Martin Fluch ist Leiter IT-Services bei A1 und wurde im Rahmen des Confare CIO & IT-Manager Summits mit dem CIO AWARD 2015 ausgezeichnet. Im Gespräch mit Oliver Weiss von www.computerwelt.at sagt er, was ihm die Auszeichnung bedeutet und warum sicher der Aufwand für die Einreichung gelohnt hat:
Wie kommt es dazu, dass ein nicht-CIO beim CIO Award
einreicht und tatsächlich auch gewinnt?
Der CIO Award wird an den IT-Manager des Jahres verliehen.
Bei A1 gibt es die Rolle des CIO bei A1 in der eigentlichen Form nicht,
die Agenden sind bei uns insbesondere
über zwei Technik-Fachbereiche verteilt. Stark vereinfacht dargestellt, ist
meine Kollegin Ulrike Goose für
IT-Applikationen der A1 verantwortlich und ich für die IT-Infrastruktur, vom
Arbeitsplatz bis zum Rechenzentrum. Der besondere Charme, bei dem was ich
mache, ist, dass wir sowohl interne als
auch externe Kunden haben. Wir profitieren von den Erfahrungen, die wir in der
Bereitstellung von externen Dienstleistungen gewonnen haben, auch konzernintern
und umgekehrt. Das ist ein wechselseitiges Befruchten. Wir sind stolz darauf,
dass es uns gelungen ist, einen IT-Dienstleister in einem Konzern weiter in
Richtung des Marktes zu öffnen und stetig zu professionalisieren.
Warum haben Sie beim Award eingereicht?
Ich persönlich finde die Veranstaltung an sich toll. Da muss
man Michael Ghezzo ein großes Kompliment machen, dass er es geschafft hat, hier
einen großen Teil der österreichischen IT-Community zu versammeln und spannende
Vorträge zu bieten. Es tut der IT-Community gut, sich gegenseitig ein bisschen
zu zeigen, woran man gerade arbeitet und den Erfahrungsaustausch zu fördern.
Ich hab mir in den letzten Jahren schon überlegt beim Award mitzumachen und
mich nun in den letzten Winterferien hingesetzt und die Einreichungsunterlagen
bearbeitet.
Wieviel Aufwand war das?
Schon aufwändig, aber auch sehr spannend. Ich bin bei A1 nun
bald drei Jahre Bereichsleiter IT-Services und habe die Fragen für die
Einreichung zum CIO Award im Lichte der Arbeit der letzten zweieinhalb Jahre
beantwortet. Was ist in diesem Zeitraum alles passiert? Da tauchen viele Dinge
auf, die man im Zuge des Tagesgeschäftes schnell vergisst, weil man sich immer
gleich mit dem nächsten Thema beschäftigen darf. So gesehen, war es sehr
spannend, mal innezuhalten und zu reflektieren.
Darüber hinaus ist der Award eine Möglichkeit, Leistungen
darzustellen. Ich habe die Freude, mit einem außergewöhnlichen Team zu arbeiten
und die Auszeichnung ist ganz klar ein Teamerfolg. Diesen Teamerfolg auch
einmal herzuzeigen und zu sagen: schaut her, wir haben da was Tolles geschaffen
und diese Leistung auch extern benchmarken zu lassen, ist wichtig. Noch dazu,
wenn das eine sehr namhafte Jury macht. Das ist schon cool, andere die eigene
Arbeit beurteilen zu lassen und zu erfahren, was die davon halten.
Wie beurteilen Sie aktuelle Hypes der IT-Branche wie
beispielsweise Digitalisierung, Cloud oder Big Data?
Für ein Unternehmen unserer Größenordnung sind alle diese
Trends interessant. Wir sind bei all diesen Themen dabei, in unterschiedlichen
Stoßrichtungen. Cloud ist für uns aktuell eines der allerwichtigsten Themen, da
wir sehen, dass der Bedarf auf Kundenseite massiv steigt. Das Ziel dabei ist
aber nicht ein Schlagwort zu besetzen, das ist leicht, sondern am Ende des
Tages für unsere Kunden nutzbare Lösungen bereitzustellen. Da kommt gerade auf
uns als Kommunikationsanbieter eine besondere Aufgabe zu. Denn eines ist klar:
ohne Netzwerk gibt es keine Cloud. Man kann eine Cloud-Lösung haben, aber ohne
ein Netzwerk dazwischen, das die entsprechenden Rahmenbedingungen wie
Verfügbarkeit, Geschwindigkeit und Sicherheit bietet, hab ich mit der besten
Cloud-Lösung keine Freude. Da können wir als Telko mit Netzwerk und IT Service
einen besonderen Mehrwert liefern und das ist für uns ein Thema, wo wir
verstärkt Profil zeigen werden.
Ein weiteres Schlagwort, das für uns sehr interessant ist,
ist Network Function Virtualization. Da geht es stark darum, dass man die
Produktion von Telekommunikationsdienstleistungen, also wie wir
Sprachtelefonie, Datendienste, etc. produzieren, in eine neue Ära hebt. Der
Vorteil dabei ist, dass die Dinge einfacher werden, besser kombinierbar werden
und wir damit in unserer Produktgestaltung agiler werden, indem die Produktion
sich klassischer IT Infrastruktur bedienen wird. Das ist für uns als Telko in
den nächsten Jahren eine der großen Herausforderungen. Mittelfristig werden wir
eine Landschaft entwickeln, wo wir unsere Kerndienste der
Telekommunikationsnetze, Cloud-Dienste und IT Lösungen auf einer konvergenten
IT Infrastruktur produzieren können. Wir erhöhen damit die Agilität in der
Bereitstellung neuer Services und schaffen die Basis für eine effiziente
Datenhaltung in Österreich.
Was beschäftigt Sie denn derzeit am meisten?
Ganz klar das Thema Cloud. Da sehe ich auch die größten
Chancen für uns als Telekommunikationsanbieter und als Mehrwert-Bringer für
unsere Kunden. Es geht um die Verbindung von zwei Dingen, die für mich
zusammengehören: die Netzinfrastruktur und die IT-Infrastruktur. Diese beiden
Themen zusammen bringen einen maßgeblichen Mehrwert.
Darüber hinaus beschäftigen mich Themen, die jeder hat, der
eine große Infrastruktur zu betreuen hat: wie werden wir effizienter? wie
halten wir die hohe Verfügbarkeit? Wie optimieren wir das Interaktionsmodell
mit den Partnern am Markt , intern und gruppenweit.
Am Ende bleibt der Anspruch Mehrwert für unsere Kunden und
dadurch für unser Unternehmen zu schaffen, die aktuelle Phase in der IT Branche
steckt bietet alle Chancen dazu und stellt sicher dass wir auch in Zukunft
viele Herausforderungen meistern dürfen.Interviews mit den CIO AWARD Preisträgern finden Sie auf www.computerwelt.at - Die Einreichunsgunterlagen für den Confare #CIOAWARD 2016 stehen auf www.cioaward.at zur Verfügung.
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