Posts mit dem Label krise werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label krise werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Donnerstag, 18. September 2014

Wie real ist der Wandel und welche Tipps gibt ein Zukunftsforscher seinen Kindern? Bestseller Autor Erik Händeler im Confare Gespräch


Erik Händeler, Bestseller Autor der „Geschichte der Zukunft“, Kondratjew Experte und Zukunftsforscher war schon oft als Speaker bei Confare zu Gast. Im Gespräch sagt er, was das Krisenhafte an unserer Zeit ausmacht, wie lange es andauern wird und was er seinen eigenen Kindern rät.
Finanzsystem, Wirtschaft, Gesundheits- und Bildungs-Systeme, Soziale Strukturen, Kultur – in vielen Aspekten unseres Lebensbereiches herrscht geradezu permanente Krisenstimmung und Veränderungsdruck – Leben wir in einer einschneidenden Transformationsphase und bilden wir uns das nur ein?

Die alten Erfolgsmuster funktionieren nicht mehr, die neuen noch nicht. Bisher haben wir mehr Wohlstand durch effizientere Maschinen und Energienutzung erzeugt. Dabei wird nun der größte Teil der Arbeit Gedankenarbeit - Planen, organisieren, eine Lösung finden, verstehen, was der Kunde meint. Diese Art der Arbeit mit unstrukturietem, unscharfem WIssen ist etwas Neues. Um da produktiv zu sein, brauchen wir andere Abläufe, Organisationsmuster und Hierarchien.
Bildunterschrift hinzufügen
Je mehr Arbeit von immaterieller Gedankenarbeit abhängt, umso mehr sind wir auf das Teilwissen anderer angewiesen. Das erzwingt Zusammenarbeit in derselben Augenhöhe, Transparenz, Versöhnungsbereitschaft, Authentizität statt Statusorientierung, Kooperationsfähigkeit, langfristige Orientierung. Wird die Welt vielleicht doch immer besser?

Was sind Deiner Ansicht nach für Unternehmen die Schlüsselfaktoren für Zukunftssicherheit?
Kapital lässt sich überall in der Welt ausleihen, jeder kann jede Maschine kaufen, jeder das Wissen vom Internet herunterziehen. Alle Produktionsfaktoren sind austauschbar geworden, bis auf einen Unterschied: Der Umgang mit Wissen. Und das ist immer auch Umgang mit Leuten, die man unterschiedlich gut kennt, unterschiedlich gerne mag, und mit denen man unterschiedlich viele berechtigte Interessensgegensätze hat. Die Art, wie Leute miteinander umgehen, transparent entscheiden, fair und konstruktiv entscheiden - das entscheidet nun den Wohlstand. 

Wie lange kann die Transformationszeit tatsächlich dauern?
Das hängt davon ab, wie lange die Menschen brauchen, die nächsten Erfolgsmuster umzusetzen. Wenn Transport knapp wird, muss die Eisenbahn gebaut werden, damit die Wirtschaft wieder florieren kann. Die Menschen wollen sich aber nicht ändern, weil es auch immer Leute gibt, die durch das Neue Macht verlieren, und weil niemand will, dass sein teuer erworbenes Wissen weniger wert sein soll. Je länger die Menschen sich aber gegen die Eisenbahn wehren, umso länger dauert die Stagnation mit Arbeitslosigkeit und Verteilungskämpfen. Wenn es jetzt um ein gesundes Arbeitsklima, einen Markt für Prävention und um ein kooperatives Arbeitsverhalten geht, werden sich manche Regionen der Welt schneller anpassen, weil die neuen Strukturen zu deren geistesgeschichtlichen Wurzeln passen, und andere langsamer. Die Unruhe im Moment in der Welt ist eine Folge dieses Strukturwandels.
Erik Händeler im Vortrag bei Confare - Video hier.
Erik Händeler beim Confare CIO SUMMIT

Welche Erwartungen darf die sogenannte Generation Y an die Zukunft haben?
Einerseits sind sie wenige und daher sehr gefragt. Ihre Einstellungen begünstigen den Wandel zu flachen Hierarchien, allerdings darf auch nicht der Respekt fehlen. Und wer von Mama immer herumgefahren wurde und mit Mikrowelle und Tiefkühlpizza aufwuchs, der könnte sich noch wundern, wenn jetzt in einer Wirtschaftskrise harte Zeiten kommen.

Welche Tipps gibt ein Zukunftsforscher seinen eigenen Kindern für die Zukunft?
Sich einerseits möglichst breit bilden, weil wir in Zukunft unser Spezialistenwissen in unterschiedlichen Firmen und Zusammenhängen einfügen müssen. Und sich in einem Bereich zu spezialisieren, um etwas zu können, was nur wenige können.

Eigene Phantasie entwickeln beim Lesen und selber Schreiben, Fernsehen und Computer ist bei uns begrenzt. Sich ausreichend bewegen, um Sauerstoff ins Gehirn zu bekommen und einen Körper, der auch noch im Alter möglichst gesund ist. Sich mit Hurra auf Probleme einstellen, statt zu versuchen, sich weg zu ducken. Und ja, glücklich sein.


Mittwoch, 11. April 2012

Was macht Unternehmen im 21. Jahrhundert erfolgreich?

„Geschichte der Zukunft“ heißt jener Bestseller, mit dem Erik Händeler zu einem der führenden Wirtschaftsanalysten im deutschsprachigen Raum wurde. Das Buch, mittlerweile in der 8. Auflage erschienen, ist eines der einflussreichsten Fachbücher und hat zusätzliches Aufsehen dadurch erhalten, dass die Finanz- und Wirtschaftskrisen von 2008 und 2009 darin vorweggenommen wurden. Als Keynote-Speaker beim 5. Confare CIO & IT-Manager Summit erzählt er, welche Auswirkungen seine Überlegungen auf die Rolle der IT im Unternehmen haben. Im Gespräch erklärt er, warum die IT trotz rasanter technischer Entwicklungen nicht mehr der wichtigste Impulsgeber für Produktivität ist und was das für den CIO bedeutet.

Welche Rolle spielt der Computer in der Wirtschaftsgeschichte?

Er hat uns auf eine neue Stufe des Wohlstandes getragen, er hat uns Zeit und Ressourcen in ungeheurem Ausmaß eingespart, die wir für anderes verwenden konnten. So ist die Wirtschaft stark gewachsen. Statt lange in Karteikarten zu suchen, hatten wir nun die gesuchte Information mit einem Mausklick sofort. Robotersteuerungen ersetzen uns Arbeiter, die nun anderes tun können; Autos wurden billiger und noch leistungsfähiger. Der Computer vermittelt Telefongespräche, die fast nichts kosten. Fastfoodketten oder Autovermieter wurden rentabel, weil der Computer die Logistik übernahm. Doch die Zeit in der der Computer Produktivitätsvorteile bringt ist vorbei: Die strukturierten Wissensarbeiten, die er uns abnehmen konnte, die hat er übernommen. Wir treten auf der Stelle. Die neuen Produktivitätsfortschritte müssen woanders her kommen.

Wodurch werden dann Unternehmen in Zukunft erfolgreich sein?

Der größte Teil der Arbeit ist in Zukunft immateriell: Planen, Organisieren, Beraten, Probleme lösen. Das ist der entscheidende Wettbewerbsunterschied der Zukunft: Kapital kann jeder in jedem Land der Welt leihen, jeder kann weltweit seine Maschine kaufen, das Wissen der Menschheit ist weltweit abrufbar, jeder kann über Internetplattformen seine Produkte weltweit verkaufen. Der einzige und entscheidende Unterschied wird in Zukunft die Fähigkeit der Menschen vor Ort sein, mit Wissen umzugehen. Aber Umgang mit Wissen ist immer auch Umgang mit anderen Menschen, die wir unterschiedlich gut kennen, unterschiedlich gerne mögen, und mit denen wir unterschiedlich viele berechtigte Interessensgegensätze haben. Die Leute streiten ja im Beruf meistens nicht deswegen, weil sie böse Menschen sind, sondern weil es berechtigte Gegensätze um die knappen Ressourcen in einer Firma gibt. Die Frage ist, in welcher Kultur das ausgefochten wird, ob hintenherum, über die Vorstands-Connection vom Golfen oder aber transparent, wo sich das bessere Argument durchsetzt und ein halbes Jahr später noch nachvollziehbar ist, was die Grundlagen einer Entscheidung waren.

Welche Rolle soll der Chief Information Officer dabei im Unternehmen spielen und wie kann er zu dessen Erfolg beitragen?

Die IT verändert in der aktuellen Situation ihre Rolle weg vom Produktivitätstreiber, der Zeit und Ressourcen einspart, hin zum Tool der Wissensarbeiter, die nun selber zur Quelle des Wachstums werden. Drei mittelmäßige Leute, die gut zusammenarbeiten, sind bedeutend produktiver als der super Crack, dessen hervorragende Ergebnisse jedoch nicht in die Arbeitsteilung im Unternehmen eingliederbar sind.

Wie hat die IT zu mehr Produktivität beigetragen? Die technische Ausstattung ist das Eine, hier sind wir die heutigen Unternehmen jedoch inzwischen schon sehr gut aufgestellt. Beim Strukturieren der Informationsabläufe lässt sich auch noch einiges verbessern. Das größte Potential liegt aber in der Arbeitskultur: Schwankende Wichtigkeit nach tagesaktuell gefragter Kompetenz, wahrhaftiger Umgang, Denken vom Ganzen her statt von der eigenen Kostenstelle oder der eigenen Karriere; Demut, im Sinne von: den anderen nicht zu dominieren, wenn es fachlich nicht angebracht ist. Damit wird der CIO über die Technik hinaus zuständig für das Anwenden von Wissen.

Social Networks ändern massiv unser Kommunikationsverhalten? Welche Rolle spielen Sie im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel?

Das kommt darauf an, wie sie genutzt werden. Sie können Zeitfresser sein und zusätzlichen Stress verursachen. Aber sie können auch Meetings ersetzen oder besser vorbereiten, sie können zu schnelleren Entscheidungsabläufen führen, und sie können eine Gruppe von Menschen mobilisieren. Entscheidend ist aber nicht das Medium, sondern die Art, wie wir dort miteinander umgehen, in welcher Kultur und nach welchen Maßstäben. Wir haben als Bauernburschen zwei Generationen gebraucht, um uns an die Strukturen der Wissensgesellschaft zu gewöhnen. Wir werden wohl auch wieder eine Zeit brauchen, bis wir lernen, mit diesen neuen Möglichkeiten so umzugehen, dass sie uns weiterbringen.

Inwieweit sind die europäischen Unternehmen schon fit für neue Perspektiven und wo haben CIO und CEO Handlungsbedarf?

Früher war die Fachkompetenz oben in der Hierarchie und unten hat der gehorsame Arbeiter das genau so gemacht, wie das der schlaue Mann da oben wollte. Inzwischen sind die Aufgaben und die dafür nötigen Kompetenzen so komplex geworden, dass die einzigen, die sich noch auskennen, hierarisch eher unten auf der Ebene der Sachbearbeiter und Facharbeiter angesiedelt sind. Je höher man kommt, umso mehr ist es nun die Aufgabe, die Ressourcen und den Informationsfluss zu gestalten. Man muss die Leute zu fragen: Was braucht ihr, um Eure Aufgabe gut zu machen? Dadurch entstehen mehr Schnittstellen als früher und daher auch mehr Gründe, sich zu streiten. Mit diesem neuen Paradigma tun wir uns noch schwer, aber die anderen auf der Welt tun sich noch viel schwerer damit, die dafür nötige Balance zwischen Individuum und dem Wohl des Ganzen neu zu finden. Deswegen bin ich optimistisch, dass der nächste Strukturzyklus bei uns in Mitteleuropa seinen Anfang macht.

Donnerstag, 19. August 2010

Die Krise ist vorbei – was bleibt ist die Krise

Seit 2007, als der Subprime Markt in Amerika seine drohenden Schatten auf die Bankenwelt warf, kommen wir aus der Krisenstimmung nicht mehr richtig raus. Für viele österreichische Unternehmen war vor allem 2009 ein Jahr der Zäsur und des Existenzkampfes. Die aktuellen Pressemeldungen klingen schon deutlich entspannter. Haben wir es also tatsächlich überstanden?

2009 hat sich die Finanzkrise auch in Österreich in eine handfeste Krise der Realwirtschaft verwandelt. Das BIP ist in Österreich um reale 3,9% gesunken. So ein starkes Minus gab es zuletzt 1945. Damit lag Österreich deutlich besser, als zum Beispiel Deutschland und Italien – Österreichs wichtigsten Handelspartnern.
Es gab es um 14% mehr Insolvenzen in Österreich als die Jahre davor. 2010 sollen es um nochmal 10% mehr Unternehmen sein, die Aufgrund schlechter Auftragslage, nicht einbringbarer Ausstände, oder auch nur wegen fehlender Finanzierung aufgeben müssen. Dennoch: die Konjunktur stabilisiert sich und die großen Österreichischen Unternehmen geben wieder Gewinnmeldungen aus. Die staatlichen Hilfestellungen und kurzfristigen Förderungen haben ihre Wirkung nicht verfehlt. Was bleibt ist ein Schuldenberg, Katerstimmung und eine Menge an unterschiedlich spitzen Damoklesschwertern über unseren Köpfen.

Rationalisierung bringt‘s
Die Rekordumsätze der Hochkonjunktur-Jahre 2007 und 2008 haben trotz drohender Wolken dazu geführt, dass viele Unternehmen sich unkontrolliert aufgeblasen haben. Überkapazitäten wurden geschaffen, Bilanzen schön gerechnet und an der Börse spekuliert. Die Interessen der Share Holder waren Grundlage von Managemententscheidungen, die im krassen Gegensatz zu einer nachhaltigen Geschäftsentwicklung stehen. Internationale Bilanzierungsstandards haben da mehr verschleiert als aufgedeckt und die Ratingagenturen hatten eine große Macht, die sie sich gut bezahlen ließen.
Als dann die Krise – und damit eine Auftragseinbruch von bis 80% - kam, war es an der Zeit all diese Missstände zu bereinigen. Wann sonst kann ein renommiertes Unternehmen es sich schon leisten, 1.000 Mitarbeiter zu entlassen, Förderungen abzuholen und die Börsenkapitalisierung zu verringern? Die Unternehmen gingen daran ihr Rationalisierungsreserven zu ziehen und da war noch so viel Spiel, dass die Gewinnsituation jetzt bei steigender Auftragslage überraschen positiv ausfällt.




Gudrun Fischer-Colbrie – Chefberaterin bei Confare – analysiert die optimistische Stimmung in den Unternehmen: „Kunden sind in Krisenzeiten loyaler, Mitarbeiter alarmierter und motivierter, ganze Organisationen sind eher bereit, mehr Einsatz zu leisten, um wieder in die schwarzen Zahlen zu kommen respektive den Aufschwung zu schaffen. Wichtig dabei sind allerdings schnelle Erfolge, rasch sicht- und spürbare Ergebnisse. Dabei geht es zunächst nicht einmal nur um Umsatzsteigerung, sondern um Verbesserungen in der organisatorischen Effizienz.“

Krise ausgestanden?
Die weiter steigenden Insolvenzzahlen auch im privaten Bereich, Staatschulden sowie Staatsbankrote inklusive Inflations- und Deflationsszenarien zeigen, dass die unruhigen Zeiten noch lange nicht vorbei sind.

Mag. Markus Oman, Geschäftsführer und Gründer der O.P.P. Beratung und profunder Experte zum Thema Unternehmenssteuerung findet klare Worte, auf die Frage, ob die Krise überstanden ist: „Nein! Vor allem nicht für alle Branchen und nicht für jene Gesellschaften die es nicht schaffen mit Ihrer verfügbaren Liquidität (also inklusive Ihrer Linien) Ihr Geschäft bis mindestens Sommer/Herbst 2011 zu finanzieren.“
Gerade das Thema Liquidität kann Unternehmen auch jetzt noch den Hals brechen. Zahlungsverzüge von säumigen Kunden waren vor kurzem noch kein Thema. Bei der Bank saßen die Euro locker. Jetzt aber wird der Geldhahn schnell zugedreht. Die Banken begründen das mit höherem Risiko und den strengeren Eigenkapitalvorschriften. In Härtefällen wird so auch schon mal einem an sich vielversprechenden Unternehmen die Basis genommen. Basel III bringt wahrscheinlich auch keine Entspannung.

Eine Phase der Unstabilität
Die wirtschaftliche Volatilität wird uns wohl erhalten bleiben. Im nächsten Jahrzehnt stehen uns viele Themen von globaler Bedeutung ins Haus, von der Klimaveränderung bis zur Vergreisung Europas, ganz zu schweigen von Umverteilungsthemen und Währungskrisen, so dass wir uns an ein bisschen Krisenstimmung gewöhnen sollten. Kein Wunder, dass die Unternehmen der Unsicherheit entgegenwirken wollen und auf nachhaltige Strategien setzen. Wachstum – koste es was es wolle – kann nicht mehr das einzige Ziel von Unternehmen sein. Das müssen nun auch die Top-Manager einsehen, die immer stärker für die Folgen ihres Handelns zur Verantwortung gezogen werden.


Michael Eisler ist CEO des Startup Unternehmens WAPPWOLF.Com, das in einer wirtschaftlich sehr schwierigen Lage gegründet wird. Er kommentiert die Situation: „Die Krise hat uns eine Flexibilisierung in Europa beschert, die uns Schwankungen aussetzt, die auch in Zukunft zur Normalität gehören werden. Der Markt wird danach verlangen und sich darauf eintakten. Die Unternehmen werden sich speziell in Europa – wo keine Großserien mehr produziert werden können langfristig auf Grund der Lohnniveaus auf völlig neue Wege der Kooperationen begeben müssen, um diesen Schwankungen entgegnen zu können – saisonale Kooperationen, Personal-sharing usw. Und Spezialisierung bzw. Fokussierung wird eine große Rolle spielen, sodass man sich rund um seine Kernkompetenzen strategische Partner sucht, die einen ergänzen und abrunden.“

Social Corporate Responsibility
Neben der Nachhaltigkeit wird die soziale Verantwortung von Unternehmen gegenüber Mitarbeitern, Partnern bzw. der gesamten Gesellschaft. Immerhin waren es diesmal nicht die Politiker die uns an den Rand einer globalen Katastrophe gebracht haben. Paradoxer Weise wird gerade jetzt von Unternehmen richtig Geld in die Hand genommen für Themen die in Zeiten der Hochkonjunktur niemanden interessieren. Ob es sich dabei um ernstgemeintes Engagement oder um mehr oder weniger wirksame PR und Werbekampagnen handelt, wird sich zeigen, wenn es wieder darum geht Auslastungsspitzen zu meistern.


Erfolgsrezepte
Die Folgen dieser Krise werden uns sicher noch länger beschäftigen. Aber: „Für all jene die haushalten gelernt haben – oder dies immer schon konnten – stehen die Chancen gut. Besonders für die smarten Unternehmenssteuerer. Denn wer mit einem Vorsprung aus der Krise kommt, das heißt im Q1/2 2011 deutlich vor seinem Mitbewerber ist, vor allem hinsichtlich Ergebnisses, hat einen Vorsprung den die Anderen nicht so schnell aufholen können. Dies deswegen da sich alle sowohl effizienzmäßig wie auch mit der Finanzierung am Limit bewegen und daher ein „Überholen“ aus eigener Kraft unwahrscheinlich ist.“ , sagt Markus Oman
Kleine Unternehmen können sich auf einmal mit geschrumpften Riesen messen und sie sogar in manchen Bereichen überflügeln. Wenn sie es geschafft haben sich nicht in eine Rabattspirale zu manövrieren, haben diese Organisationen nun die Möglichkeit, erbrachte Zusatz-Leistungen auch in Rechnung zu stellen und Forderungen durchzusetzen.
Große Unternehmen wiederum haben sich in der Krise wiedermal ordentlich ‚durch geputzt‘. Jeder Mitarbeiter leistet seinen Beitrag zur Steigerung der Effizienz, mündend in Lean Management, Lean Production usw. Kundenbindung wird forciert. Eine hohe Fertigungstiefe wird auf einmal Wettbewerbsvorteil: Mehr Prozesse, deren Effizienz steigerbar ist, mehr reale Leistung, für die der Kunde auch bereit ist zu zahlen.


Risikos
Vordergründig sind es natürlich die Kosten, die jedes Unternehmen im Griff haben muss. Es gibt aber auch andere Risiken, die sich vor allem mittelfristig verheerend auswirken können. Gudrun Fischer-Colbrie ortet zum Beispiel Defizite in einem der Tugenden, die Europa und Österreich immer für sich beansprucht haben: „Was bei all der Rationalisierung und Prozessorientierung auf der Strecke geblieben ist, ist Innovation, Forschung und Produktentwicklung. Hier wurden die Budgets durchwegs dramatisch gekürzt. Der ROI bzw. das Risiko der jeweiligen Investition waren einfach zu lange bzw. zu hoch, die Dynamik des Marktes oft nicht einschätzbar.“ Das fällt dann wohl unter zu Tode gefürchtet, ist auch gestorben.