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Freitag, 15. Juli 2016

Speichertechnologie schafft Voraussetzungen für IoT Innovation? Expertengespräch mit Remo Rossi von NetApp

Speicher ist Commodity, möchte man meinen. In Zeiten der Digitalisierung könnte sich das ändern. Welche Auswirkungen hat die Flash-Speichertechnologie auf den Erfolg neuer Geschäftsmodelle? Was brauchen Unternehmen um auf Basis des Internet of Things effizienter zu arbeiten oder sogar neue Geschäftsmodelle zu entwickeln? Anlässlich unserer Kooperation beim 5. Swiss CIO SUMMIT haben wir mit Remo Rossi von NetApp darüber gesprochen welche Bedeutung Flash für Innovation ist und wie weit der Schweizer Markt fit für IoT ist.

Wie weit sind Schweizer Unternehmen tatsächlich beim Umsetzen von IoT und IoT Geschäftsmodellen?
Wenn man mit Schweizer CIO’s spricht, ist IoT weit oben auf deren Agenda. Von daher ja, Firmen versuchen ihre Prozesse mit IoT zu optimieren oder erschliessen für ihr Unternehmen neue Möglichkeiten und Services damit.

Welche Potenziale bietet IoT zukünftig?
Unternehmen stehen vor der Herausforderung ihre Produkte und Dienstleistungen den Marktanforderungen anzupassen. Auch etablierte Geschäftsmodelle müssen hinterfragt werden. Mithilfe neuester digitaler Technologien können komplett neue Geschäftsbereiche gestartet werden. Mit IoT können z.B. Herstellungs- und Logistikprozesse optimiert werden. So werden beispielsweise Einsätze mit dem Fahrzeugpark effizienter planbar. Andererseits können Qualitätssteigerungen durch frühzeitige Erkennung von Produktionsfehler, erreicht werden. Nicht zuletzt können basierend auf den Daten, die durch IoT überhaupt erst zur Verfügung stehen, neue Services geschaffen werden. So wird z.B. der Garage vom Autohersteller gemeldet, dass er ihr Fahrzeug zur Wartung aufbieten sollte.

Welche Herausforderungen kommen damit auf die interne IT zu? Wo gibt es Handlungsfelder?
Eine der Herausforderungen heisst „Datenmanagement“. Unternehmensdaten sind zu einem wettbewerbsentscheidenden Faktor geworden. Je besser ein Unternehmen den Mehrwert seiner Daten nutzt, desto besser gelingt es, sich durch einen herausragenden Kundenservice oder ein hoch individualisiertes Produkt vom Mitbewerb abzuheben. Alle wichtigen Entscheidungen die das Management trifft, basieren auf diesen Unternehmensdaten. Um die Anforderung zu erfüllen, ein Unternehmen erfolgreich in die Zukunft zu führen und die Datensicherheit zu gewährleisten, ist ein organisationsweites Datenmanagement unerlässlich. Erst mit einem organisationsweiten Konzept für das Datenmanagement gelingt es, die Datenverfügbarkeit durch alle Etagen sicherzustellen. Dies wird aber nicht alleine durch die IT sichergestellt. Auch die Fachabteilungen müssen miteinbezogen werden, da betriebswirtschaftliche Prozesse und IT-Technologien zusammenkommen und –spielen müssen.

Zudem hat die IT immer mehr zusätzliche Systeme zu betreiben. Werden diese auf neuen Plattformen aufgebaut, ergeben sich für die IT Mehraufwände, die mit den stagnierenden Budgets schlecht vereinbar sind. Entsprechend sind universell einsetzbare und homogene Systeme wünschenswert und für den Erfolg der IT unerlässlich.
Was sind die wichtigsten Voraussetzungen für den Erfolg von IoT Vorhaben?

-          Hohe Datenverfügbarkeit
-          Ein organisationsweites Datenmanagement in einer zentralen Wissendatenbank mit aktuellen Daten zur Analyse und Wahl des richtigen Use-Case für das Unternehmen
-          klar definierte Ziele und den zu erwartenden Nutzen für das Unternehmen
-          flexibel anpassbare und skallierbare IT Lösungen.

Möglicherweise möchte man zuerst im kleinen Stil ein proof-of-concept aufsetzen. Da bietet sich eine Cloudlösung an, die später ins lokale Datencenter verschoben werden kann.
Welche technologischen Trends sind in diesem Zusammenhang wichtig?

Aus Storagesicht gibt es hier sicherlich 2 Trends. Der eine ist der Preiszerfall von SSDs. Es ist mittlerweile am günstigsten und einfachsten auf eine reine SSD Lösung zu setzen. Das mühselige und ressourcenintensive Tiering entfällt komplett. Der andere sind Hybrid Cloud Lösungen, die bei Projekten mit unklaren Ausgang grosse Kosteneinsparungspotentiale mit sich bringen.
Wichtig sind leistungsfähige Serversysteme und Datenspeicher im Rechenzentrum, die rund um die Uhr verfügbar sind.
Damit die digitale Transformation gelingt, nutzen viele CIO’s bereits die schnelle Flash-Speicher-Technologie zur Optimierung der IT-Infrastruktur, um ihre Daten deutlich effizienter zu speichern und schneller verarbeiten zu können. Flash ersetzt im Rechenzentrum die energiefressenden und weniger leistungsfähigen Festplatten. Da Flashspeicher im Gegensatz zu Festplatten über keine beweglichen Teile verfügen – hier werden die Daten rein elektronisch auf Chips gespeichert – sinken die zum IT-Betrieb erforderlichen Kosten für Energie und Kühlung ganz erheblich. Mit Flash verringert sich der Stromverbrauch um bis zu 80% und den Lesezugriffen erfolgen bis zu 100x schneller.

Der Confare Swiss CIO AWARD wird am 22. September in Zürich im Rahmen des SWISS CIO SUMMIT verliehen. Anmeldung und Details auf www.ciosummit.ch
Einreichungen zum SWISS CIO AWARD sind bis zum 31. Juli möglich auf www.cioaward.ch

Dienstag, 28. Juni 2016

Künstliche Intelligenz und Robotik – Ist der Mensch ersetzbar?

Petra Augustyn ist Entrepeneur und Expertin für Künstliche Intelligenz. Im Blog Interview anlässlich des Confare Event #Digitalize 2016 – Industrial Innovation, das am 14. November in Linz stattfinden wird, nimmt sie Stellung zu den wuchtigen gesellschaftlichen und ethischen Fragen rund um den Digitalen Wandel, Roboter, die unsere Arbeitsplätze gefährden und den aktuellen Stand der Forschung rund um KI.

Zahlreiche Beschäftigte fürchten die Folgen des Digitalen Wandels? Wie berechtigt sind diese Ängste?
Behauptungen, das Ende der Welt stünde bevor, wenn Computer uns überflügeln und intelligenter werden als wir, so etwas macht Angst. Sachlich zu diskutieren ist mit Ängsten leider nicht möglich. Wer unter Flugangst leidet, dem helfen auch keine Statistiken über Absturzsicherheit von Passagierflugzeugen. Der Mensch wird sich trotzdem fürchten in ein Flugzeug einzusteigen. Es nützt auch nichts, die Angst vom Gesetzgeber reglementieren zu lassen. Das würde wenig bringen, außer, dass es uns unsere freie Gesellschaft kostet.  Es sollte uns als Gesellschaft gelingen mit Kontrollverlust, den Veränderungen, dem Neuen, dem Risiko, und der Unsicherheit umzugehen. Ansonsten werden wir in Kürze Zeugen von Debatten, die an Ausmaß, Intensität und Unsachlichkeit weit über das hinausgehen was dienlich ist.
Der Philosoph John Searl nutzt den Begriff der DEKLARATION. Eine Deklaration beschreibt die Welt und sie verändert zugleich die Welt. Ich nenne es, frei nach Odo Marquard, eine Philosophie des „Stattdessen“. Eine Deklaration schafft Veränderung, indem sie die Welt so beschreibt, als ob die beabsichtigte Realität bereits eine Tatsache wäre. Auf Deklarationen folgen Gegendeklarationen.

Wir werden in bestimmten Branchen große Veränderungen erleben. Im gesamten Pflegebereich zum Beispiel. In Deutschland rechnet das Statistische Bundesamt mit einem Anstieg von Pflegebedürftigen von 2,5 Millionen auf rund 4,5 Millionen für das Jahr 2050. Japan hatte sich bereits in den frühen 90iger Jahren entschlossen, auf Roboterforschung und Technologie zu setzen, um den demographischen Wandel entgegenzuwirken. Dort sind bereits Heberoboter und Vollwaschautomaten für Pflegebedürftige im Einsatz. Speziell in den Pflegeberufen kommt es bei Arbeitnehmern, durch die teilweise hohe Kraftbeanspruchung, zu körperlichen Spätfolgen. Dieser Berufsgruppe könnte damit massiv geholfen werden. Die mechanischen Tätigkeiten übernimmt der Roboter – der Mensch kontrolliert. Das ist kein Ersatz des Pflegers, sondern eine Ergänzung. Der seelische, menschliche Austausch wird niemals von einem Roboter bewerkstelligt werden können. Das werden Maschinen niemals abdecken können. Da ist menschliche Wärme, der Mensch, die humane Intelligenz gefragt. Und exakt für dieses Zwischenmenschliche hätte man dann auch viel mehr Zeit.
Es gibt unzählige Berufe, die sich durch Einsatz von Digitalisierung eine Erleichterung im Job erwarten können. Auch der gesamte Medizinbereich. Das beginnt in der Verwaltung eines Krankenhauses, geht über die Ärzteschaft und endet beim Röngtenassistent. Ich durfte neulich beobachten, welchen Zettelirrsinn Ärzte und Krankenschwestern ausgesetzt sind. Diese verlorene Zeit könnte viel sinnvoller für den Patienten eingesetzt werden. Stattdessen werden diese Menschen von Zettelwirtschaft erschlagen. Zynisch formuliert könnte man sagen, die Zettelwirtschaft hat sich von selbst, oder in sich totreguliert.

Würde man die Menschen, auch die Politiker gezielt informieren, über die gesellschaftlichen Vorteile, die intelligente Digitalisierungskonzepte bieten, wären die Zweifel und Widerstände um ein Vielfaches geringer. Die Menschen würden in fast jeder Berufsgruppe ihre persönlichen Chancen zur Optimierung, im good case auch zur Selbstoptimierung erkennen und bereitwillig an der Veränderung mitwirken. Wie in jeder Systemveränderung wird es auch jene geben, die den Transformationprozess nicht mitgehen wollen. Für diese Mitmenschen ist in einer gesunden Demokratie und einem aufrechten Sozialstaat, der sich massiv von einem Wohlfahrtsstaat abgrenzt, für gewöhnlich gesorgt. Doch die Anzahl derer wird gering sein, da Digitalisierung auch viele neue Arbeitsplätze und noch ungeahnte neue Berufe schaffen wird.
Welchen Impact kann man aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz erwarten?
Das ist ein sehr weites Feld. Ich werde versuchen es kurz zu skizzieren. Die Unternehmensberatung McKinsey schätzt, dass sich mit der Automation von Wissen - die Schlüsseltechnologie dazu ist Künstliche Intelligenz (KI) - 9 Billionen Dollar bis 2025 verdienen lassen. Mit Robotik, die ohne KI nur ein Haufen Blech wäre, weitere 6 Billionen und mit selbst fahrenden Autos weitere 4 Billionen Dollar.
Wir befinden uns derzeit im Bereich der schwachen künstlichen Intelligenz. Dazu zählt der gesamte Bereich von Big Data. Big Data sind dumme Daten. Computer können Daten sammeln, Muster erkennen, die Menschen bei der Analyse nicht sehen können, doch diese Computer sind derzeit nicht in der Lage, Daten aus unterschiedlichen Quellen miteinander zu vergleichen, oder komplexe, menschliche Verhaltensweisen zu interpretieren. Zu wirklich nützlichen Erkenntnissen kommen nur menschliche Analysen, oder eben superintelligente Computer (starke KI), die es bis dato jedoch nur in Science Fiction Movies gibt.
Über eine mögliche, gesellschaftliche Veränderung durch superintelligente Computer werden sich die Menschen erst im 22. Jahrhundert Gedanken machen müssen. Superintelligenz beruht auf einem inneren Motor und dem totalen Nutzenmaximieren. So ein System, dass die Analyse seiner Umwelt immer weiter optimiert und die Repräsentation dieser Optimierung als Grundlage weiterer Optimierung nennt, agiert als Superoptimierer. Dafür braucht es komplett neue Computer, also Hardware. Derzeit agieren wir mit unseren Rechnern im Terabereich. Um starke KI zu erwirken braucht es Maschinen, im Petabereich (1 mit 15-Nullen) und darüber hinaus. Im Vergleich: bislang ist kein Computer weltweit mit höherer Speicherkapazität ausgestattet, als das Gehirn eines Kleinkindes (das kindliche Gehirn agiert im Petabereiche). Wir haben also kein Software, sondern ein Hardwareproblem. Der Quellcode für starke KI wird im Rückblick sehr einfach sein - nur ein paar simple Prinzipien. Jedes Kind wird solche Systeme einsetzen können.
KI ist also keineswegs der Versuch die menschliche Intelligenz nachzubauen, nur deren Flexibilität, Leistungsfähigkeit bei der Problemlösung ist für diesen Ansatz relevant. Ein Anthropozentrisches Konzept von Intelligenz interessiert Maschinen nicht. Anthropozentrisch bedeutet, dass sich der Mensch selbst als den Mittelpunkt der weltlichen Realität versteht. Dennoch stellen wir heute jene Weichen, wie wir als Menschheit in Zukunft mit diesen neuen Technologien umgehen wollen. Darin liegt die Verantwortung unserer Generation, für alle nächsten Generationen.

Welche Auswirkungen gibt es für unsere Arbeitswelten?
Technologie soll uns helfen, unsere Umwelt schneller zu verstehen und auch berechenbar zu machen. Menschen und andere Lebewesen interessieren sich vor allem für die, mit denen sie zusammenarbeiten, oder im Wettbewerb treten können. Politiker interessieren sich vermehrt für andere Politiker, dann erst für den Wähler. Kinder interessieren sich für andere Kinder gleichen Alters. Superkluge, künstliche Intelligenzen werden sich für andere superkluge, künstliche Intelligenzen interessieren. So wie Menschen zunächst an anderen Menschen interessiert sind und nicht an Ameisen.
Den Büroalltag werden uns Produkte mit Sensorentechnik vereinfachen. Wir werden in green-tech buildings, in energieautarken Ecosystemen arbeiten und auch wohnen. Roboter, nicht Menschen werden in Katastrophengebieten zum Einsatz kommen. Wir werden mit Hilfe von Maschinen bessere Materialien erfinden und unentdeckte Grenzen erkunden. In der Medizin wird es in allen Bereichen neue Hard- und Software geben. Die Auto- und Energieindustrie wird sich neu konsolidieren. Vielleicht erleben wir sogar Megafusionen. Wir werden diese Maschinen nicht nur nutzen, wir werden mit ihnen zusammenarbeiten. Die Werbeindustrie wird uns mit Werbung für die Nerven, also für das rationale Handeln die Informationen liefern. Die Firma Clarifi aus NY errechnet heute schon den idealen Zeitpunkt für die Aufmerksamkeit und die Kaufbereitschaft von Kunden. Durch Targeting mit sensorischen Eigenschaften gekoppelt, können Werber die Gefühle von Konsumenten nahezu organisch stimulieren und die Gefühlslagen mit Geräuschen und Vibration verändern. Es gibt noch unzählige andere Beispiele.

Wie kann man die Menschen unterstützen, bei diesem Wandel nicht unter die Räder zu kommen?
Stephen Hawking sagte einmal bei einem Vortrag: würde eine überlegene außerirdische Zivilisation die Botschaft senden: „wir werden in wenigen Jahrzehnten ankommen!“ - würden wir dann einfach antworten: "okay, sag uns Bescheid, wir lassen dann mal das Licht an." Vermutlich nicht. Wir würden uns vorbereiten - und das in der Gemeinschaft. Wenn eine superintelligente Maschine je existieren sollte, dann wären die Implikationen für die Menschheit immens. Selbst wenn nur eine sehr geringe Chance besteht, dass derartige Maschinen in absehbarer Zeit entwickelt werden könnten, ist es wichtig, dass wir anfangen, ernsthaft über die Natur und die Implikationen nachzudenken. Deklarationen, Gesetze und Regeln unseres Zusammenlebens könnten als Marktmechanismen nachgebildet werden und auch umgeformt werden. Politik wird so direkt in Ökonomie umgesetzt. Fehlt es der Politik an Wirkungskraft, banalisiert sie sich auf Dauer selbst und schafft sich im worst case sogar ab. Der Zugewinn an Freiheit und Effizienz wäre dann dahin. Shane Legg, der Gründer von Deep Mind entwickelte ethische Zielfunktionen, um bestimmten ungewünschten Tendenzen entgegenzuwirken. Er empfiehlt jeder Regierung, es in den Verfassungen festzuschreiben. Künstliche Intelligenz, sollte staatlich beaufsichtigt werden, wie Atomkraft, um sich optimal zum Wohle aller nutzen zu lassen:

Hier einige Ansätze aus dieser ETHISCHEN ZIELFUNKTION:
•             die Menschenwürde muss auf die persönlichen Daten erweitert werden.
•             Grundrechte für Datensubjekte
•             Verkauf persönlicher Daten an Dritte ist zu verbieten, oder es müssen entsprechende Gegenleistungen geboten werden.
•             Die Privatsphäre muss unantastbar und sensorfrei bleiben, es sei denn diesem Datenabgriff wird explizit zugestimmt.
•             es müssen internationale Algorithmenabkommen geschlossen werden, die ausländischen Organisationen den Zugriff auf persönliche Daten nur aufgrund von expliziten Gesetzen, Beschlüssen, Verträgen gestattet.
•             der Export von Spähsoftware muss verboten werden.
•             KI Forscher müssen sich der Verantwortung bewusst sein, die eigene Geschichte verstehen und Aufklärungsarbeit leisten.
•             Aufklärung über Daten gehört in den Schulunterricht.
•             die Sensibilität der gesamten Bevölkerung zum Thema muss erhöht werden.
•             zivile Organisationen sollten sich die technologische Revolution nicht jenen überlassen, denen die Demokratie egal ist, oder die sie als Hemmnis beachten.
•             und das aller Wichtigste! Eine nichtstaatliche Organisation muss dieses Thema anpacken und auf die Agenda setzen.

Zusammengefasst kann man sagen, die wertvollsten Unternehmungen der Zukunft interessiert es nicht, welche Aufgaben ein Computer allein übernehmen kann, sondern wie Computer die Menschen bei der Durchführung schwieriger Aufgaben unterstützen. Künstliche Intelligenz wird sich niemals über Human Intelligenz erheben können.
#Digitalize 2016 - Industrial Innovation findet am 14. November 2016 in Linz statt und bietet Perspektiven und Potentiale des Digitalen Wandels für die österreichische Industrie.
Die Plattform für Österreichs Industrieprofi s zu gestalten - Innovation. Märkte, Kunden, Prozesse – Österreichs Industrie fit machen für die Herausforderungen des Digitalen Business. Anmeldung und Details finden Sie auf www.confare.at

Montag, 27. Juni 2016

4 Kriterien die zeigen, ob Enterprise Software fit für die Digitalisierung ist

Im Rahmen des 9. Confare ERP Infotages bietet SAP Kurz-Assessments zur Digitalen Reife von Unternehmen an. David Hable begleitet solche Assessments und daher haben wir ihn im Vorfeld der Veranstaltung gefragt, was man bei der Auswahl von Software in Zeiten der Digitalisierung beachten muss und was den Digitalen Reifegrad von Unternehmen ausmacht.

Was sind die Schlüsselfaktoren, die die Fitness eines Unternehmens für den Digitalen Wandel ausmachen?
Im Auftrag der SAP hat sich das IT-Forschungshaus IDC mit den Schlüsselfaktoren auseinandergesetzt, die die Fitness eines Unternehmens im digitalen Wandel ausmachen. Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass hierbei insbesondere die folgenden fünf Kernelemente relevant sind:  
1.            Leadership:
Eine optimale Führungsinstanz versetzt Unternehmen in die Lage, eine Vision für die Digitale Transformation von Produkten, Dienstleistungen und Erlebnissen zu entwickeln und darauf aufbauend Mehrwerte für das eigene Ökosystem (Partner, Lieferanten, Kunden, eigenes Unternehmen/Mitarbeiter) zu schaffen.
2.            Omni-Experience:
Omni-Experience bezeichnet einen multidimensionalen Ansatz, mit dem Unternehmen ihr gesamtes Ökosystem proaktiv und interaktiv in ihre Digitalisierungsstrategie einbinden können. Damit sollen konstant innovative Produkt- bzw. Dienstleistungserlebnisse für Kunden, Geschäftspartner und die eigenen Mitarbeiter geschaffen werden.
3.            WorkSource:
Diese Dimension bezieht sich auf die stetig veränderte Art und Weise, wie Unternehmen ihre Geschäftsziele durch effektive Prozesse bei der Suche, der Einstellung und der Integration von Personal erreichen können. Veränderungen und Verbesserungen werden durch digitale Interaktionen und Zusammenarbeit (Vernetzung, Beziehungen, Werkzeuge, hohe maschinelle Intelligenz) erzielt.
4.            Operating Model:
Dieser Punkt beschreibt die Etablierung von Prozessen und Arbeitsabläufen die dabei helfen, in der Digitalen Transformation neue Geschäftsmodelle operativ umsetzen zu können.
5.            Information:
Letztlich ist das Erkennen des Business Values von Informationen ein wichtiger Faktor der Fitness eines Unternehmens. Diese Daten werden dabei für eine bessere Entscheidungsfindung und die Optimierung von Geschäftsprozessen und Produkten genutzt. Zudem fließen sie laufend in die Entwicklung digitaler Produkte und Dienstleistungen ein. Informationen werden vom Unternehmen als Wettbewerbsvorteil erachtet, um schneller auf neue Marktanforderungen zu reagieren.

Wie können etablierte Unternehmen die entscheidenden Handlungsfelder finden?
Zuerst empfehlen wir mit Hilfe des IDC Maturity Modells die Reife des eigenen Unternehmens anhand der oben genannten Bereiche zu evaluieren. Dabei wird die aktuelle Ist-Situation durch eine Befragung erhoben und einer Zielgruppe im deutschsprachigen Raum gegenübergestellt.  Anschließend unterstützen wir unsere Kunden mithilfe verschiedenster DesignThinking Methoden das für sie passende Digitalisierungsszenario zu identifizieren. 

Welche Rolle spielt der menschliche Faktor?
Der menschliche Faktor spielt in Bezug auf Digitalisierung in vielerlei Hinsicht eine enorme Rolle. Zum einen geht es im oben beschriebenen Bereich Leadership mitunter auch darum, dass das Führungsteam des Unternehmens eine innovative Kultur im Unternehmen fördert und diese auch unterstützt. Darüber hinaus ist es wichtig ein möglichst vielschichtiges Team zu haben, da der Austausch zwischen unterschiedlichen Generationen bzw. unterschiedlichen Professionen die Kreativität extrem fördert.  

Welche Anforderungen stellt der Digitale Wandel an die Unternehmenssoftware?
Die Anforderungen an Unternehmenssoftware im Zuge des digitalen Wandels sind vielschichtig. Folgende Punkte sollten aber definitiv beachtet werden:
•             Einsatz von Real Time- und Big Data-Analysen:
Mit Hilfe von modernen In-Memory Datenbanken können große Datenmengen in Echtzeit verarbeiten werden. 
•             Integration:
Abteilungsgrenzen lösen sich immer weiter auf und Unternehmenssoftware muss diese Entwicklung durch umfangreiche Integration unterstützen können.
•             Schnelle Innovationszyklen:
Fachbereiche benötigen schnell implementierbare, intuitiv bedienbare und mobile Anwendungen. Hierzu eignen sich insbesondere moderne Cloud-Anwendungen.
•             Skalierbar und Flexibel:
Schnelle Marktveränderungen verlangen nach leicht anpassbaren Systemen. Die Agilität der Systeme bietet enorme Wettbewerbsvorteile.

Der Confare ERP-Infotag ist jährlicher Treffpunkt für ERP Entscheider, mit zahlreichen aktuellen Umsetzungs- und Erfahrungsberichten. Die führenden Anbieter zeigen die Potenziale Ihrer Lösungen und Integratoren präsentieren ihre Branchenerfahrung. In Zusammenarbeit mit SAP bietet Confare im Rahmen der Veranstaltung ein Digital Business Assessment - Anmeldung und Details: www.erp-infotag.at

Donnerstag, 23. Juni 2016

Schwereloses Denken - Nur ausserhalb der Komfortzone kann der CIO den Digitalen Wandel mitgestalten

Zero-G bedeutet in der Physik, dass keine Schwerkraft wirkt. Zero-G Thinking fordert Peter Michael Bickel, FindYourPosition.com, von den IT-Managern, die aktiv zum Erfolg des Unternehmens im Digitalen Wandel beitragen wollen. Anlässlich seiner Keynote auf dem 5. Confare Swiss CIO SUMMIT haben wir ihn zum Wordrap gebeten.

Was sind die 5 wichtigsten Handlungsfelder für ein Unternehmen um im Digitalen Wettlauf erfolgreich zu sein?
  • Die besondere Mechanik Digitaler Ökosysteme verstehen
  • IT und Effizienzsteigerung nicht mit Digitaler Transformation verwechseln
  • Softwareorientierung - Das Unternehmen rund um Software und Digitale Plattformen denken, damit digitale Fließbänder entstehen
  • Geschützte Räume für die neuen Geschäftsmodelle schaffen und Kannibalisierung bestehender zulassen
  • Kundenzentrierung durch Plattformen und Services statt Produkte
Wie können CIOs zum Erfolg im Digitalen Wandel beitragen?
CIO müssen sich zum Experten für digitale Fließbänder und Geschäftsmodelle wandeln. Das bisherige Kernfeld des CIO, nämlich die Unvollkommenheit von Software, Plattformen und klassischen IT-Services durch eigene Orchestrierung zu kompensieren, fällt durch die Perfektionierung der Cloud-Plattformen und automatisierter Softwareentwicklung weg.

Damit gehen aber ganz neue Felder auf. Ich habe bereits vor einigen Jahren angemahnt, dass CIO sehr häufig eine reine Fachfunktion ausüben und General-Management-Fähigkeiten entweder nicht genug ausprägen oder nicht besitzen. Damit können CIO Kraft eigenen Wirkens nur in den wenigsten Fällen eine echte C-Level Funktionen erfüllen.
Durch die Digitalisierung geht aber nun erneut eine Tür auf – Unternehmen stehen vor der Herausforderung neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, die entweder digital sind oder durch Digitalisierung getrieben werden.

Ist der CIO dafür der richtige?
Wer sonst als der CIO hat ein so exzellentes Rüstzeug um Business Development und Digital zu verbinden? Dennoch betrachten viel zu viele CIO Digitalisierung nur als einen Teil von IT und bedienen damit lediglich den Aspekt der Effizienzsteigerung. Damit lässt sich aber kaum das neue Terrain markieren – Effizienzsteigerung ist ein alter Hut und keine Neuerfindung der Welt. Erst kam die Lochkarte und dann irgendwann Transaktionssysteme wie SAP -  also nichts Neues.
In der Digitalisierung steckt aber die Neuerfindung. Ganze Wertschöpfungsketten werden neu erfunden oder zumindest neu orchestriert. Das Wissen um digitale Funktionen, Plattformen und deren Möglichkeiten muss mit Business Development verbunden werden.

Interessanterweise sieht man aber vielerorts bereits andere Gruppen, die diese Domäne erfolgreich für sich reklamieren. Ob nun CDO (Chief-Digital-Officer) oder Digital-Business-Developer. Es sind meist Menschen mit großer Erfahrung im Kerngeschäft, in der Geschäftsmodellentwicklung und anderen C-Level Funktionen. Warum? Weil man Ihnen zutraut sich die notwendigen Fähigkeiten zur Navigation durch die digitale Umsetzung anzueignen – anscheinend eher als man dem CIO zutraut sich Business anzueignen. CIO können also nur dann ernsthaft beim digitalen Wandel unterstützen, wenn sie die Komfortzone der supportenden und internen IT verlassen.
Die Musik spielt bei der Digitalisierung also an ganz anderer Stelle. Die neuen Geschäftsmodelle werden erst gar nicht mehr in den verstaubten Infrastrukturen der Vergangenheit abgebildet sondern direkt auf modernsten Plattformen, Cloud-Lösungen, und agilen Umgebungen aufgesetzt. Die Limitationen, die der CIO mit seinen Rechenzentren und den komplexen und übrigens oft selbst verantworteten Strukturen hat, interessieren gar nicht mehr. In der Folge wird seine Meinung auch nicht mehr oder nur noch bedingt in der Zulieferrolle interessieren.

Ein CIO kann also nur einen echten Beitrag in der Digitalisierung leisten, wenn er sich neu erfindet. Einerseits muss er die Brille der internen Effizienzsteigerung tragen und seine Plattformen zu echten agilen Services transformieren, um kompatibel zur neuen Digitalwelt zu werden. Andererseits muss er das neue Feld der schnellen digitalen Geschäftsentwicklung aufgreifen, bei der sich immer ein kluger Plattformanbieter oder Serviceentwickler findet, der das neue Modell realisiert, auch wenn der CIO gerade intern beschäftigt ist und seine Plattformen gerade mal nicht passend sind.
Was verbirgt sich hinter Zero-G Thinking?
  • Die Fähigkeit nach der einen richtigen Frage zu suchen um Lösungen zu finden, die niemand vorher auf dem Radar hatte.
  • Regeln nicht zur Grenze im Denken machen, denn oft sind die Regeln nur willkommene Ausreden, die niemand in Frage gestellt hat
  • Denken in scheinbar unmöglichen Szenarien und Aufgaben, für die eine Lösung zunächst nicht vorstellbar ist.
Wie kann man sich persönlich fit für die Digitale Transformation machen?
  • Neue Denkmodelle lernen
  • Digitale Transformationsmechanik verstehen und in das klassische Business-Development integrieren
Der Confare Swiss CIO AWARD wird am 22. September in Zürich im Rahmen des SWISS CIO SUMMIT verliehen. Anmeldung und Details auf www.ciosummit.ch

Einreichungen zum SWISS CIO AWARD sind bis zum 31. Juli möglich auf www.cioaward.ch

Montag, 20. Juni 2016

ERP darf die Agilität nicht beeinträchtigen – Das Ende einer Software Ära

Die Cloud macht es möglich – statt monolithischen Riesensystemen, die eine Menge Funktionen bieten, die keiner braucht, halten modulare Business Management Solutions (BMS) im Unternehmen Einzug. Das Ziel: mehr Usability, Flexibilität und Agilität. Karl Zimmermann von SAGE anlässlich des 9. Confare ERP-Infotages über die Zukunft der ERP Branche und warum wir uns vom herkömmlichen ERP Verständnis verabschieden müssen.

Die Cloud hält Einzug in die Unternehmens-IT – gilt das auch schon für die Kernsysteme des Unternehmens?
Mittlerweile ist die Cloud auch bei den Kernanwendungen der Unternehmens-IT angekommen. In der Vergangenheit wurden vor allem nicht-kritische Randbereiche wie z.B. Back-up oder Testumgebungen in der Cloud betrieben. Nachdem aber heute viele „Kinderkrankheiten“ der Cloud behoben sind und auch Sicherheits- und Datenschutzanforderungen mit dem Einsatz von lokalen Rechenzentren begegnet wurden, werden immer mehr unternehmenskritische Anwendungen in die Cloud verschoben.

Inwieweit haben sich die Anforderungen von Unternehmen an ERP Systeme verändert?
ERP wird nicht länger als alleinstehende Kernapplikation gesehen, sondern mit CRM- und vor allem BI-Systemen vernetzt. Erst der funktionierende Verbund von ERP, CRM und BI unter der Klammer eines umfassenden Stammdatenmanagements bringt den wahren Mehrwert für Unternehmen.

Was kann ERP für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens beitragen?
Auch im ERP-Bereich sind die stattfindenden Veränderungen Treiber für Fortschritt und Innovation. Seit Jahren nimmt die Digitalisierung von Geschäftsprozessen weiter zu. Immer mehr Daten werden elektronisch verarbeitet oder wandern in die Cloud. 
Wir sprechen heute auch von einem disruptiven Zustand. Der technologische Fortschritt mischt die Karten neu. Eine echte Revolution ist die Verbreitung der Smartphones und Tablets gewesen. Und es geht weiter. Wir beobachten den Trend, dass aus dem Consumer-Bereich immer mehr Technologien und Devices in die Business-Welt Einzug halten. Als Beispiele ist zum Beispiel Google Glass genannt oder Microsoft Kinect. Gestensteuerung und Sprachsteuerung verändern unseren Arbeitsalltag. Schon heute ist es wesentlich effizienter, eine Nachricht in das Smartphone zu diktieren, als sie einzutippen. Als nächsten großen Trend erwarten wir, dass holografische Geräte wie die HoloLens und Oculus Rift den Markt erobern werden. Denn die damit möglichen virtuellen Realitäten nehmen Einzug in die Ingenieursarbeit, z.B. bei der Entwicklung neuer Designs und Prototypen.
ERP trägt dann zu Innovation und Wettbewerbsfähigkeit bei, wenn der Einsatz dieser Systeme nicht nur IT-Anforderungen befriedigt, sondern auch konkrete Businessvorteile bringt. Beispiele dafür sind effizientere und kostengünstigere Ressourcenplanung, bessere Lagerhaltung, mehr Wissen über den Kunden, eine verbesserte Kundenansprache und schlussendlich mehr Umsatz und höhere Margen.

Wie sieht die Zukunft von ERP Lösungen aus? Was kann man vom ERP Markt erwarten?
Goodbye, ERP! Eine Ära geht zu Ende Denn wir stehen vor einer neuen Ära. Technologie muss sich heute den modernen Herausforderungen stellen.
Social Media, mobile Anwendungen und neue mobile Endgeräte, Real time communication, das Internet of Things, neudeutsch: Industrie 4.0 und Big Data – um nur einige Schlagworte zu nennen – sind die Treiber der neuen Anwendungen.Das gilt auch und vor allem für kleine und mittlere Unternehmen. Ihre Besonderheit im Vergleich zu Großkonzernen: Für sie steht ganz klar der praktische Nutzen im Vordergrund. Software muss ihnen Arbeit abnehmen, ihnen Flexibilität geben und einfach zu bedienen sein.
Auf den Mittelstand spezialisierte Software-Hersteller wie Sage haben daher die Vereinfachung als klares Ziel und Fokus für 2016 gesetzt.
Unternehmer heute müssen ihre Geschäfte aus der Hand heraus leiten können – mit dem Smartphone, einer Smart-Watch dank smarter Software.
Unsere vielleicht gewagteste These lautet daher: ERP ist ein Auslaufmodell.  Es ist Zeit, sich zu verabschieden. Sehen Sie hier ein paar spannende Zahlen, die die Anwenderprobleme aufzeigen. 38% der KMUs weltweit bemängeln die Kosten insbesondere bei der Einführung eines ERP-Systems. 36% sind die System nicht flexibel genug. 32% kritisieren die Bedienfreundlichkeit. Bedienfreundlichkeit ist übrigens auch laut Bitkom das Top-Thema für Anwender.

Deshalb steht das Kürzel ERP ironisch interpretiert auch für:  Expensive, Regrettable und Painful! ERP-Systeme haben sich seit den 90ern zu extrem komplexen Systemen entwickelt, die alles abbilden sollen. Ergebnis: Sie sind schwer zu verstehen und schwer zu handeln. Den Nutzern werden oftmals diese Systeme aufgebürdet – unabhängig von ihren Rollen und Bedürfnissen. Sie werden ins Applikations-Design gezwängt. Ob sie wirklich die Daten bekommen, die sie brauchen; ob sie schnell und effizient mit dem System arbeiten können? Diese Fragen werden oft gar nicht erst gestellt. Die Agilität fällt dem ERP oftmals zum Opfer. Der Mittelstand braucht daher einfachere, flexiblere und schnellere Lösungen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Wussten Sie, das 75% der Unternehmen laut unserer Erhebung gerade einmal 10% der Funktionen ihres ERP-Systems nutzen? Zum einen brauchen sie den Überhang an Features oftmals nicht. Zum anderen sind sie zum Teil schier nicht in der Lage, ihn zu nutzen. Als Folge verlieren Unternehmen Geld und Zeit. So können Firmen mit besser nutzbaren Daten ihre Effizienz um 10% steigern.  Unternehmen mit besserer Business Intelligence sind viermal häufiger in der Lage, ihren Bestand zu optimieren und sind damit im Schnitt 2.2% profitabler, wie IDG erhoben hat.
Skalierbare, offene und modulare Lösungen sind daher die Zukunft. Nicht mehr ein ERP, dass alles kann, ist Zentrum der IT, sondern eine Reihe verbundener Services. Wir bei Sage sprechen daher auch von Business Management Solutions – kurz BMS.

Warum wollen wir weg vom ERP, hin zum BMS? Weil wir glauben, dass die monolithischen Software-Riesen den modernen Ansprüchen nicht mehr gerecht werden, die Cloud Services, Big Data und das Internet of Things mit Millionen von untereinander vernetzten Sensoren und Maschinen an das Kontrollzentrum der Zukunft, dem Business Management System stellen.  Daher arbeiten wir als Sage auch mit Hochdruck an neuen Systemen mit offenen Schnittstellen, integrierten BI-Funktionen, anpassbaren mobilen Apps und neuen Bedienkonzepten, die wir aus den Social Media entleihen, um unsere Kunden für den digitalen Wandel besser zu wappnen.
Bessere Zusammenarbeit, mobiler Zugang, neue Rollen-basierte Bedienkonzepte, die Optimierung von Kerngeschäftsprozessen, Zeit- und Ressourcenersparnis: Das sind die Vorteile von BMS. ERP in seiner alten Form wird aus unserer Sicht daher keinen Bestand haben. Es ist also Zeit, sich langsam aber sicher von ERP zu verabschieden. Um agil zu bleiben, um auf die neuen Trends und technologischen Anforderungen reagieren zu können und um Kosten zu sparen. Vor allem aber auch, um nicht gegen die schnellen kleinen Unternehmen & Start-ups wie Uber, AirBnB oder anderen, die auf den Markt kommen, auf lange Sicht zu verlieren.
Der Confare ERP-Infotag ist jährlicher Treffpunkt für ERP Entscheider, mit zahlreichen aktuellen Umsetzungs- und Erfahrungsberichten. Die führenden Anbieter zeigen die Potenziale Ihrer Lösungen und Integratoren präsentieren ihre Branchenerfahrung. Ing. Werner Hatteier, Technischer Geschäftsführer der TILLY Holzindustrie GesmbH wird zeigen, wie mit Sage BMS Industrie 4.0 Ansätze im Unternehmen umgesetzt wurden. Anmeldung und Details: www.erp-infotag.at
Blogtipp: http://blog.sage.de/  

Dienstag, 14. Juni 2016

Die österreichische Handy-Signatur – Vorzeigeprojekt mit Sicherheitslücken? Interview mit Reinhard Posch, CIO der öst. Bundesregierung?

Die österreichische Handy-Signatur gilt weltweit als Erfolgsgeschichte und Vorzeigeprojekt im Bereich des e-Government und der elektronischen Partizipationsmöglichkeiten für BürgerInnen. In den letzten Wochen wurde plötzlich Kritik laut rund um vermeintliche Sicherheitslücken. Wir hatten dazu im Blog ein Interview mit Wolfgang Prentner, der in einem ZIB2 Bericht Schwächen in der Sicherheitsarchitektur der Handy-Signatur anprangerte. Aufgrund der Unsicherheit, die der Medienlärm verursacht hat und dem hohen Interesse unserer Leser haben wir uns um eine Stellungnahme der Verantwortlichen bemüht. Lesen Sie nun was Prof. Reinhard Posch meint, der CIO der österreichischen Bundesregierung. Was macht den bisherigen Erfolg der Handy-Signatur aus? Welchem Risiko sind die Anwender der Handy-Signatur tatsächlich ausgesetzt? Inwieweit besteht Handlungsbedarf?

Welche Anforderungen bringt der Digitale Wandel an die Öffentliche Verwaltung und insbesondere an die IT?
Bereits 2015 wurden mehr mobile Geräte als PCs und Workstations auf den Markt gebracht. Dieser Trend wird nicht nur anhalten, sondern verstärkt zu beobachten sein. Die Verwaltung kann sich solchen Trends nicht verschließen, sondern muss diese Anforderung an die Agilität der Services annehmen. Sicherheit darf dabei nicht auf der Strecke bleiben und bei proaktiven Strategien, für die Österreich seit 15 Jahren international bekannt ist und im E-Government als Vorreiter gilt, kann dies auch im Sinne eines Sicherheitsfortschritts genutzt werden.

Die Handy-Signatur gilt als eine der Erfolgsgeschichten des e-Government und findet international Anerkennung – Was macht den Erfolg der Lösung tatsächlich aus?
Österreich ist nicht nur bekannt und anerkannt mit der Handy-Signatur, sondern es hat diese innovative Form von Sicherheitstechnologie auch explizit in der neuen EU-Verordnung eIDaS Niederschlag gefunden. Erreichbar wurde dies durch den Konzept und Produktzyklus, den Österreich im E-Government eingeführt hat und der in den Basiselementen (Portalverbund, Handy-Signatur, ….) nun auch flächendeckende Wirkung zu zeigen beginnt. Der Zyklus reicht in einer abgestimmten Strategie von der offenen Innovation über die Verwaltungsebenen übergreifenden Koordination und Abstimmung hin zur Umsetzung.

Im Falle der Handy-Signatur ist dies ein koordiniertes Zusammenwirken von Technologie- und Verhaltensaspekten, die nicht nur die Akzeptanz im privaten Bereich auf das Vielfache der Karte als Signaturtoken gesteigert hat, sondern aus dem Design heraus auch bedeutende Sicherheitsfeatures hinzugebracht hat. Dazu nachfolgend nur exemplarisch herausgegriffene Beispiele.
·         Verlust und Widerruf: Der Verlust, das Entwenden des Mobiltelefons wird aller Regel nach innerhalb von ein paar Stunden evident und damit ist dieser zeitliche Risikofaktor gegenüber einer Karte – auch einer Multifunktionskarte –, die oft über Tage hinweg ungenutzt und damit ein Verlust unerkannt bleibt, um einen Faktor verbessert.
·         Der Widerruf selbst hat totale Wirkung, da nicht nur der Widerruf im Verzeichnis als Information erfolgt, sondern zusätzlich der Signaturschlüssel nicht mehr verwendet werden kann bzw. vernichtet wird.
·         Mit dem Smartphone besitzt jeder eine „intelligente Tastatur“. Dies wurde im Kartenumfeld immer wieder versucht; intelligente Tastaturen haben sich aber aus Usability und Preisgründen nicht durchsetzen können. Mit der QR-APP als kryptographisch gesicherten, technisch an das initialisierte Gerät gebundenen SMS-Ersatz kommt dieser Effekt nicht nur zum Nulltarif, sondern bringt zusätzlichen Komfort, den die BenutzerIn an Bedürfnisse anpassen kann.

Welche Rolle spielt die Handy-Signatur beim österreichischen e-Government? Wie sehen die Perspektiven aus?
Qualifizierte Signatur als EU-weit anerkanntes Sicherheitstool ist zur Zeit Kernbestandteil des österreichischen E-Government und hat uns bereits seit 2010 in die Lage versetzt, den grenzüberschreitenden Bedarf genauso wie den nationalen Bedarf einzusammeln. Ohne dieses Sicherheits- und Datenschutzkonzept wäre uns der Vorsprung im Bereichen wie z.B. ELGA nicht gelungen – und dies wird nicht nur in Österreich so gesehen. Stetig steigende Nutzerzahlen und vor allem Nutzungen sowie Applikationen, die darauf abstellen, sind ein lebender Beweis dafür. Qualifizierte Heranführung der BürgerInnen und der Unternehmen an die Verwaltung sind Grundvoraussetzung für hohe Qualität der Daten und der Verfahren in der Verwaltung. Die Handy-Signatur ist dabei ein Grundpfeiler.

In den letzten Wochen wurde die Sicherheitsarchitektur der Handy-Signatur in den Medien stark kritisiert – Wie gefährdet sind Handy-Signatur Nutzer tatsächlich?
Auch wenn diese Situation medial sehr prominent aufgegriffen wurde, sind sich alle anerkannten Fachleute einig, dass darin keine neuen Erkenntnisse stecken. Die Grundproblematik „Phishing“ ist in IT-Zeiträumen gerechnet uralt und wurde in wesentlich ausgefeilterer Form als hier schon vor Jahren am BSI-Kongress diskutiert. Würde dieser Hinweis nicht allzu sehr einer Anleitung oder gar einem Anstiften nahekommen, könnten wir diese sogar als Beitrag zur User-Awareness begrüßen. Dieser Effekt scheint aber weder intendiert noch unintendiert hinüberzukommen. Die Sicherheitsarchitektur wurde in meinen Augen, da der aufgezeigte „Angriff“ nicht spezifisch auf die Handy-Signatur wirkt und auch kein Architekturelement ausnutzt, nicht wirklich angesprochen. Der so genannte Angriff wäre vergleichbar mit einem Pappkartonbankomaten, wo Sie ihre Karte stecken, PIN eingeben und dann eine falsche Karte mit dem Hinweis „funktioniert leider nicht“ zurückbekommen. Auch hier – und solche Fälle gab es vor Jahren im Ausland auf Autobahnstationen - ist Ihre Bank oder Ihr Kartenbetreiber nicht beteiligt und wird kaum Maßnahmen – mit Ausnahme der immer notwendigen Awareness - treffen können. Ein Unterschied ist allerdings hervorzuheben: Der „Betreiber des gefälschten Bankomaten“ wird nicht seinen gültigen Lichtbildausweis vorne auf den Bankomaten kleben, da Verbrecher sich eben nicht gerne ausweisen. Aber genau das müsste beim aufgezeigten Angriff geschehen, da die Handy-Signatur nur über https-Verbindungen - über Ausweise von Servern, die von anerkannten Zertifizierungsdiensteanbietern ausgegeben werden – funktioniert und daher diese Phishing-Attacke – wie das übrigens auch in der in den Medien vorgezeigten der Fall war – eine https-Verbindung aufbauen muss, um nicht sofort aufzufallen.

Welche Maßnahmen sind von Seiten der Verwaltung angedacht? Was müssen Nutzer beachten?
Wie gesagt, ist die Attacke nicht auf die Handy-Signatur abgestimmt und nutzt auch „keine Schwachstelle derselben“ aus. Natürlich muss man – und das machen auch die Banken regelmäßig – dem Benutzer sagen: Klicken eines Link in einer Mail ist ein großes Sicherheitsrisiko, weil man sich damit in den Bereich des oft gar nicht erkennbaren Absenders der Mail begibt und sich diesem ausliefert. Man muss sich schon die Mühe machen, solche Links abzutippen – zumindest einmal, dann kann man sie in die Lesezeichen geben, sofern man bei den Lesezeichen tatsächlich nur vertrauenswürdige Links verwaltet.

Die ohnehin bereits seit einiger Zeit festgelegte Kommunikationsstrategie ist, Benutzer zur weiteren Verbesserung anzuraten, auf die QR-APP, die seit einigen Monaten als zusätzliche Möglichkeit angeboten wird, umzusteigen. Dort kann man auch die ausgelöste Transaktion – z.B. Anmeldedetails bei Finanz-Online mit Bürgerkarte – unmittelbar vor Freigabe und damit ohne Sicherheitsrisiko über den zweiten, unabhängigen Smartphonekanal anzeigen. Generell muss man den BenutzerInnen sagen, dass abgebrochene – also irreguläre – Sitzungen bei jeder Internetanwendung ein gewisses Verdachtsmoment auslösen sollten. Ich mache in einem solchen Fall einen Screenshot von der Abbruchssituation. Im Streitfall – der behauptete Angriff ist ohnehin nur dann nutzbar, wenn der Angreifer mit der Behauptung eines signierten Dokumentes auftritt – könnte man die Logs der Handy-Signatur anfordern. Der Zeitpunkt ist mitsigniert und kann ohnehin nicht verändert werden. Da allerdings dieses Phishing zweimalige Identifikation des Angreifers erfordert – einmal bei der http-Verbindung des Phishing und einmal bei der Nutzung des signierten Dokumentes, können wir die Einschätzung des Risikos nicht teilen und die Tatsache, dass dieses Thema vor einiger Zeit auch öffentlich nachvollziehbar diskutiert wurde und dass es keinen Beschwerdefall, der dazu passt gibt, führt uns zu einer gänzlich anderen Einschätzung der Gefährdungslage.
Wie geht es weiter dem österreichischen e-Government?

eIDaS bringt neben eID und Signatur weitere Elemente. Hier werden wir uns gut überlegen müssen, wie wir daraus Nutzen erzielen können. Dies wird auch von den Synergien mit anderen Mitgliedsstaaten abhängen. Die große Herausforderung ist das Schritthalten mit den Entwicklungen in mobilen Bereich und im Sicherstellen der Attraktivität. Diese Attraktivität muss unter Beibehalten der Grundmauer und damit der Building Blocks der österreichischen E-Government Infrastruktur erreicht werden. Nur so kann das hohe Vertrauen in die Sicherheit und das effiziente Funktionieren und die Motivation aller Beteiligten erhalten bleiben.
Auf der Confare Veranstaltung #Digitalize 2016 treffen Sie u.a. Christian Rupp, Sprecher der Plattform Digitales Österreich aus dem Bundeskanzleramt. Anmeldung und Details auf www.confare.at

Cloud-Migration – Die grösste Gefahr ist „Nichts-Tun“

Als Managing Director von Interxion Switzerland hat Peter Möbius zahlreiche Unternehmen bei der Migration in Cloud unterstützt. Als Partner beim 5. Confare Swiss CIO SUMMIT am 22. 9. in Zürich haben wir ihn gefragt, welche Risiken und Chancen die Cloud bringt und wie seiner Meinung nach die korrekte Vorgehensweise bei einem Cloud-Projekt aussieht. Die Antwort ist überraschend.

Wie hat sich denn der Cloud Markt entwickelt?
Die steigenden Umsätze der namhaften Cloud Anbieter zeigen deutlich: Die zögerliche, zurückhaltende Haltung gegenüber Cloud Technologie weicht der Überzeugung, dass Cloud ein wertvoller Bestandteil zukünftigen IT Infrastrukturen sein wird. Das Angebot wächst stetig und bietet dem Kunden damit mehr Flexibilität. Das ist insbesondere in Zeiten rascher Veränderungen entscheidend.

Welche Wünsche haben die Cloud-Anwender?
Die Anbieter haben viel investiert um das Vertrauen der Kunden zu gewinnen. Die Anwender sind überzeugt, dass Sicherheit, Migration, und Betrieb in einer hybriden Cloud Umgebung gemanagt werden kann. Die Erfahrung fehlt aber noch, insbesondere wie sich bestehende Legacy Systeme mit Cloud Struktur vereinigen lassen. Deshalb ist es entscheidend, dass die Anbieter mit dem entsprechenden Consulting und Professional Services bei der Projektumsetzung und Betrieb unterstützen.

Welche Qualität hat das Angebot?
Die Kunden sind sensibilisiert auf mögliche Schwächen, und Cloud Anbieter verbessern daher laufen ihre Qualität. Mehr Digital bedeutet auch mehr Risiko. Vielen Unternehmen fehlen dabei die notwendigen Ressourcen um bei diesen Sicherheitsanforderungen auf dem neusten Stand zu bleiben. Hybrid Cloud Systeme leisten hier Abhilfe und garantieren, dass alle Anforderungen erfüllt werden wie zum Beispiel: Datenlokalität Schweiz, ISO 27001, ISO 27018 oder FINMA Audit.

Findige Anbieter kombinieren mit einer wasserdichten Trennung zwischen private Cloud und enterprise Cloud die Vorteile beider Welten, so dass die User Usability und Funktionalität von public Cloud Anwendungen nutzen können ohne Kompromisse bei der Sicherheit machen zu müssen.
Mit welchen Fragen sollte sich das Management auseinandersetzen, bevor Cloud-Projekte ins Auge gefasst werden?

-        Internetsicherheit
-        TCO (total cost of ownership: wo investiere ich mein Geld, make or buy
-        Gibt mir Cloud die Möglichkeit, die IT zu reformieren: 21st Century IT, Digitalisierung, Flexibilität, Zuverlässigkeit, OPEX statt CAPEX
Welche Chancen bietet Cloud Technologie für das Unternehmen?

-        MEHR Sicherheit
-        MEHR Zuverlässigkeit
-        MEHR Skalierbarkeit
-        BESSERE Disaster Recovery
-        BESSERE TCO
Das grösste Risiko für Unternehmen in der aktuellen Situation heisst:

- Nichts tun (!)
- Es bedeutet Digitalisierungschancen zu verpassen und von neueren Technologien nicht zu profitieren.
- Fachabteilungen suchen dann eigene Wege, die zentrale IT verpasst die Chance mitzugestalten und verliert an Bedeutung.
Was ist bei der Migration zu beachten?

- nicht alles gleichzeitig
- unsere Empfehlung ist Cloud First, das heisst bestehende Applikationen 1:1 abbilden in der Cloud
- erst wenn die Migration geglückt ist, sollte man weitere Optimierungen und Anpassungen vornehmen.
Der Confare Swiss CIO AWARD wird am 22. September in Zürich im Rahmen des SWISS CIO SUMMIT verliehen. Anmeldung und Details auf www.ciosummit.ch
Einreichungen zum SWISS CIO AWARD sind bis zum 31. Juli möglich auf www.cioaward.ch


Montag, 13. Juni 2016

6 IT-Kennzahlen mit denen Sie messen, wie fit Ihre IT für den Digitalen Wandel ist

Mit der Digitalisierung verändert sich die Rolle der IT. Herkömmliche finanzielle und Performance-Kennzahlen reichen oft nicht mehr. Das IT-Controlling muss neue Wege gehen. Seit vielen Jahren beschäftigt sich Holger Schellhaas Münchner Partner der TCI Transformation Consulting International GmbH mit dem Messen und Steuern von IT-Leistung. Anlässlich des Confare Seminars IT-Kennzahlen haben wir ihn gefragt, wie man als IT-Manager oder CIO die digitale Fitness der IT-Abteilung misst.

Ist das herkömmliche IT-Controlling gut aufgestellt für das Digitale Zeitalter?
Eine IT ist dann gut, wenn sie das Geschäft des Unternehmens voranbringt. Eine IT ist dann reif für die digitale Transformation, wenn sie das digitale Geschäftsmodell umzusetzen vermag. Ein IT-Controlling ist dann gut aufgestellt, wenn es die Leistungsfähigkeit von Führungskräften, Mitarbeitern und Prozessen in der IT - bezogen auf die Herausforderungen der Digitalisierung - transparent machen kann:
·         Wie klar kann die IT ihre zukünftige Position in der Wertschöpfungskette bestimmen (z.B. was intern erbracht, was ausgelagert und was durch Partner abgedeckt werden soll)?
·         Wie weit ist die IT mit der Aufstellung für die schnelle Entwicklung neuer Angebote (z.B. Plattformen, Virtualisierung, Performance, Sicherheit, Integration, Multimandantenfähigkeit, …)?
·         Wie gut ist die Führungsmannschaft der IT darauf vorbereitet, den für die digitale Transformation erforderlichen Lernprozess zu steuern?

Wie wichtig ist in Zeiten von Cloud die interne IT um erfolgreich den Digitalen Wandel zu bewältigen?
Digitale Transformation wird gerne gleichgesetzt mit dem konsequenten Einsatz von Cloudlösungen. Eine solche Verlagerung von IT-Funktionen auf eine Vielzahl von externen Services und Dienstleistern verschiebt die Position aller Beteiligten durch den Wechsel der direkten Führung auf das Managen von Dienstleistungen. Kritisch ist, wenn der Reifegrad der IT für dieses IT-Sourcing, bei dem Leistung und Wirtschaftlichkeit durch Prozesse des Provider Managements zu lösen sind, nicht ausreichend ist.

Doch die digitale Transformation fordert von der IT noch einen wesentlich größeren Wertbeitrag als lediglich Provider Management. In den neuen digitalen Welten kann und muss die IT einen aktiven Part in der Strategieentwicklung und der Unternehmenssteuerung spielen, Lösungen und Grenzen aufzeigen sowie neue Impulse aus anderen Branchen diskutieren. Sie wird vom lediglich optimierenden Informationsdienstleister und Anforderungserfüller zum gestaltenden, integrierenden Business-Enabler.

Welche Instrumente benötigt das IT-Management um den eigenen Beitrag zum Unternehmenserfolg zu gestalten?
Letztlich haben wir ja das bei der ersten Frage schon diskutiert. Ziel des IT-Controllings muss es sein, die Qualität zusammen mit der Performance und den tatsächlichen Kosten der IT-Services transparent zu machen. Das IT-Management benötigt geeignete Instrumente, mit denen sich die Qualität der Kundenorientierung, der Grad der Innovationskraft und die Qualität der IT hinreichend messen lässt. Dann kennt die IT ihren Wert für die Fachbereiche und kann den eigenen Beitrag zum Unternehmenserfolg damit auch gestalten.

Was sind die 6 wichtigsten Kennzahlen für eine IT, um die Bereitschaft für Digitalisierung zu messen und zu steuern?
Die Kunst ist auch hier, mit wenigen „sprechenden“ Kennzahlen klar zu kommen und durch ein regelmäßiges Monitoring dieser Kennzahlen die Transparenz für die Bereitschaft zur Digitalisierung in der IT zu schaffen.

Kennzahl „Strategische Positionierung“ in Bezug auf die Herausforderungen der Digitalisierung

·         Wie konkret können Sie den Nutzen der IT für die Digitalisierungs-Strategie Ihres Unternehmens beschreiben (schnellere Bereitstellung, Flexibilität / Skalierung, Kosteneinsparung, geringere Investitionen)?

·         Wie genau sind die Leistungsangebote Ihrer IT beschrieben (für vorhandenes Geschäft, für Neugeschäft mit Bestandskunden, für Neugeschäft mit Neukunden)?
·         Für welche Prozesse wird die Digitale Transformation die größten Auswirkungen auf Ihr Kerngeschäft haben?

Kennzahl „Führungs-Fähigkeit“ bezogen auf die Herausforderungen der Digitalisierung
·         Wie klar haben Sie definiert, wie Sie für digitale Geschäftsmodelle Kundennähe und Kundenbindung herstellen können (z.B. bei Buchung über das Internet)?
·         Wie gut bilden Ihre Führungskultur und Ihre Zielgrößen die Veränderungen durch die Digitale Transformation ab?
·         Wie gut ist Ihre Führungsmannschaft darauf vorbereitet, den hierfür erforderlichen Lernprozess zu steuern?

Kennzahl „Qualifikation der Mitarbeiter“ bezogen auf die Herausforderungen der Digitalisierung
·         Wie bewerten Sie die nachgewiesenen Stärken Ihrer Mannschaft bezogen auf die anstehenden Aufgaben?
·         Wie klar können Sie beschreiben, was Sie zukünftig selbst machen, was Sie auslagern und was Ihre Partner abdecken (zukünftige Position in der Wertschöpfungskette)?
·         Wie konkret kennen Sie die Auswirkungen auf Arbeitsplätze (z.B. Veränderungen von Tätigkeiten, Standorte, Jobverlust)?

Kennzahl „Kunden- und Umfeldorientierung“ bezogen auf die Herausforderungen der Digitalisierung
·         Wie genau können Sie beschreiben (und auch belegen), mit welchen Themen der Digitalisierung sich Ihre Kunden beschäftigen?
·         Wie klar können Sie Ihre Wertschöpfung im Vergleich zu Ihren Partnern beschreiben (z.B. für Entwicklung, Betrieb, Support)?
·         Wie gut verstehen Sie die Steuerung Ihrer Zielgruppen über neue und miteinander verknüpfte Marketing-Kanäle (Intranet, Gremien, Social Media, Partner)?

Kennzahl „Innovationsfähigkeit der Systemlandschaft“ bezogen auf die Herausforderungen der Digitalisierung?
·         Wie weit sind Sie mit Ihrer Aufstellung für die schnelle Entwicklung neuer Angebote (z.B. Plattform, Virtualisierung, Performance, Sicherheit, Integration, Multimandanten, …)?
·         Wie präzise kennen Sie Ihre zukünftig erforderlichen Fähigkeiten für Datensicherheit, Datenschutz, Verschlüsselung, Datensicherung, Recovery?
·         Wie gut können sie einen unternehmensübergreifenden Betrieb steuern?

Kennzahl „Organisation“ bezogen auf die Herausforderungen der Digitalisierung?
·         Wie gut ist Ihre IT im Unternehmen positioniert, um die neuen Dienstleistungs-Geschäftsmodelle umsetzen (z.B. Einflussnahme auf Anforderungen, Preismodelle, Vertragsgestaltung / SLAs, Risiken…)?
·         Wie stark sind Ihre treibenden Köpfe für die Neuausrichtung?
·         Wie gut verstehen Sie die Steuerung Ihrer Zielgruppen über neue und miteinander verknüpfte Marketing-Kanäle (Intranet, Gremien, Social Media)?

Diese Fragen sind natürlich im einzelnen Projekt in konkrete Messgrößen zu übersetzen. Ich habe nicht die Illusion, dass man mit solchen Messgrößen alles steuern kann, aber es hilft, vom reinen Bauchgefühl wegzukommen. In jedem Fall möchte ich Ihnen zum Schluss meine eigenen Erfahrungen als zentrale Empfehlung mit auf den Weg geben: Halten Sie Kurs!
Anmeldung und Details zum nächsten Seminar: http://www.confare.at/13452_DE-7418_IT-Kennzahlen-Einfuehrung.htm