die Repräsentation dieser Optimierung als Grundlage weiterer Optimierung nennt, agiert als Superoptimierer. Dafür braucht es komplett neue Computer, also Hardware. Derzeit agieren wir mit unseren Rechnern im Terabereich. Um starke KI zu erwirken braucht es Maschinen, im Petabereich (1 mit 15-Nullen) und darüber hinaus. Im Vergleich: bislang ist kein Computer weltweit mit höherer Speicherkapazität ausgestattet, als das Gehirn eines Kleinkindes (das kindliche Gehirn agiert im Petabereiche). Wir haben also kein Software, sondern ein Hardwareproblem. Der Quellcode für starke KI wird im Rückblick sehr einfach sein - nur ein paar simple Prinzipien. Jedes Kind wird solche Systeme einsetzen können.
KI ist also keineswegs der Versuch die menschliche Intelligenz nachzubauen, nur deren Flexibilität, Leistungsfähigkeit bei der Problemlösung ist für diesen Ansatz relevant. Ein Anthropozentrisches Konzept von Intelligenz interessiert Maschinen nicht. Anthropozentrisch bedeutet, dass sich der Mensch selbst als den Mittelpunkt der weltlichen Realität versteht. Dennoch stellen wir heute jene Weichen, wie wir als Menschheit in Zukunft mit diesen neuen Technologien umgehen wollen. Darin liegt die Verantwortung unserer Generation, für alle nächsten Generationen.

Welche Auswirkungen gibt es für unsere Arbeitswelten?
Technologie soll uns helfen, unsere Umwelt schneller zu verstehen und auch berechenbar zu machen. Menschen und andere Lebewesen interessieren sich vor allem für die, mit denen sie zusammenarbeiten, oder im Wettbewerb treten können. Politiker interessieren sich vermehrt für andere Politiker, dann erst für den Wähler. Kinder interessieren sich für andere Kinder gleichen Alters. Superkluge, künstliche Intelligenzen werden sich für andere superkluge, künstliche Intelligenzen interessieren. So wie Menschen zunächst an anderen Menschen interessiert sind und nicht an Ameisen.
Den Büroalltag werden uns Produkte mit Sensorentechnik vereinfachen. Wir werden in green-tech buildings, in energieautarken Ecosystemen arbeiten und auch wohnen. Roboter, nicht Menschen werden in Katastrophengebieten zum Einsatz kommen. Wir werden mit Hilfe von Maschinen bessere Materialien erfinden und unentdeckte Grenzen erkunden. In der Medizin wird es in allen Bereichen neue Hard- und Software geben. Die Auto- und Energieindustrie wird sich neu konsolidieren. Vielleicht erleben wir sogar Megafusionen. Wir werden diese Maschinen nicht nur nutzen, wir werden mit ihnen zusammenarbeiten. Die Werbeindustrie wird uns mit Werbung für die Nerven, also für das rationale Handeln die Informationen liefern. Die Firma Clarifi aus NY errechnet heute schon den idealen Zeitpunkt für die Aufmerksamkeit und die Kaufbereitschaft von Kunden. Durch Targeting mit sensorischen Eigenschaften gekoppelt, können Werber die Gefühle von Konsumenten nahezu organisch stimulieren und die Gefühlslagen mit Geräuschen und Vibration verändern. Es gibt noch unzählige andere Beispiele.

Wie kann man die Menschen unterstützen, bei diesem Wandel nicht unter die Räder zu kommen?
Stephen Hawking sagte einmal bei einem Vortrag: würde eine überlegene außerirdische Zivilisation die Botschaft senden: „wir werden in wenigen Jahrzehnten ankommen!“ - würden wir dann einfach antworten: "okay, sag uns Bescheid, wir lassen dann mal das Licht an." Vermutlich nicht. Wir würden uns vorbereiten - und das in der Gemeinschaft. Wenn eine superintelligente Maschine je existieren sollte, dann wären die Implikationen für die Menschheit immens. Selbst wenn nur eine sehr geringe Chance besteht, dass derartige Maschinen in absehbarer Zeit entwickelt werden könnten, ist es wichtig, dass wir anfangen, ernsthaft über die Natur und die Implikationen nachzudenken. Deklarationen, Gesetze und Regeln unseres Zusammenlebens könnten als Marktmechanismen nachgebildet werden und auch umgeformt werden. Politik wird so direkt in Ökonomie umgesetzt. Fehlt es der Politik an Wirkungskraft, banalisiert sie sich auf Dauer selbst und schafft sich im worst case sogar ab. Der Zugewinn an Freiheit und Effizienz wäre dann dahin. Shane Legg, der Gründer von Deep Mind entwickelte ethische Zielfunktionen, um bestimmten ungewünschten Tendenzen entgegenzuwirken. Er empfiehlt jeder Regierung, es in den Verfassungen festzuschreiben. Künstliche Intelligenz, sollte staatlich beaufsichtigt werden, wie Atomkraft, um sich optimal zum Wohle aller nutzen zu lassen:

Hier einige Ansätze aus dieser ETHISCHEN ZIELFUNKTION:
•             die Menschenwürde muss auf die persönlichen Daten erweitert werden.
•             Grundrechte für Datensubjekte
•             Verkauf persönlicher Daten an Dritte ist zu verbieten, oder es müssen entsprechende Gegenleistungen geboten werden.
•             Die Privatsphäre muss unantastbar und sensorfrei bleiben, es sei denn diesem Datenabgriff wird explizit zugestimmt.
•             es müssen internationale Algorithmenabkommen geschlossen werden, die ausländischen Organisationen den Zugriff auf persönliche Daten nur aufgrund von expliziten Gesetzen, Beschlüssen, Verträgen gestattet.
•             der Export von Spähsoftware muss verboten werden.
•             KI Forscher müssen sich der Verantwortung bewusst sein, die eigene Geschichte verstehen und Aufklärungsarbeit leisten.
•             Aufklärung über Daten gehört in den Schulunterricht.
•             die Sensibilität der gesamten Bevölkerung zum Thema muss erhöht werden.
•             zivile Organisationen sollten sich die technologische Revolution nicht jenen überlassen, denen die Demokratie egal ist, oder die sie als Hemmnis beachten.
•             und das aller Wichtigste! Eine nichtstaatliche Organisation muss dieses Thema anpacken und auf die Agenda setzen.

Zusammengefasst kann man sagen, die wertvollsten Unternehmungen der Zukunft interessiert es nicht, welche Aufgaben ein Computer allein übernehmen kann, sondern wie Computer die Menschen bei der Durchführung schwieriger Aufgaben unterstützen. Künstliche Intelligenz wird sich niemals über Human Intelligenz erheben können.
#Digitalize 2016 - Industrial Innovation findet am 14. November 2016 in Linz statt und bietet Perspektiven und Potentiale des Digitalen Wandels für die österreichische Industrie.
Die Plattform für Österreichs Industrieprofi s zu gestalten - Innovation. Märkte, Kunden, Prozesse – Österreichs Industrie fit machen für die Herausforderungen des Digitalen Business. Anmeldung und Details finden Sie auf www.confare.at

Mittwoch, 1. Juni 2016

Die Zukunft der Finanzbranche – Warum Banken und Versicherungen jetzt endlich den Kunden in den Mittelpunkt stellen müssen

Andreas Toggwyler von EY unterstützt seit 5 Jahren den Confare Swiss CIO AWARD tatkräftig. Sein beruflicher Schwerpunkt liegt beim Thema Advisory Services für die Finanzbranche. Er begleitet grosse Banken und Versicherungen bei der Digitalen Transformation ihrer Organisationen. Im Blog-Interview spricht er über die Veränderungen der Branche und welche Rolle die IT dabei spielt.
Als Spezialist was die Finanzbranche betrifft – wo sind Finanzdienstleister heute gefordert? Welche Veränderungen stehen der Branche bevor?
Die Finanzbranche steht vor mehreren Herausforderungen, die es vernetzt aus einer Gesamtsicht zu betrachten gilt. Der Margen- und Kostendruck ist seit der Finanzkrise ungebrochen. Die Kunden der Finanzbranche sind verunsichert und suchen nach alternativen Anbietern, die durchaus auch außerhalb der üblichen Marktteilnehmer zu finden sind. Auch hat nach der Finanzkrise der regulatorische Druck zugenommen und einen Großteil des IT-Budgets der Firmen absorbiert; als Konsequenz haben sich Banken und Versicherungen vermehrt nach innen fokussiert, um Kosten zu reduzieren und Compliance sicherzustellen. Ich bin überzeugt, dass ein Finanzdienstleister, der die nächsten Jahre erfolgreich bestreiten möchte, wieder vermehrt die Kundenbedürfnisse in den Mittelpunkt stellen muss. Dies erfordert für viele Banken und Versicherungen signifikante Investitionen in die Informationstechnologie – unabhängig davon, ob diese intern oder zusammen mit Drittanbietern betrieben wird.
Wie verändert sich die Rolle des CIO in Zeiten von Cloud und Digitalem Wandel?
Der digitale Wandel bringt neue Technologien und neue Geschäftsmodelle mit sich. Die traditionellen Wertschöpfungsketten werden aufgebrochen, die Kunden werden agiler und beziehen Dienstleistungen aus verschiedensten Quellen. Der digitale Wandel reduziert auch die Eintrittsbarrieren für neue Marktteilnehmer und eröffnet Fintech-Unternehmen die Chance, in einen bisher durch sehr hohe Erstinvestitionen und Regulation geschützten Markt einzutreten. Die Rolle des CIO wird es sein die Kundenerwartungen in einfach zu bedienende, kundenfreundliche Systeme (und Prozesse) zu übersetzen, Datenschutz jederzeit sicherzustellen sowie smarte Datenanalyse und letztendlich die Datensicherheit jederzeit zu gewährleisten.
Wo sind dabei die Haupthandlungsfelder des CIO?
Der CIO – Chief Information Officer muss sich zum CIO – Chief Innovation Officer wandeln.  Es gilt nicht mehr nur IT Infrastrukturen zu betreiben, IT Applikationen zu entwickeln und zu implementieren, sondern vielmehr Services zu erbringen. Diese Services werden oftmals nicht mehr durch die Bank selbst erbracht, sondern im Zusammenspiel mit anderen Drittanbietern und Partnern. Dem CIO kommt im Zeitalter des digitalen Wandels vermehrt auch die Rolle des „Business-Enablers“ zu, der Transformationen ermöglicht. Dabei agiert der CIO in der Schnittstelle zwischen dem Business, seiner IT Teams und den Drittanbietern, mit dem Ziel diese Parteien möglichst optimal zu orchestrieren.
Welche Rolle spielt IT-Security für Digitale Geschäftsmodelle?
Der digitale Wandel hat nicht nur die Geschäftswelt verändert, sondern greift auch immer mehr in unseren Alltag ein. Die wiederholten Cyberattacken auf Finanzunternehmen sowie andere namhafte Firmen bringen Unbehagen auf den Geschäftsleitungsetagen und Unsicherheit bei der Kundschaft mit sich. IT Security ist somit ein inhärenter Bestandteil eines erfolgreichen, digitalen Geschäftsmodells. Eine Bank, die auf digitale Kanäle setzt und Kunden für Mobile Banking gewinnen will, muss sichere und benutzerfreundliche Technologie einsetzen. Sämtliche Risiken müssen kontinuierlich überprüft und präventive Vorkehrungen getroffen werden. 
Welche Möglichkeit bietet der SWISS CIO AWARD für den CIO? Warum sollten IT-Entscheider diese nutzen?
Mit dem Thema „der Mensch im Mittelpunkt“ setzt der SWISS CIO AWARD wichtige Akzente. Wer die digitale Transformation erfolgreich umsetzen will, muss Technologie gezielt einsetzen, um Kundenbedürfnisse innovativ, sicher und effizient befriedigen zu können. IT-Entscheider werden am diesjährigen Anlass eine Vielzahl von interessanten Präsentationen erleben können. Zudem bietet der SWISS CIO AWARD eine einmalige Gelegenheit, sich mit IT-Entscheidern aus verschiedensten Branchen auszutauschen.
Der Confare Swiss CIO AWARD wird am 22. September in Zürich im Rahmen des SWISS CIO SUMMIT verliehen. Anmeldung und Details auf www.ciosummit.ch
Einreichungen zum SWISS CIO AWARD sind bis zum 31. Juli möglich auf www.cioaward.ch

Freitag, 13. Mai 2016

#Digitalize 2016 - Kundennutzen ist der wichtigste Faktor für den Erfolg von IoT Geschäftsmodellen

Jürgen Weiss unterstützt mit seinen DigitizedRebels Unternehmen beim Erfinden und Umsetzen neuer Geschäftsmodelle auf Basis von IoT und Industrie 4.0 Technologien. Anlässlich seines Vortrages bei der Confare Konferenz #Digitalize 2016 - Get Digital, Get Creative haben wir ihn gefragt, was die Erfolgsfaktoren und Perspektiven für österreichische Unternehmen sind.
Wie weit ist IoT bereits Realität?

In Bezug auf Österreich haben wir vereinzelt "Hidden Champions“ die sich bereits längere Zeit mit IOT, Sensoren und den digitalen Services auseinandersetzen. Es gibt auch vereinzelt bereits Projekte die erfolgreich umgesetzt wurden. Dennoch haben wir in Österreich einen sehr großen Aufholbedarf, da es vereinzelt am Praxiswissen und an den möglichen Ideen zu einem neuen Geschäftsmodell fehlt. Vergleichen wir mit anderen Ländern, sind wir wie immer einiges unserer Zeit hinterher.
Welche Auswirkungen gibt es auf etablierte Unternehmen und ihre Geschäftsmodelle?
Direkte Auswirkungen bahnen sich gerade an, allem voraus im Automotiv, aber auch in der klassischen Industrie (Machine2Machine Communiciation). Neue Technologien ermöglichen eine schnellere Änderung eines Geschäftsmodells, dazu gehört aber der Mut zum Risiko. Das Internet of Things hat bereits die Energieversorger wachgerüttelt, hier gibt es sehr viele interessante und spannende Möglichkeiten.

Wie sehen die Perspektiven für Industrieunternehmen aus?
In Industrieunternehmen profitiert man in erster Linie von der Datenqualität die durch Sensoren und Services erzeugt werden. Diese richtig einzusetzen ist für viele Unternehmen noch immer eine sehr große Herausforderung, allerdings würden sich daraus sehr viele Möglichkeiten zur Optimierung div. Prozesse ergeben.

Was ist zu beachten, wenn man IoT Geschäftsmodelle entwickelt?
Das wichtigste ist der KUNDENNUTZEN, darauf wir gerne vergessen! Wir müssen viel mehr darauf achten, das Ideen eines jeden Mitarbeiters gefördert, diskutiert und im allerbesten Fall getestet werden. Mein Motto hier: Quick & Dirty -  das heisst, keine großartigen Prozesse und Strukturen aufzuziehen, sondern die Möglichkeit zu finden die Ideen gleich zu testen.  Besser übersetzt => Rapid Deployment Prototyping binnen 2-3 Wochen, mit geringen Kosten verbunden aber sehr effektiv und richtungsweisend.
Deshalb empfehlen wir laufend Partnermodelle anzuwenden, zb. Hardware Designer/Entwickler, Software Developer, IOT Plattformen, Innovations-/ und Produktmanager.

Was sind die größten Hemmschwellen und wie kann man sie überwinden?
Es gibt heute keine Hemmschwellen mehr! Die alten Organisationen und Strukturen sind die Steine die noch im Weg liegen, aber diese werden immer kleiner.  IOT Security & Datenschutz wird oft als „Ausrede“ verwendet, auch hier gibt es bereits viel Erfahrung, hohe Standards und sehr gute Konzepte.
Als großen Treiber in den Unternehmen sehe ich nicht die IT – der Treiber MUSS der Vorstand/ CEO sein! Der Chief Digital Officer etabliert sich in letzter Zeit immer stärker, der diese Agenden übernimmt und verantwortet.

Auf der Confare Veranstaltung #Digitalize 2016 berichten CIOs und CMOs aus Unternehmen wie Erste Bank, News Gruppe, Styria, Steyr Mannlicher, Porsche Informatik uvm. über ihre Wege in die Digitale Welt. Anmeldung und Details hier: http://www.confare.at/12660_DE-7403_%23Digitalize_2016_-_Get_Digital_-_Get_Creative-Einfuehrung.htm

Sonntag, 24. April 2016

Vernichtet die Digitalisierung Arbeitsplätze oder erleben wir eine digitale Gründerzeit? Die Videoreportage zum 9. Confare CIO SUMMIT

"Im Mittelpunkt: Der Mensch" Mehr als 300 IT-Manager, 70 Speaker und 30 Aussteller machten das 9. Confare CIO SUMMIT am 6./7. April zu Österreichs größtem IT-Management Treffpunkt. Der Dokumentarfilmer Dominik Hörner hat an den beiden Tagen zahlreiche Gespräche mit Top CIOs und Branchenprofis geführt und etwa 8 Stunden Filmmaterial gesammelt.

Das Ergebnis ist eine 30 minütige Reportage, die in einer Trilogie auf YouTube präsentiert wird. Dabei werden durchaus kontroverse Themen angesprochen. Kostet der Digitale Wandel Arbeitsplätze? Können IT-Jobs für Frauen attraktiver gemacht werden? Wie geht man mit Ängsten rund um Veränderung um und warum muss gerade bei der Digitalisierung der Mensch im Mittelpunkt stehen?

Erleben Sie ein WhoIsWho der österreichischen IT und hören Sie Vordenker und Experten. Zu Wort kommen zahlreiche CIO AWARD Preisträger und Top CIOs wie Martin Fluch A1, Anton Leitner NÖM AG, Peter Lenz ÖBB, Marcus Frantz OMV, Heinz Hodel EMMI AG, Ulrike Huemer (Stadt Wien) uvm.

Ich freue mich über rege Diskussion und Euer Feedback.

Michael Ghezzo und das Confare Team




Video 1 - "Wir erleben eine Digitale Gründerzeit"

Swiss CIO AWARD Preisträger Andy Fitze "Wir laufen nicht Marathon - Sprint ist angesagt!"



Video 2 - Was heisst "Im Mittelpunkt: Der Mensch" beim Digitalen Wandel?

Marcus Frantz, Group CIO OMV AG: "Ängste sind berechtigt - die Gesellschaft muss sich der Herausforderung durch die Digitalisierung stellen"

Verlieren wir durch die Digitalisierung Arbeitsplätze? Mitarbeiter, Management, User, Kunden - der CIO muss vor allem auch die menschlichen Aspekte des Wandels meistern. Ängste müssen Ernst genommen werden, gesellschaftliche Antworten sind gefragt.


Video 3 - Confare CIO AWARD 2016 - Wer sind die besten IT-Manager?


Den CIO AWARD nahmen Thomas Zapf (Styria) und Hannes Gutmeier (conwert) entgegen. Als #TopCIO 2016 wurden ausgezeichnet: Martin Buresch (kwizda), Ulrike Huemer (Stadt Wien), Peter Karas (BrauUnion - Heineken) Christian Pfundner (Schrack Technik), Hannes Ruess (Lenzing)


Mehr Videos und spannende Statements hochkarätiger Manager finden Sie im

Montag, 18. April 2016

"Digitalisierung ist eine gesellschaftliche Herausforderung!" Interview mit Marcus Frantz, Group CIO der OMV

Der Digitale Wandel wirkt auch auf Österreichs größten Öl- und Gaskonzern, die OMV. Im Gespräch im Rahmen des 9. Confare CIO SUMMIT erläutert Marcus Frantz, Group CIO. Es geht um Social Divide, Automatisierung und gesellschaftliche Herausforderungen rund um den Wandel.


Fotos vom 9. Confare CIO SUMMIT, dem größten CIO Treffpunkt Österreichs finden Sie hier


Weitere Interviews mit hochkarätigen IT-Managern und Rückblicke auf relevante Events im Confare Youtube Channel!


Freitag, 15. April 2016

Startup meets Old Economy – Unterschiedliche Chancen, Risiken und Lebenswelten

Alexander Ramseier begleitet mit Futurebuilt Startups beim go to market und hilft auf der anderen Seite etablierten Unternehmen die eigenen Denkmuster und Prozesse zu hinterfragen und ein bisschen mehr wie ein Startup zu agieren. Im Bloginterview darüber, was es heisst ein Unternehmen zu gründen, wie er die Lean Startup Methode einsetzt und warum Networking so wichtig ist.
Was sind die ersten Schritte um als Startup professionell agieren zu können?
Es ist wichtig selbst von der Idee überzeugt und begeistert zu sein. Allein eine gute Idee hilft nicht, wenn die Emotionen nicht an den Kunden herangebracht werden können. Das zweite was ich jedem Startup mit auf den Weg geben kann, ist den Markt mit dem Produkt zu testen. Hierfür habe ich den Lean Startup Approach gewählt. Diesen wende ich heute noch an für jeden neuen Service den ich den Kunden offeriere.
Mit welchen Werkzeugen kann ein Startup wettbewerbsfähig im Markt auftreten?
Im heutigen Markt ist es für ein Startup und für bestehende Firmen wichtig den Wandel der Zeit, dass heisst den Speed und die Innovationsfähigkeit im Auge zu behalten. Durch die  Lean Startup Methode erfinde ich Futurebuilt immer wieder neu. Diese Erfahrungen teile ich in der Startup Community durch Futurebuilt Venture. Dadurch ist es mir möglich die Millennials und nachkommenden Generationen vor jenen Fehlern zu bewahren, die ich gemacht habe.

Nebst der Methodik ist auch das Branding über Social Media (Linkedin, Twitter, Facebook, Pinterest etc..) von Bedeutung. Gleichzeitig habe ich mich entschieden meine Website voll und ganz auf einen Blog auszurichten, damit die Community versteht was ich anbiete.
Wie wichtig ist Netzwerk und Collaboration?
Durch die Globalisierung verschwinden die physichen Grenzen und soziale Medien bekommen eine völlig neue Dimension im Marketing. Die Werbung in eigener Sache ist nicht nur im lokalen Netzwerk wichtig. „Networking“ ist als Displizin zu verstehen und integraler Bestandteil.
 „Sharing is caring“, also teilen über die eigenen Grenzen nimmt einen hohen Stellenwert ein. Ohne monetären Hintergrund zu teilen, ist heute in vielen Fällen ein guter Start um ins Gespräch zu kommen oder sich bekannt zu machen. Denn nur wer über sein Netzwerk teilt, kann meiner Meinung auch durch Collaboration wachsen. Dies erinnert mich an den Spruch von Dalai Lama: „If you listen, you may learn something new.“
Was sind die ersten Schritte im Markt?
Meiner Meinung nach sollte man eine klare Vision und Strategie verfolgen. Die Arbeit mit einem Executionsplan und einer Metrics gehören ebenso dazu. Es scheitert aus meiner Sicht selten an der Idee oder dem Produkt, aber beim Auftreten im Markt und wofür man als Startup oder Unternehmung steht. Es besteht kein Zweifel, dass das Produkt einem Marktbedürfnis entsprechen muss oder soll, damit es erfolgreich sein kann. Was sich heute gewandelt hat ist, dass die kommenden Generationen nicht unbedingt neue Bedürfnisse wecken wollen, sondern etwas der Gesellschaft oder Natur zurückgeben möchten.
Mit welchen Risiken muss ein Unternehmer umgehen können?
Es gibt viele Aspekte, aber als Jungunternehmer sollte man nicht den Umgang mit dem Budget unterschätzen. Mit wenig Kapital zu beginnen würde ich keinem empfehlen, da dies nicht nur die Firma, sondern die Person stark belasten kann.
Den Fokus zu verlieren, ist einer der meist genannten Gründe, weshalb ein Startup nicht wirklich in die Gänge kommt. Sich immer die Frage zu stellen, passt das zu mir und meinen Produkten oder Services, hat mir persönlich geholfen. Ein weiteres Risiko ist, das Fehlen der Leidenschaft für die eigene Idee. Dies kann zum Verlust der Authentizität führen. Kapital, Fokus und Passion sind das Lebenselixier für Startup´s.
Wie sieht im Vergleich die IT eines Startup zu dem eines bestehenden Unternehmen aus?
Die Erkenntnisse aus den über 100 CIO’s die ich in über 20 Ländern getroffen habe, konnte ich erfolgreich in meinem Startup umsetzen. Ein Startup hat meiner Meinung nach dieselben Anforderungen an die IT wie ein Konzern oder grösseres Unternehmen. Einzig, dass ich auf der grünen Wiese starten durfte und aus den Erfahrungen der CIO’s und Ihren Herausforderungen profitieren konnte. Datensicherung, Sicherheit, Digitalisierung meiner Prozesse und die Bereitschaft für die Skalierung habe ich vor 2 Jahren konzipiert und umgesetzt. Das heisst, ich kann stetig die IT an meine neuen Bedürfnisse anpassen und mit dem Unternehmen wachsen. Die Geschichte und Details des Konzeptes können Sie in meinem Blog nachlesen.
Ich freue mich, wenn ich Sie mich auf einem meiner sozialen Netzwerke (Linkedin, Twitter, Facebook) besuchen oder wir bleiben mit dem Newsletter vom Futurebuilt-Blog in Kontakt.
Auf der Confare Veranstaltung #Digitalize 2016 berichten Vertreter der Startup Welt über die Chancen des Marktes und CIOs und CMOs aus etablierten Unternehmen über ihren Wegen in die Digitale Welt. Anmeldung und Details hier: http://www.confare.at/12660_DE-7403_%23Digitalize_2016_-_Get_Digital_-_Get_Creative-Einfuehrung.htm

Die Stadtverwaltung im Zeitalter des Digitalen Wandels - Interview mit #TopCIO Ulrike Huemer

Im Rahmen des 9. Confare CIO SUMMITs am 6/7. April 2016 haben wir ein Gespräch mit Ulrike Huemer geführt, die im Rahmen der Veranstaltung als #TopCIO 2016 ausgezeichnet wurde.

Was sind die Digitalen Herausforderungen einer Stadtverwaltung? Welche Trends gibt es im eGovernment? Wer ist betroffen? Und wie wichtig ist "mobile first" für die IT der Stadt Wien?


Weitere Interviews mit hochkarätigen IT-Managern und Rückblicke auf relevante Events im Confare Youtube Channel!

Montag, 4. April 2016

Kulturwandel – Wandelkultur: Wie Sie unter Veränderungsdruck souverän agieren und die Dynamik des Digitalen Wandels erfolgreich nutzen

Mehr als 300 IT-Manager haben sich bereits zum 9. Confare CIO SUMMIT am 6/7. April angemeldet. Als Keynote Speakerin wird Monika Herbstrith-Lappe getreu dem Motto: „Im Mittelpunkt: Der Mensch“ darüber sprechen, wie man mit stetigem Veränderungsdruck umgeht und wie man kulturelle Hemmnisse und Ängste im Unternehmen überwindet. Im Blog Interview sagt sie, was Nacktbaden mit Digitalisierung zu tun hat und welche Bedeutung Leadership hat.


Der Digitale Wandel bringt viele Chancen, macht vielen aber auch Angst – Was kann der CIO als Führungskraft unternehmen um diese Angst zu überwinden?

Warren Buffet hat gemeint: „Man muss auf die Ebbe warten, um zu sehen, wer nackt schwimmt.“ Dieses Zitat trifft in doppelter Weise zu.
1.            In kritischen Zeiten, wie es z.B. radikale Veränderungen darstellen - im Business der digitale Wandel oder im Privatleben z.B. die Geburt oder der Tod eines Menschen – stehen Beziehungen auf dem Prüfstand: gute Beziehungen vertiefen sich, während nicht so gute mit Vertrauensrissen daran scheitern. Es ist schon zutreffend, wenn das chinesische Zeichen für Krise sich aus Gefahr und Gelegenheit zusammensetzt. Einerseits kann die IT als strategischer Innovationstreiber, der den Wandel vorantreibt und Möglichkeiten eröffnet, maßgeblich aufgewertet werden. Andererseits besteht das Risiko, dass die IT selbst diesen Wandel verschleppt und damit links überholt wird. Einige Unternehmen haben schon tragisch erlebt, was Yves Doz von INSEAD auf den Punkt bringt: „Die meisten Unternehmen scheitern nicht daran, weil sie die falschen Dinge tun sondern weil sie die richtigen Dinge zu lange tun.“
2.            Fordernden Unternehmenspassagen steht das Vertrauen in die Führung auf der Probe. Nichts prägt Motivation und Produktivität der MitarbeiterInnen mehr als das Handeln und die Vorbildwirkung der unmittelbaren Führungskräfte. Worte z.B. im Unternehmens- oder Führungsleitbild zeigen, wie Menschen gerne wären. Taten zeigen, wie sie tatsächlich sind. In kritischen Zeiten lassen wir auch die anerzogenen Höflichkeitsmasken fallen. Da zeigt sich das wahre Gesicht.

Führungskräfte sind einerseits selbst von der Dynamik und den Umbrüchen betroffen. Andererseits sollen sie die Veränderung vorantragen. Zuerst gilt es, die eigene Unsicherheit zu überwinden und einen freudvollen Zugang zu den anstehenden Herausforderungen zu gewinnen. Als leidenschaftliche Taucherin fällt mir dazu Strömungstauchen ein: natürlich ist es sinnlos-energievernichtend gegen die Meereskräfte anzukämpfen. Sehr wohl kann ich in kluger Selbststeuerung mit und gegen die Strömung zielstrebig vorankommen. „Was ist vorgegeben und was ist gestaltbar“ gilt es immer wieder klar zu differenzieren und zu kommunizieren.
In der systemischen Gestaltung von Veränderungsprozessen hat sich folgende Formel für das Gelingen von Veränderungen herauskristallisiert: L * V * KS > BV

Es braucht einen Leidensdruck und ein Problembewusstsein, die Einsicht zur Handlungsnotwendigkeit. Auf dem hohen Ross der Selbstzufriedenheit versanden Vorhaben! Genauso wichtig ist aber auch eine Vision, eine Vorstellung davon, was der verbesserte Zustand bewirkt und ermöglicht. Und schließlich müssen konkrete Schritte vereinbart werden.
Nur wenn das Produkt dieser 3 Faktoren größer ist als das Beharrungsvermögen einer Organisation, kann sich etwas verändern! Zu beachten ist, dass die einzelnen Größen durch Multiplikation verbunden sind, das Ergebnis daher 0 ist, wenn nur ein einzelner Faktor auf 0 steht! Zusätzlicher Druck ohne Aussicht auf Erfolg fordert die Leidensfähigkeit, fördert aber nicht die Veränderungsbereitschaft!
Beachten Sie: Erfolg braucht Entschlossenheit und den Glauben an den Erfolg. Henry Ford hat auf die Bedeutung der selbsterfüllenden Prophezeiung hingewiesen: Egal ob Sie glauben, dass Sie es schaffen werden, oder, dass Sie es nicht schaffen werden, Sie werden Recht behalten. Kommunikation zählt immer zu den zentralen Führungsaufgaben – in kritischen Situationen mit hohem Grad an Unsicherheit noch mehr. Mangelnde Information führt zum Aufkochen der Gerüchteküche. Denn, wenn Vorfreude die schönste Freude ist, so ist Vorangst die schlimmste Angst. Harmlose Details werden in der Verunsicherung zu bedrohlichen Monstern hochstilisiert. Glaubwürdige, authentische, stimmige Führung ist die Voraussetzung für das Fundament aus Vertrauen, auf dem Veränderungen gelingen können.

Digital Divide ist ein Schlagwort, dass zunehmend an Gewicht gewinnt. Wie geht man damit zielgerichtet um?

Der Volksmund weiß: „Junge Menschen laufen schneller. Ältere kennen die Abkürzungen.“ Da ist es doch sinnvoll, dass sich ein gesunder Generationen-Mix gegenseitig unterstützt. Es hat sich bereits herumgesprochen, dass es bei Bewerbungsgespräch ein selbst-disqualifizierend  ist, schlecht über den letzten Arbeitgeber zu sprechen. So etwas hinterlässt „Kollateralschaden“. Analog ist es die Todsünde von Veränderungsprozessen, das Alte schlecht zu reden. Als Physikerin weiß ich: Druck erzeugt Gegendruck. Das gilt nicht nur in der Mechanik sondern auch in menschlichen Beziehungen. Veränderung braucht Spielbein UND Standbein.
Traugott Lindner, der Gründer des Hernstein Instituts für Management und Leadership, der die Gruppendynamik nach Europa gebracht hat, hat den Gedanken geprägt: „Veränderung braucht Stabilität.“ Und wie ein hoher Turm ein stabiles Fundament benötigt, so ist Wertschätzung für das Bestehende eine Grundvoraussetzung für Veränderungsbereitschaft.
Wenn jemand das Bisherige angreift verbarrikadiere ich mich in der Verteidigung des Alten und schenke dem Neuen auch nicht die geringste Aufmerksamkeit. Oder wenn, dann höchstens um zum Gegenangriff auszuschlagen. „Es mag gute Gründe gegeben haben, warum man sich seinerzeit für diese Lösung entschieden hat.“ Oder: „Das war bisher eine Erfolgsstrategie. Jetzt gibt es veränderte Rahmenbedingungen, die Änderungen unserer Abläufe erfordern.“ Stellen Sie das Bisherige zumindest außer Frage: „Warum auch immer man das in der Vergangenheit so gemacht hat. Jetzt braucht es das und das.“ Und entziehen Sie sich wertenden Vergleichen, die leicht in der Rechtfertigungsfalle landen: „Ja, bei meinem Vorgänger war das anders. Mir ist jetzt wichtig.“ Bei allen diesen Aussagen ist wichtig, dass sie mit einem ausgesprochenem oder unausgesprochenem UND verknüpft sind. ABER wäre hier äußerst kontraproduktiv. „Was bleibt gleich?“ UND „Was wird zukünftig anders?“ ist eine zielführende Anwendung des Plus-UND-Delta-Denkens für Veränderungen.
Übrigens es gilt auch: “Druck braucht Gegendruck” Und so ist Widerstand Teil der Dynamik von Veränderungsprozessen. Ohne Gegendruck gibt es keine Ansatzpunkte, um Wirkung zu erzielen. Der Prozess ist sonst nicht mehr steuerbar – wie ein Auto bei Aquaplaning. Da ist der Griff der Reifen gefragt – bei Veränderungsprozessen die Griffigkeit Ihrer Aussagen und Handlungen.
Um Digital Divide wie auch allen anderen Brüchen in der Gesellschaft entgegenzusteuern, braucht es einen wertschätzenden Umgang mit Unterschiedlichkeiten. Goethe hat schon gewusst: Das Gleiche lässt uns in Ruhe, der Widerspruch ist es, der uns kreativ macht.
Das Getriebe verdeutlicht besonders treffend, wie wertvoll ergänzende Unterschiedlichkeit sein kann: Völlig kontraproduktiv wäre es, wenn das große dem kleinen Zahnrad vorwerfen würde: „Bist du aber klein.“ Was vermutlich den Gegenvorwurf des kleinen flinken an das große auslösen würde: „Na, du drehst dich aber langsam!“  Die einen sorgen für Geschwindigkeit und die anderen für das Drehmoment. Es geht nicht um besser oder schlechter sondern um einen stärkenfokussierten, funktionalen Einsatz.
Je mehr sich die Zahnräder unterscheiden, desto größer ist die Übersetzung – und je besser sie zueinanderpassen und ineinandergreifen, desto höher ist der Wirkungsgrad und desto geringer sind Reibung und Verschleiß. Es ist die Aufgabe der Führungskräfte eine Kultur des gegenseitigen Lernens und Unterstützens zu schaffen.
Manche kommen nur schwer zu recht mit der schnellen Veränderung, die in allen Branchen passiert – Was sind die Alternativen zum „Schritthalten bis zum Burnout“?
Ist Ihnen schon einmal bewusst geworden, dass es PROblem und nicht CONTRAblem heißt? Die ursprüngliche Bedeutung ist „Zur Lösung vorgelegt“. So wie Muskel an Widerstand gestärkt werden, ist unser Hirn dafür vorgesehen, PRObleme zu meistern und daraus bestärkende Eigenwirksamkeit zu erfahren. Sicher ist Ihnen schon aufgefallen, dass die empfundene Belastung höchst subjektiv ist. Für die Einen lohnende Herausforderung und für die Anderen krankmachender Stress – der Unterschied liegt in der unterschiedlichen Wahrnehmung: Das wirkliche Problem - das ist das, was wirkt – ist die Größe des Problems minus dem individuellen Zutrauen. Die aktuelle Definition von Stress geht auf Lazarus zurück: Stress ist die Störung des Gleichgewichts zwischen Anforderung an eine Person und den Möglichkeiten, mit den Anforderungen umzugehen. Entscheidend sind die unterschiedliche Bewertung von Anforderung und Möglichkeit. Wir sind zur Souveränität 1. Ordnung sozialisiert: idealerweise können und wissen wir alles, machen es bevorzugt selbst – und das möglichst perfekt. Mit dieser Einstellung sind wir Burnout-gefährdet. Wir überschätzen die Anforderungen, tun uns schwer NEIN zu sagen und betrachten es als Zeichen der Schwäche, Hilfe anzunehmen oder lernen zu müssen. Ganz anders souverän 2. Ordnung: hier geht es darum stimmig zu agieren, d.h. einerseits authentisch und andererseits angemessen in Bezug auf die Situation – inkl. Ecken und Kanten, Fehler und Pannen. Übrigens das Wort FEHLER hat die gleichen Buchstaben wie HELFER! Wenn das nur alle Lehrenden wüssten. Wir glauben immer besser kommt von schlecht. Verbesserungen mussten wir schreiben, wenn wir Fehler gemacht haben. Dabei ist „noch besser“ die Steigerung von „schon gut“!
Souverän 1. Ordnung hat Weiterbildung den bitteren Beigeschmack, noch nicht alles zu wissen und alles zu können. Von diesen Weiterbildungsmuffeln höre ich dann z.B.: „Jetzt haben wir schon alle ein Training verpasst bekommen. Bin ich so ein schwieriger Fall, dass ich jetzt sogar noch zusätzlich  Coaching brauche?“ Meine umpolende Antwort: „Sie spielen in der Profi-Liga. Da steht Ihnen nicht nur ein hochprofessionelles Training sondern auch ein persönlicher Coach zu.“
Souverän 2. Ordnung stellen wir uns bewusst den Lücken in unseren Wissenslandkarten: anstatt unsere Inkompetenzen zu kaschieren freuen wir uns, neue Lernfelder entdeckt zu haben, die wir erschließen können. Mit Interesse und Neugierde erkunden wir neues Terrain. Dem berühmten Ausspruch von Sokrates „Ich weiß, dass ich nicht weiß.“ folgt der deutlich weniger bekannte Nachsatz: „Und viele wissen nicht einmal das.“
Der beschränkende, defizitorientierte Irrglauben der Souveränität 1. Ordnung „Lernen muss man, wenn man zu wenig weiß.“ wird aufgelöst durch die neurobiologische Erkenntnis: „Je größer und buchtenreicherer die Inseln unseres Wissens sind, desto mehr neues Wissen kann andocken.“
Jürgen Schaffer appelliert in seinem höchst empfehlenswerte Buch „Lob des Irrtums – Warum es ohne Fehler keinen Fortschritt gibt“. Innovationen sind per se mit dem Risiko des Irrtums behaftet. Die chinesische Weisheit: „Besser auf neuen Wegen etwas stolpern als in alten Pfaden auf der Stelle zu treten.“ ist die Quintessenz der Erfolgsstrategie von unterschiedlichen erfolgreichen Pionieren. So formulierte Winston Churchill „Erfolg besteht darin, von Fehlschlag zu Fehlschlag zu eilen, ohne die Begeisterung zu verlieren.“ und Cédrik Villani, der Träger der Fields Medaille: „Man macht kaum Fortschritte, wenn man nicht akzeptiert, sich einer Situation auszusetzen, in der man verwundbar ist.
Hiemit schließt sich der Kreis zu obiger Aussage, dass Innovationskraft auf einer Kultur des Vertrauens und der gegenseitigen Wertschätzung beruht. Übrigens ich bin ganz offiziell, markenrechtlich geschützt Mentale Orthopädin®. Orthopädie ist die Lehre des Aufrichtens vom festen Stand, den man braucht, um Standpunkte zu vertreten bis zur gesunden Entfaltung des Rückgrats. Mit der „mentalen Orthopädin®“ bestärke ich einzigartige Menschen, sich aufrecht & aufrichtig in (berufliche) Gemeinschaften Sinn-voll & Ziel-strebig einzubringen.
Das Fundament des wertschätzenden Miteinanders und damit der effektiven Zusammenarbeit, wo es um das Ziel und nicht das Absichern der „Hausmacht“ geht, ist das Erfolgsdreieck: Ja zu mir, ja zum Gegenüber und ja zum Ziel.
CIOs wurden viele Jahre nur an Kosten und Verfügbarkeit gemessen – das wird in der Zukunft aber nicht reichen. Was sind die neuen Kriterien für eine tolle IT?
Ich verstehe die IKT als „Nervensystem“ des Unternehmens, die strategisch fokussiertes, hocheffektives (Zusammen-)Arbeiten ermöglicht. Von daher ist interne Kundenzufriedenheit für mich an 1. Stelle: wie gut fühlen sich die unterschiedlichen VertreterInnen der Organisation vom Top-Management bis zu den einzelnen MitarbeiterInnen in der Bewältigung ihrer Herausforderungen unterstützt. Gemäß der Weltgesundheitsorganisation ist Gesundheit viel mehr als Krankheit, nämlich körperliche, psychische und soziale Balance. „Schmerzfreies Funktionieren des Nervensystems“ stellt dafür die Basis dar.
Mangelnde Fehlerkultur, innovationsfeindliche Chefetagen – Führungskräfte und Mitarbeiter zahlreicher Unternehmen haben das Gefühl, die Firmenkultur würde den neuen Anforderungen nicht gerecht werden – Was tun? Lässt sich Kultur ändern? Wo fängt man an?
„Vorbild wirkt zehnmal mehr als Vorschrift!“ dieser Grundsatz gilt immer – bzgl. Unternehmenskultur jedoch im Besonderen. Gefragt ist Leadership. Um andere gut führen zu können, braucht es eine kluge Selbstführung. Eine besonders wichtige Führungskompetenz ist die Reflexionsfähigkeit. Als Führungsideal sollte nicht mehr der Kapitän auf der Brücke eines stolzen Schiffes dienen – denn die haben bekanntlich einen riesigen Wendekreis. Viel mehr sind „erfahrene BeginnerInnen“ gefragt: einerseits haben MalerInnen ihre Erfahrungsschätze im Gepäck und andererseits treten sie immer wieder vor eine leere Leinwand. Christian Morgenstein fordert auch auf: „Man sollte von Zeit zu Zeit von sich zurücktreten wie ein Maler von seinem Bilde.“

Ein Lernprozess durchläuft mehrere Phasen:

Zunächst fällt uns gar nicht auf, dass wir etwas nicht wissen oder nicht können. Der erste ganz entscheidende Lernschritt ist der von der unbewussten zur bewussten Inkompetenz. Diese entscheidende Erkenntnis hat Sokrates in seinem berühmten Satz zusammengefasst: „Ich weiß, dass ich NICHT(S) weiß.“
Im Idealfall weckt diese Erfahrung des Nichtkönnens Neugierde und bewusstes Lernen. Es entstehen bewusste Kompetenzen, die am Beginn noch etwas holprig wirken. Immer wieder fallen wir in die bewusste Inkompetenz zurück. Am Beginn ist das Neue noch fehleranfällig. Wenn uns auffällt, dass wir in unsere alten, vertrauten Muster zurückgefallen sind, sollte uns das bestärken, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Durch wiederholendes Trainieren des neu Erlernten geht es allmählich „in Fleisch und Blut über“. Wir verinnerlichen unsere Kompetenzen, sie werden uns so selbstverständlich, dass sie automatisiert ablaufen und selbst unter Stress funktionieren. Dann haben wir das Stadium der unbewussten Kompetenz erreicht.
Weit verbreitet ist der Dunning-Kruger-Effekt: inkompetente Menschen sind auch inkompetent, ihre Inkompetenz zu erkennen – und auch inkompetent, die Kompetenz anderer zu würdigen. Überschätzung der eigenen Kompetenz und übersteigertes Selbstvertrauen sind daraus die Folge. Zunächst gilt es die Kompetenz aufzubauen, sich der eigene Inkompetenz zu stellen und die Kompetenz Anderer anzuerkennen. Darauf aufbauend, kann man sich dann die Kompetenz aneignen. Für diese Erkenntnisse haben David Dunning und Justin Kruber den satirischen Ig-Nobelpreis 2000 erhalten, mit dem wissenschaftliche Arbeiten ausgezeichnet werden, die zunächst zum Schmunzeln anregen und erst dann ihren Tiefgang erkennen lassen.
Von daher ist der springende Punkt bei gewünschten Verhaltensänderungen:
Wenn Sie sich dabei ertappen, dass Sie wieder das alte unerwünschte Muster leben, klopfen Sie sich bitte anerkennend auf die Schulter: offensichtlich haben Sie bereits die entscheidende Kompetenz des Erkennens erworben und Sie sind unterwegs im Lernprozess! Nach dem Erkennen, dass BISHERIGE Verhaltensweisen bzw. Sprach- und Denkgewohnheiten in der jetzigen Lebenssituation kontraproduktiv sind, ist der nächste Schritt, sich zu überlegen, mit welchem neuen Verhaltensmuster Sie das bisherige ersetzen wollen. Da unser Hirn nicht NICHT denken kann – „Denken Sie an KEINEN rosa Elefanten“ bewirkt, dass wir uns einen rosa Elefanten vorstellen – kann es nicht funktionieren, wenn Sie sich z.B. vornehmen ich möchte NICHT mehr „ABER“ sagen oder ich möchte „ICH MUSS“ auf meinem Wortschatz streichen. Lernen verfolgt das Prinzip, jeweils neue Alternativen zu bieten. Ein wesentlicher Schritt für wertschätzendes Miteinander statt kontraproduktiven Machtspielen „ABER“ durch „einerseits UND andererseits“ zu ersetzen.  Für gesunde Leistungsstärke statt halbherziger Pflichterfüllung hilft der Transfer „Ich entscheide mich …“ und „Mir ist es wichtig …“ statt „ich muss …“ zu denken und zu sprechen.
Zunächst haben wir die neuen Verhaltensmuster noch nicht verinnerlicht. Es braucht willentliches darauf Achten – und es fühlt sich ungewohnt und damit noch nicht stimmig an. Die Phase der bewussten Kompetenz braucht Aufmerksamkeit. „Ich hab mein Leben überdacht. Jetzt regnet es nicht mehr herein.“ ist einerseits ein netter Wortwitz und andererseits unterstreicht es die Bedeutung von Reflexion UND Humor! Mark Twains Zitat „In jede Gesellschaft gehört ein Idiot, der die naiven Fragen stellt, vor denen man selbst zurückschreckt.“ knüpft an die Hofnarren-Kultur an. Jede Veränderung beginnt mit Irritation, die es braucht um Denk-Trampelpfade zu überwinden. Humorvoll verpackt gelingt dies besonders gut. Anke Meyer-Grashorn gibt in ihrem Buch „Spinnen ist Pflicht - Querdenken und Neues schaffen“ konkrete Anleitungen zur Förderung von Kreativität und Innovation. Eines ist auch klar: als Innovations-TreiberIn exponiert man sich. Fühlen Sie sich von Albert Camus verstanden und bestärkt: „Die meisten großen Taten, die meisten großen Gedanken haben einen belächelnswerten Anfang.“
Eine chinesische Weisheit zeigt noch eine weitere Schlüsselkompetenz für Kulturveränderungen auf: „Geduld und Humor sind zwei Kamele, die dich durch jede Wüste bringen.“ Beim Strömungstauchen ist es einerseits entscheidend, für langen Atem zu sorgen und andererseits, dass man immer mit Verbündeten unterwegs ist.
Das Confare CIO SUMMIT ist Österreichs größter CIO Treffpunkt mit mehr als 300 IT-Entscheidern und der Verleihung des CIO AWARD an die besten IT-Manager Österreichs. Anmeldungen und Details auf www.ciosummit.at

Montag, 21. März 2016

Zwischen Tradition und Innovation - IT closes the gap: #TopCIO Michael Hochhold über Veränderungen im Bauwesen und die Rolle der IT

Von 3-D Druck bis zum Smartphone, zahlreiche Technologien und Innovationen verändern gerade das traditionelle Bauwesen. Die IT bildet die Brücke zwischen Veränderung und Tradition. CIO Michael Hochhold sorgt bei Leyrer & Graf dafür, dass die unterschiedlichen Entwicklungsgeschwindigkeiten nicht zur Zerreißprobe werden. Damit empfiehlt er sich für die Auszeichnung als Top CIO 2016 und den Confare CIO AWARD. (www.cioaward.at)
•             Welche Veränderungen passieren gerade in Ihrer Branche? Wo ist die IT gefordert?
Aus meiner Sicht ergibt sich in der Baubranche gerade ein unglaublich interessantes Bild. Einerseits handelt es sich um eine traditionelle Branche, welche gewohnte Abläufe über lange Zeit stets verbessert hat. Andererseits ergeben sich aufgrund der momentanen IT Schwerpunkte wie Digitalisierung, BIM, 3D Druck oder Industrie 4.0 enorme Möglichkeiten. Wir haben heute die Situation, dass der Polier auf der Baustelle mit Smartphone bzw. Tablet ausgestattet wird, um auf der einen Seite aktuelle Informationen wie geänderte Planausschnitte direkt vor Ort auf der Baustelle aufrufen zu können und um auf der anderen Seite zum Beispiel Fotos zur Baudokumentation via Cloud-Service sehr rasch den Kollegen im Büro zur Verfügung stellen zu können.
Viele dieser Veränderungen schaffen neue Möglichkeiten, geschehen jedoch auch in einer herausfordernden Geschwindigkeit für alle Beteiligten und der IT kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Dies ergibt natürlich ein Spannungsfeld: Lieb gewonnen Gewohnheiten werden plötzlich hinterfragt und neue Anwendungsfelder ergeben sich.

•             Welche Rolle spielt die IT bei Innovation im Unternehmen? Wo sind dabei die Handlungsfelder des CIO?
Wie bereits durch die genannten Beispiele gezeigt, wird die Position der IT gestärkt. Eine Vielzahl der Innovationen werden durch die IT unterstützt oder durch die IT überhaupt erst ermöglicht. Wir sehen auch in der Baubranche den globalen Trend, dass manuelle Tätigkeiten von Maschinen übernommen werden. So wurden in China bereits 2014 erste Häuser via 3D Druck "gebaut", oder wird im Amsterdam ca. 2017 eine Fußgängerbrücke autonom von Robotern erstellt, um nur zwei weitere Beispiele zu nennen.

Getrieben werden muss das Thema Innovation vom Gesamtunternehmen, jeder hat seine Fähigkeiten und seine inhaltlichen Schwerpunkte. So sehe ich auch den CIO in der Pflicht, Innovationen im Unternehmen auf Basis der IT zu unterstützen und die IT flexibel aufzustellen, um diese Innovation unterstützen zu können.
•             Wie wichtig ist der menschliche Faktor bei der Aufgabe des CIOs? Wo sehen Sie da die Kernherausforderungen und welche Ratschläge würden Sie Kollegen dabei geben?
Gerade in Zeiten, die durch eine Automatisierung geprägt sind, in denen das Arbeiten jedes einzelnen in einem Unternehmen mehr und mehr durch IT-Systeme unterstützt wird, ist der menschliche Faktor ein extrem wichtiger. Der CIO sollte aus meiner Sicht gefilterte Informationen weitergeben, neue Möglichkeiten aufzeigen und vor allem die Angst vor Veränderung nehmen. Die IT Branche ist u.a. für ihre Schnelllebigkeit bekannt. Dieses Tempo ist für viele andere Branchen zu hoch und es ist aus meiner Sicht auch nicht sinnvoll es mitzugehen. Die gezielte Filterung von Information, die Übersetzung auf mögliche Vorteile für das Unternehmen zur gemeinsamen Beurteilung mit den Fachabteilungen ist eine zentrale Anforderung.
Darauf müssen sich auch IT Mitarbeiter einstellen. Die Zeit der klassischen IT, die Systeme aufsetzt, Datenbanken wartet und rein ein Service zur Verfügung stellt, geht dem Ende zu. Das Vertrauen der Kollegen der Fachabteilung zu gewinnen, um gemeinsam in eine spannende Zukunft zu starten ist aus meiner Sicht eine der Kernherausforderungen. Aus diesem Grund ist der interne Beratungsansatz für eine "inhouse IT" zentral, um die Kollegen der Fachabteilung in IT Themen zu unterstützen bzw. sie abzuholen. Ich persönlich habe positive Erfahrungen gemacht indem die IT transparent aufgestellt wurde. Eine „Blackbox“ als IT, in welche Themen eingeworfen und irgendwie gelöst werden, schafft kein Vertrauen. Wenn ich einen Ratschlag an Kollegen weitergeben darf: Laden Sie die Fachbereiche ein, die IT näher kennen zu lernen.

•             Welche Fähigkeiten muss ein #TopCIO vereinen?
Um ein guter CIO zu sein, muss man aus meiner Sicht sehr breit aufgestellt sein. Die technische Basis ist wie ich finde unumgänglich, jedoch hat sich die Aufgabenstellung stärker in Richtung "business" verschoben. Um den Anforderungen gerecht zu werden, stellen Beratung der Geschäftsführung, kontinuierliche Weiterentwicklung der eigenen Person und der Abteilung, sowie Evaluierung von Branchentrends unter Bezugnahme auf die Kernkompetenz des Unternehmens ein, aus meiner Sicht, gutes Grundgerüst dar. Aufgrund der zuvor angesprochenen Geschwindigkeit der IT Branche wird nicht selten der CIO auch als "Chief Innovation Officer" benannt, da die Erwartungshaltung eben auch in Unterstützung bei Innovation geht und dem sollte er auch gerecht werden.

•             Welche Bedeutung hat für Sie der Confare CIO AWARD? Warum ist es wichtig, die besten IT-Manager auszuzeichnen und was bedeutet die Auszeichnung für Sie selbst?
Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass die Auszeichnung nicht nur den CIO betrifft, sondern das gesamte Unternehmen. Es zeigt, dass diesem zukunftsträchtigen Thema die entsprechende Aufmerksamkeit gegeben wird und die neuen Möglichkeiten erkannt wurden. Für mich persönlich wäre der CIO AWARD eine Anerkennung die zeigt, dass wir im Mittelstand auch mit weniger Ressourcen die richtigen Weichen gestellt haben und für veränderte Rahmenbedingungen in unserer Branche gerüstet sind.

Der Confare CIO AWARD wird auf dem 9. CIO & IT-Manager Summit am 6/7. April von Confare in Zusammenarbeit mit EY und dem CIO Guide verliehen. Bereits 300 hochkarätige IT-Entscheider haben sich angemeldet – Sichern Sie sich Ihre Teilnahme auf www.ciosummit.at – diese ist für CIOs und IT-Manager kostenlos.


Montag, 9. März 2015

The Internet Of Things is going to change the way we do business – in many ways


Sara Gardner is one of the Keynote Speakers at Austrians largest CIO and IT-Manager event, the Confare CIO SUMMIT, which is going to take place on March 25/26th in Vienna. She is Vice President and Chief of Strategy for Social Innovation at Hitachi Data Systems. In our Blog Interview she tells us why the impact of IoT in future may even surpass the Impact the Internet had on human communication. To meet Sara Gardner at the CIO SUMMIT register at www.ciosummit.at


What changes does the Internet of Things bring to our Life?
Just think about the impact the Internet has had on human connection.  Magnify that a few hundred times and you can start to begin to imagine life when everything is connected.   
Smart thermostats and home lighting is only the beginning.  Think smart prescription drugs, connected cars and autonomous vehicles, smart buildings that react in multiple ways to the changing outside environment.    
The opportunities are endless – some frivolous but many providing a positive impact to our lives.

How does it affect the way business works today?  What is the role of the IT unit and the CIO?
The Internet of Things will have a dramatic effect on business in the same way as the overall Internet spawned new multi billion dollar companies and rendered others irrelevant.  It changes the game. 
Smart companies will react and capitalize.  Others will be left by the way side.  The Internet of Things will drive new business models. Overall I see it as a tremendous opportunity and one in which CIOs and IT play a major role.  
 I think we are moving into an era where all companies will see that data is one of the most important currencies they have.  Many will seek ways to not just drive efficiencies through data but to monetize that data to drive new avenues for business.   
Savvy CIOs and IT departments will be already thinking of how to increase their leverage of data as a source of intelligence. 

What is the impact of Big Data in daily business?

Over the past 10 - 20 years we have pretty much automated and optimized every aspect of the Business back office.  While there is opportunity for further optimization there using Big Data technologies the greater opportunity in my mind is the integration of traditional IT with the Physical World of IoT.
For some companies that may just mean better connection with their customers but for others it means breaking down barriers between operational processes and traditional IT. 

For example, in a rail company enormous efficiencies have been driven out of the back office and yet train maintenance is often still a relatively un optimized process. There are huge efficiencies and cost savings to be gained from leveraging smart sensor technology and analytics to move to on demand or predictive maintenance model. 
There are examples of inefficiencies like this in most industries.  A combination of Big Data technologies and the Internet of Things have the potential to have big impact.

What are the 3 biggest revolutions that are going to happen in the next 5 years that are driven by Big Data and IoT?
www.ciosummit.at
It’s often difficult to predict exactly what is round the corner as the pace of technology is moving so fast.  Based on what I know today I would offer up the following thoughts. 

Firstly I see an increase in the use of analytics on unstructured and rich media data.  The amount of video captured across industries is staggering.  There quite simply are not enough human hours in the day to manually mine it and yet in many instances it can be a rich source of insight.  Some examples:  At Hitachi we are working with customers to leverage powerful machine learning technology on raw video to monitor the health of physical infrastructure.  Surveillance video in a store that is traditionally deleted after a day or too could be leveraged to track shopper patterns and optimize product displays …
Secondly I see a move towards an “as a Service” model in many industries.  We have already seen the move from computing in the Data Center to Software as a Service in the Cloud.  Why not “Physical Asset as a Service”? 
We are pioneering this model today in our Rail Business at Hitachi.  Rather than the customer acquiring and managing the rail rolling stock directly they pay based on the availability and delivery of train service.  Makes total sense for customers and industrial vendors like Hitachi will need to adopt this model on a wider scale in the future I predict.
Finally I see an increased focus on security.  While there are significant benefits to be gleaned from the Internet of Things one cannot ignore security.  We will see a much greater focus on technologies to protect data privacy and militate against hostile attacks on Systems.

Sara Gardner is Keynote Speaker at the 8th Confare CIO SUMMIT on March 25th in Vienna – Meet her and 300 more IT executives at www.ciosummit.at

Dienstag, 9. Dezember 2014

CDO - Der Chief Digital Officer als Querulant oder Visionär?

Die Hamburg Port Authority betreibt seit 2005 das Hafenmanagement der Freien und Hansestadt Hamburg und ist für alle behördlichen Belange des Hamburger Hafens zuständig. Mit rund 1800 Beschäftigten wird der Hafenbetrieb sichergestellt, die Hafenentwicklung sowie die Entwicklung und Unterhaltung der Infrastruktur. Die HPA ist Ansprechpartner für alle Fragen der Sicherheit des Schiffsverkehrs, der Hafenbahnanlagen, des Immobilienmanagements, der wasser- und landseitigen Infrastruktur sowie der wirtschaftlichen Bedingungen im Hafen.

In dem 2012 erschienenen Hafenentwicklungsplan 2025 hat sich die HPA ehrgeizige Ziele gesetzt. Unter dem Motto „Hamburg hält Kurs – der Hamburger Hafenentwicklungsplan bis 2025 und seine strategische Hafenplanung“  wurde erarbeitet, wie der Hamburger Hafen seine Wettbewerbsposition langfristig erhalten und Wachstumspotentiale nutzen kann, wie die Arbeitsplätze im Hafen nachhaltig zu sichern seien und die Wertschöpfung des Hafens in Hamburg zu steigern.

Seit Januar 2009 lenkt Dr. Sebastian Saxe als Mitglied der Geschäftsleitung, CIO und Leiter Services die IT Geschicke der HPA und verantwortet den Ausbau und die Weiterentwicklung der IT-Landschaft um diese Ziele möglich zu machen. Inzwischen ist er als einer der wenigen Chief Digital Officer mit der Aufgabe betraut, den Hafen Hamburg auch in Zeiten der Digitalen Business Transformation als einen der bedeutendsten Seehäfen der Welt zu positionieren

„Als CDO ist mein Aufgabengebiet sehr vielfältig und verlangt vor allem eines: Überzeugungskunst!“, umreißt Sebastian Saxe sein Tätigkeitsfeld. „Es umfasst insbesondere die Strategieentwicklung und das Gestalten des Business-Case für die Digitalisierung, sowie deren konkrete Umsetzung.“ Dabei ist Fingerspitzengefühl gefragt. Als Keynote-Speaker beim 8. Confare CIO & IT-Manager Summit stellt Saxe eine bewusst provokative Frage: „Der CDO als Visionär oder Querulant?

„Da die Digitalisierung eines Unternehmens nahezu alle Geschäftsbereiche betrifft, mischt sich ein CDO auch in alle Prozesse ein.“  Beginnend bei internen Workflows, über Self-Services der Hafenkunden bis hin zum Einsatz des „Internets of Everything“ reicht der Impact des Digitalen Wandels auf das Geschäft des Logisikumschlagplatzes.

Die IT spielt natürlich eine wesentliche Rolle, Im Vergleich zu seiner Aufgabe als CIO ist vom CDO noch mehr Prozessverständnis und „Vermittlungsvermögen“ gefordert. „Die Fähigkeit Menschen bei der Einführung etablierter Technologien mitzunehmen ist genauso unerlässlich für den CDO wie Mut und Forschungsarbeit bei der Einführung von „on the Edge“-Technologien.“

Wie unterscheidet sich die Rolle des CDO von der des CIO? Vor welchen digitalen Herausforderungen steht die HPA?  Wie kann die Digitalisierung für den weltberühmten Hafen Hamburg in Zukunft ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein? Diese Fragen erläutert Dr. Sebastian Saxe im Rahmen des Vortrages auf dem 8. Confare CIO & IT-Manager Summit am 25/26. März 2015 in Wien. Die Veranstaltung stellt mit dem CIO AWARD und zahlreichen hochkarätigen Vorträgen DEN österreichischen IT-Treffpunkt von internationalem Format dar. Anmeldung und Details zum umfangreichen Konferenzprogramm auf www.ciosummit.at