Wie hat
sich das Rollenbild des klassischen IT-Managers verändert?
Der
heutige IT-Manager muss einen ganzheitlichen Blick haben.
Idealerweise versteht er das Business und die Technik in den Grundzügen. Informatik
ist Informations- und Datenmanagement und
nicht technische Selbstverwirklichung. Jeder Franken der investiert
wird, muss entweder der Bank helfen, die Kosten zu senken oder die Erträge zu
steigern. Er muss zudem ein guter Kommunikator sein, der aktiv auf seine
Kunden zugeht und Ihnen komplexe Dinge wie die IT einfach erklären
kann. In zunehmendem Maß muss er auch über gutes juristisches Wissen
verfügen um bei Vertragsverhandlungen seinen Arbeitgeber gut vertreten zu
können.
Welche
Qualifikationen, abseits der technischen, benötigt der IT-Manager heute?
IT ist
immer ein Betätigungsfeld mit Zielkonflikten: Stabilität und Zuverlässigkeit
steht Flexibilität und Innovationsfähigkeit gegenüber. Industrialisierung und
Prozessorientierung steht Individualisierung gegenüber. Dies bedingt große
Offenheit für Neues, eine hohe Veränderungsbereitschaft aber vor allem
auch ganzheitliche und konzeptionelles Denken und Handeln. Es braucht aber
auch ein gehöriges Maß an Durchhaltevermögen, Durchsetzungswillen
und Überzeugungskraft. Der IT-Leiter der Gegenwart darf auch nie
vergessen, dass die Technik sich sehr schnell verändert; der
Mensch hingegen nicht wie eine Maschine funktioniert und demzufolge anders
"zu behandeln" ist. Es ist daher von Vorteil, wenn der
IT-Leiter über Knowhow und Erfahrung in Personalführung
verfügt.
Was
muss der CIO tun, um den Business-Anforderungen gerecht zu werden, bzw. die
Unternehmensziele zu unterstützen?
Er darf
nie vergessen, dass IT weder Selbstzweck ist, noch jede technische Neuerung
mitgemacht werden muss. Sein Focus muss auf der Umsetzung der Business-
und IT-Strategie seines Unternehmens liegen. Jede Veränderung am System
muss dem Unternehmen einen Nutzen bringen. Der CIO muss sich im Unternehmen
einen Stellenwert aufbauen, damit das Business die Umsetzung der
Unternehmensziele mit ihm diskutiert und ihn als Ratgeber beizieht.
Selbstverständlich ist, dass er das Tempo des Business annehmen kann und deren
Wünsche rasch umsetzen kann. Dies bedingt eine Vorinvestition in ganzheitliche
Konzepte und eine flexible IT-Architektur.
Warum
ist der CIO Award wichtig?
Als
Ausdauersportler ist jeder Wettbewerb/Wettkampf für mich ein Ansporn. Ist man
vorne, so ist das ungemein motivierend. Scheidet man vorzeitig aus oder ist
eher im hinteren Feld klassiert, dann muss man über die Bücher. Man kann von
den besseren Sportlern lernen. Genauso ist es auch im Beruf. Man misst sich mit
seinesgleichen und kann von ihnen lernen. Man baut sich zudem ein Netzwerk unter
IT-Kollegen auf. Dadurch kann man seinen Horizont erweitern und erfolgreiche
Konzepte von Kollegen auf den Einsatz im eigenen Unternehmen prüfen. Für eine
Unternehmung ist es eine Bestätigung und Auszeichnung wenn ihr CIO
nominiert wird oder sogar aufs Treppchen kommt.
Der CIO
AWARD wird am 19. September im Zürcher Lake Side statt. Letztes Jahr hat der
Informatikchef von PostFinance, Enrico Lardelli, den Preis
gewonnen. Die hochkarätige Jury hat aus "zahlreichen
Einreichungen" die fünf besten nominiert. Die Nominierten sind:
Jean-Claude Flury, CIO von Siegfried; Urs Monstein, CIO der Bank Julius Bär;
Beat Gass, CIO der Basellandschaftlichen Kantonalbank; Frédéric Wohlwend, CIO
der Merck Group sowie Peter Meyerhans, CIO von Drees & Sommer.
An der Veranstaltung werden außerdem
IT-Manager aus Unternehmen wie UBS, PostFinance, Blizzard und Nobel Biocare aus
ihrer Praxis berichten. Aus den USA wird Stephen Little, CIO des Drucker-Riesen
Xerox, erwartet. An der Veranstaltung unter dem Motto "Business Changes,
Change Your Business." werden rund 100 IT-Entscheiderinnen und Entscheider
teilnehmen. Weitere Informationen gibt es auf www.ciosummit.ch
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