Freitag, 6. November 2015

Im Mittelpunkt: Der Mensch - Das Paradoxe an der Digitalisierung: Mehr Technologie führt dazu, dass der menschliche Faktor in den Vordergrund rückt.

Was war zuerst da? Technologie oder Wandel? Der umfassende Umbau fast aller lebenserhaltenden Systeme unserer Gesellschaft, angefangen beim Finanzsystem, dem Gesundheitswesen, der Bildung bis hin zur scheiternden Parteipolitik, ist auf der einen Seite von Technologie getrieben, zum anderen haben sich aber auch die Lebensumstände der Menschen dramatisch verändert. Die beiden Entwicklungen beschleunigen sich gegenseitig. Es entsteht eine exponentielle Veränderungskurve, die alle Unternehmen erfasst, alle Ab-Teilungen und natürlich auch die interne IT.

Waren High Performance, Verfügbarkeit und Security in den letzten Jahren Königsdisziplinen für IT-Manager, so können das inzwischen die Cloud-Anbieter  besser, flexibler und konkurrenzlos günstig. Die Fragen, die sich Führungskräfte stellen müssen, sind andere: Kann ich mein eigenes Business selbst disruptiv kannibalisieren, (oder muss ich das -neuen- Mitbewerbern überlassen)? Welche Nutzen bringen die IT-Systeme dem Endkunden? Wie schnell kann mein Unternehmen mit Innovationen auf dem Markt punkten? Es geht dabei um nicht weniger als das wirtschaftliche Überleben ganzer Geschäftsmodelle.
Wer sich nun als CIO damit begnügt, Technologien als Antworten zu liefern, wird scheitern. Denn weder IoT, M2M, Enterprise Chat noch Industrie 4.0 machen ein Unternehmen erfolgreich, sondern das, was Menschen daraus machen. Wir alle gestalten den Wandel mit. Die alten Wege führen hier nicht weiter. Ein zukunftsorientierter IT-Chef muss sich dem menschlichen Aspekt der Veränderung widmen:
  • Management und Geschäftsführung brauchen einen kompetenten Partner, der hilft die Möglichkeiten der Technologie für das Geschäft zu nutzen. Der Show-Stopper ist schnell aus dem Spiel.
  • Der User ist nicht mehr der vielgeschmähte DAU (dümmster anzunehmender User), sondern Profi im Umgang mit Smartphones, Apps und Cloud-Services. Dieses Potenzial gilt es zu nutzen.
  • Wer IT-Mitarbeiter als Befehlsempfänger behandelt, sich an althergebrachte Hierarchien klammert, wird die Innovationskraft seines Teams nicht nutzen können und muss die Herausforderungen alleine bewältigen.
  • Der Endkunde rückt in den Fokus – IT-Systeme wirken nicht mehr nur intern, sondern bilden eine direkte Schnittstelle zu jenen Menschen, die letzten Endes die Rechnungen und Gehälter bezahlen.
Innovative Technologie alleine wird kein Unternehmen davor retten, in Zeiten des Wandels obsolet zu werden. Eine Unternehmenskultur, die Fehler erlaubt, innovative Ideen zulässt und Veränderungen gegenüber offen ist, ist der Schlüssel zum Erfolg. Doch Unternehmenskultur lässt sich nicht einfach oder rasch ändern. Wer als CIO zwar den Weg Richtung Innovation und Change gehen möchte, aber an den Strukturen seiner Firma scheitert, die Dynamik und Veränderungswillen ausschließen, sollte sich möglicherweise schon jetzt lieber einen neuen Arbeitgeber suchen. So mancher scheinbar unsinkbarer Tanker ist gerade dabei den Abgang zu machen.

Erfahrungsaustausch und Weiterbildung sind wichtige Faktoren um den Wandel zu bewältigen. Das 9. Confare CIO SUMMIT mit dem Motto: „Im Mittelpunkt: Der Mensch“ bietet dazu „den österreichischen IT Treffpunkt von internationalem Format“. Hier wird der CIO AWARD verliehen in Zusammenarbeit mit dem Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität St. Gallen und EY im Rahmen des 9. CIO & IT-Manager Summits am 6. und 7. April 2016 verliehen. Anmeldung und Details auf www.ciosummit.at

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