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Dienstag, 14. Juni 2016

Die österreichische Handy-Signatur – Vorzeigeprojekt mit Sicherheitslücken? Interview mit Reinhard Posch, CIO der öst. Bundesregierung?

Die österreichische Handy-Signatur gilt weltweit als Erfolgsgeschichte und Vorzeigeprojekt im Bereich des e-Government und der elektronischen Partizipationsmöglichkeiten für BürgerInnen. In den letzten Wochen wurde plötzlich Kritik laut rund um vermeintliche Sicherheitslücken. Wir hatten dazu im Blog ein Interview mit Wolfgang Prentner, der in einem ZIB2 Bericht Schwächen in der Sicherheitsarchitektur der Handy-Signatur anprangerte. Aufgrund der Unsicherheit, die der Medienlärm verursacht hat und dem hohen Interesse unserer Leser haben wir uns um eine Stellungnahme der Verantwortlichen bemüht. Lesen Sie nun was Prof. Reinhard Posch meint, der CIO der österreichischen Bundesregierung. Was macht den bisherigen Erfolg der Handy-Signatur aus? Welchem Risiko sind die Anwender der Handy-Signatur tatsächlich ausgesetzt? Inwieweit besteht Handlungsbedarf?

Welche Anforderungen bringt der Digitale Wandel an die Öffentliche Verwaltung und insbesondere an die IT?
Bereits 2015 wurden mehr mobile Geräte als PCs und Workstations auf den Markt gebracht. Dieser Trend wird nicht nur anhalten, sondern verstärkt zu beobachten sein. Die Verwaltung kann sich solchen Trends nicht verschließen, sondern muss diese Anforderung an die Agilität der Services annehmen. Sicherheit darf dabei nicht auf der Strecke bleiben und bei proaktiven Strategien, für die Österreich seit 15 Jahren international bekannt ist und im E-Government als Vorreiter gilt, kann dies auch im Sinne eines Sicherheitsfortschritts genutzt werden.

Die Handy-Signatur gilt als eine der Erfolgsgeschichten des e-Government und findet international Anerkennung – Was macht den Erfolg der Lösung tatsächlich aus?
Österreich ist nicht nur bekannt und anerkannt mit der Handy-Signatur, sondern es hat diese innovative Form von Sicherheitstechnologie auch explizit in der neuen EU-Verordnung eIDaS Niederschlag gefunden. Erreichbar wurde dies durch den Konzept und Produktzyklus, den Österreich im E-Government eingeführt hat und der in den Basiselementen (Portalverbund, Handy-Signatur, ….) nun auch flächendeckende Wirkung zu zeigen beginnt. Der Zyklus reicht in einer abgestimmten Strategie von der offenen Innovation über die Verwaltungsebenen übergreifenden Koordination und Abstimmung hin zur Umsetzung.

Im Falle der Handy-Signatur ist dies ein koordiniertes Zusammenwirken von Technologie- und Verhaltensaspekten, die nicht nur die Akzeptanz im privaten Bereich auf das Vielfache der Karte als Signaturtoken gesteigert hat, sondern aus dem Design heraus auch bedeutende Sicherheitsfeatures hinzugebracht hat. Dazu nachfolgend nur exemplarisch herausgegriffene Beispiele.
·         Verlust und Widerruf: Der Verlust, das Entwenden des Mobiltelefons wird aller Regel nach innerhalb von ein paar Stunden evident und damit ist dieser zeitliche Risikofaktor gegenüber einer Karte – auch einer Multifunktionskarte –, die oft über Tage hinweg ungenutzt und damit ein Verlust unerkannt bleibt, um einen Faktor verbessert.
·         Der Widerruf selbst hat totale Wirkung, da nicht nur der Widerruf im Verzeichnis als Information erfolgt, sondern zusätzlich der Signaturschlüssel nicht mehr verwendet werden kann bzw. vernichtet wird.
·         Mit dem Smartphone besitzt jeder eine „intelligente Tastatur“. Dies wurde im Kartenumfeld immer wieder versucht; intelligente Tastaturen haben sich aber aus Usability und Preisgründen nicht durchsetzen können. Mit der QR-APP als kryptographisch gesicherten, technisch an das initialisierte Gerät gebundenen SMS-Ersatz kommt dieser Effekt nicht nur zum Nulltarif, sondern bringt zusätzlichen Komfort, den die BenutzerIn an Bedürfnisse anpassen kann.

Welche Rolle spielt die Handy-Signatur beim österreichischen e-Government? Wie sehen die Perspektiven aus?
Qualifizierte Signatur als EU-weit anerkanntes Sicherheitstool ist zur Zeit Kernbestandteil des österreichischen E-Government und hat uns bereits seit 2010 in die Lage versetzt, den grenzüberschreitenden Bedarf genauso wie den nationalen Bedarf einzusammeln. Ohne dieses Sicherheits- und Datenschutzkonzept wäre uns der Vorsprung im Bereichen wie z.B. ELGA nicht gelungen – und dies wird nicht nur in Österreich so gesehen. Stetig steigende Nutzerzahlen und vor allem Nutzungen sowie Applikationen, die darauf abstellen, sind ein lebender Beweis dafür. Qualifizierte Heranführung der BürgerInnen und der Unternehmen an die Verwaltung sind Grundvoraussetzung für hohe Qualität der Daten und der Verfahren in der Verwaltung. Die Handy-Signatur ist dabei ein Grundpfeiler.

In den letzten Wochen wurde die Sicherheitsarchitektur der Handy-Signatur in den Medien stark kritisiert – Wie gefährdet sind Handy-Signatur Nutzer tatsächlich?
Auch wenn diese Situation medial sehr prominent aufgegriffen wurde, sind sich alle anerkannten Fachleute einig, dass darin keine neuen Erkenntnisse stecken. Die Grundproblematik „Phishing“ ist in IT-Zeiträumen gerechnet uralt und wurde in wesentlich ausgefeilterer Form als hier schon vor Jahren am BSI-Kongress diskutiert. Würde dieser Hinweis nicht allzu sehr einer Anleitung oder gar einem Anstiften nahekommen, könnten wir diese sogar als Beitrag zur User-Awareness begrüßen. Dieser Effekt scheint aber weder intendiert noch unintendiert hinüberzukommen. Die Sicherheitsarchitektur wurde in meinen Augen, da der aufgezeigte „Angriff“ nicht spezifisch auf die Handy-Signatur wirkt und auch kein Architekturelement ausnutzt, nicht wirklich angesprochen. Der so genannte Angriff wäre vergleichbar mit einem Pappkartonbankomaten, wo Sie ihre Karte stecken, PIN eingeben und dann eine falsche Karte mit dem Hinweis „funktioniert leider nicht“ zurückbekommen. Auch hier – und solche Fälle gab es vor Jahren im Ausland auf Autobahnstationen - ist Ihre Bank oder Ihr Kartenbetreiber nicht beteiligt und wird kaum Maßnahmen – mit Ausnahme der immer notwendigen Awareness - treffen können. Ein Unterschied ist allerdings hervorzuheben: Der „Betreiber des gefälschten Bankomaten“ wird nicht seinen gültigen Lichtbildausweis vorne auf den Bankomaten kleben, da Verbrecher sich eben nicht gerne ausweisen. Aber genau das müsste beim aufgezeigten Angriff geschehen, da die Handy-Signatur nur über https-Verbindungen - über Ausweise von Servern, die von anerkannten Zertifizierungsdiensteanbietern ausgegeben werden – funktioniert und daher diese Phishing-Attacke – wie das übrigens auch in der in den Medien vorgezeigten der Fall war – eine https-Verbindung aufbauen muss, um nicht sofort aufzufallen.

Welche Maßnahmen sind von Seiten der Verwaltung angedacht? Was müssen Nutzer beachten?
Wie gesagt, ist die Attacke nicht auf die Handy-Signatur abgestimmt und nutzt auch „keine Schwachstelle derselben“ aus. Natürlich muss man – und das machen auch die Banken regelmäßig – dem Benutzer sagen: Klicken eines Link in einer Mail ist ein großes Sicherheitsrisiko, weil man sich damit in den Bereich des oft gar nicht erkennbaren Absenders der Mail begibt und sich diesem ausliefert. Man muss sich schon die Mühe machen, solche Links abzutippen – zumindest einmal, dann kann man sie in die Lesezeichen geben, sofern man bei den Lesezeichen tatsächlich nur vertrauenswürdige Links verwaltet.

Die ohnehin bereits seit einiger Zeit festgelegte Kommunikationsstrategie ist, Benutzer zur weiteren Verbesserung anzuraten, auf die QR-APP, die seit einigen Monaten als zusätzliche Möglichkeit angeboten wird, umzusteigen. Dort kann man auch die ausgelöste Transaktion – z.B. Anmeldedetails bei Finanz-Online mit Bürgerkarte – unmittelbar vor Freigabe und damit ohne Sicherheitsrisiko über den zweiten, unabhängigen Smartphonekanal anzeigen. Generell muss man den BenutzerInnen sagen, dass abgebrochene – also irreguläre – Sitzungen bei jeder Internetanwendung ein gewisses Verdachtsmoment auslösen sollten. Ich mache in einem solchen Fall einen Screenshot von der Abbruchssituation. Im Streitfall – der behauptete Angriff ist ohnehin nur dann nutzbar, wenn der Angreifer mit der Behauptung eines signierten Dokumentes auftritt – könnte man die Logs der Handy-Signatur anfordern. Der Zeitpunkt ist mitsigniert und kann ohnehin nicht verändert werden. Da allerdings dieses Phishing zweimalige Identifikation des Angreifers erfordert – einmal bei der http-Verbindung des Phishing und einmal bei der Nutzung des signierten Dokumentes, können wir die Einschätzung des Risikos nicht teilen und die Tatsache, dass dieses Thema vor einiger Zeit auch öffentlich nachvollziehbar diskutiert wurde und dass es keinen Beschwerdefall, der dazu passt gibt, führt uns zu einer gänzlich anderen Einschätzung der Gefährdungslage.
Wie geht es weiter dem österreichischen e-Government?

eIDaS bringt neben eID und Signatur weitere Elemente. Hier werden wir uns gut überlegen müssen, wie wir daraus Nutzen erzielen können. Dies wird auch von den Synergien mit anderen Mitgliedsstaaten abhängen. Die große Herausforderung ist das Schritthalten mit den Entwicklungen in mobilen Bereich und im Sicherstellen der Attraktivität. Diese Attraktivität muss unter Beibehalten der Grundmauer und damit der Building Blocks der österreichischen E-Government Infrastruktur erreicht werden. Nur so kann das hohe Vertrauen in die Sicherheit und das effiziente Funktionieren und die Motivation aller Beteiligten erhalten bleiben.
Auf der Confare Veranstaltung #Digitalize 2016 treffen Sie u.a. Christian Rupp, Sprecher der Plattform Digitales Österreich aus dem Bundeskanzleramt. Anmeldung und Details auf www.confare.at

Mittwoch, 1. Juni 2016

Die Zukunft der Finanzbranche – Warum Banken und Versicherungen jetzt endlich den Kunden in den Mittelpunkt stellen müssen

Andreas Toggwyler von EY unterstützt seit 5 Jahren den Confare Swiss CIO AWARD tatkräftig. Sein beruflicher Schwerpunkt liegt beim Thema Advisory Services für die Finanzbranche. Er begleitet grosse Banken und Versicherungen bei der Digitalen Transformation ihrer Organisationen. Im Blog-Interview spricht er über die Veränderungen der Branche und welche Rolle die IT dabei spielt.
Als Spezialist was die Finanzbranche betrifft – wo sind Finanzdienstleister heute gefordert? Welche Veränderungen stehen der Branche bevor?
Die Finanzbranche steht vor mehreren Herausforderungen, die es vernetzt aus einer Gesamtsicht zu betrachten gilt. Der Margen- und Kostendruck ist seit der Finanzkrise ungebrochen. Die Kunden der Finanzbranche sind verunsichert und suchen nach alternativen Anbietern, die durchaus auch außerhalb der üblichen Marktteilnehmer zu finden sind. Auch hat nach der Finanzkrise der regulatorische Druck zugenommen und einen Großteil des IT-Budgets der Firmen absorbiert; als Konsequenz haben sich Banken und Versicherungen vermehrt nach innen fokussiert, um Kosten zu reduzieren und Compliance sicherzustellen. Ich bin überzeugt, dass ein Finanzdienstleister, der die nächsten Jahre erfolgreich bestreiten möchte, wieder vermehrt die Kundenbedürfnisse in den Mittelpunkt stellen muss. Dies erfordert für viele Banken und Versicherungen signifikante Investitionen in die Informationstechnologie – unabhängig davon, ob diese intern oder zusammen mit Drittanbietern betrieben wird.
Wie verändert sich die Rolle des CIO in Zeiten von Cloud und Digitalem Wandel?
Der digitale Wandel bringt neue Technologien und neue Geschäftsmodelle mit sich. Die traditionellen Wertschöpfungsketten werden aufgebrochen, die Kunden werden agiler und beziehen Dienstleistungen aus verschiedensten Quellen. Der digitale Wandel reduziert auch die Eintrittsbarrieren für neue Marktteilnehmer und eröffnet Fintech-Unternehmen die Chance, in einen bisher durch sehr hohe Erstinvestitionen und Regulation geschützten Markt einzutreten. Die Rolle des CIO wird es sein die Kundenerwartungen in einfach zu bedienende, kundenfreundliche Systeme (und Prozesse) zu übersetzen, Datenschutz jederzeit sicherzustellen sowie smarte Datenanalyse und letztendlich die Datensicherheit jederzeit zu gewährleisten.
Wo sind dabei die Haupthandlungsfelder des CIO?
Der CIO – Chief Information Officer muss sich zum CIO – Chief Innovation Officer wandeln.  Es gilt nicht mehr nur IT Infrastrukturen zu betreiben, IT Applikationen zu entwickeln und zu implementieren, sondern vielmehr Services zu erbringen. Diese Services werden oftmals nicht mehr durch die Bank selbst erbracht, sondern im Zusammenspiel mit anderen Drittanbietern und Partnern. Dem CIO kommt im Zeitalter des digitalen Wandels vermehrt auch die Rolle des „Business-Enablers“ zu, der Transformationen ermöglicht. Dabei agiert der CIO in der Schnittstelle zwischen dem Business, seiner IT Teams und den Drittanbietern, mit dem Ziel diese Parteien möglichst optimal zu orchestrieren.
Welche Rolle spielt IT-Security für Digitale Geschäftsmodelle?
Der digitale Wandel hat nicht nur die Geschäftswelt verändert, sondern greift auch immer mehr in unseren Alltag ein. Die wiederholten Cyberattacken auf Finanzunternehmen sowie andere namhafte Firmen bringen Unbehagen auf den Geschäftsleitungsetagen und Unsicherheit bei der Kundschaft mit sich. IT Security ist somit ein inhärenter Bestandteil eines erfolgreichen, digitalen Geschäftsmodells. Eine Bank, die auf digitale Kanäle setzt und Kunden für Mobile Banking gewinnen will, muss sichere und benutzerfreundliche Technologie einsetzen. Sämtliche Risiken müssen kontinuierlich überprüft und präventive Vorkehrungen getroffen werden. 
Welche Möglichkeit bietet der SWISS CIO AWARD für den CIO? Warum sollten IT-Entscheider diese nutzen?
Mit dem Thema „der Mensch im Mittelpunkt“ setzt der SWISS CIO AWARD wichtige Akzente. Wer die digitale Transformation erfolgreich umsetzen will, muss Technologie gezielt einsetzen, um Kundenbedürfnisse innovativ, sicher und effizient befriedigen zu können. IT-Entscheider werden am diesjährigen Anlass eine Vielzahl von interessanten Präsentationen erleben können. Zudem bietet der SWISS CIO AWARD eine einmalige Gelegenheit, sich mit IT-Entscheidern aus verschiedensten Branchen auszutauschen.
Der Confare Swiss CIO AWARD wird am 22. September in Zürich im Rahmen des SWISS CIO SUMMIT verliehen. Anmeldung und Details auf www.ciosummit.ch
Einreichungen zum SWISS CIO AWARD sind bis zum 31. Juli möglich auf www.cioaward.ch

Dienstag, 31. Mai 2016

Wie sicher ist Österreichs Handy-Signatur wirklich? Experteninterview zu Sicherheitslücken und was Sie beachten müssen.

Am 30. Mai berichtete die ZIB2 umfassend über die gelungene Hacking-Attacke österreichischer Sicherheitsexperten gegen die Handy-Signatur, die bei zahlreichen E-Services von Unternehmen und Ämtern zum Einsatz kommt. In einem Webinar zeigen wir mit den Experten von ZTP wie die Attacke im Detail funktioniert, was die gefundenen Sicherheitslücken konkret für Sie bedeuten und wo Handlungsbedarf besteht. Im Blog-Interview bezieht Experte Wolfgang Prentner Stellung.

Wie sieht die Anwendung der Handy-Signatur derzeit aus?
Die Handy-Signatur ist puncto Akzeptanz mit über 640.000 Benutzern und über 200 E-Services mittlerweile eine Erfolgsgeschichte in Österreich – während die Benutzeranzahl bei den chipkartenbasierenden qualifizierten elektronischen Signaturen stagnieren, steigt die Benutzerzahl der Handy-Signaturen stark an.

Wie sicher ist die Handy-Signatur tatsächlich?
Die Handy-Signatur ist grundsätzlich eine erprobte Technologie, wenn sie richtig eingesetzt wird. Bei der österreichischen Handy-Signatur hat sich aber zumindest ein gravierender Fehler in der Sicherheitsarchitektur eingeschlichen, der das Phishing nach Handy-Signaturen, also die Fälschung von rechtsverbindlichen elektronischen Signaturen, ermöglicht.
Was bedeutet das für Service-Betreiber und Anwender?
Im März dieses Jahres wurden über 124.000 neue Phishing Websites gezählt. Die Phishing Problematik im E-Government mit derzeit über 200 E-Services wird 100-mal höher als wie z.B. beim Internet-Banking eingeschätzt. Warum? Ein Bürger hat 1 bzw. 2 Internet-Banking Anwendungen in Verwendung. Ein Bürger kann aber über 200 E-Government Services in ganz Österreich nutzen, daher der Faktor 1:100 was die Gefährdung durch Phishing Angriffe auf die österreichische Handy-Signatur betrifft und massiv erhöht. Für Service-Provider und dessen Kunden heißt dies konkret - erhöhte Achtung vor vermeintlichen E-Mails, damit nicht Signatur-Daten gephished werden  um sie dann missbräuchlich zur z.B. Unterfertigung von rechtsverbindlichen Verträgen durch Kriminelle zu verwenden.

Welche Maßnahmen müssen daher getroffen werden?
Von Seitens der (1) Anbieter von Handy-Signaturen müssen dringend einige Sicherheitsmaßnahmen korrigiert und verbessert werden. Die (2) Anbieter in Österreich von Handy-Signatur Login Lösungen, derzeit über 200 E-Services, müssen darauf achten, dass ihre Webseiten nicht gefälscht und zum Phishing nach Signaturen missbräuchlich verwendet werden und (3) die Bürger und Mitarbeiter von Betrieben und Behörden müssen darauf achten, dass Sie nicht Phishern auf den Leim gehen, sprich Ihre Signaturen missbräuchlich verwendet werden.

Wie Hacking gegen die Handy-Signatur aussehen kann und wie Sie sich schützen erfahren Sie in unserem Webinar mit Sicherheits-Profi Wolfgang Prentner. Sichern Sie rechtzeitig Ihre Teilnahme:
Webinar Termine:
Do. 2. Juni 2016, 14.15h  Do. 9. Juni 2016, 9.15h
Handy-Signatur Phishing - Ursachen, Folgen und mögliche Maßnahmen
Anmeldung: https://www.ztp.at/acsa


Mittwoch, 16. September 2015

Was tun wir, wenn Silicon Valley das Schweizer Bankwesen angreift? #TopCIO Ralf Luchsinger bereitet sich vor!

Ralf Luchsinger leitet die IT-Geschicke der Glarner Kantonalbank und sieht sich als Architekt des Wandels. Das macht ihn zu einem der Top-Kandidaten für den Confare SWISS CIO AWARD, der am 24. September in Zürich im Rahmen des 4. Confare Swiss CIO SUMMIT vergeben wird.

         Die Digitalisierung stellt das Finanzwesen auf den Kopf. Welche Auswirkungen hat das auf Ihr Unternehmen?
Wir haben uns komplett neu Ausgerichtet vor 4 Jahren. Im Hinterkopf war der Gedanke was passiert wenn Silicon Valley auf einmal auch noch ins Bankgeschäft einsteigen würde. Dies hat die Organisation und die Technik betroffen. Wir sind heute nach Direktvertrieb und Onlinevertrieb organisiert und nicht mehr nach Aktivseite und Passivseite. Technisch haben wir unsere Produktepalette jetzt im Internet verfügbar. Die Arbeitsplätze erlauben es jederzeit und überall mit Touchoberfläche zu arbeiten um die Kundschaft im Internet (24h Betrieb) und im persönlichen Kontakt ideal betreuen zu können. Heute stehen wir im Rampenlicht als Digitalste Bank der Schweiz, dies weil wir gehandelt haben…

         Welche Rolle spielt der CIO dabei?

Er ist der Architekt und das Mastermind. Er definiert die Prioritäten, die Technologien und hat das Projektmanagement in seiner Hand. Er baut und betreut ein Team aus internen und externen Spezialisten um die heutigen Möglichkeiten auch in einem guten Kosten/Nutzenfaktor Wirklichkeit werden zu lassen.
         Was sind die 3 wichtigsten Fähigkeiten eines IT-Managers?

·        Sozialkompetenz

·        Strategische Fähigkeiten

·        Technologiedurchblick

         Welche Perspektiven hat die IT in Zeiten von Consumerization und Cloud?
All die neuen Technologien die immer schneller kommen, müssen für den Endanwender richtig aufbereitet werden. Jetzt wird die IT vom Kostenfaktor zum Wertschöpfungsgenerier. Das Geistige Eigentum welches eine gute IT erarbeitet, kann auch wieder vermarktet werden.

         Warum eine Initiative wie der CIO AWARD wichtig?
Es zeigt auf, was geleistet wird. Vielfach kann dies intern nicht richtig erfasst werden. Die Wertschätzung ist aber zentral für die Motivation!

Ralf Luchsinger und mehr als 100 weitere Schweizer Top-IT-Manager treffen Sie am 24.9. im Züricher Kameha Grand Hotel. Anmeldung und Details auf www.ciosummit.ch

Mittwoch, 6. August 2014

Die 3 wichtigsten Erfolgskriterien für den CIO: #TopCIO 2014 Ralf Luchsinger sorgt für Kundennähe bei der Glarner Kantonalbank


Bei der Glarner Kantonalbank ist man sich bewusst, dass „online“ das Gebot der Stunde ist. Die IT treibt Innovationen und sorgt so für mehr Kundennähe und erfolgreichen Onlinevertrieb. Das macht Ralf Luchsinger zu einem ausichtsreichen Kandidaten für den Swiss CIO AWARD 2014, den Confare in Zusammenarbeit mit EY auf dem 3. Swiss CIO SUMMIT in Zürich verleihen werden – Anmeldung und Details auf www.ciosummit.ch

Welche Rolle spielt die IT in Ihrem Unternehmen?

RL: Die IT ist seit der Strategieänderung vor 3 Jahren zum Innovationstreiber geworden. Organisatorisch wurde die interne IT ein Level höher angesiedelt. Direkt unter einem der 4 Geschäftsleitungsmitglieder. Mit der letzten Reorganisation haben wir uns auch vom klassischen Bankorganigramm verabschiedet und mit dem Bereich Onlinevertrieb die Wichtigkeit der IT für unsere Bank noch mehr unterstrichen. Wir wollen mit unserer IT an den Kunden herankommen (www.glkb-direkt.ch) und ihm eine gesamtheitliche Betreuung bieten.

Welchen Beitrag leistet die IT damit Ihr Unternehmen in diesem heiss umkämpften Markt erfolgreich ist?

RL: Die IT treibt die Bank vorwärts und die Bank fordert die IT wieder heraus um alles Gewünschte zu realisieren. Wir haben verstanden, dass die Zukunft Online funktioniert und dass die Konkurrenz eher von Google und co. kommt als von klassischen Banken (Wer die Daten hat, hat die Macht). Wir müssen auf den Radar kommen wenn jemand etwas sucht auf seinem Tablet oder Smartphone. Auf der anderen Seite möchten wir den Kunden auch im Detail persönlich beraten können (Bereich Direktvertrieb). Hier soll ein Schnittstellenloser Übergang Realität sein. Deshalb ermöglichen wir mit unseren Arbeitsplätzen ein komplettes arbeiten direkt mit dem Kunden ohne Kompromisse und egal wo. Für das Management ist der Arbeitsplatz zentralst um die richtigen Entscheidungen effizient fällen zu können. Auch hier gilt es immer die Möglichkeit zu haben, jederzeit und überall auf sämtliches zugreifen zu können mit dem vollen Komfort und mit absoluter Sicherheit und dies mit einem Gerät mit dem man vertraut ist und es beherrscht.

Was sind die 3 wichtigsten Erfolgsfaktoren für den CIO?

RL:

·         Klare Strategie und sauberes Unterscheiden zwischen Spielereien und klaren Marktausrichtungen

·         Verständnis der Dienstleistung welche die Firma anbietet inklusive Prozessverständnis

·         Technisches und soziales Knowhow um die Komplexität Händeln zu können sowie Wirtschaftliches Denken um die Kosten im Griff zu behalten

Mit welchen Technologien und Herausforderungen muss sich der CIO Ihrer Meinung nach im Moment auf jedenfall auseinandersetzen?

RL: Prozessmanagement, Mobiles Arbeiten, Onlinewelt, Sicherheit, Erfahrungsaustausch, Führungstechniken, Research

Welche Bedeutung hat der CIO AWARD für Sie?

RL: Ich bin gespannt wie der doch sehr spezielle Weg mit unseren Bankdienstleistungen und unserem Arbeitsplatz bewertet wird. Die klare Strategie ohne virtualisierte Desktops und ohne Bring your own Device (Ausnahme Active Sync für Smartphones) und das dauernde Arbeiten von innen heraus möchte ich gerne von Experten hinterfragt wissen. Die Wertschätzung in der IT zu erhalten ist sehr schwierig und da wäre dieser Award eine große Sache für mich persönlich.

Dienstag, 3. September 2013

Der CIO ermöglicht neue Geschäftsfelder – nicht als „Befehlsempfänger“, sondern als kompetenter Partner für das Business

Nach dem Studium in St. Gallen erlernte Urs Monstein das Bankengeschäft und die IT bei der UBS. Bei der Übernahme der UBS Privatbank durch die Bank Julius Bär war seine Aufgabe die IT-Integration der beiden Häuser. Heute, als Global Head of IT kommt ihm sein fundiertes Banking-Know-how zu Gute und macht ihn zu einem der Top-CIOs 2013 und zu einem der Nominierten für den SWISS CIO AWARD 2013.

Wie hat sich das Rollenbild des klassischen IT-Managers verändert?

UM: War die IT bis anhin in der Rolle eines IT Providers dafür verantwortlich, Technologie und Funktionalitäten entsprechend den Anforderungen des Business bereitzustellen, so wandelt sich diese Rolle heute mehr und mehr über einen Service Dienstleister zu einem strategischen Business Partner. In dieser Rolle wird von der IT nicht nur erwartet, mittels technischer Unterstützung die Arbeitsabläufe zu vereinfachen. Vielmehr wird von der IT heute erwartet, dass sie dem Business auch neue Geschäftsfelder eröffnen (bspw. durch die Bereitstellung neuer Kanäle) oder die Grundlage zu einer effizienteren Bedürfnisbefriedigung unserer Kunden sicherstellen kann.  Damit einhergehend wandelt sich auch die Rolle des IT Managers vom „Befehlsempfänger“ zum gleichberechtigten Business Partner.

Welche Qualifikationen, abseits der technischen, benötigt der IT-Manager heute?

UM: Der IT-Manager muss nebst den Management Aufgaben in der Lage sein, durch ein ausgezeichnetes Business Verständnis die Bedürfnisse seiner Kunden zu antizipieren, Strategien zu entwerfen, Risiken abzuschätzen und Gesamtzusammenhänge zu erkennen. Dies verlangt von ihm nebst analytischen Fähigkeiten eine hohe  Flexibilität sowie die notwendige soziale Kompetenz, um sich in seine Business Partner versetzen zu können. Bei all diesen Aufgaben ist das persönliche Netzwerk von grossem Nutzen. Das reine IT-Wissen ist in den Hintergrund getreten und wird heute von technisch versierten Mitarbeitern abgedeckt.

Was muss der CIO tun, um den Business-Anforderungen gerecht zu werden, bzw. die Unternehmensziele zu unterstützen?

UM: Die persönliche Identifizierung mit dem Unternehmen, wie auch das Verstehen der Unternehmens- Strategien sind für den Erfolg unabdingbar. Er muss in der Lage sein Strategien aufzubrechen in Ziele und Prioritäten, um damit businessseitige Optimierungen mit Hilfe der IT zeitgerecht zu realisieren.

Aktuelle Trends und neuartige Entwicklungen müssen in den gesamt Kontext des Unternehmens gestellt werden um daraus Veränderungen und Risiken frühzeitig zu erkennen.

Warum ist der CIO Award wichtig?

UM: Der CIO Award ist eine Anerkennung an alle IT Mitarbeiter, die im vergangenen Jahr mit überdurchschnittlichem Einsatz und einer ausgeprägten Kundenorientierung alles unternommen haben, um die ambitiösen Ziele der Bank sicherzustellen. Dabei unterstützt der CIO Award, diese Leistung der IT auch gegen außen erkennbar zu machen.

Der CIO AWARD wird am 19. September im Zürcher Lake Side statt. Letztes Jahr hat der Informatikchef von PostFinance, Enrico Lardelli, den Preis gewonnen. Die hochkarätige Jury hat aus "zahlreichen Einreichungen" die fünf besten nominiert. Die Nominierten sind: Jean-Claude Flury, CIO von Siegfried; Urs Monstein, CIO der Bank Julius Bär; Beat Gass, CIO der Basellandschaftlichen Kantonalbank; Frédéric Wohlwend, CIO der Merck Group sowie Peter Meyerhans, CIO von Drees & Sommer.

An der Veranstaltung werden außerdem IT-Manager aus Unternehmen wie Merck, UBS, PostFinance, Blizzard und Nobel Biocare aus ihrer Praxis berichten. Aus den USA wird Stephen Little, CIO des Drucker-Riesen Xerox, erwartet. An der Veranstaltung unter dem Motto "Business Changes, Change Your Business." werden rund 100 IT-Entscheiderinnen und Entscheider teilnehmen. Weitere Informationen gibt es auf www.ciosummit.ch