Ihr Erfolg bei diesem
Veränderungsprozess und das Engagement, den Konzern im Zeitalter der
Digitalisierung zukunftsfähig aufzustellen, macht Ursula Soritsch-Renier zu
einer aussichtsreichen Kandidatin für die Auszeichnung als Top CIO 2014 und für
den Swiss CIO AWARD, den Confare in Zusammenarbeit mit EY und dem Institut für
Wirtschaftsinformatik der Universität St. Gallen am 3. Swiss CIO SUMMIT
verleihen wird und ist somit die erste weibliche Kandidatin für die
prestigeträchtige Auszeichnung. Noch gibt es Gelegenheit sich zu der
Veranstaltung anzumelden, die am 25. September im Züricher Dolder Grand Hotel
stattfinden wird auf www.ciosummit.ch
Wie sieht der
wirtschaftliche Rahmen von Sulzer aus?
Sulzer mit Sitz in
Winterthur, Schweiz, gegründet 1834, ist auf Pumpen, Wartung und
Dienstleistungen für rotierende Maschinen sowie Trenn-, Reaktions- und
Mischtechnologie spezialisiert. Das Unternehmen ist ein führender Anbieter in
folgenden Schlüsselmärkten: Öl und Gas, Energie und Wasser. Sulzer bedient
Kunden auf der ganzen Welt mit einem Netzwerk von über 150 Produktions- und
Servicestandorten und hat eine starke Präsenz in aufstrebenden Märkten. 2013
erzielte das Unternehmen mit rund 15 000 Mitarbeitenden einen Umsatz von über
CHF 3,2 Milliarden.
Mit welchen
Herausforderungen waren Sie konfrontiert, als Sie die Rolle des CIO bei Sulzer
übernommen haben?
Als ich meine Stelle
vor eineinhalb Jahren antrat, war die Corporate IT den divisionalen IT-Gruppen
gleichgestellt. Es gab nur einen losen IT-Council zur Abstimmung zwischen den
IT-Gruppen, aber ohne klare Entscheidungsstrukturen und mit limitierter
Wirkungskraft. Dies alles galt es neu zu ordnen und für alle – den
IT-Mitarbeitenden und unseren Business Partnern – eine klare Ausrichtung zu
geben.
In meinen ersten 3
Monaten habe ich
• eine komplett neue
Organisationsstruktur aufgesetzt und kommuniziert,• zentrale, damals weitgehend inexistente Schlüsselrollen besetzt (z. B. Head of IT Procurement, Head of PMO/Program Manager, Chief Information Security Officer, Head of Strategy & Planning, usw.),
• das Projektportfolio analysiert sowie neu strukturiert und priorisiert,
• Win7 an einen einzelnen Anbieter mit Festpreis abgegeben, um so Komplexität und Kosten zu reduzieren,
• erste Kosteneinsparungen durch gezielte Verhandlungen mit Lieferanten erzielt.
Neben diesen ersten Aktivitäten habe ich mir ein detailliertes Bild von der gesamten IT-Organisation und -Landschaft gemacht. Die wesentlichen Herausforderungen waren:
• Definition eindeutiger Entscheidungsstrukturen (alle IT-Abteilungen der damals noch vier Divisionen von Sulzer waren gleichberechtigt);
• Aufbau weiterer fachlicher Expertise;
• Differenzierung zwischen Betrieb und Projekten, sowohl bei Kosten als auch den generellen Aktivitäten;
• Überarbeitung und Umbau der IT-Infrastruktur, Harmonisierung der Systeme (z. B. über 30 Active Directories, über 40 E-Mail-Systeme, kein einheitliches Netzwerk, etc.)
Um all diese
Herausforderungen angehen zu können, habe ich sehr intensiv mit dem Executive
Committee und dem Audit Committee zusammengearbeitet. Gemeinsam haben wir
Budget, Headcount und Governance-Strukturen diskutiert und festgelegt. Zudem
konnte ich im Laufe des Herbstes 2013 mein Management-Team – bestehend aus sehr
erfahrenen IT-Führungskräften – zusammenstellen. Mit dem neu formierten
Management-Team haben wir in unserer neuen IT-Organisation nun eine starke
Zugrichtung und Durchschlagskraft.
Gemeinsam haben wir
seitdem wichtige Erfolge und Resultate erzielt:
• Wir haben die für 2013
versprochenen Projekte erfolgreich abgeliefert und sind in 2014 bisher gut
unterwegs;• Die Infrastruktur ist signifikant stabiler und schlanker (z. B. drei statt 43 E-Mail-Systeme, eingeführte Netzwerkstandards, AD-Harmonisierung, Inventorisierung der Hardware- und Softwarekomponenten, usw.);
• Wir haben ein funktionierendes Project Management Office mit einer einheitlichen Methodologie, Projektfortschrittsüberwachung, KPIs und einem Project Approval Board;
• Wir haben eine neue Information Security Policy verabschiedet, ein Security Board etabliert und Security Reports eingeführt;
• Wir bauen unsere IT-Kompetenz kontinuierlich durch weitere Einstellungen von Experten bei gleichzeitiger Reduktion von externen Mitarbeitenden auf und aus, was zudem die Kosten senkt.
Seit Anfang dieses
Jahres berichten alle IT-Gruppen direkt an mich und ich selbst berichte direkt
an den CEO (vorher CFO).
Es gibt ein
monatliches IT Steering Committee mit dem CEO und den Divisionspräsidenten zur
Abstimmung der IT-Strategie; und wir haben nun eine Drei-Jahres-IT-Strategie
entwickelt, welche mit den Geschäftsbereichen abgestimmt ist.
Besonders interessant
war es, die früher unabhängigen, divisionalen IT-Gruppen zusammenzuführen.
Dabei habe ich gute Unterstützung des CEOs erhalten, ich habe viel mit den
Kolleginnen und Kollegen diskutiert und Überzeugungsarbeit geleistet, denn die
neue Ausrichtung von einer dezentralen in eine zentrale IT-Organisation bringt
viel Veränderung mit sich. Der persönliche Dialog ist wichtig.
Aufgrund der
historischen Entwicklung des Unternehmens gibt es eine signifikante Diversität
in beinahe allen Bereichen. Aus diesem Grund haben wir einige
Architektur-Prinzipien eingeführt, die es uns erlauben, mit dieser
Heterogenität und Komplexität umzugehen, wie z. B. Optimierung und Verwaltung
von Diversität oder Agilität vor Standardisierung. Geschwindigkeit und
Flexibilität in der Unterstützung unseres Business sind wichtiger als die
perfekte Architektur.
Welche Rolle spielt die IT bei der Veränderung des Unternehmens und bei Innovationen?
Ein CIO ist ein
Business Manager wie jeder andere. Es geht darum eine aktive Rolle zu
übernehmen und die Bedürfnisse der Firma aktiv zu erkennen, Lösungen dafür
bereitzustellen und proaktiv Vorschläge zu deren Umsetzung anzubieten.
Unsere Divisionen
befinden sich seit rund 12 Monaten in Veränderung, wobei dieser
Transformationsprozess noch nicht abgeschlossen ist. Der intensive Dialog spielt
auch hier wieder eine zentrale Rolle. Ich höre zu und setze dann in enger
Abstimmung mit meinen Business Partner und dem IT-Team Prioritäten. Zusammen
finden wir die beste Lösung für das Unternehmen und setzen diese dann auch
gemeinsam um.
Heute ist die IT ein
Teil der strategischen Planung von Sulzer. Die IT wird in die firmenweite
Mittelfristplanung einbezogen und somit eng mit allen Geschäftsbereichen
abgestimmt. Das ermöglicht es, klare und realistische Erwartungen zu setzen und
zusammenzuarbeiten.
Eine zweiter Aspekt
ist die fortschreitende Digitalisierung der Unternehmen. Der CIO hat eine
einzigartige Rolle und Position hierfür. Mit Expertise und Erfahrung steht der
CIO neben dem CEO, um die Firma auf ihrem Weg in die Zukunft zu begleiten.
Der industrielle
Maschinenbau (die Branche, in der ich arbeite) steht erst ganz am Anfang der
Digitalisierung. Es ist eine grossartige Chance, von Anfang an dabei zu sein
und diese Entwicklung aktiv mitzusteuern.
Was sind die 3
wichtigsten Fähigkeiten eines IT-Managers im modernen Unternehmensumfeld?
Ich denke, dass
• Kommunikationsfähigkeit, die
richtigen Erwartungen zu setzen und zu managen, • visionäres und strategisches Denken,
• ein gutes Team zu etablieren und es zu Höchstleistungen zu motivieren,
die drei wichtigsten Fähigkeiten eines IT Managers im modernen Unternehmensumfeld sind.
Warum ist der CIO
AWARD wichtig?
Awards zeichnen nicht
nur Erfolg aus. Durch einen Award werden auch viele andere Qualitäten wie
• die Fähigkeit, eine Herausforderung
zu meistern, • nicht aufzugeben, mit kritischen Stimmen oder Opposition umgehen zu können und
• vor allem ein Streben nach Exzellenz
ausgezeichnet.
Erfolge in einem
Unternehmen sind nicht die Leistung von nur einer Person. Erfolg wird nur durch
die Zusammenarbeit vieler einzelner im Einklang erreicht. Der CIO Award ist
deshalb so wichtig, weil es jeden einzelnen - der auf dem Weg zum Erfolg
beteiligt war und mitgeholfen hat und es zu dem gemacht hat, was es heute ist -
mitehrt und ihm/ihr die Anerkennung gibt, die ihm/ihr gebührt.
Darüber hinaus ist der
CIO Award die Anerkennung einer Leistung durch die Aussenwelt – eine
Perspektive, die in der Berufswelt wenigen gegönnt ist. Normalerweise muss ein
‚Schulterklopfen‘ des Chefs ausreichen. Ein Award hingegen geht über die
Firmengrenzen hinaus. Dadurch ist die Bedeutung eines Awards nicht zu unterschätzen
– diese Verleihung ist ein signifikantes Ereignis.
Anmeldung und Details zum CIO AWARD 2014 auf www.ciosummit.ch
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