Als Keynote-Speaker auf dem 7. Confare CIO SUMMIT gibt Philipp Ikrath vom Institut für Jugendkulturforschung und Autor des Buches „Generation EGO“ einen Überblick über den aktuellen Stand der Jugendkulturforschung, welche Werte die „heutige Jugend“ prägen und was Sie als Arbeitgeber von jungen Menschen erwarten dürfen.
Im Gespräch beschreibt er die Kommerzialisierung von Beziehungen und warum Sie nicht allzu viel Loyalität zu erwarten haben.
Was sind die Gemeinsamkeiten der sogenannten Generation Y?
PK: Eine
ganze Generation über einen Kamm zu scheren ist immer problematisch. Wenn man
dennoch nach einem kleinsten gemeinsamen Nenner sucht, so kann man sie als eine
sehr pragmatisch, hochgradig nutzenorientiert denkende Generation beschreiben.
Moralische Kategorien wie "Gut" und "Böse" sind ihnen
weitestgehend fremd, das für sie relevante Gegensatzpaar ist "Kosten"
und "Nutzen". Das haben sie natürlich nicht selbst zu verantworten.
Es ist der gesellschaftliche Mainstream, der sie so geprägt hat. Ganz allgemein
wird ja nur mehr selten danach gefragt, was richtig oder falsch ist, es geht
immer nur darum, was etwas kostet. Überall reagiert ein ökonomischer Imperativ.
Das kann man in der politischen Bildungsdebatte genauso erkennen wie im
Liebesleben, wo sich die Partnersuche inzwischen vor allem auf
Partner"märkten" und "-börsen" abspielt und es in
Beziehungen vor allem um die Frage geht: Was gebe ich und was bekomme ich dafür
zurück?
Welche Medien und Informationskanäle nutzen Jugendliche?
Welche Medien und Informationskanäle nutzen Jugendliche?
PK: Junge
Menschen nutzen eine enorme Vielfalt von Informationskanälen. Natürlich ist das
Internet inzwischen das Leitmedium geworden, aber auch traditionelle Medien
werden nach wie vor genutzt. Das Fernsehen ist immer noch hoch relevant, mit
Abstrichen auch das Radio. Lediglich Printmedien spielen fast keine Rolle mehr.
Nachrichten werden inzwischen fast ausschließlich über das Internet konsumiert.
Welche Erwartungen haben junge Menschen
an ihre Arbeitgeber?
PK: Sehr
große und sehr viele. Sie wollen Sicherheit und ein gutes Gehalt, genauso
wollen sie sich im Beruf aber auch selbst verwirklichen. Zudem stehen sie unter
dem permanenten Zwang, sich ständig weiterentwickeln und selbst optimieren zu
müssen. Deswegen bleibt man selten allzu lange bei einem Arbeitgeber. Der
Verheißung, der Traumjob könnte gleich um die Ecke zu finden sein, können sie
schwer widerstehen. Ihre Frustrationstoleranz ist nicht besonders hoch, auch
inzwischen altmodisch gewordene Tugenden wie Loyalität spielen keine Rolle mehr.
Das ist auch nachvollziehbar - warum sollten sich die Jungen, die im Fall des
Falles als erste entlassen werden, auch loyal verhalten?
Welche Erwartungen darf umgekehrt der Arbeitgeber an seine jungen Mitarbeiter haben?
Welche Erwartungen darf umgekehrt der Arbeitgeber an seine jungen Mitarbeiter haben?
PK: Er
wird gut ausgebildete und (zumindest zu Beginn auch) hoch motivierte Leute
haben, die dazu bereit sind, sich reinzuhängen - vorausgesetzt, sie bekommen
Aufgaben, die mit ihren Erwartungen und vor allem mit ihrem Selbstbild
übereinstimmen. Und sie können für sich eine Perspektive sehen. Sie werden sich
viel zutrauen, mitunter vielleicht zu viel. Sie werden ein großes
Selbstbewusstsein mitbringen, sich dabei aber möglicherweise überschätzen.
Welche Tipps geben Sie Führungskräften im Umgang mit der Generation Y?
Welche Tipps geben Sie Führungskräften im Umgang mit der Generation Y?
Persönlich
erleben Sie Philipp Ikrath auf dem 7. Confare CIO & IT-Manager Summit - Details
zum überaus umfangreichen Konferenzprogramm finden Sie auf www.ciosummit.at
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