Mittwoch, 16. September 2015

Enterprise Architecture Management (EAM) als Erfolgsfaktor im Digitalen Wandel

Welche Rolle spielt Enterprise Architecture Management (EAM) als IT Enabler in österreichischen Unternehmen?

Diese Frage stellen die Experten aus dem Hause EY und wir von Confare. Ihr Input ist gefragt – in wenigen Minuten haben Sie den Fragenkatalog durch und erhalten im Gegenzug kostenlos die Studienergebnisse.

In den Vorbereitungen haben wir ein Gespräch geführt mit Bernd Schwarzer, der bei EY Österreich für Enterprise Architecture Management zuständig ist.

Was sind die drei wichtigsten Gründe für Enterprise Architektur im Unternehmen?

EAM ist ein Werkzeug zur Gestaltung der Gesamt-IT eines Unternehmens. Als wichtige Ziele sehe ich dabei Business / IT Alignment, IT Agilität und das Etablieren eines strategischen IT Zielbildes.

·        Business/IT Alignment sorgt für eine IT, die das Unternehmen optimal in der Umsetzung seiner Geschäftsstrategie unterstützt. EAM bildet dabei die Schnittstelle zwischen Business und IT. Von der konkreten Unternehmenssituation ausgehend werden strategische und taktische Business- und IT-Demands identifiziert und in IT Strategien und Lösungen übersetzt.

·        Da sich die Geschäftsrahmenbedingungen immer dynamischer ändern, rückt dabei zunehmend die Agilität als Ziel in den Vordergrund. Die IT ist fachlich und technisch so auszulegen, dass Änderungen möglichst kosteneffizient und rasch umgesetzt werden können. Speziell in Unternehmen mit einem hohen Legacy Anteil oder bei M&A Aktivitäten stellt das oft eine Herausforderung dar. Modularisierung von IT Domänen, Wiederverwendung von Anwendungskomponenten mittels SOA oder Pace Layering zur Ermöglichung einer bimodalen IT sind typische Lösungsansätze.

·        Im Endeffekt soll die IT einen kontinuierlichen Wandel unterstützen, und den gilt es dann in ein mittel- bis langfristiges IT Zielbild zu gießen und daraus konkrete Umsetzungsprojekte abzuleiten. In vielen Unternehmen wird die IT aber stark dezentral durch die einzelnen Fachbereiche gesteuert. Dadurch werden zwar lokale Interessen gut befriedigt, aber im Gesamtkontext kommt es oft zu redundanten oder sogar widersprüchlichen Entwicklungen. Dann hat man plötzlich zwei redundante Produktsysteme oder doppelte Datenstrukturen im DWH, weil die Fachbereiche genau ihre Anforderungen umgesetzt haben wollen, ohne dass jemand konsolidierend eingreift – auch das ist Aufgabe von EAM.

Welche Rolle spielt EAM wenn es um die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens im Zeitalter der Digitalisierung geht?

Das beschränkte IT Budget sollte gezielt in jene Schwerpunkte investiert werden, die das Unternehmen geschäftsseitig am meisten voranbringen. In der Vergangenheit waren das üblicherweise rein fachlich getriebene Themen, wie die Einführung eines flexiblen Produkteditors oder Prozessautomatisierung durch ein BPM Tool. Durch die Digitalisierung entstehen nun aber zunehmend aus der IT heraus neue Marktchancen und auch Risiken, die ganze Marktbranchen durcheinander wirbeln. EAM analysiert, wie sich IT Trends am Markt auswirken, welche davon ab wann für das Unternehmen Bedeutung haben und welche konkreten Prototypen und Anwendungsmöglichkeiten realisiert werden sollten. In diesem Kontext tritt die IT Agilität als Ziel besonders in den Vordergrund.

Wer sollte sich im Unternehmen mit EAM befassen?

Zum einen muss man mit dem Vorurteil aufräumen, dass EAM eine Techie-Angelegenheit sei. EAM kann seinen Nutzen nur in der Kombination von Fachlichkeit und Technik entfalten. Dennoch sehen wir, dass die Geschäftsarchitektur in vielen Unternehmen noch in den Kinderschuhen steckt.

EAM sollte darüber hinaus Chefsache sein. Oft kann nur der CIO seine Architekten in die Lage versetzen, auf Augenhöhe mit den Fachbereichen zu arbeiten. Und dafür zu sorgen, dass die Architektur-Powerpoints keine bunten Bilder bleiben, sondern auch in die konkrete Budgetierung und das Portfoliomanagement einfließen und dass EAM Richtlinien auch umgesetzt werden.

Und dann gibt es noch die angrenzenden Bereiche, wie Demand Management, Projektportfoliomanagement oder IT Controlling, wo eine enge Verschränkung mit EAM zu schaffen ist. Natürlich muss man dabei aber Augenmaß bewahren – in einem Unternehmen mit ein, zwei Kernanwendungen besteht klarerweise weniger Bedarf an EAM als in einem internationalen Konzern mit hunderten Anwendungen.

Welchen Nutzen können die Teilnehmer an unserer EAM Studie aus den Ergebnissen generieren?

EAM ist im Vergleich zu anderen IT Disziplinen noch relativ jung und entwickelt sich dementsprechend noch weiter. Es gibt einige Marktanalysen, laut denen EAM in größeren oder IT-affinen Unternehmen international mittlerweile aber weit verbreitet ist. Was uns zu der Studie veranlasst hat, ist die Neugierde, wie es damit in Österreich aussieht. Ist Österreich am Puls der Zeit oder eher Nachzügler? In welche Branchen ist EAM üblicherweise etabliert, in welchen kaum? Wie intensiv wird Geschäftsarchitektur betrieben? Wieviel Budget investieren österreichische Firmen in EAM? Wie ist EAM mit unterschiedlichem Reifegrad organisatorisch aufgesetzt? Was sind typische Einführungsstufen?

Die Ergebnisse der Studie ermöglichen den CIO’s somit einen Vergleich ihres Unternehmens mit dem österreichischen Markt und können ihnen Hinweise geben, wie sie das richtige Maß an EAM für ihre konkrete Unternehmenssituation finden können.

Hier zur EAM Studie: https://emeia2.ey-vx.com/survey/TakeSurvey.asp?PageNumber=1&SurveyID=34Kml30Im876I25 

Die Ergebnisse werden im Rahmen der Confare Jahreskonferenz "IT-Herausforderungen 2016" am 24.11.2015 (www.confare.at) vorgestellt und stehen Ihnen als Teilnehmer an der Studie auch kostenfrei zur Verfügung.

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