Montag, 6. Juni 2016

Damit die Digitalisierungswelle nicht die Immobilienmakler wegspült, müssen sie Eigeninteressen zurückstellen


Bernhard Reikersdorfer hat die Geschäftsführung von RE/MAX Austria inne. Er spürt den Veränderungsdruck auf den Berufstand und ist überzeugt, dass Makler ihre Dienstleistungen besser kommunizieren müssen. Kunden müssen ihren Vorteil spüren. Und dazu bedarf es einer weiteren Professionalisierung, Modernisierung und die Bereitschaft zur Kooperation zum Wohle des Kunden. Dann werden sich die Makler weiterhin gut durchsetzen können. Immerhin war 2015 ein Rekord Jahr auf dem Immobilienmarkt und 2016 kann sich auch sehen lassen.
Kein anderes Logo aus der Immobilienwelt fällt so stark ins Auge wie der RE/MAX Heißluftballon, der auf vielen Immobilien zu sehen ist, aber auch auf Plakatwänden, öffentlichen Verkehrsmitteln usw. Man hat den Eindruck, dass RE/MAX in Österreich sehr präsent ist.

RE/MAX ist nicht nur das weltweit erfolgreichste Immobilienunternehmen sondern auch in Österreich seit vielen Jahren Marktführer. Aktuell sind 520 Maklerkolleginnen und Kollegen an 110 Standorten tätig. Im Jahr 2015 wurden von der RE/MAX-Organisation in Österreich 9.650 Transaktionsseiten mit einem Transaktionsvolumen von rund 1,3 Mrd. Euro erfolgreich abgewickelt. Unser markantes Logo, der Heißluftballon, ist mittlerweile die bekannteste Immobilienmarke Österreichs.  Neben der starken Marke sind die flächendeckende Präsenz, zahlreiche Innovationen und vor allem die im RE/MAX-Netzwerk gelebten Werte wie Transparenz, permanente Weiterbildung und Kooperation für die stetige Aufwärtsentwicklung seit dem Start 1999 verantwortlich.
Was ist das Erfolgsrezept von RE/MAX?

Wir unterstützen unsere Partner bei der Standortsuche, helfen bei der Ausbildung, bieten Unterstützung durch ein ausgefeiltes Marketing-Konzept, hochwertige Schulungen und Seminare, umfassendes Marktwissen, Transparenz. Das sind Synergien, von denen alle im Netzwerk profitieren können. Während sich kleine Maklerunternehmen oft mit vielen zeitintensiven Tätigkeiten – die jedoch ihr Geschäft nicht bis kaum fördern – aufhalten, greifen die RE/MAX Franchise-Nehmer auf ein praxiserprobtes Konzept zu. Vom 1. Tag an – es ist alles da, der Mehrwert ist enorm. Das wichtigste in der heutigen Zeit ist es aber, weiter zu tüfteln und entwickeln, um noch weitere USPs zu generieren. Stillstand ist Rückschritt. Daher investieren wir viel Zeit und Geld, um uns kontinuierlich weiterzuentwickeln. Gerade als Marktführer müssen wir vorangehen und den Takt vorgeben.
Wie erleben Sie den Immobilienmarkt? Die Preise sind ja auf einem Rekordhoch, aber gibt es dafür auch noch Käufer?

Der Immobilienmarkt florierte in Österreich 2015 so gut wie nie zuvor. Über 112.000 Immobilien mit einem Transaktionswert von 23,5 Mrd. Euro wurden im vergangenen Jahr verbüchert. Die Gründe dafür waren vielfältig: ein steigendes Immobilienangebot, eine weiterhin sehr gute Nachfrage, weitgehend stagnierende Preise, ein historisch niedriges Zinsniveau sowie die Steuerreform – all diese Einflussfaktoren haben zu diesem Rekordjahr beigetragen. Die derzeit vorherrschenden Marktbedingungen sowie die vorliegenden Kennzahlen der ersten fünf Monate aus dem Jahr 2016 lassen darauf schließen, dass der heimische Immobilienmarkt auch dieses Jahr sehr gut läuft .
Der Berufstand des Immobilienmaklers scheint durch die vielen Alternativen im Internet und den sozialen Netzwerken, aber auch durch technische Innovation an Bedeutung zu verlieren. Wo sehen Sie die größten Risiken für den Berufstand des Immobilienmaklers?

Die größten Risiken für die Branche sehe ich darin zu glauben,  auch in Zukunft so arbeiten zu können wie in der Vergangenheit. Der Markt wird sich definitiv verändern. Wir stehen vor einem Umbruch. Viele Kunden sind bereits auf der digitalen Welle – sie wollen Transparenz, einen schnellen Marktüberblick und einen Makler ihres Vertrauens, der sie bei ihrer Immobilientransaktion begleitet.
Was muss passieren, damit der Immobilienmakler auch in Zukunft ein relevanter Part des Immobilienkreislaufes bleibt?

Der Makler muss sich den sicherlich großen Herausforderungen der Zukunft stellen (speziell im Bereich der Digitalisierung) und er muss den Kunden in den Mittelpunkt seines TUNS rücken und nicht die Eigeninteressen – Stichwort uneingeschränkte Kooperation unter den Marktteilnehmern zum Wohle der Kunden. Das Marktpotential in Österreich ist riesig, immerhin werden in Österreich noch immer rund 50% aller Immobilientransaktionen ohne Makler getätigt. Den Kunden muss bewusst sein, welche Herausforderungen eine Immobilientransaktion mit sich bringt – der Mehrwert der Inanspruchnahme einer Maklerdienstleistung muss für den Kunden sichtbar und spürbar sein. 
Welchen Anteil am Erfolg werden in Zukunft Software, Apps, Internetplattformen usw. haben?

Viele kleine Mosaiksteine  – darunter auch Internetplattformen, Apps, soziale Medien etc. – werden in  Zukunft notwendig sein bzw. dazu beitragen, um am Markt erfolgreich zu sein. Eine große Bedeutung wird – wie bereits zuvor erwähnt - der Kooperation unter Maklern zukommen.
Wo sehen RE/MAX Österreich in 10 Jahren?

RE/MAX wird  – wie bereits in der Vergangenheit – auch in den nächsten 10 Jahren einen großen Beitrag zur Professionalisierung der Branche beitragen. Wir werden neue, innovative – wenn auch vielleicht für die Branche auf den ersten Blick unpopuläre – Wege einschlagen und den Markt nachhaltig zum Wohle der Kunden verändern. Das mittelfristige Ziel sind weitere 30-40 Bürostandorte in Österreich und eine Verdoppelung der Makleranzahl.
Treffen Sie Bernhard Reikersdorfer am 9. Juni bei der best(and)IMMO

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