Wo sehen Sie die
Kernherausforderungen für die Unternehmens-IT?
OS: Neue Technologien ermöglichen eine „neue
Produktionsdenkweise“. Das bedeutet, dass eine Vernetzung nur über ein
„Transformation-Office“ der Fachbereiche mit der IT erfolgen kann. Deren
gemeinsame Aufgabe wird es sein, neue Wege zu kreieren. Die IT wird nach wie
vor die Anforderungen der Fachbereiche übersetzen und zurückspielen. Was sich
ändert, ist die Art der Beziehung, weg vom Silo, hin zur Partnerschaft. Diese
Partnerschaft wird zudem der enormen Entwicklungsgeschwindigkeit Rechnung
tragen müssen.
Welche Rolle spielen die IT-Systeme und Software für die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens?
OS: Sie dienen als „Enabler“. Das heißt, dass jetzt die Themen realisierbar sind, die unter dem Begriff „CIM – Computer Integrated Manufacturing“ Anfang der 80er Jahre diskutiert wurden. Daneben werden Automatisierung/Monitoring und andere Softwarefaktoren eine größere Rolle spielen, um dem Menschen am Arbeitsplatz die notwendigen Freiheiten für Analysen und vorausschauende Aktionen zu geben.
„ERP-Systeme sind
konzeptionell ausgereizt“, sagen kritische Stimmen, und erwarten hier keine
bahnbrechenden Innovationen mehr – Sehen Sie das auch so?
OS: ERP Systeme werden eingesetzt, um zum einen die
Standardisierung und zum anderen die Lokalisierung (Compliance) zu
gewährleisten. In den Bereichen sind wir konzeptionell noch lange nicht am
Ende. Beispiele hierfür sind u. a. Sales-Prozesse in verbundenen Unternehmen,
Vorhersagen (Forecast), und die Manufacturing Execution (MES). Interessant wird
sein, wie die ERP-Systeme den Spagat zwischen Backend und modulare Bauweise im
Zusammenspiel mit Cloud gewährleisten können.
Welche technologischen Anforderungen sehen Sie
von Nutzerseite an moderne ERP-Systeme?
OS: Beherrschbarkeit und Simplifizierung sind die zentralen
Anforderungen und das ganze idealerweise adaptiv. Das heißt, neue
Business-Prozesse müssen sich schnell in bestehende IT-Landschaften einbinden
lassen.
Wo liegt die Zukunft von ERP, in Zeiten in
denen Digitale Business Transformation, Mobile, Social und Cloud die Trends
vorgeben? Welche Optionen haben die ERP-Anbieter?
OS: „Schuster bleib bei deinen Leisten“, könnte das Motto
lauten. In der bereits erwähnten Beherrschbarkeit und der Vereinfachung liegen
die Stärken einer Standard Software. Aber auch in der Möglichkeit, alles ohne
Orchestrierung greifbar zu machen. Von daher „Simplifizierung“. Ein weiterer
Pluspunkt ist der Umgang mit Big „trusted“ Data, also Photos, 3D-Darstellungen,
Simulationen, etc.In Zeiten massiver Dynamik spielt Erfahrungsaustausch eine wichtige Rolle – Welche Rolle spielt dabei die DSAG und welche Möglichkeiten bietet sie Anwendern?
OS: Derartige Überlegungen voranzutreiben und die damit verbundenen Entwicklungen als Stimme der Anwender zu begleiten, ist eine der Aufgaben der DSAG. Mit dem Potenzial des Prozess- und IT-Know-hows ihrer Mitgliedsunternehmen über diverse Industriezweige hinweg, kann die DSAG die Diskussionen um die Transformation 4.0 bereichern, mit dem Ziel, die Potenziale eines ganzheitlichen Ansatzes zu erkennen und umzusetzen. Damit können wir als Netzwerk den Industrie 4.0-Gedanken und die dafür notwendige Kooperation doppelt unterstützen. Zum einen bringen wir die Perspektive der Anwender in den Gesamtrahmen ein, damit Industrie 4.0 nicht nur ein Anspruch von Lösungsanbietern, sondern vor allem auch ein ökonomischer Erfolg für die anwendenden Unternehmen wird. Zum anderen unterstützen wir in Richtung unserer Mitglieder den Austausch und die Kooperation, damit uns der notwendige Wandlungsprozess, die Transformation 4.0, für die Standorte Deutschland, Österreich und die Schweiz (DACH) auch in der Breite gelingt. International sind wir auch gut vernetzt.
Die DSAG ist Partner des 7. Confare CIO & IT-Manager Summits und hochkarätig auf der Veranstaltung vertreten. Hier kann man sich auch über die Möglichkeiten einer Mitgliedschaft und die aktuellen Tätigkeiten umfassend informieren: http://www.confare.at/2300_DE-Veranstaltungen-Partner.htm?vid=452#partner99482
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