Montag, 21. September 2015

„Totgesagte leben länger“ – Warum Unternehmen nicht auf IT-Know-how verzichten können, wenn sie im Digitalen Business überleben wollen … #TopCIO Heinz Hodel, EMMI AG

Nur die IT-consumerization zu überstehen ist zuwenig. „Den Wandel aktiv gestalten“ ist der Anspruch den Heinz Hodel an die Rolle des CIO hat. Das macht ihn zu einem der Top-Kandidaten für den Confare SWISS CIO AWARD 2016 und #TopCIO 2016.

Die Digitalisierung verändert Business und Unternehmen nachhaltig. Welche Auswirkungen hat das auf Ihr Unternehmen?
Als Vollsortimenterin in der Prozessindustrie fokussiert sich Emmi auf die Entwicklung, Produktion und Vermarktung von Molkerei- und Frischprodukten sowie auf Herstellung, Reifung und Handel von Schweizer Käse. Neben der Milch wird eine Menge anderer Stoffe und Materialen in verschiedensten physikalischen, biologischen und technischen Prozessen und Verfahren verarbeitet. Die Prozessindustrie ist eine technologisch anspruchsvolle und auf Innovationen angewiesene Branche. Die Digitalisierung verändert nicht nur kontinuierlich die Geschäfts- und Betriebsprozesse sondern auch das Kunden- und Konsumentenverhalten. Wir müssen uns nun Gedanken zum Einsatz von Cyber-physischen Systemen (CPS) machen und überlegen, in wieweit die Vernetzung von Anlagen, Maschinen, Produkten und Behältnissen zu Kosten-/Zeitvorteilen führt. Auf der Sortimentsseite ist ebenso zu prüfen, ob internetfähige Milchprodukte, die durch den Datenaustausch mit weiteren Objekten Mehrwert schaffen, möglich sind. Eine zusätzliche Aufgabe sehe ich auch in der Einbindung der Produktionsmitarbeiter durch flächendeckende Nutzung von Tablets und Smartphones sowie Social Media in unseren Werken.

Die grösste Herausforderung liegt aber in den disruptiven Geschäftsmodellen. Paradigmenwechsel und neue Spielregeln ermöglichen den digitalen Markteilnehmern, innert kurzer Zeit ganze Branchen zu verändern bzw. zu erobern. Der leise Angriff auf Geschäftsmodell und Marke lauert überall. Deshalb überlegen wir uns jetzt, wie sich die Emmi-Geschäftsmodelle in der digitalen Wirtschaft weiterentwickeln müssen. “Adapt or Die in a Digital World…”, wir ziehen Ersteres vor!
Welche Rolle spielt der CIO dabei?

In vielen Branchen ist die IT bereits ein massgebender Wertschöpfungsfaktor und somit ein kritisches Element für den Unternehmenserfolg. Entsprechend sind CIOs zunehmend in allen wichtigen Geschäftsthemen involviert, sie haben als Sparringpartner für das Business zu amten und sorgen mit Innovationen für den Durchbruch neuer Strategien. Da die Digitalisierung mit all ihren Technologie-Trends Realität ist und im grossen Stil den Privat- und Berufsalltag beeinflusst, muss der CIO einen bedeutenderen Mehrwert bieten. Seine Positionierung hat sich von der heute noch vorherrschenden kostenorientierten zu einer wertsteigernden Rolle zu verändern.
Was sind die 3 wichtigsten Fähigkeiten eines IT-Managers?

Die drei nachfolgenden Nennungen stehen in direktem Zusammenhang mit der Digitalen Transformation:
             Business-Ökosysteme im Umfeld von Markt, Partner, Verbraucher entwickeln

             die Potenziale von Technologie-Trends für das eigene Unternehmen einschätzen
             Geschäftsmodelle der nächsten Generation designen.

Welche Rolle spielt der CIO, wenn es um Innovation geht? Welche Perspektiven hat die interne IT in Zeiten von Consumerization und Cloud?
Zur ersten Frage: Es ist allgemein anerkannt, dass Wettbewerbsvorteile langfristig von Innovationen abhängen. Andererseits ist ebenso akzeptiert, dass der Einsatz von IT einer der wichtigsten Faktoren für Innovationen darstellt. Der CIO muss daher willens und in der Lage sein, die Transformationsrolle der IT aktiv zu fördern und voranzutreiben. Dies setzt eine gesteigerte Beziehungsintensität des CIOs zu CEO, CFO und insbesondere zum CMO voraus.

Zur zweiten Frage: In der Tat, diese beiden Trends bedrängen den bisherigen Hoheitsbereich der Unternehmens-IT. Neue Strategien sind nötig, die sowohl den Bedürfnissen der Mitarbeitenden entgegenkommen als auch den Anforderungen an die Unternehmens-IT gerecht werden. Dabei darf es nicht beim Anspruch bleiben, die IT Consumerization zu überleben, sondern man muss sich an die Front setzen und den Wandel aktiv mitgestalten. Neben einer stattlichen Anzahl von weiteren Trendgebieten verheissen insbesondere die IT-Sicherheit und der IT-Support gute Aussichten in der Zukunft bzw. viel Entwicklungspotenzial.
Warum ist eine Initiative wie der CIO AWARD wichtig?

"Der klassische CIO ist tot,” liess vor einigen Jahren Gartner verlauten und hat kurzerhand den IT-Chef zum Auslaufmodell abgestempelt. Ich stelle heute fest, dass sich ein Grossteil der Totgesagten sehr guter Gesundheit erfreut und mit Arbeit bis über beide Ohren eingedeckt ist. Das hängt wohl auch damit zusammen, dass der Anteil der Projekte in den Unternehmen, die IT-Know-how erfordern, in den letzten Jahren massiv gestiegen ist. Nichtsdestotrotz ist das heutige CIO-Verständnis auf den obersten Führungsebenen für eine souveräne Steuerung des Informationsmanagement noch immer hemmend. Ich betrachte deshalb den CIO AWARD als Botschafter; in dieser Funktion leistet die Auszeichnung einen wertvollen Beitrag, um der Schlüsselposition CIO die Wichtigkeit und Bedeutung zu attestieren bzw. deren Reputation zu verbessern.

Heinz Hodel und mehr als 100 weitere Schweizer Top-IT-Manager treffen Sie am 24.9. im Züricher Kameha Grand Hotel beim 4. Confare SWISS CIO und IT-Manager Summit. Anmeldung und Details auf www.ciosummit.ch

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