Dienstag, 2. August 2016

Ehe- und Berufsleben ohne Abgrenzung: Wie soll das gut gehen?


Ab dem 1. August arbeitet Gudrun Ghezzo voll und ganz als Consultant bei unserem Familienunternehmen Ghezzo GmbH. Sie hat ihren fixen und sicheren Job aufgegeben und widmet sich voll und ganz dem Familienunternehmen. Die Vorzeichen sind gut: Auftragsbuch ist voll und die neue Herausforderung macht Spaß. Doch familiäre Risikostreuung gibt es kaum und was, wenn mal was schief geht? Und wie geht es den MitarbeiterInnen mit so viel Familie. Darüber wollen wir uns in diesem Blogbeitrag Gedanken machen.

Alexander: Liebe Gudrun, Du arbeitest seit dem ersten August nun in unserem gemeinsamen Unternehmen. Davor hast Du mir in geschäftlichen Dingen zwar schon mit Rat und Tat zur Seite gestanden, hast Seminare entwickelt, moderiert usw. Aber ab nun bist Du voll und ganz Ghezzo GmbH. Was wird Dein künftiges Arbeitsgebiet sein?

Gudrun: Ich werde den Bereich Inhouse Trainings und Consulting der Ghezzo GmbH auf- und ausbauen. Das bezieht sich vor allem auf Themen wie Qualitäts- und Prozessmanagement im weitesten Sinne, Verbesserungsmanagement, Organisationsentwicklung und auch Coaching. Zusätzlich werde ich auch den offenen Seminarbereich mit Themen aus meiner Expertise erweitern – z.B. OE, Soft Skills, etc.

Alexander: Viele der ‚Neukunden‘ der Ghezzo GmbH sind eigentlich Kunden, die Du als Beraterin schon früher betreut hast. Was glaubst Du schätzen diese an Dir, dass sie nach Jahren wieder mit Dir zusammen arbeiten wollen?

Gudrun: Einige dieser Neukunden kenne ich schon seit Anbeginn meiner Zeit als Beraterin. Diese hat 2005 bei der Successfactory GmbH begonnen – nach Abschluss meines Chemiestudiums aus einer spontanen Idee heraus. In dieser Zeit haben wir viele Themengebiete und Kundenbeziehungen entwickelt und vertieft, haben durch dick und dünn super zusammengearbeitet und uns aufeinander in jeder Situation verlassen können. Auch heute noch wissen sowohl Successfactory als auch „meine“ damaligen Kunden meine Zuverlässigkeit und Kompetenz, meine 120%, meine Extra-Mile, meine Didaktik usw. zu schätzen. Und die Successfactory ist mir gottseidank nicht böse, dass ich unsere Zusammenarbeit  damals beendet habe, um zu Dir nach Wien zu kommen. So knüpfen wir heute genau dort an, wo wir 2010 unterbrochen haben.
Befriedigend bei meinem Job ist es etwas Sinnvolles zum Gelingen unterschiedlichster Vorhaben beitragen zu können.
Wir haben mittlerweile auch einige Neukunden gewinnen können. Da ist es das schier unerschöpfliche Netzwerk an SeminarteilnehmerInnen, Partnerunternehmen und so weiter, wo wir in Beratungsprojekten in die Tiefe gehen.
Das Ghezzo GmbH Team

Alexander: Ich muss sagen, da hast Du mich auch inspiriert, mein Wissen in Sachen Marketing, Eventmanagement, Moderation aber auch Führung usw. in offenen Seminaren anzubieten. Mittlerweile habe ich das sogar selbst bei Beratungsprojekten umgesetzt und das ist eine ganze neue Dimension, die Du in mein Berufsleben gebracht hast. Ohne Dich hätte ich das wahrscheinlich nie gemacht.
Zusammenarbeit in der Ehe – Viele können sich das gar nicht vorstellen. Hast Du ein bisschen Angst davor, dass uns das Berufliche jetzt noch mehr verfolgt?

Gudrun: Nein, Alexander, ich freu' mich darauf. Ich kenne mich, ich tendiere sicher zum Arbeiten rund um die Uhr, was sich nicht lange aufrecht erhalten lässt. Du bist mir auch hier ein wertvoller Partner, weil Du mir rechtzeitig spiegelst, wenn es Zeit für Feierabend ist. Dafür würdest Du das ganze Jahr über arbeiten, und ich darf Dich ab und zu auch ans Urlaub machen erinnern.

Alexander: Worauf denkst Du müssen wir aufpassen in der Zusammenarbeit?

Gudrun: Zwischen uns beiden und unseren Mitarbeitern: Dass wir klar abgrenzen, in welchem Bereich Du entscheidest und in welchem ich. Wir verfolgen zwar dieselben Ziele, arbeiten in denselben Werten, aber im Detail ist unsere Arbeitsweise schon sehr unterschiedlich.
Für die Ghezzo GmbH: Dass wir die Synergien, die sich aus offenen Seminaren und Konferenzen für den Inhouse Bereich (und natürlich umgekehrt!) ergeben, auch bewusst gestalten und nützen.

Alexander: Noch sind unsere GF Meetings geprägt von guter Laune und positiver Energie, weil es auch der Ghezzo GmbH gut geht. Besteht die Gefahr, wenn es einmal nicht so gut läuft, dass unsere Beziehung gefährdet ist?

Gudrun: Ja sicher sind wir beide dann auch nicht vor einer Krise sicher, aber wir haben ja schon seit einigen Jahren keine getrennten Familienfinanzen mehr. Daher gab es das Krisenpotenzial auch schon davor. Aufpassen müssen wir beide sicher in stressigen oder düsteren Zeiten, aber wir sind uns dessen bewusst und können auch auf unser Glück ein Stück weit aufpassen.

Alexander: Momentan arbeiten wir dazu noch mit unserem Team in unserem Haus. Telefonieren im Garten, gemeinsam Essen kochen und nach getanem Tagwerk auch schon mal zusammen Tischtennis spielen und grillen – moderne Arbeitswelt also. Dafür kaum Trennung Privates/Berufliches?

Gudrun: Das brauch ich auch nicht. Ich habe ja auch nur dieses eine Leben, in das alle Erfahrungen hineinfließen. Ich handle privat und beruflich nicht besonders unterschiedlich – ehrlich gesagt, hab ich mir noch nie viel aus einer solchen Trennung gemacht! Ich mag die Vermischung, solange die Balance stimmt.

Alexander: Ralu, Du arbeitest schon seit 1 ½ Jahren bei uns. Wie geht es Dir denn damit mit 2 Eheleuten quasi in einem Haushalt zu arbeiten?

Ralu: Ich fühle mich meistens wie ein Teil der Familie, die ältere Tochter, der man auch manchmal Lebens-Ratschläge geben muss. Die Arbeit ist sehr viel mit Lachen, Spass und Selbstironie verbunden, was ich sehr schätze. Das führt auch dazu, dass ich jeden Tag mit Freude in die Arbeit komme, weil ich mir sicher sein kann, dass es lustig werden wird, egal wie viel Arbeit uns auch vorliegt. Die gute Laune, welche die „2 Eheleute“ ausstrahlen, ist quasi ansteckend und ich muss sagen, Ihr seid eine Inspiration für die Zukunft: sowohl was die Beziehung, aber auch was das Umgehen mit neuen Herausforderungen betrifft.  

Gudrun: Patrick, wie geht es Dir mit der Arbeit im Familienunternehmen, wo die Vermengung Privat-Beruf so eng ist? 
Aussicht beim Telefonieren
Patrick: Ich empfinde das Arbeitsklima als sehr angenehm, muss aber dazu sagen, dass ich in meiner ganzen beruflichen Laufbahn fast immer eine solch entspannte Atmosphäre vorgefunden habe und mir das auch sehr wichtig ist. Ein gutes Betriebsklima, kurze Wege, ein offener und kommunikativer Umgang untereinander tragen einfach zum kreativen Processing bei. Schöpferisches Potenzial wird vernetzt und ergibt somit eine kraftvolle Allianz. Das Ghezzo-Büro/Haus ist ein lebendiger Ort, der das Maximum – synergetisch und dynamisch - an besten Ideen hervorbringt und maximiert Potenziale zum Wohle unserer Kunden und Partner. Und sollte es mal zu laut sein, so schaffe ich mir schon die Ruhe oder gehe einfach in den Garten!





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