Dienstag, 4. März 2014

Film wird default beim Darstellen von Unternehmensleistungen



 
Ivan Siljic greift auf eine langjährige Erfahrung als Kamera-Profi und Regisseur bei zahlreichen österreichischen Produktionen zurück. Im Unternehmen novumfilm berät er Unternehmen beim Einsatz von Businessfilmen und setzt diese dann auch gekonnt in Szene. Ivan hat zahlreiche Confare Events filmisch festgehalten. Im Gespräch gibt er Auskunft über die Möglichkeiten moderner Businessfilme, deren Einsatz im Social Media Umfeld und welche Trends wirklich wichtig sind.

M: Wo siehst Du die Einsatzmöglichkeiten von Business Filmen?

Ivan: Unternehmensfilme werden natürlich hauptsächlich fürs Internet gemacht, aber auch Messen und Präsentationen sind ein großes Einsatzgebiet. Die Möglichkeiten, Unternehmensfilme im Internet einzusetzen, sind zahlreich. Vom Aufwerten der Firmenseite durch ein Hochglanzvideo auf der Startseite bis zum Einsatz als Social Media Hub in Form eines regelmäßigen Videoblogs ist alles sinnvoll. Meiner Erfahrung nach ist es meistens sogar so, dass gerade Branchen, die generell sehr abgeneigt sind, Filme zur Unternehmenspräsentation zu verwenden, eigentlich am allermeisten von diesem Medium profitieren können. Film vermittelt Inhalte über Emotionen. Deshalb ist dieses Medium gerade so interessant für Firmen, deren Inhalte oft schwer mit Emotion an die Zielgruppe zu kommunizieren sind. Ein Unternehmensfilm kann das leisten.


M: Auf Bluray haben wir beste Auflösung und 3D – auf youtube wird ein körniges Handyvideo zum Hit – welche Anforderungen haben die Seher wirklich an Film im Internet?

Ivan: In den Social Media Anwendung von Film gibt es den Begriff „good enough“, der aussagen soll, das die Qualität eines Filmes gerade gut genug sein soll, um die eigenen Inhalte entsprechend zu kommunizieren. Qualität ist natürlich ein dehnbarer Begriff, und was bedeutet schon gut genug? Was gut genug für BMW ist, ist sicherlich unerschwinglich für jemand anderen. Grundsätzlich denke ich, dass das Internet mittlerweile bereits eine eigene Ästhetik hervor gebracht hat, die sich grundsätzlich von Fernsehen oder Kino unterscheidet. Es sind andere Kriterien entscheidend, die ein User bei einem Film im Internet sehen möchte, die Bildqualität selber ist wie in anderen Medien auch, nur eine einzelne Zutat.

Etwas konkreter gesprochen, kann man sagen, dass man mit Filmen im Internet sehr viel stärker die Möglichkeit hat, Persönlichkeit zu zeigen und die Leute hinter die Fassade blicken zu lassen. Dadurch lässt sich eine viel intimere Verbindung zu Kunden und Interessenten erreichen als z.B. mit der Schaltung von Fernsehspots (die natürlich ihre Berechtigung im Hinblick auf Branding haben). Diese Verbindung macht sich immer bezahlt und kann dann natürlich auch umgesetzt werden in konkrete Leads oder als Verkaufskanal.


M: Was sind Deiner Meinung nach die 3 goldenen Grundregeln für ein Imagevideo für Unternehmen?

Ivan: CI/CD, Produkt/Dienstleistung, Zielgruppe

Ein Film ist in der Regel eine der teureren Maßnahmen, die man als Unternehmen setzen kann. Für uns ist es enorm wichtig, schon von der Konzeption weg den Film an die Identität, das Design und die Ziele des Unternehmens anzupassen. Nur so ist gewährleistet, dass sich die Investition in einen Unternehmensfilm auch wirklich bezahlt macht. Gerade in Österreich machen wir dabei regelmäßig die Erfahrung, dass sich Firmen noch gar nicht wirklich mit ihrer Corporate Identity auseinandergesetzt haben oder mit Dingen wie USP, UAP, UEP. Da herrscht meiner Ansicht nach viel Aufholbedarf.


M: Welche Anforderungen haben Deine Kunden?

Ivan: Gerade Film ist ein ganz eigenes Universum. Obwohl es das Medium unserer Zeit ist und alle sehr viele Filme kennen und lieben, ist es doch schwierig für jemanden, der sich nicht professionell mit der Gestaltung von Filmen beschäftigt, dieses Medium für die Kommunikation der eigenen Inhalte zu nutzen. In erster Linie würde ich also sagen, ist die hauptsächliche Anforderung der Kunden an uns die Beratung. Viele suchen das Gespräch mit uns, weil sie schon ein konkretes Projekt oder eine konkrete Anwendung im Sinn haben, aber oft weiß man auch gar nicht, was man nicht weiß. Im Gespräch stellt sich dann meistens heraus, welche Ziele eigentlich erreicht werden sollen, welche Inhalte zu kommunizieren sind und wer angesprochen werden soll. Das man von einem echten Filmemacher noch den extra Touch erwartet, ist mir auch klar, und damit ist es mein persönlicher Ehrgeiz, unsere Kunden immer über das konkret vereinbarte Projekt hinaus auch noch zu begeistern. Ich denke, dass es das ist, weswegen man einen Filmemacher engagiert. Weil man selber ja nicht weiß, was man nicht weiß, und man erwartet sich Ideen und Vorschläge, wie man sich noch besser an das gemeinsame Ziel annähern kann. Ich erinnere nur an die Splitscreens oder Zeitrafferaufnahmen für die Confare Eventfilme, die für viel Begeisterung gesorgt haben, und auch für die weiteren Projekte haben wir uns ja gemeinsam einige Überraschungen einfallen lassen.



M: Was sind die wichtigsten Trends rund um Imagefilm und wo liegen die Zukunftsperspektiven?

Ivan: Viele kennen die Zahlen, wie z.b. das Youtube die zweitgrößte Suchmaschine der Welt ist oder der am stärksten wachsende Social Media Kanal, oder wieviel Millionen User pro Tag zu Youtube hinzukommen. Es fällt aber vielen schwer, die tatsächlichen Dimensionen dieser Statistiken nachzuvollziehen. Es sind nicht nur die jüngeren Generationen, die sich lieber ein Video ansehen, als einen Text zu lesen. Tutorials im Internet werden bereits überwiegend auf Video gemacht, und diese Tendenz setzt sich in allen Bereichen fort. Wir erleben das bei verschiedenen Projekten, welche Menge an Usern auf das richtige Angebot in Form eines Films warten und wieviel Zulauf man daraus generieren kann. Im angloamerikanischen Raum tritt die Firmenhomepage zunehmend hinter die Videoseite oder den Youtubekanal zurück und wir werden auch in Österreich im nächsten Jahrzehnt eine starke Veränderung der Webauftritte von Unternehmen erleben. Noch herrscht so eine Art Goldgräberstimmung, wo die ersten, die in ihrer Branche auf Film setzen, sich als die Thought-Leader etablieren können und sich eine immer stärker wachsende Community aufbauen. In einigen Jahren, wenn der Markt dann gesättigter ist, wird es praktisch ein default sein, die Firmeninhalte vollständig mit Film zu kommunizieren, weil sich große Gruppen der Bevölkerung nur mehr so informieren  werden wollen. Je früher man das erkennt und für sich nutzt, desto mehr wird man von dieser Bewegung profitieren.



Den filmerischen Background von Ivan Siljic finden Sie hier:


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