Christian Pfundner leitet EDV und Organisation bei der Schrack
Technik GmbH. Seit er diese Aufgabe übernommen hat, hat sich die IT-Abteilung
zum wichtigen Ansprechpartner für alle Fachabteilungen entwickelt und ist in
alle wichtigen Business Initiativen eingebunden. Dass er dabei den Spagat
zwischen Innovation und Verlässlichkeit meistert, macht ihn zu einem der
Kandidaten für die Auszeichnung als Top CIO 2016 und den CIO AWARD.
Der Veränderungsdruck ist in fast allen Branchen sehr hoch –
Wie weit seid Ihr ebenfalls davon betroffen? Was sind die Handlungsfelder als
CIO?
Wir sehen wie viele andere auch, dass sich die (IT-)Welt um
uns herum rasant verändert und wir – um nicht mittelfristig gravierende
Wettbewerbsnachteile zu haben – diese Veränderung aktiv annehmen und an ihr
wachsen müssen. In unserem Fall bedeutet das auf der einen (IT-internen) Seite,
dass wir unsere Infrastruktur aber auch Teile des Applikationsbetriebs in
Richtung Cloud-Services öffnen um von den damit verbundenen Vorteilen
profitieren zu können. Businessseitig sehen wir die „neuen Möglichkeiten“ als großen
Bauchladen voller Puzzleteile, die intelligent zu mehrwertschaffenden Lösungen
zusammengesetzt werden wollen. Für den CIO heißt das, dass wir das was wir seit
jeher gut können – Veränderungen managen – nun auf einer neuen Ebene spielen,
da die Anforderung dazukommt, die potentiellen Mehrwerte aus den „neuen
Möglichkeiten“ an das Senior Management zu „verkaufen“ und damit
Projektfreigaben für innovative Projekte zu erreichen.
Welche Auswirkungen hat das auf die IT-Strategie?
Wie bereits angeführt öffnen wir uns strategisch für Cloud
Services „aller Art“ und sind gerade dabei, unsere bislang selbst betriebenen
Services zu klassifizieren und mögliche zukünftige Betriebsmodelle zu
sondieren. Hinsichtlich der damit verbundenen technologischen Änderungen ist es
essentiell, den „Culture Change“ gemeinsam mit den betroffenen Mitarbeitern zu
planen, zu evaluieren und schließlich durchzuführen – denn diese Mitarbeiter
müssen schließlich später den Betrieb unter geänderten Voraussetzungen
sicherstellen und daraus auch Mehrwerte für die Organisation schaffen. Für
unsere Roadmap der Businessprojekte bedeutet die aktuelle Entwicklung, dass wir
uns noch stärker als bisher auf die Optimierung des Arbeitsalltags unserer
(Vertriebs-)Mitarbeiter fokussieren und dieser Strategie folgend immer neue
diesbezügliche Tools und Lösungen produzieren – von der aktiven
Vertriebsunterstützung durch automatisierte Angebotsprozesse bis hin zur
kompletten Überarbeitung des Pricing-Systems.
Ein wesentlicher Faktor bei Deiner Einreichung zum CIO AWARD
ist die Integration der IT in alle wichtigen Geschäftsinitiativen. Welchen
Beitrag leistet die IT hier? Wie wird das organisatorisch bewerkstelligt?
Das Unternehmen hat bereits vor längerer Zeit erkannt, dass
wir nur mit einer starken und zentralisierten IT langfristig erfolgreich sein
können. IT ist allgegenwärtig, es gibt (fast) keinen Prozess, der nicht
IT-gestützt abläuft. Wir leben von der hohen Effizienz unserer Prozesse, die
wir ständig weiterentwickeln. Die IT ist dabei im Unternehmen klar positioniert
und fungiert unter anderem als Prozessschmiede und Innovationsmotor des
Konzerns. In dieser Rolle haben wir die Aufgabe, mit einer holistischen Brille
ausgestattet und der Konzernstrategie folgend, laufend neue Innovationsfelder
aufzuzeigen und diese im Rahmen der Strategie- und Führungsgremien zu
präsentieren und zu „verkaufen“.
Organisatorisch heißt das, dass die IT in allen wesentlichen Gremien
vertreten und damit in der Lage ist, strategische Richtungsänderungen mit zu
gestalten und damit auch frühzeitig zu kennen – was essentiell für schnelle und
zielgenaue Umsetzungsprojekte ist.
Wie wichtig ist der menschliche Faktor in der Arbeit als
CIO?
Kurz gesagt sehr wichtig. Auf der einen Seite stehen die
User, die immer technikaffiner werden und „verlangen“, die privat lieb
gewonnenen Tools auch im betrieblichen Umfeld einsetzen zu können. Auf der
anderen Seite steht vielfach das Management, das neuen Technologien gegenüber
oft sehr vorsichtig, wenn nicht zurückhaltend gegenübersteht. Eine Kernaufgabe
ist es daher, die vielen menschlichen Bedürfnisse zu bewerten und wo aus
unternehmerischer Sicht sinnvoll auch zu befriedigen. Eine andere Facette
dieser Aufgabe ist es, noch nicht verspürte aber „sinnvolle“ Bedürfnisse in den
Köpfen des Senior Managements zu wecken. Eines darf man dabei allerdings
niemals aus den Augen verlieren: Die Technologie hilft uns bei unserer Arbeit –
aber nur der Mensch kann daraus Lösungen entwickeln.
Der CIO AWARD wird auf dem 9. CIO & IT-Manager Summit am 6/7. April
von Confare in Zusammenarbeit mit EY und dem CIO Guide verliehen. Bereits 300
hochkarätige IT-Entscheider haben sich angemeldet – Sichern Sie sich Ihre
Teilnahme auf www.ciosummit.at – diese ist für CIOs und IT-Manager kostenlos.
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