Montag, 18. Juli 2016

Das Arbeitszeitgesetz –passend für die moderne Arbeitswelt?


Seit zwei Jahren veranstalten wir regelmäßig Seminare zum Thema Arbeitszeit. Es stößt auf großes Interesse, weil moderne Arbeitsszenarien selten wirklich gut in den gesetzlichen Rahmen passen. Gerade Unternehmen im Dienstleistungsbereich haben es schwer, wenn es darum geht, allen Pflichten – von der Dokumentation und Aufzeichnungen bis hin zu den Ruhezeiten – zu entsprechen. Seit 1. Jänner 2015 ist eine Novelle des Arbeitszeitgesetzes in Kraft, die Themen wie Home Office usw. erleichtern. Aber gehen diese Veränderungen weit genug? Am Rande eines unsere Seminare haben wir Georg Tusek – Rechtsanwalt und langjähriger Ghezzo-Referent - dazu befragt.



Ist das Arbeitszeitgesetz in der aktuellen Fassung tauglich für die unternehmerische Realität?
Auch die jüngst erfolgte Ausdehnung der täglichen Arbeitszeit bei aktiver Reisezeit auf 12 Stunden und eine Erleichterung bei der Aufzeichnungspflicht entsprechen den  Anforderungen an das geänderte Arbeitsumfeld, das eine maximale Flexibilität erfordert, nur wenig.

Wo sind die größten Fallen und Schwierigkeiten für die Unternehmen?
Die größten Schwierigkeiten gibt es meist bei dem Höchstausmaß der täglichen Arbeitszeit bzw, auch bei den Ruhezeiten.

Welche Tipps hast Du für Unternehmen um möglichst viel Flexibilität zu schaffen?
Die Möglichkeit, eine Gleitzeitvereinbarung zu schließen, schafft meist ein größeres Maß an Flexibilisierung.

Wie wird sich das Arbeitszeitgesetz weiterentwickeln?
Es wird zu hinterfragen sein, warum im 3 Jahrtausend in einer Zeit, in der die Anforderungen insgesamt gestiegen sind aber auch das Thema  Freizeit an Bedeutung gewinnt,  ein Gesetz, das die Arbeitszeit regelt, überhaupt noch benötigt wird. Aber das ist keine rechtlich zu lösende Frage sondern, eine Frage, die die Sozialpartner zu lösen hätten.



Das nächste Arbeitszeit-Seminar findet am 11. Oktober in Wien statt. Infos unter www.ghezzo.at

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