Die Digitalisierung verändert Business und Unternehmen
nachhaltig. Welche Auswirkungen hat das auf Ihr Unternehmen?
Als Vollsortimenterin in der Prozessindustrie fokussiert
sich Emmi auf die Entwicklung, Produktion und Vermarktung von Molkerei- und
Frischprodukten sowie auf Herstellung, Reifung und Handel von Schweizer Käse.
Neben der Milch wird eine Menge anderer Stoffe und Materialen in verschiedensten
physikalischen, biologischen und technischen Prozessen und Verfahren
verarbeitet. Die Prozessindustrie ist eine technologisch anspruchsvolle und auf
Innovationen angewiesene Branche. Die Digitalisierung verändert nicht nur
kontinuierlich die Geschäfts- und Betriebsprozesse sondern auch das Kunden- und
Konsumentenverhalten. Wir müssen uns nun Gedanken zum Einsatz von
Cyber-physischen Systemen (CPS) machen und überlegen, in wieweit die Vernetzung
von Anlagen, Maschinen, Produkten und Behältnissen zu Kosten-/Zeitvorteilen
führt. Auf der Sortimentsseite ist ebenso zu prüfen, ob internetfähige
Milchprodukte, die durch den Datenaustausch mit weiteren Objekten Mehrwert
schaffen, möglich sind. Eine zusätzliche Aufgabe sehe ich auch in der Einbindung
der Produktionsmitarbeiter durch flächendeckende Nutzung von Tablets und
Smartphones sowie Social Media in unseren Werken.
Die grösste Herausforderung liegt aber in den disruptiven
Geschäftsmodellen. Paradigmenwechsel und neue Spielregeln ermöglichen den
digitalen Markteilnehmern, innert kurzer Zeit ganze Branchen zu verändern bzw.
zu erobern. Der leise Angriff auf Geschäftsmodell und Marke lauert überall.
Deshalb überlegen wir uns jetzt, wie sich die Emmi-Geschäftsmodelle in der
digitalen Wirtschaft weiterentwickeln müssen. “Adapt or Die in a Digital
World…”, wir ziehen Ersteres vor!
Welche Rolle spielt der CIO dabei?
In vielen Branchen ist die IT bereits ein massgebender
Wertschöpfungsfaktor und somit ein kritisches Element für den
Unternehmenserfolg. Entsprechend sind CIOs zunehmend in allen wichtigen
Geschäftsthemen involviert, sie haben als Sparringpartner für das Business zu
amten und sorgen mit Innovationen für den Durchbruch neuer Strategien. Da die
Digitalisierung mit all ihren Technologie-Trends Realität ist und im grossen
Stil den Privat- und Berufsalltag beeinflusst, muss der CIO einen bedeutenderen
Mehrwert bieten. Seine Positionierung hat sich von der heute noch
vorherrschenden kostenorientierten zu einer wertsteigernden Rolle zu verändern.
Was sind die 3 wichtigsten Fähigkeiten eines IT-Managers?
Die drei nachfolgenden Nennungen stehen in direktem
Zusammenhang mit der Digitalen Transformation:
• Business-Ökosysteme
im Umfeld von Markt, Partner, Verbraucher entwickeln
• die
Potenziale von Technologie-Trends für das eigene Unternehmen einschätzen
• Geschäftsmodelle
der nächsten Generation designen.
Welche Rolle spielt der CIO, wenn es um Innovation geht?
Welche Perspektiven hat die interne IT in Zeiten von Consumerization und Cloud?
Zur ersten Frage: Es ist allgemein anerkannt, dass
Wettbewerbsvorteile langfristig von Innovationen abhängen. Andererseits ist ebenso
akzeptiert, dass der Einsatz von IT einer der wichtigsten Faktoren für
Innovationen darstellt. Der CIO muss daher willens und in der Lage sein, die
Transformationsrolle der IT aktiv zu fördern und voranzutreiben. Dies setzt
eine gesteigerte Beziehungsintensität des CIOs zu CEO, CFO und insbesondere zum
CMO voraus.
Zur zweiten Frage: In der Tat, diese beiden Trends bedrängen
den bisherigen Hoheitsbereich der Unternehmens-IT. Neue Strategien sind nötig,
die sowohl den Bedürfnissen der Mitarbeitenden entgegenkommen als auch den
Anforderungen an die Unternehmens-IT gerecht werden. Dabei darf es nicht beim
Anspruch bleiben, die IT Consumerization zu überleben, sondern man muss sich an
die Front setzen und den Wandel aktiv mitgestalten. Neben einer stattlichen
Anzahl von weiteren Trendgebieten verheissen insbesondere die IT-Sicherheit und
der IT-Support gute Aussichten in der Zukunft bzw. viel Entwicklungspotenzial.
Warum ist eine Initiative wie der CIO AWARD wichtig?
"Der klassische CIO ist tot,” liess vor einigen Jahren
Gartner verlauten und hat kurzerhand den IT-Chef zum Auslaufmodell
abgestempelt. Ich stelle heute fest, dass sich ein Grossteil der Totgesagten
sehr guter Gesundheit erfreut und mit Arbeit bis über beide Ohren eingedeckt
ist. Das hängt wohl auch damit zusammen, dass der Anteil der Projekte in den
Unternehmen, die IT-Know-how erfordern, in den letzten Jahren massiv gestiegen
ist. Nichtsdestotrotz ist das heutige CIO-Verständnis auf den obersten
Führungsebenen für eine souveräne Steuerung des Informationsmanagement noch
immer hemmend. Ich betrachte deshalb den CIO AWARD als Botschafter; in dieser
Funktion leistet die Auszeichnung einen wertvollen Beitrag, um der
Schlüsselposition CIO die Wichtigkeit und Bedeutung zu attestieren bzw. deren
Reputation zu verbessern.
Heinz Hodel und mehr als 100 weitere Schweizer
Top-IT-Manager treffen Sie am 24.9. im Züricher Kameha Grand Hotel beim 4.
Confare SWISS CIO und IT-Manager Summit. Anmeldung und Details auf
www.ciosummit.ch
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen