Wie hat sich die Rolle der IT im ÖBB Konzern in den letzten Jahren gewandelt?
PL: Wesentlich war in den letzten
Jahren die Bündelung der Kräfte in der IT. Alle mit IT befassten Kräfte (und
das waren viele im Konzern) haben sich zusammengesetzt und überlegt, wie wir
die PS auf die Schiene bringen. Rausgekommen ist ein Rollenmodell, das
klar zwischen Anforderungsmanagement, Governance und Umsetzung und Betrieb
unterscheidet. Seit dem wir genauer wissen, „wer macht was?“ funktioniert die
Zusammenarbeit wesentlich besser. Bei den ÖBB ist das Anforderungsmanagement im
Teilkonzern (Personenverkehr AG, Rail Cargo Austria AG und Infrastruktur AG)und
die Governance in einem schlanken Konzern-CIO-Office gebündelt. Die Umsetzung
und der Betrieb obliegt dem internen Kompetenz-Center für IT, der ÖBB IKT GmbH.
Welche Hürden waren dazu zu
überwinden?
PL: Die ÖBB IKT GmbH war bis 2012
Tochter der Infrastruktur AG und beinhaltete auch noch rund 700 Mitarbeiter die
Telematik-Services in ganz Österreich in der Fläche angeboten haben. Wir haben
die Business IT (damals 430 MA) abgespalten und konzern-neutral unter die
ÖBB-Holding AG gehängt. So konnten wir uns mit gleichwertiger Priorisierung
wesentlich besser auf die IT-Themen fokussieren. Die Telematik Services
beziehen wir von den Kollegen der Telematik Gruppe weiter als Dienstleistung.
Welche Auswirkungen hat das auf
die IT-Strategie?
PL: Wenn alle gemäß ihren
Kompetenzen eingesetzt werden, nicht gegeneinander arbeiten, und fokussieren,
dann bleibt viel mehr Zeit sich um die Geschäftsziele zu kümmern. Über
die IT-Stäbe in den Teilkonzernen (Anforderungsmanagement) und die
Fachabteilungen bekommen wir klar die Business-Strategien mit. Im zentralen IT
Kompetenz-Center ÖBB IKT bündeln wir diese und sorgen für größtmögliche
Synergie-Effekt-Hebungen, sowohl in der Entwicklung als auch im Betrieb. Als
Konzern CIO habe ich alle Informationen an der Hand um den Rahmen vorzugeben,
in dem IT innerhalb der ÖBB passiert.
Wie gestalten Sie Ihre Rolle als
CIO im Unternehmen?
PL: Zuhören, Bedarfe erkennen,
Informieren, Handeln. Aber auch als „Diplomat“ die verschiedenen Akteure immer
wieder auf ein gemeinsames Ziel einschwören, nämlich mit zeitgemäßer IT den
Erfolgskurs der ÖBB unterstützen. Wichtig ist für mich auch der Zuzug externer
Expertise, zum einen vom Markt als auch von öst. CIOs und europäischen
Bahn-CIOs. Denn wir alle haben ähnliche Herausforderungen und können uns
wertvollen Input geben.
Welche Qualifikationen sind aus
Ihrer Sicht für den Erfolg als CIO ausschlaggebend?
PL: Ein breites Verständnis, was man
mit IT für einen Konzern machen kann und wie IT funktioniert halte ich für
ebenso wichtig, wie das Übersetzen von Strategien und deren Lösungen zwischen
Vorständen und Bereichsleitern. Wirtschaftliches Denken als Geschäftsführer
einer 100+ Mio € GmbH sind ebenso nötig, wie lebenslanges Weiterbilden und
Neugier an Innovationen, genauso wie Beharrlichkeit bei heiklen Themen wie z.B.
in der Informations-Sicherheit.
Welche Bedeutung hat für Sie der
CIO AWARD?
PL: Für mich ist der CIO Award eine
Auszeichnung für einen erfolgreichen Weg, den ich mit meinen KollegInnen und
MitarbeiterInnen eingeschlagen habe. Für die ÖBB wäre der CIO Award ein
weiterer Beweis, dass sich das Unternehmen nicht nur beim Anbieten von
Mobilität für Kunden und Güter enorm weiterentwickelt hat, sondern dass auch
die IT einen wesentlichen Beitrag dazu leisten konnte.
Der CIO AWARD wird von Confare in Zusammenarbeit mit dem Fachmagazin CIO Guide und Ernst & Young im Rahmen des 7. CIO SUMMIT am 27. März verliehen. Anmeldungen und Details zum umfangreichen Konferenzprogrammes: www.ciosummit.at
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