Die Tätigkeit des IT-Entscheiders ist voll von Notwendigkeiten. Hochverfügbarkeit, IT-Sicherheit, Compliance, Connectivity, Kostenmanagement ….
Auf Innovation kann man leicht verzichten. Man erspart sich
das Risiko eines Fehlschlages, muss nicht mit unvorhergesehenen Kosten
zurechtkommen und muss niemanden erklären, warum man sich mit Veränderungen
befasst, die vielleicht sogar andere Abteilungen betreffen. Im Vorfeld des IMP
Workshops beim 8. Confare CIO SUMMIT haben wir den Innovations-Experten Prof. Dr. Stephan Friedrich von den Eichen,
Geschäftsführer Innovative Management Partner (IMP) Unternehmensberatung nach
den Gründen gefragt, warum der Grundsatz „Never change a running system“ nicht
mehr gilt. Hier 5 Gründe, warum Innovationsmanagement auch für den CIO ein
Thema ist:
1. Vernetzte
Zukunftsarbeit – auch, aber eben nicht nur in „eigener Sache“ …
Die IT-Welt war, ist und wird künftig noch mehr in Bewegung
sein (Stichwort: Digitalisierung; Big Data). Da tut Zukunftsarbeit Not: (a)
strukturiert sollte sie sein, (b) längst nicht nur auf technologische Trends
beschränkt und (c) sollte man diese Übung nicht alleine tun. Bei Zukunftsarbeit
kann man nämlich nicht genug irritiert werden. Die Qualität resultiert aus
Widersprüchen, die zum Denken anregen. In dem Maße, in dem es gelingt, die
unterschiedlichen Impulse zu einem Bild zu verarbeiten, bekommt die Zukunft
wirkliche Konturen. Inhaltlich geht es nicht nur um Trends in der IT und deren
Implikationen auf die IT, sondern auch darum, die Einflüsse aus anderen
Bereichen auf die IT zu deuten. Zukunftsarbeit hat viel mit Öffnung&
Vernetzung zu tun – und dafür braucht es entsprechende Plattformen. Spätestens
hier wird der Bezug zur IT evident. Hier kann die IT, hier kann der CIO
Maßgebliches zur Zukunftsarbeit beitragen. Im Grunde scheinen CIOs dafür
prädestiniert, für Zukunftsbilder Sorge zu tragen, die in der Folge die
richtigen Stoßrichtungen für Innovationen überhaupt erst ermöglichen.
2. Innovation
braucht IT – vor allem Geschäftsmodellinnovationen
Wo der rein technologische Quantensprung für neue Produkte
fehlt, helfen innovative Geschäftsmodelle weiter. Amazon, Nespresso oder
Vapiano lassen grüßen. Hintergrund ist ein komplexes, aber stimmiges Geflecht
aus Kundennutzen, Marktangang, Wertschöpfungs- und Erlöslogik – nicht selten
unter aktiver Einbindung des Kunden, der selbst Prozesse ausführt. IKEA hat es
vor vielen Jahren vorgemacht. Dabei gilt in den meisten Fällen: Ohne IT kein
tragfähiges Geschäftsmodell! Erst sie hilft, das komplexe
Wertschöpfungsgeflecht abzubilden und zum Funktionieren zu bringen. Der Bezug
zwischen IT und Innovation geht über das reine „Business Enabling“ vorgedachter
Geschäftsmodellinnovationen hinaus. Mehr und mehr gehen die kreativen Impulse
für neue Geschäfte von der IT aus – und der CIO wird von Business Enabler zum
Business Architect.
3. Den Überblick
wahren …Je dezentraler Innovation und je mehr Innovationen als U-Boote in Unternehmen unterwegs sind, desto mehr braucht es jemanden, der den Überblick behält – und ggfs. auch Dinge bündelt. Jeder Innovator braucht irgendwann IT-Support, auch wenn er in noch so geheimer Mission unterwegs ist. Und daraus ergibt sich einen weitere nützliche Rolle der IT in der Innovationslandschaft des Unternehmens: namentlich die einer Evidenzzentrale, die lose Enden wieder zusammenführt, und wo das nicht gelingt, zumindest den Überblick wahrt, welche lose Enden es überhaupt gibt und wo sich die vielen gestarteten Innovations-Initiativen gerade im Durchlauf wirklich befinden.
4. Die Komplexität im Innovationsprozess abbilden & meistern
Ein Innovationsprozess macht alleine nicht innovativer, aber
„ganz ohne Prozess“, das ist auch keine Lösung! Kaum ein Unternehmen, das nicht
über einen Innovationsprozess verfügt. Zumindest auf dem Papier. Nicht selten
läuft das Wesentliche außerhalb des Prozesses; vor allem dann, wenn es sich um
radikal Neues handelt. Und in großen Unternehmen gefällt sich jede Business
Unit mit ihrem eigenen Prozessdesign. Auch hier treffen wir auf ein Feld, in
dem die IT Maßgebliches für den Innovationserfolg eines Unternehmens leisten
kann. Nein, es geht nicht darum, den Prozess zu vereinfachen und im Unternehmen
zu zementieren – ganz im Gegenteil: Innovation braucht Öffnung, braucht
Vernetzung, braucht die Einbindung Vieler und braucht Raum. Damit sind die
meisten der heutigen Prozesse überfordert. Die Herausforderung liegt darin,
jene Komplexität im Prozess abzubilden und zu beherrschen, die es ausgehend von
der spezifischen Positionierung des Unternehmens für die Innovation braucht.
Und daran kann sich ein zeitgemäßer CIO messen lassen.
5. Innovation
als „Brücke ins Geschäft“ nutzen …Hand aufs Herz: Welche Stellung hat der CIO tatsächlich im Kreis seiner C-Kollegen? Wenn er seinen Laden nicht im Griff hat, dann tut es dem Unternehmen an vielen Stellen weh und ein Schuldiger ist schnell gefunden. Umgekehrt – also wenn er seinen Laden im Griff hat – dann wird kaum jemand Unternehmenserfolge einer funktionierenden IT und dem CIO zuschreiben. Die aufgezeigten Verbindungen zwischen IT und Innovation stellen für den CIO eine greifbare Chance dar, „näher ans Geschäft“ zu kommen und sich damit selbst besser ins Spiel zu bringen.
Am 24. März bietet Confare gemeinsam mit IMP im Vorfeld des CIO SUMMIT (www.ciosummit.at)einen Workshop zum Thema Innovationsmanagement für CIOs an. Anmeldung und Details finden Sie hier: http://www.confare.at/11615_DE-7301_C_Workshop%3a_Innovationen_Gestaltungsimpulse_im_Einflussbereich_der_CIO_IT-Manager-Einfuehrung.htm
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